Prioritisierung politischer Maßnahmenkatalog

Hallo Experten,

gleich vorweg: Wenngleich der Titel anderes vermuten lässt, ist meine Frage ist hier in der Mathematik schon richtig aufgehoben (oder doch besser in der Informatik?).

Folgendes Problem:
Man nehme an, eine Patei wollte für die nächste Wahl einen Art Maßnahmenkatalog erstellen.

Jetzt ist es aber so, dass bestimmte geplante Maßnahmen langfristiger Natur sind, andere kurzfristig umzusetzen sind. Manche sind teuer, manche billig, manche von großer Wichtigkeit, andere eher weniger, etc.

Darüber hinaus stehen bestimmte Maßnahmen auch in Abhängigkeiten zueinander, so ist es möglicherweise z.B. sinnvoller erst die Kanäle einer Straße zu erneuern bevor der neue Straßenbelag aufgebracht wird und erst danach mit dem Bau der neuen Schule am Ende der Straße zu beginnen, etc.

Meine Frage ist nun, welche mathematische Methode man wählen müsste, um am Ende einen Maßnahmenkatalog zu erstellen, bei dem die Prioritisierung der geplanten Projekte in Abhängigkeit der genannten vieldimensionalen Zusammenhänge erfolgt.

Ich hoffe, man konnte mir folgen.

Das genannte Problem erinnert mich ein wenig an das „Problem des Handlungsreisenden“ und dementsprechend wahrscheinlich in diesem Problemfeld eine Lösung zu suchen wäre.

Allerdings wäre ich vor allem an einer Lösung interessiert, die auch von einem mathematischen Laien wie mir nachvollzogen und genutzt werden kann…

Gruß,
Sax

Moin, Sax,

ich sehe da kaum ein mathematisches, sondern eher ein politisches Problem.

Man notiere die Kriterien, vergebe für jedes eine Gewichtung, zähle die Treffer, die für jedes Kriterium eingehen, multipliziere sie mit ihrem Gewicht, addiere die Produkte und ordne die Ergebnisse nach Belieben. Das ist schon die ganze Mathematik.

Beim ersten Versuch wird man überrascht feststellen, dass ein bis dahin völlig unbeachtetes Thema vorne liegt. Deshalb kommt nun die Politik ins Spiel: Die Gewichte werden so lang geändert, bis das gewünschte Thema die angemessene Priorität hat.

Die Reihenfolge ließe sich erstmal durch Schnüren von Paketen erschlagen: Wer Breitband haben will, kriegt den neuen Straßenbelag, ob er will oder nicht. Bei solchen Wunschzettelwettbewerben wäre ein eingebauter Gantt-Plan der absolute Overkill.

Gruß Ralf

Hallo Sax,

Darüber hinaus stehen bestimmte Maßnahmen auch in
Abhängigkeiten zueinander, so ist es möglicherweise z.B.
sinnvoller erst die Kanäle einer Straße zu erneuern bevor der
neue Straßenbelag aufgebracht wird und erst danach mit dem Bau
der neuen Schule am Ende der Straße zu beginnen, etc.

Genau umgekehrt kann sinnvoller sein!
Wenn schwere Baumaschinen eingesetzt werden, machen diese die neue Strasse wieder kaputt.

Meine Frage ist nun, welche mathematische Methode man wählen
müsste, um am Ende einen Maßnahmenkatalog zu erstellen, bei
dem die Prioritisierung der geplanten Projekte in Abhängigkeit
der genannten vieldimensionalen Zusammenhänge erfolgt.

Abhängigkeiten kann man z.B. mit Petri-Netzen, UML usw. darstellen.

MfG Peter(TOO)

Servus,

Man notiere die Kriterien, vergebe für jedes eine Gewichtung,

Und genau hier will ich einhaken, da die (objektive) Vergabe der Gewichtung eine umfassende Kenntnis der Zusammenhänge der verschiedenen Maßnahmen erfordert und da beißt sich die Katze gewissermaßen in den Schwanz.

Bleiben wir doch mal bei meinem Beispiel des Baus einer neuen Schule:

Vielleicht ist aus bildungspolitischer Sicht ein Schulbau notwendig, also Vergabe einer hohen Gewichtung? Allerdings müsste sich die hohe Gewichtung der Schule z.B. auch auf die Gewichtung/Prioritisierung der Notwendigkeit Lehrkräfte einzustellen, eine Zugangsstrasse zu bauen, Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zu bauen, neue Fußgängerüberwege zu installieren und neue Fahrradwege vorzusehen auswirken. Hinzu kommen dann noch gewisse zeitliche Abfolgen, die zu beachten sind und nicht zuletzt die Kosten und Folgekosten vs. das zur Verfügung stehende Budget.

Das kann man auch nicht einfach in ein Gesamtpaket packen, weil z.B. bestimmte Maßnahmen dann mehrfach in verschiedene „Pakete“ gehören.

Klar kann man nun einfach „aus dem Bauch heraus“ entscheiden, dass die Schule inklusive aller Folgemaßnahmen einfach gebaut wird, jedoch will ich eben auf ein Verfahren hinaus, dies (und vor allem die richtige reihenfolge) objektiv zu begründen.

Gruß,
Sax

Hi,

Klar kann man nun einfach „aus dem Bauch heraus“ entscheiden,
dass die Schule inklusive aller Folgemaßnahmen einfach gebaut
wird, jedoch will ich eben auf ein Verfahren hinaus, dies (und
vor allem die richtige reihenfolge) objektiv zu begründen.

das hat aber wenig mit Politik und viel mit (Bau-)Planung zu tun. Die Planung setzt aber sinnvollerweise erst dann ein, nachdem entschieden worden ist. (Jetzt fangen wir aber nicht noch damit an, dass Entscheidung und Planung Hand in Hand blablabla …)

Zeig mir mal den Politiker, der an einer objektiven Entscheidungshilfe interessiert ist! Erstens lässt sich das nicht verkaufen, zweitens versteht das kein Politiker (und kein Stammtisch) und drittens fühlt sich der Politiker in seiner Souveränität beschnitten.

Gruß Ralf

Servus,

danke.

Gruß,
Sax