Hallo,
aus reiner Neugier habe ich mich gefragt, wie präzise sich die Erde wohl auf ihrer Umlaufbahn verhält. Vereinfacht gefragt: eiern wir eher um die Sonne herum oder folgen wir einer perfekten Linie?
Wie auch immer die Antwort ausfällt, gibt es Gegenbeispiele? Extrem genaue/veränderliche Plantenumläufe? Oder sind innerhalb gewisser Grenzen letztenendes alle Himmelkörper auf einer Umlaufbahn gleich in ihrer Bewegung?
Moin, Sebastopol,
eiern wir eher um die Sonne herum oder folgen wir einer
perfekten Linie?
wir eiern, weil wir nur einer unter Vielen sind. Allein würden wir uns auf einer elliptischen Bahn um den Massenschwerpunkt Sonne/Erde bewegen, da jedoch die anderen Planeten auch an uns zerren, ist die Bewegung nicht ganz perfekt.
Wie auch immer die Antwort ausfällt, gibt es Gegenbeispiele?
Extrem genaue/veränderliche Plantenumläufe?
Genau sind sie alle in dem Sinn, dass sie auf ziemlich lange Zeit stabil, also vorhersagbar sind. Als veränderlich müssen sie angesehen werden, weil sie irgendwann instabil werden können, das entzieht sich aber der Berechenbarkeit.
Oder sind innerhalb gewisser Grenzen letztenendes alle
Himmelkörper auf einer Umlaufbahn gleich in ihrer Bewegung?
Na ja, innerhalb gewisser Grenzen schon, sie eiern alle mehr oder weniger elliptisch um ihren Massenschwerpunkt
Gruß Ralf
Hallo!
aus reiner Neugier habe ich mich gefragt, wie präzise sich die
Erde wohl auf ihrer Umlaufbahn verhält. Vereinfacht gefragt:
eiern wir eher um die Sonne herum oder folgen wir einer
perfekten Linie?
Erste Frage: Was ist eine perfekte Linie? Ein Kreis ist es jedenfalls nicht, das wusste schon Kepler.
Es ist auch keine perfekte Ellipse. Dafür gibt es meines Wissens vor allem drei Gründe:
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Es wäre eine perfekte Ellipse, wenn die Sonne festgenagelt an ihrem Platz stünde. Da sie aber selbst von ihren Planeten mehr oder weniger zum Taumeln gebracht wird, kann die Erdbahn keine reine Ellipsenbahn sein. Ich kann jedoch diesen Effekt nicht quanitativ angeben.
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Selbst wenn dem so wäre, so würde sich auf der Ellipsenbahn nicht die Erde bewegen, sondern das System „Erde-Mond“. In diesem System dreht sich die Erde um den gemeinsamen Schwerpunkt, der zwar im Erdinneren liegt, aber deutlich gegenüber den Erdmittelpunkt verschoben ist (laut wiki: 4740 km).
Der mittlere Bahnradius der Erdbahn beträgt 150 Mio. km. Grob geschätzt beträgt diese Abweichung also 0,003% von der exakten Bahnellipse.
- Die Erde steht außerdem unter dem Einfluss der Nachbarplaneten, vor allem Venus und Mars. Grobe Abschätzung dieses Einflusses: Die Masse der Sonne ist rund 400.000mal größer als die der Venus. Wenn die Venus der Erde am nächsten ist, ist die Sonne dreimal weiter entfernt. Das bedeutet - ganz grob - dass der Einfluss der Gravitation durch die Venus 50.000mal kleiner ist, als derjenige der Sonne. (und das auch nur, wenn sie sich ganz nahe sind). Wie stark sich das alles auf die Erdbahn auswirkt, weiß ich jedoch nicht.
Insgesamt ist die Erdbahn also in äußerst guter Näherung eine perfekte Ellipse. Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.
Michael
PS: Man kann sich die Größenverhältnisse im Sonnensystem praktisch gar nicht vorstellen. Der Bahnradius des Mondes ist verglichen mit dem Bahnradius der Erde um die Sonne echt ein Klacks. Daher ist selbst die Mondbahn, wenn man sie um die Sonne zeichnen würde, annähernd eine Ellipse. insbesondere bewegt er sich an keiner Stelle „rückwärts“.
Danke euch beiden, ihr habt mir sehr geholfen und genau verraten was ich wissen wollte :_)
Danke euch beiden, ihr habt mir sehr geholfen und genau
verraten was ich wissen wollte :_)
Tja, dann führe ich noch ein Selbstgespräch …
… dass ich mir die Frage noch nicht gestellt habe.
… folgen wir einer perfekten Linie?
Versteht man darunter einen Kreis ?
Dann weicht die Erdbahn mit den Ellipsenachsen von so 147,1 - 152,1 Mio km um rd. 2.500.000 km davon ab.
Weiterhin eiern die Geschwister Erde-Mond auf ihrer gemeinsamen elliptischen Bahn um die Sonne noch um rd. 4700 km um ihren gemeinsamen Schwerpunkt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erde-Mond-Schwerpunkt
Nach Internetquellen soll die Astronomische Einheit von 149.597.870.691 m auf 30 m genau bestimmt sein. Es bliebe also noch Raum für weitere planetare Effekte.
Und es bliebe die Frage, wo gibt es zu der Genauigkeitsangabe und der Festlegung der AE einen guten Link ?
Grüße Roland
also soweit ich weiß bewegt sich die Erde auf einer perfekten oder sagen wir mal nicht perfekten aber ziemlich perfekten linie. diese ist allerdings elipsenförmig, sodass wir uns an manchen Monaten näher und an manchen Monaten weniger nah an der Sonne befinden.
Es gibt bestimmt auch noch andere Planeten die sich auf einer Elipsenförmigen Umlaufbahn bewegen allerdings glaube ich nicht in unserem Sonnensystem obwohl doch ich denke schon. schua mal bei google oder wikipedia nach da dürfte das auch stehen.
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Es gibt bestimmt auch noch andere Planeten die sich auf einer
Elipsenförmigen Umlaufbahn bewegen allerdings glaube ich nicht
in unserem Sonnensystem obwohl doch ich denke schon.
Alle Planeten in unserem Sonnensystem bewegen sich auf Ellipsen (inklusive Pluto)
Gruß
Kubi
Wie Du von den anderen bereits gelesen hast, wirken Planeten, Kometen, die Sonne, unser Mond, Zusammenstöße, etc. auf die eliptische Umlaufbahn der Erde. Entsprechend ihrer Größe/Masse und Nähe nehmen sie selbstverständlich Einfluß auf sie. Hierdurch ist auch die eliptische Umlaufbahn zu erklären, die sich im Laufe der Zeit entwickelte, die schräge Erdachse und der Fakt, daß beispielsweise Pluto - im Gegensatz zur fast perfekten kreisförmigen Neptunbahn - eine geneigte Bahn besitzt.
Wir konzentrieren uns nun auf die Erde. Du hast den Begriff Präzision verwendet. Um Dir bildhaft diesen Begriff zu erklären, solltest Du Dir einen Kreisel vorstellen, den Du mit Deinen zwei Fingern andrehst.
Anfangs läuft er noch sehr perfekt und seine Achse dreht sich stabil. Durch die Reibung und weitere physikalische Einflüsse/Effekte wird eine immer stärkere Zirkulation um die ursprüngliche/imaginäre Achse ersichtlich (‚Eiern‘ und langsamere Rotation), bis der Kreisel fällt.
Nun, die Erde bewegt sich im relativ leeren Raum, weshalb uns dieses Schicksal nicht so schnell ereilen wird.
Stelle Dir die Anfangsphase der Achsenabweichung vor. In dieser befinden wir uns nun. Diese Achsenrotation ist allerdings so unmerklich langsam, daß wir ihren Effekt erst nach tausenden von Jahren so richtig sehen können. Du merkst es beispielsweise daran, daß der Frühlingspunkt, also der Punkt an dem sich die Ekliptik mit dem Himmelsäquator (nicht dem Erdäquator, wäre dann Tagundnachtgleiche!) schneidet (http://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%BChlingspunkt) wandert… von einem Sternzeichen zum nächsten (von Fisch in den Widder nach tausenden von Jahren).
Das ist jetzt sehr kompliziert, sich in 3D vorzustellen, da die reale Erdachse nicht der imaginären, eigentlichen Erdachse entspricht, die den Himmelsnordpol und damit auch den Himmelsäquator festlegt.
Denk einfach immer an einen Kreisel im Weltall…
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