Prepaid OHNE jede Fixkosten? Verständnisfrage

Hallo, ich bräuchte eine E-SIM mit einem Prepaid-Tarif ganz ohne Fixkosten und ohne Handy als Dreingabe. Nach meinem Verständnis funktioniert das so, aber ich könnte mich irren:

Ich gebe dem Anbieter meine Kontonummer, aber

  • solange ich weder telefoniere, simse noch surfe, zahle ich GAR NICHTS

  • wenn ich telefoniere, bezahle ich pro Minute, z.B. 9 ct pro Minute (und in DE oder EU vielleicht auch nichts?)

  • SMS werden pro Stück bezahlt

  • zum Surfen buche ich ein monatliches Datenpaket mit z.B. 10 GB für 20 Euro. Das kann ich monatsweise wieder abbestellen

  • Der Anbieter bucht sich alle Kosten von meinem Girokonto runter (ich könnte auch im voraus bezahlen, also tatsächlich prepay). Aber nur für tatsächlich genutzte oder einzeln gebuchte Verbindungen, nicht einfach so monatlich

Sehe ich das so richtig? Funktionieren gängige Tarife wie Aldi-Talk, Edeka Smart, Kaufland Mobil Basic oder Lidl Connect so?

Danke!

== UNWICHTIGE HINTERGRÜNDE ==

Ich brauche das Handy in DE wenig (außer für 2-Faktor-Authentifizierung), reise aber jetzt mal ins EU-Ausland, und da würde ich es mehr brauchen, v.a. für Daten. Danach wieder wenig.

Bisher hatte ich eine Gratis-SIM-Karte von 1und1, die es als Geschenk zum 1und1-DSL dazugab. 1und1 sagte mir zu dieser Gratis-SIM-Karte jetzt:

  • die funktioniert nur in DE (das wusste ich)

  • die Nummer dieser SIM-Karte kann ich NICHT zu einem anderen Anbieter mitnehmen (schlecht, weil ich die Nummer für 2FA beim Banking etc verwende) (ich dachte, die Mitnahme MUSS gehen)

  • 1und1 biete keine SIM-Karten ganz ohne Grundgebühr, aber es gebe eine Karte für 6,99 JEDEN MONAT, 2 GB Daten inklusive, diesen Hammertarif müsse ich buchen. Ich schaffte es kaum ohne Vertragsabschluss aus der Leitung.

Die auf DE beschränkte 1und1-SIM soll erstmal im Handyschacht bleiben, die neue Nummer soll als E-SIM kommen. Mein Handy kann das, ich habe das mehrfach nachgelesen und auch in den Einstellungen gesehen.

Wenn ich das Handy mit der kostenlosen 1und1-Nummer (Vodafone?) doch mal in der dt. Pampa dabei hatte, hatte ich meist keinen Empfang, alle anderen schon. Darum soll die neue eSIM das D-Netz nutzen (z.B. Edeka, Kaufland, Ja!), auch wenn entspr. Tarife weniger Mobildaten fürs Geld liefern. Geschwindigkeit spielt keine Rolle.

Gerne hätte ich einen Anbieter, bei dem alles ganz einfach und übersichtlich geht. Mit 1und1 und früher mit Congstar bin ich halbwegs zurechtgekommen. Bei 1und1 bekommt man auch leicht wen ans Telefon bei Fragen, m.E. ein Vorteil.

Nein. Der Anbieter bucht einen festen Betrag bei Unterschreitung eines Mindestguthaben ab. Manche buchen auch den festen Betrag immer zu einem bestimmten Tag im Monat.

Zumeist kannst Du auch manuell direkt beim Mobilfunkanbieter nachladen.

Es bleibt also auch hier beim Prepaid.

Verabschiede dich einfach von dem Gedanken, dass ein Begriff einer eng gefassten Definition folgt. Schaue immer, was der Anbieter konkret darunter versteht und wie er es realisiert.

Dem ist so … die ausgehende Portierung ist (in Deutschland) gesetzlich vorgeschrieben.

Ausnahme: Das gilt nicht bei reinen Daten-Verträgen ohne Telefonie. Da gibt es eine Telefonnummer aufgrund der technischen Notwendigkeit, die ist aber vom Anbieter gar nicht zur Telefonie „freigegeben“.

1 Like

Zu Lidl Connect kann ich folgendes sagen: es gibt einen Tarif „Classic“, der tatsächlich nur nach der jeweiligen Nutzung abgerechnet wird (Datenvolumen ist individuell zubuchbar). Allerdings muss man das Guthaben allerspätestens nach 12 Monaten aufladen (auch wenn man es nicht verbraucht), damit die Karte nicht deaktiviert wird. Meines Wissens muss das ein Betrag von über 15 € sein (5-15 € reichen für jeweils einen Zeitraum von sechs Monaten, s.u.). Genau Informationen hierzu sind leider sehr schwer zu finden (insbesondere auch NICHT auf der Lidl Homepage, ggf. mündlich über die Hotline).

Bei Lidl braucht man immer ein gewisses Guthaben auf der Karte, von dem die laufenden Kosten bezahlt werden (ansonsten erhält man eine kostenpflichtige Mahnung mit der Post). Man kann auch konfigurieren, dass bei Unterschreiten eines bestimmten Betrags automatisch eine feste Summer vom Girokonto nachgebucht wird. Diese Automatik greift allerdings nicht, wenn kein Guthaben verbraucht wird. Damit würde die Karte spätestens nach dem 13. Monat deaktiviert werden.

Lidl Connect nutzt übrigens das Vodafone Netz.

https://www.lidl.de/c/lidl-connect-classic/

https://www.lte-anbieter.info/lte-news/prepaid-guthaben-gueltigkeit-uebersicht

Einen ähnlichen Tarif gibt es auch von O2. Hier müssen allerdings alle 6 Monate jeweils mindestens 15 € aufgebucht werden, damit die SIM-Karte nicht deaktiviert wird:

https://www.o2-freikarte.de/

Interessant wäre vielleicht auch noch das Angebot von sipgate:

1 Like

Hallo lfm und Fips,

Danke für klare Erläuterungen und Praxis-Einblick bei Lidl! Jetzt blicke ich schon etwas mehr durch.

Tja, die 1und1-Hotline hat das bei meiner Nummer kategorisch ausgeschlossen. Und ich wollte davon Gebrauch machen.

Also das klingt unübersichtlich, selbst wenn man sich eine wiederkehrende Erinnerung in den Onlinekalender schreibt.
Ich hatte früher eine Congstar-Prepaid, da verfiel das Guthaben auch nach einiger Zeit. Das wurde aber dann m.W. verboten, und danach blieb sie ewig ohne jede Transaktion aktiv.

Diese Erfahrung musste ich leider auch machen und zahle jetzt für meinen 1&1 Mobilfunk 5 € extra im Monat seit dem DSL-Tarifwechsel.

Bei Sipgate konnte man früher jeweils eine Festnetznummer kostenlos portieren und war damit über VoIP erreichbar. Mittlerweile strebt der Anbieter allerdings nach regelmäßigen Einnahmemodellen. Von daher kann ich leider nicht sagen, wie das aktuell genau beim Mobilfunk ausschaut. Aber die Hotline von denen ist wirklich sehr freundlich!

Bei Lidl Connect kann man übrigens den Tarif monatlich wechseln, wenn man z.B. ins Ausland fährt. Meine Schwester nutzt das.

1 Like

Ja … mit denen hatte ich vor zig Jahren auch schon eine „Auseinandersetzung“.

Soweit kein Sonderfall wie der von mir Beschriebene vorliegt, würde ich es einfach probieren:

  • per Einwurf-Einschreiben Nummer kündigen
  • in dem Schreiben erwähnen, dass dein neuer Anbieter such zwecks Rufnummernportierung melden wird
  • falls keine Rückmeldung kommt, nach zwei(?) Wochen Portierung probieren.

Nehme keinen Bezug auf den vorhergehende Kontakt mit dem Support.

(Mir persönlich wäre das ein Meldung an die Aufsichtsbehörde wert)

Was mir noch eingefallen ist:

  • Bzgl. Prepaid ist https://www.prepaid-wiki.de/ eine sehr detaillierte Informationsquelle
  • Was die Haltbarkeit angeht, ist Netzclub mit 8 Jahre ohne Aufladung wohl ungeschlagen. Auch die Tarife sind ok. Das mit den Werbe-Mails und -SMS wird von denen praktisch nicht genutzt. Auch die Datenschutzerklärung (bzw. dessen Vorgänger war nicht auffälliger als Andere, als ich vor rund 10 Jahren den Tarif mal geholt hatte (kann jetzt natürlich anders aussehen)
2 Like

Also, ich habe recherchiert: ein Bekannter von mir nutzt Sipgate Satellite. Da hat man zwar eine kostenlose Handynummer. Aber der Dienst unterstützt leider keine SMS.

2 Like

Leider ändern die Anbieter immer mal wieder die Konditionen ihrer Prepaid-Angebote ohne die Bezeichnung des Tarifs zu ändern. Erfahrungen von Nutzern mit dem Tarif X bei Anbieter Y sind daher mit Vorsicht zu betrachten. Ich hatte z.B. eine Karte von Congstar mit dem Tarif „Prepaid wie ich will“, die das meiste hatte, was du suchst. Keine Kosten, wenn kein Verbrauch, 9Ct pro Sprachminute, Daten mit reduzierter Geschwindigkeit ohne Kosten, monatlich buchbare Sprach-, SMS- und Datenpakete, Guthaben per Aufladung oder Abbuchung. Heute gibt es das gleichnamige Angebot nur noch mit 1GB-Datenpaket für 2€ für vier Wochen. Wenn nach den vier Wochen noch zwei Euro Guthaben da sind, ist das weg. Den alten Tarif konnte man auch ganz ohne abonniertes Paket nutzen.

Wenn man spezielle Anforderungen hat, sollte man die Tarifkonditionen genau studieren. So gibt es bei Congstar Angebote, bei denen man für 9Ct/Min von Deutschland in die EU telefonieren kann, aber auch welche, wo das 29Ct kostet. Ähnlich verhält es sich mit dem EU-Roaming in der Schweiz. Mal ist das drin, mal gilt dort der teure Auslandstarif

2 Like

Hallo zusammen, Danke für alle Erklärungen!

Interessant, Danke. Ich hatte noch eine Congstar-Nummer, die seit 5 Jahren nicht genutzt wurde (SIM verloren) und die KEINE regelmäßigen Kosten verursachte.
Deswegen habe ich grade Congstar angerufen, und sie kannten die Karte noch. Die Telefonistin sagte, das sei der Tarif „Congstar wie ich will“ (also wie bei Dir; früher hieß der nicht so), und wenn ich da mal 10 GB Daten buche, verfallen die nicht nach vier Wochen und ich könne auch monatelang ganz ohne Überweisung auskommen, wenn ich z.B. länger im Nicht-EU-Ausland bin. Zumindest das mit dem Nicht-Verfallen scheint Deiner Erfahrung zu widersprechen.
Sie schicken mir jetzt gratis eine neue physische SIM zu, die ich dann erst in eine E-SIM umwandeln kann (komplizierter ging’s leider nicht). Dann werde ich dort nochmal anrufen, wie es mit kostenlos und Datenverfall ist.
Mir schwirrte der Kopf von Euren Informationen und allerlei Vergleichen, und da fielen mir Congstar und meine alte ungenutzte Nummer ein; die Erfahrungen waren nicht so übel gewesen, und um die Sache weiterzubringen, habe ich das wieder angeleiert.
Zu gern würde ich meine bisherige Nummer von 1und1 weiterverwenden, aber die lässt sich ja scheint’s nicht portieren. Die Congstar-Telefonistin hat sich nicht klar dazu geäußert, ob man die portieren kann, wenn 1und1 behauptet, es gehe nicht. Ja, man sollte sich eigentlich deswegen beschweren, aber ich habe so viel anderes um die Ohren. Ich habe mich auch schon bei der Netzagentur wg. Spam-Anrufen beschwert, und das war ein sehr frustrierender und vergeblicher Vorgang, Zeit verbrennen kann ich anders angenehmer.

Das liegt dann aber eher daran, dass Du da was falsch verstanden hast. Da geht es nicht darum, dass die persönlich in deinem Fall helfen, sondern bei Interesse der Allgemeinheit einschreiten. Das ist erst gegeben, wenn es mehrere Beschwerden bzgl. des Unternehmens eingegangen sind. Wenn nun aber jeder so handelt wie Du, gehen natürlich keine Beschwerden ein.

Nein, ich habe da ein Formular ausgefüllt mit allerlei Angaben. Dann kamen mindestens VIER WOCHEN SPÄTER automatisiert Rückfragen, und ich sollte ein weiteres Formular ausfüllen. Da hatte ich den unerfreulichen Spam-Anruf aber längst verdrängt. Die Rückfragen waren wohlgemerkt Fragen, die man auch gleich zu Anfang hätten stellen können, als ich das noch frisch im Gedächtnis hatte. Nach meiner Erinnerung wurde der Fall dann nicht weiter verfolgt, weil ich die Rückfragen nicht beantworten konnte - ich hätte sie beantworten können, wenn ich die Rückfragen gleich erhalten hätte. Und es waren allgemeinere Fragen, die man wohlgemerkt auch gleich hätte stellen können, nichts ganz Spezifisches zu meinem Fall.