Pressemitteilungen - wie geschickt?

Hallo,

ich habe einen neuen Service anzubieten und hätte gerne ein paar Tipps, wie man am besten auf sich aufmerksam macht.

Erfahrenere Geschäftspartner sagten mir, dass schriftliche Mitteilungen gar nciht erst gelesen werden, dass man Faxe oder eMails senden soll.

Das habe ich beim ersten Versuch auch getan (ist etwa 2 WoOchen her)und keinerlei Reaktion erfahren. Melden die sich überhaupt, wenn die Mitteilung interessant war oder drucken die einfach?

Mein Mann hat jetzt im Internet eine Seite gefunden, die Pressemitteilungen an die entsprechenden Redaktionen befördert, allerdings gegen (nicht unwesentlich viel) Geld:
Kennt jemand diese Seite? Und was haltet ihr davon?
http://www.press2day.de/home.htm

Eigentlich wollte ich die Mitteilungen in schriftlicher Form versenden. Es geht um Schnupperstunden in einerm virtuellen Seminarraum und ich wollte (zum Schnuppern) einen gut duftenden Teebeutel beilegen, so nach dem Motto: ich würde Sie gerne zu einer Tasse Tee in unseren virtuellen Raum einladen.

Mittlerweile kommt mir das allerdings etwas kitschig vor, oder was meint ihr?

Dankbar für jeden Tipp!

Heike Glänzer

Hallo Heike Glänzer,

Pressemiteilung gut und schön, aber:

  1. Ist die meldung so relevant, daß sie im Wirtschaftsteil oder im Politikteil der Zeitung/Zeitschrift veröffentlich werden soll?

  2. die Schaffung von Arbeitsplätzen derart groß, daß es eine erwähnung wert ist?

  3. Ist die Produktidee derart innovativ und zukunftsorientiert, daß sie die „Welt“ bewegt?

Merke: die Presse macht keine Werbung im redationellen Teil der Zeitung. Denn das ist verboten.

Also:

Hast du die meldung so verfasst, daß sie werblichen Charakter hat?

Sind aufrufe zur Teilnahme des Angebotes enthalten?

Sind Preise (auch Nicht-Preise Schnupper-, Start-, kostenlos) genannt?

Eine Frage mit „JA“ und du kannst eine Millionen Pressemitteilungen verschicken und keine wird gedruckt.

gruss

Liebe Heike,
da der Fall ähnlich gelagert ist möchte ich berichten, was mein Sohn in Sachen Presse gemacht hat, als er seine neue Homepage, die allerdings reine Dienstleistung, in etwa vergleichbar mit einem regionalen kulturellen Veranstaltungskalender mit Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Sparten (Oper, Vorträge, Sport, Lesungen etc. etc. etc.), also nicht-kommerziell außer für die Unternehmen, die für ihre Institution an dieser Stelle werben, vorstellen wollte:

Er hat ein attraktives kleines Internetcafé für zwei Stunden angemietet und eine Art Longe veranstaltet. Auf allen Bildschirmen war die Homepage aufgerufen, jeder konnte sich da hinsetzen und ausprobieren. Und es gab natürlich Sekt und Häppchen. Dazu war neben den Veranstaltern und bekannten Interessenten auch die Presse eingeladen - und sie kam. Ergebnis war eine immerhin zweispaltige Berichterstattung in der FR und einem Lokalblatt. Am nächsten Tag konnte er schon über 1800 Zugriffe auf seine Homepage verzeichnen.

Was mein Vorposter ja schon andeutete: Wenn es sich um eine rein werbliche Aktion handelt, wirst Du die Presse allerdings kaum gewinnen können, Zeitungen sind nur dann Werbeträger, wenn Du Anzeigen schaltest - und dafür bezahlst.

Schönen Sonntag,
Anja

Hallo Heike Glänzer,

Eigentlich wollte ich die Mitteilungen in schriftlicher Form
versenden. Es geht um Schnupperstunden in einerm virtuellen
Seminarraum und ich wollte (zum Schnuppern) einen gut
duftenden Teebeutel beilegen, so nach dem Motto: ich würde Sie
gerne zu einer Tasse Tee in unseren virtuellen Raum einladen.

Mittlerweile kommt mir das allerdings etwas kitschig vor, oder
was meint ihr?

Wieso?

Kitsch entsteht erst im Auge des Betrachters! Also - wie bei allen
Werbespielereien:

Wer ist dein Adressat?
wer entscheidet über den Weg, den dein Mailing beim Adressaten nimmt?
Wer ist der Entscheider?
Welche „Beeinflusser“ gibt es?
W…?

Viel Glück!

StefanR

Halli,

Erfahrenere Geschäftspartner sagten mir, dass schriftliche
Mitteilungen gar nciht erst gelesen werden, dass man Faxe oder
eMails senden soll.

Nur zur Ergänzung dessen, was in den anderen Beiträgen steht. Ruf doch einfach an und frag, was denen am liebsten ist. Sollte man aber nur machen, wenn man sich das allererste Mal vorstellt. So in dem Stil „Hallo, ich bin der Neue, ihr werdet nun öfters was von mir hören.“ - Naja, in anderen Worten. Habe damit nur positive Erfahrungen gemacht. Man sollte dabei vielleicht nur etwas mitbedenken, wann die Stresszeiten der Journalisten sind.

An sich kann ich aus Erfahrung sagen, dass Faxe meist nicht da landen, wo sie sollen bzw. schon auf dem Weg im Papierkorb landen und Mails bei der Mailpost, die ein Journalist bekommt, schlicht mehr überlesen werden, wie ein Brief, der auf dem Schreibtisch landet. Außerdem kannst du bei größeren Zeitungen direkt an das Ressort bzw. den Journalisten und an die Zeitung adressieren.

Wichtiger Merksatz: Das wichtigste eines Journalisten ist die Zeit, also raube sie ihm nicht. Das heißt, mach es dem Journalisten so einfach wie möglich.

Das heißt, hast du eine Pressemitteilung, dann schwafel auch nicht Unmengen in einem Begleitschreiben. Habe schon oft ohne Begleitschreiben gesendet und auf die Meldung die Kontaktperson geschrieben. Allgemein solltest du bei der Pressemeldung beachten, dass du es dem Journalisten so einfach wie möglich machst (Regeln des journalistischen Schreibens beachten und Zeilen und Anschläge dazu schreiben, Kontaktperson, nur einseitig beschreiben, 1 1/2-zeilig und viel Rand lassen etc.)

Viele Grüße von Corinne

Guten Morgen, Heike!

Pressemeldungen müssen ziemlich straff geschrieben sein, um „durch“ zu kommen! Dazu gebe ich mal das Wichtigste wieder, von dem, was ich weiss:

Das habe ich beim ersten Versuch auch getan (ist etwa 2
WoOchen her)und keinerlei Reaktion erfahren. Melden die sich
überhaupt, wenn die Mitteilung interessant war oder drucken
die einfach?

Normalerweise melden sich Redakteure nur, wenn etwas (sehr) interessant ist - sie aber noch eine Frage, z.B. in Sachen Auslegung haben.

Alles andere ist „Bulk“ und landet im Papierkorb.

Anhaltspunkt, den ich jetzt so weiss: von 200 eingesandten Skripten finden sich maximal 20 in der engeren Auswahl wieder, und ein paar wenige bis 20 werden dann gedruckt, je nach Umfang des Printmediums.

Mein Mann hat jetzt im Internet eine Seite gefunden, die
Pressemitteilungen an die entsprechenden Redaktionen
befördert, allerdings gegen (nicht unwesentlich viel) Geld:
Kennt jemand diese Seite? Und was haltet ihr davon?
http://www.press2day.de/home.htm

Das halte ich für unproduktiv und unkontrollierbar. – So bekommt Ihr niemals mit, ob ein Artikel erschienen ist.

Prinzipiell arbeiten Online-Redaktionen auch heute noch so wie vor 20 Jahren die konventionellen Zeitungsredaktionen. Das Sichten und (Aus)Sortieren erfordert vom Redakteur bereits ein grosses Mass an Energie. Da bleibt also nicht viel Zeit für das Überfliegen einer einzelnen Pressemeldung.
Deshalb sind Umfang und Form das Wichtigste.

Am besten eignet sich bei Meldungen auf Papier eine nichtproportionale Schrift (wie Courier) sowie eine maximale Zeilenlänge von - glaube 65 Zeichen (Standardzeile). Dadurch kann der Red. abschätzen, „wieviel Text dabei rauskommt“.

Bei eMail kann es grundsätzlich auch eine Proportionalschrift sein (wie Arial, Verdana, Times), das hat sich da aber wieder mit der Form, weil HTML-eMail häufig unerwünscht ist. Also besser eMail „Text/Plain“ versenden.

Länger als 2 Seiten sollte man sowieso nicht schreiben. Für Online-Dokumente (wie auch eMail) gilt: mit maximal 6 Klicks muss die Seite zum Ende durch-ge-scollt sein.

Struktur:
(1) Absender und Kontakt (Tel./eMail) oben
(2) Stichwort: „Pressemitteilung“ und die Überschrift als Betreff (darf fett geschrieben sein)
(3) Text: das Wichtigste, das Neue, wer es macht, wo es stattfindet und wie man dazu kommt… zusammengefasst in den 1. Absatz. Das kann und soll in den folgenden Absätzen wiederholt, ausgeführt, erklärt werden. Dabei am besten _keine_ Zwischenüberschriften machen. Wichtig vielleicht noch: besonders werbewirksam ist, wenn die „unbeteiligte Putzfrau“ den Artikel lesen kann und trotzdem irgendwie und ohne Fachkenntnisse noch richtig versteht (à la B*ld-Zeitung[1]).
(4) Zum Schluss noch Kontakt/Ansprechpartner mit Telefon und eMail nennen.

IMHO eignet es sich, in Nähe der Kontaktdaten vielleicht noch einmal erwähnen, dass ihr von dem Artikel - falls er erscheint - gerne ein Belegexemplar (auf Rechnung) bzw. eine kurze Re-Mail mit Angabe der URL hättet.
So habt Ihr eine Kontrolle, wo’s erscheint.

Eigentlich wollte ich die Mitteilungen in schriftlicher Form
versenden. Es geht um Schnupperstunden in einerm virtuellen
Seminarraum und ich wollte (zum Schnuppern) einen gut
duftenden Teebeutel beilegen, so nach dem Motto: ich würde Sie
gerne zu einer Tasse Tee in unseren virtuellen Raum einladen.

Mittlerweile kommt mir das allerdings etwas kitschig vor, oder
was meint ihr?

Ich meine, das ist zu dick aufgetragen.
Mit dem Teebeutel kannst Du einen „Endverbraucher“ locken, z.B. als Beilage zum Prospekt in einem… Dings-Shop… tja, oder einer Bücherei.

Ich würde sagen: Virtueller Raum – virtuelle Post! :wink:

Dankbar für jeden Tipp!

Zum Schluss noch zwei Link-Tipps:

Artikel/Auswertung: Was Sie schon immer über Online-PR wissen wollten:
http://www.ecin.de/marketing/onlinejournalisten/ (Ich halte diesen Artikel für Dich/Euch sehr wertvoll!)

Nur in Englisch: Effektiv schreiben (eMails, sog. Blurbs):
http://jerz.setonhill.edu/writing/e-text/e-mail.htm
http://jerz.setonhill.edu/writing/e-text/blurbs.htm

Nun sag ich: Gutes Gelingen!

CU DannyFox64

[1] „à la B*ld-Zeitung“ => Nicht falsch verstehen => Sondern: es braucht kein reisserischer Artikel zu sein, aber das Interesse muss beim Leser geweckt werden und er muss es als fachl. Laie trotzdem verstehen können.

interessanter Artikel
danke, passt wirklich gut zu meinem Anliegen!

gute Idee, aber…
bei uns gibt es nicht mal ein Internetcafe…

Und ohne Rechener macht das Ganze keinen Sinn. Edv-Schulen sehen mich wohl eher als Konkurrenz…

Also ich denke Pressemeldungen über Fax sind absolut faxen. Wenn die
Meldung auch etwas bringen soll, am besten einen Texter dranlassen,
oder dies durch prdienst.de erledigen lassen; oder man gibt sich sehr
viel Mühe die Meldung selber zu schreiben, wenn man so etwas kann.

Zudem ist die Meldung wohl am vervolgsversprechendsten wenn sie auch
wirklich über den Ticket läuft, d.h. nicht einzeln an Redaktionen
verschickt wird, sondern über den offiziellen Nachrichtensatelliten.
Ich glaube diese Aussendung geht ab 300 Euro los -, mit professionell
geschriebenem Text ca 700.