Praxisanleitung auf einer Kinderfreizeit

Hallo,

ich fahre schon seit 8 Jahren mit auf Kinder- und Jugendfreizeiten, jedoch hatte ich noch nie eine Praktikantin, die ich anleiten sollte.
Habe schon Betreuer angewiesen, Freizeiten geleitet bzw. war Programmleitung.
Aber Praxisanleitung noch nie.
ICh erinnerte mich sofort an meine Praxisanleitungen und Reflexionsgespräche, war nie so gut.

ICh will es besser machen, kann mir jemand herlfen.
Würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Vielen Dank im voraus

Nadine

Hallo,
ich fahre schon seit 8 Jahren mit auf Kinder- und
Jugendfreizeiten, jedoch hatte ich noch nie eine Praktikantin,
die ich anleiten sollte.

Hallo Nadine,

mit einer Anleitung für ein Praktikum kann ich nich dienen.
Ich schicke Dir mal eine Gliederung für einen „Bericht zum Praktikum“ - vielleicht kannst Du daraus Aufgaben für Dich und die Praktikantin ableiten.
Denn: aus meiner Erfahrung ist die wichtigste Funktion eines Praktikums, dass der Praktikant Erfahrungen sammelt. Dazu ist es sinnvoll, dem Praktikanten Aufgaben zu übertragen (= Praxis).
Wichtig ist - aus meiner Sicht - dass der Praktikant gefordert wird und Rückmeldung bekommt.
Zudem: auch der Praktikant kann wertvolle Hinweise geben, weil er nicht „betriebsblind“ ist.

Vorschläge:

  • ich würde dem Praktikanten vorschlagen, dass er ein Tätigkeitstagebuch führt. Darin sollte der Tagesverlauf eingetragen werden. Zudem könnten verschiedene Rubriken ergänzt werden, wie z.B.
    „Wetter“, „Fragen“, „Probleme der Kinder“ …
  • ich würde mit dem Praktikanten jeden Abend (zu einer vorher vereinbarten Zeit) über die Erlebnisse des Tages sprechen und diese Zeit auch für den Ausblick auf den nächsten Tag nutzen. Diese Gespräche können auch zeigen, ob der Praktikant unter- oder überfordert ist - dies kannst Du ggf. in die weitere Anleitung einfliessen lassen.
  1. Vorstellung des Praktikumsbetriebes
  • Ziel(e) des Praktikums
  • Betreuung durch wen? (Vorstellung des Ausbilders)
  • Einordnung des Praktikums in die eigene Bildungsbiografie (Sinn/Funktion des Praktikums)
  1. Motivation für dieses Praktikum
  • Der Praktikant stellt sich zunächst selber vor (Alter, Schule, bisherige Erfahrungen mit der Aufgabe, die im Praktikum bearbeitet wird. Berufliche Ziele.
  • Die persönlichen Erwartungen / Fragen an das Praktikum
  1. Darstellung der praktischen Arbeiten während des Praktikums
  • Verlauf des Praktikums (zeitlich und inhaltlich)
    (z.B. Tabelle mit typischen Tätigkeiten und deren Dauer)
    -(Eine Tätigkeit, die Dich besonders beeindruckt hat, könnte
    hier ausführlicher dargestellt werden)
  1. Bewertung der gewonnenen Erfahrungen
  • Hier erfolgt ein Abgleich mit Kapitel 2.
    Du gibst Antwort(en) auf die Frage: Was hat Dir das Praktikum
    „gebracht“? Wie war die Betreuung während des Praktikums (durch
    den Ausbilder im Praktikumsbetrieb und den Betreuer der Weiter-
    bildungseinrichtung.
  1. Konsequenzen aus dem Praktikum
  • Welche Auswirkungen hat das Praktikum auf die berufliche Orientierung der Praktikanten.
  • Welche Fragen/Probleme/Ergebnisse will die Praktikantin aufgreifen und bearbeiten.

P.S. Praktikanten möchte gerne eine Praktikumsbescheinigung. Also eine Bescheinigung der Praktikumsstelle über Art, Dauer und Umfang des Praktikums. Hier sollte auch eine Bewertung der Leistung des Praktikanten aufgenommen werden. Das könnte auch schon zu Deiner Vorbereitung gehören.

Grüsse aus Lüneburg

Heiner Gierling

Hallo Nadine,

leider hast Du nicht geschrieben, um welche Art von Praktikum es sich handelt. Ist der Praktikant schon in einer Ausbildung für einen sozialen Beruf oder ist es ein Vorpraktikum für jemand, der in den sozialen Bereich will.

Als ich erstmals vor der Situation stand Praktikanten anleiten zu sollen, half mir das Buch von Eleonore von Rotenhan sehr.
Titel: Das Praktikum; erschienen im Christian-Kaiser-Verlag

Im Rahmen von Kinderfreizeiten habe ich nie Praktikanten angeleitet. Die Praktikumsdauer war immer 20 Wochen oder mehr.

Ich habe immer Einzelgespräche mit dem Praktikanten zu Beginn, etwa zur Hälfte und am Ende geführt, ansonsten auf Anfrage des Praktikanten. Außerdem gab es in der Woche 2 Stunden Praxisanleitung in der Gruppe.

Wichtig wäre aus meiner Sicht, daß Ihr am Anfang schriftlich fixiert, was in dieser Zeit gelernt werden soll. Lernprozesse muß man auch kontrollieren können. Das ist jedoch nur möglich, wenn es dafür einen „Ausbildungsplan“ gibt. Ich habe von den Praktikanten auch verlangt, daß sie wöchentlich (das wird auf einer Kinderfreizeit sicher anders sein) eine Situation, die ihnen aus welchem Grund auch immer - nachgeht, schriftlich genau beschreiben.

Der Praktikant sollte muß klar umrissene Aufgaben haben, für die er allein verantwortlich ist (Bauen eines Flosses mit einer Kleingruppe, Vorbereitung Themennachmittag Wasserspiele etc.).

Solltest Du öfter in die Situation Praxisanleitung kommen, gibt es zweitägige Einführungen an vielen Fachhochschulen für Sozialwesen.

Viele Grüße

Iris

vielleicht gibts was beim DBSH
Hallo, der DBSH ist zumindest eine Anlaufstelle für diejenigen, die es im Praktikum nicht so gut getroffen haben um sich zubschweren etc. Vielleicht haben die auch etwas darüber, was man in einem Praktikum in diesem Bereich lernen sollte und zu was man nicht verdonnert werden darf, etc. Ausserdem gibts dort Infos zu der Beurteilung (Was muss/kann drinstehen) etc.
www.dbsh.de
Schöne Grüsse Susanne

Hallo Nadine,

schlechte Erfahrungen sind immer ein guter Start, um etwas besser zu machen. Darüber zu reflektieren, was für dich nicht so gut lief, als du angeleitet wurdest ist wichtig.
Eine offene, klare und auch erklärende Kommunikation ist ein guter Weg.
Die Möglichkeit bieten Fragen zu stellen empfinden viele PraktikantInnen als angenehm. Auch die Berücksichtigung der Ideen der Praktikantin.Offenheit auch für Kritik zeigen.

Immer im Gespräch bleiben und Spaß am Umgang mit den Kindern leben.

viel Freude dabei!
Katharina

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