Preiswertiges Fertighaus bauen?

Liebe Gemeinde,
ich möchte gerne ein Fertighaus bauen lassen, schlüsselfertig, also „all-in“ (Wände + Böden), gerne auch KfW40+, dennoch mit kleinem Budget.
Bei dem übermäßigen Angebot finde ich mich nicht zurecht. Die wirklch preiswerten Häuser sind in der Regel nicht schlüsselfertig, die schlüsselfertigen viel zu teuer.
Hat jemand eine Empfehlung für mich?
Ganz lieben Dank vorab!
:hugs:

Servus,

ja:

Wenn es für ein EFH nicht reicht, mal schauen, wie es am fraglichen Ort mit Wohnungen bestellt ist.

Und wenn die auch zu teuer sind:

Noch ein paar Jahre ansparen, bis sich die Finanzierung wuppen lässt.

Und immer dran denken: Mit der Rechnung „Mögliche Annuität = bisher bezahlte Miete“ lügt man sich immer in die Tasche!

Schöne Grüße

MM

2 Like

Hausbau zur jetzigen Zeit ist gerade ein ganz schlechter Zeitpunkt, da sich die Preise in diesem Markt teilweise mehr als verdoppelt haben.
Darauf zu hoffen, dass es sich wieder „normalisiert“ bzw. günstiger wird ist im Gegenzug halt auch ein Lotteriespiel.
Fertighaushersteller locken auch gerne mit günstigen Angeboten für ihr Häuschen aus der Schublade… Mach dir aber nur eine Steckdose wo anders hin oder ändere nur eine Kleinigkeit - dann löhnst du Länge mal Breite.
Wenn du es Schlüsselfertig haben willst, kommen noch die sehr hohen Arbeitsstunden hinzu.
Alles gerade nicht so einfach.

Wenn du keine besonderen Ansprüche hast, dann schau mal nach „Containerhäuser“. Die werden aus Containern zusammengesetzt und sehen von außen aus wie normale Häuser. Die sind noch halbwegs preiswert.

LG

1 Like

Moin,

Das ist durchaus denkbar. Aber wie hoch wäre denn dein Budget, hast du ein Grundstück und welche Lage schwebt dir so vor?
Wie viel Eigengeld ist vorhanden? Die Banken möchten üblicherweise 20% sehen und dann kommen ja nach den Umständen noch einmal rund 15% oben drauf (Makler, Grunderwerbssteuer, Notar, Grundbuch, Katasteramt, Anschlusskosten Versorgung…). Außenanlagen und Garten wären dann die nächsten Kostenfallen.
Schlüsselfertig heißt aber nicht bezugsfertig. Da diese Begriffe sehr dehnbar sind, solltest du ganz genau hinterfrage, was an Gewerken innen in den Kosten enthalten sind.
Lesetipp dazu: https://www.drklein.de/schluesselfertig-bauen.html

Wenn es das nur wäre, als wir vor einigen Jahren neu gebaut haben, war die erste Frage, die uns gestellt wurde: Haben Sie ein Grundstück? (Ja, hatten wir…) Manche Hersteller werben leider in den einschlägigen Portalen mit "Ihr Haus auf einem Traumgrundstück…), verschweigen aber dabei, dass sie es ohne exakt dieses anbieten oder verklausulieren es so, dass sie einen „gleichwertigen Ersatz“ bieten. Ja, ne, is klar.

Häuser zu bauen ist sicherlich ein Thema, aber ein passendes Grundstück zu finden, das wichtigere. Den Preis lassen wir sicherheitshalber mal außen vor.

Wie jetzt? Der Vermieter steckt sich die Miete nicht einfach so netto in die Tasche? Mein Weltbild leidet. :grin:

Auch die benötigen ein Grundstücks und einer rechtlichen Grundlage für die Baugenehmigung. Das wird nicht jede Gemeinde erlauben.

-Luno

2 Like

Ja schon klar… Die Frage bezieht sich ja auf ein Haus - also nehme ich an, dass ein Grundstück vorhanden ist. Grundstück ist natürlich wieder ein ganz anderes Kapitel.
Nein, mit so „Containerhäuser“ hast du keine Probleme. die sehen von außen wirklich (fast) 1:1 wie ein normales Haus aus. Da erkennst keinen Unterschied.

weiß nicht ob das jetzt Werbung ist - stell dir hier mal den Link rein von so nem Containerhaushersteller. Kannst mal durchblättern wie sowas aussieht.

2 Like

Servus,

ist nach deutschem Recht bei weitem nicht das Einzige, was in einem Bebauungsplan geregelt ist. Da habt Ihr es bei Nachbars halt schon besser - zumindest auf die kurze Sicht betrachtet.

Mit der Verheißung

wäre ich da eher vorsichtig. Hier herum gibt es eine ganze Menge Baulücken und EFH-Neubaugebiete, bei denen ich Dir fast jede Garantie gäbe, dass ein Containerhaus nicht genehmigt würde.

Schöne Grüße

MM

1 Like

ernsthaft? ist das so schlimm bei euch?
abgesehen von den Klassikern wie Abstände, Höhen, Schutzgebiete, usw… können wir in Österreich fast jedes Haus hinstellen das wir wollen.
Natürlich muss es ins „Landschaftsbild“ passen, da kann es schon Einwände geben. Das ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich… In der Regel passt das meistens - sofern es nicht extrem von der üblichen „Hausnorm“ abweicht. Das „Haus von der Stange“ wird eigentlich immer bewilligt.

Servus,

hier ist ein hübsches - dabei gar nicht mal extremes - Exempel für die Einzelheiten, die in einem Bebauungsplan (sozusagen im „Kleingedruckten“ per Anhang) bestimmt werden:

Schöne Grüße

MM

1 Like

Moin,

Nicht ganz. Es geht von „macht mal so ungefähr“ (typisch kleine Dörfer ohne spezielle historische oder architektonische Besonderheiten) bis zu macht mal so und nicht anders (wie @Aprilfisch aufzeigte) .
Zum „macht mal so ungefähr“: da wird dann meist die Bebauung des direkten Umfeldes als Maßstab herangezogen. Aufgrund von Grundstücksmangel gibt es jetzt allerdings auch in kleinen Nestern Nachverdichtung und Bauen in zweiter Reihe.

-Luno

„You get what you pay for“, gilt auch hier. Ein anständiges Haus hat - egal wie gebaut - seinen Preis. Und dabei geht es nicht nur darum, was man gleich mit vom Bauunternehmer/Fertighaushersteller erledigen lässt, und damit dann im sauber ausgewiesenen Endpreis ganz offiziell auftaucht, sondern auch darum, dass sich durch Eigenleistung längst nicht so viel sparen lässt, wie man meinen möchte/das sich Eigenleistung in nicht ausreichender Qualität und Billigmaterialien schnell ganz böse rächen können. Denke immer daran, dass Material in Kleinmengen und Heimwerkerqualität einerseits auch ihren Preis hat, andererseits aber nicht unbedingt immer die Qualität hat, die man für ein Haus haben will, dass zig Jahre intensiv genutzt werden will. Denke daran, dass man gerne den Zeitaufwand für Eigenleistungen deutlich unterschätzt, dann ggf. parallel zur Miete bereits auf das Haus abgezahlt werden muss/man sich schöngerechnete Eigenleistung aus laufenden Einkünften bezahlen muss, weil man zu zurückhaltend finanziert hat, … Rechne insbesondere nicht mit längerfristiger, umfangreicherer und verlässlicher Unterstützung aus Familie und Freundeskreis, die oft recht schnell zusammenbricht.

Und schließlich stelle Dir die Frage, was am Ende der Laufzeit einer Finanzierung über bleiben soll? Entweder betrachtest Du die Finanzierung einer billigen Hütte mit entsprechend reduzierter Nutzungsdauer wie das Zahlen einer Miete, bei der am Ende des Tages auch nichts an Gegenwert über bleibt. Dann kannst Du auch gleich Mieter bleiben. Oder Du erwartest, dass Du das Objekt dann noch ohne große Investitionen über den Ruhestand nutzen und ggf. noch an Kinder vererben kannst. Dann braucht so ein Objekt aber auch von vorne herein eine entsprechende Qualität.

Wie wichtig diese Frage ist, kannst Du an ganz, ganz vielen Neubaugebieten der letzten Jahrzehnte sehen, die billig, billig für eine Klientel hochgezogen worden sind, die sich im Rahmen einer Best Case Betrachtung so gerade eben ein kleines Reihenhäuschen mit Pultdach und Manta-Garten leisten konnten (und in denen viele Beziehungen und Existenzen daran zerbrochen sind). Die ursprünglich noch ganz harmonischen Reihenhäuser sind inzwischen aufgrund notwendiger Reparaturen und „Optimierungen“ ein kunterbunter Mischmasch. Die kleinen Rasenflächen wurden für Carports und Kellerersatzhäuser geopfert, weil diese Buden weder ausreichend Platz für den normalen Kram einer kleinen Familie haben, noch die billigst erschlossenen hautengen Wege dazwischen geeignet sind, die Familienkutschen aufzunehmen. Inzwischen ist jede zweite Fassade individuell überarbeitet worden, weil es damit Probleme gab, sieht man überall neue Fenster, , überarbeitete Schornsteine, …

1 Like

Hallo,

der Markt für Häuser ist vielleicht nicht so transparent wie der für TV-Geräte oder Knopfzellen, aber dennoch muß man einfach hinnehmen, daß man bei vergleichbaren Angeboten nicht erwarten kann, Preisunterschiede von 30% bei ansonsten gleicher Leistung vorzufinden. Und wenn man doch auf solche Preisunterschiede trifft, muß man damit rechnen, daß entweder die Ausführung am Ende die Ursache des Preisunterschiedes ausmachte oder das Angebot doch nicht so vergleichbar war wie man ursprünglich dachte, d.h. das günstige Angebot bestimmte Leistungen nicht enthielt. Beliebt für unauffällige Einsparungen sind Erdarbeiten, Anschlüsse, Heizung, Ausstattung und Materialien. Vielfach kann der Laie dann auch gar nicht erkennen, wo der Anbieter spart und was an späteren Nacharbeiten/Kosten noch auf den Käufer zukommt bzw. mit was er sich u.U. unerfreulicherweise abfinden muß.

Wie auch bei Automobilen, Klamotten und Elektrokram aus China sollte man auf die ganz doll günstigen Angebote verzichten, um sich den „ach Du Scheiße“-Moment zu ersparen. Wenn das Geld im Moment nicht reicht, sollte man lieber noch ein paar Jahre sparen oder die Ansprüche an Größe, Lage oder Art der Immobilie herunterschrauben. Vernünftiger ist in der Regel ersteres.

Merke: nur, weil die Zinsen gerade niedrig sind, heißt das nicht, daß sich wirklich jeder ein Haus leisten kann.

Gruß
C.

2 Like

Super Link - vielen Dank! :smiling_face_with_three_hearts:

In welchem Teil Österreichs ist das so? Mir sind da ganz andere Sachen zu Ohren gekommen, vom Burgenland über Oberösterreich nach Tirol - wenn es dem Gemeindekaiser, pardon: Bürgermeister, nicht passt, dann passt es nicht.
Außer man versteht sich mit dem Gemeindeobersten, dann folgt die Baubesprechung erst im neu errichteten Haus.

Super Tipp! Habe gleich hingeschrieben! :+1: :+1: :+1:

1 Like

Ich würde diese Containerhäuser ähnlich wie Gebäude in Modulbauweise einschätzen. Deutlich besser als klassische Container, insbesondere auch langlebiger, besser konfigurierbar, höherwertig in Ausstattung und insbesondere auch Anmutung. Aber nicht ansatzweise zu vergleichen mit einem echten Fertighaus oder einem klassisch Stein auf Stein errichteten Gebäude, wenn ich da lese, dass die Dinger im nachhinein noch wieder demontier- und transportierbar sein sollen.

Ich habe vor zwei Jahren massiv dafür gekämpft statt einer Containeranlage ein temporäres Gebäude für ca. zwei bis drei Jahre Nutzung in Modulbauweise errichten zu lassen, und habe die entscheidenden Leute davon auch trotz deutlich höherer Kosten (der Spaß hat >€ 700.000,-- gekostet, und damit > € 100.000 mehr als eine nur bedingt vergleichbare Containeranlage) überzeugen können. Das Ding ist für das was es ist, und wofür es gebraucht wird, wirklich klasse und die Chancen stehen nicht schlecht, dass uns das Gebäude auch über den ursprünglichen Bedarf hinaus erhalten bleibt, weil es schon mehrere Nachnutzungswünsche begeisterter Kollegen gibt. Kann auch gut sein, dass wir beim Hersteller noch mal weitere Gebäude in Auftrag geben werden.

Aber da reden wir dann von „noch einige Jahre“ für unsere aktuelle Kantine, und auch der Hersteller verweist zwar stolz darauf, dass schon aus so manchem Mietvertrag nachträglich ein Kauf wurde, und die Gebäude dann deutlich länger als ursprünglich vorgesehen stehen. Aber auch er geht nicht davon aus, dass diese Gebäude ansatzweise die Lebenserwartung eines Fertighauses oder konventionellen Hauses haben. Das sind Konzepte für einen mehr oder minder langen, aber doch temporär begrenzten Einsatz!

Das macht im gewerblichen Einsatz Sinn, weil sich Unternehmensgelände oft in recht überschaubaren Zeiträumen entwickeln, und es vielfach Geld- und Ressourcenverschwendung ist, wenn man sich ansieht, dass Gebäude gerne mal schon nach recht wenigen Jahren wieder abgerissen oder massiv erweitert/umgebaut werden. Wenn Du in deinem Privathaus alt werden möchtest, solltest Du aber eine Lebenserwartung von nicht viel mehr als zehn Jahren haben, wenn Du Dich für so etwas entscheiden willst.

1 Like

:blush: DAS trifft den Nagel auf den Kopf.
Wenn der Bürgermeister nicht ganz dicht ist - was leider in vielen Gemeinden der Fall ist - dann hast du auch mit dem Haus von der Stange ein Problem.
Die Landesregierung spielt diese Karte auf die Ebene darunter (Bezirk bzw. Gemeindeebene) runter, damit die eigenständig solche Entscheidungen treffen können.

Ich bin selber in der Baubranche tätig und habe tagtäglich mit den „Häuslebauern“ zu tun. Wirklich schwerwiegende Probleme bezüglich der Optik habe ich in den umliegenden Gemeinden noch nie mitbekommen. Wenn es Beanstandungen gibt, dann hauptsächlich wegen der Einhaltung von Grenzen zu Nachbarsgrundstücken bzw. Hoch- und Schutzwassergebieten usw…

Auf die Optik isoliert betrachtet kenne ich keinen Fall; zumindest keinen, der die Aufmerksamkeit erregt hat.
Im Gegenteil; einmal wurde ein Haus genehmigt, dass die Nachbarn protestieren lies (zurecht meines Erachtens ^^)
Hier ein Artikel darüber. Ist zwar etwas weiter weg von mir, aber daran erkennt man, dass es auch Fälle in die Gegenrichtung gibt.

Aber, um den Schlusspunkt zu setzen - es ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich und vom Bürgermeister abhängig; und die kann man halt österreichweit nicht pauschalieren.

Moin,

Ja, ich habe zuerst an die Container gedacht.

Dazu noch eine Anekdote aus meiner Verwandtschaft:
Wir haben so einen Spezialisten („ich kann das fast alles selber“), bei einem einfachen Carport bekam er Hilfe von einem Freund. Beide konnten noch nicht einmal die 6 Stützen richtig rechteckig ausgerichtet positionieren. Mindesten eine lief aus der Flucht.
Mein Spezi: „Ja, was soll ich ihm denn sagen, er ist doch mein Freund!“?

Bei einem fremden Unternehmen kannst du reklamieren und notfalls juristisch vorgehen, aber im engeren privaten Kreis?

Wir haben auch einen kleineren Bauunternehmer in der Verwandtschaft, aus genau dem oben genannten Grund haben wir nur sporadisch bei ihm kleinere Aufträge vergeben. Mit ein Grund war auch, dass er per „Familien-Automatik“ nahezu alle Bauaufträge bekam.
Das spricht nicht gegen Eingenleistung an sich, dann aber nur mit einem guten Augenmaß.

-Luno

Definiere „viele“. Ich habe in meinem Leben in drei Gemeinden gewohnt und dabei bewußt vier Bürgermeister erlebt. Einer war ganz gewiß nicht „nicht ganz dicht“, zu zweien habe ich keine Meinung und mit dem vierten habe ich seit fünf Jahren so meine Themen, was aber nicht mit seiner Blödheit zu tun hat, sondern damit, daß er andere Prioritäten setzt bzw. vielleicht auch setzen muß als ich.

Keiner der Bürgermeister hat sich meines Wissens um die Detailvorgaben für die Gestaltung von Immobilien in Neubaugebieten gekümmert. Für so etwas hat ein Bürgermeister ganze Ämter mit reichlich Mitarbeiter. Konkrete Vorgaben für das Aussehen von Immobilien stehen nicht in den Bebauungsplänen, sondern in den Fußnoten/„Ausführungsbestimmungen“ dazu. Zumindest in Deutschland.

und so schweifen wir vom „günstigen Haus“ ab zu den Bürgermeistern :wink:

ja natürlich hat eine Gemeinde auch eine Bauabteilung / ein Bauamt, wo jemand darin sitzt der die standardisierten/gesetzlichen Angelegenheiten klärt.
Wenn es aber um ein „Landschaftsbild“ geht, ist dies nicht Sache des Bauamtes, sondern des Bürgermeisters - bzw. ist er für dies der Entscheidungsträger und muss sich den Anforderungen des Gemeinderates beugen.
Wenn also ein Häuschen nicht genehmigt wird, weil es nicht dem Landschaftsbild entspricht, dann muss dies der Bürgermeister als letzte Instanz absegnen, und nicht der Würdenträger des Bauamtes.

Over&Out, wir schweifen ab.