Prismenschliff ja oder nein?

Hallo,
die Überschrift sagt es ja schon…

Bei meiner LG ist eine neue Brille fällig. Der Optiker stellt beim Sehtest (neben der nötigen Stärke der Brille) fest, daß etwa 2,5 Prismen (?) korrigiert werden müßten.

Im Internet gibts dazu sehr konträre Aussagen, einen Augenarzt kann man selbst bestenfalls nach 1 Jahr Wartezeit auf einen Termin fragen, scheidet also aus.

Konkret geht es mir um die Ansicht des Optikers, eine Gleitsichtbrille würde ohne Prismenkorrektur keinen Sinn machen. Hat damit jemand persönliche Erfahrungen gemacht? Bisher hat sie nur eine Lesebrille und ist nun das ständige Brille auf- Brille ab leid.

Pop

Hallo,

ich kenne mich mit Prismengläsern nur insofern aus, als sie mir mal zum Ausgleich für eine latente Fehlsichtigkeit (Schielen) angepasst wurden.

Bei mir war das Ganze ein Reinfall. Erstmal muss man sich dran gewöhnen und dann gibt es immer die Gefahr (wie bei mir), dass sich der Schielwinkel vergrößert, so dass man am Ende unter dem Messer landet.

Du solltest auf jeden Fall mehrere Meinungen einholen. Mir hat ein Arzt auch mal Kontaktlinsen empfohlen, um mein Problem auszugleichen.

Viele Grüße,
Gwen

Hi Pop,

schick die LG zum Augenarzt. Ein „Prisma“ ist bei einer Hornhautverkrümmung nötig, und die fällt nicht vom Himmel, sondern ist normalerweise angeboren. Sollte sie jetzt erst entstanden sein, dann muss sie zum Arzt, um festzustellen, was da passiert. Mit sowas ist jeder Optiker überfordert; wenn er das nicht selbst weiß, sollte man mal mit seinem Innungsmeister sprechen.

Gruß Ralf

Hallo Popeye

Bei meiner LG ist eine neue Brille fällig. Der Optiker stellt
beim Sehtest (neben der nötigen Stärke der Brille) fest, daß
etwa 2,5 Prismen (?) korrigiert werden müßten.

Hat sie bisher nur eine Lesebrille ohne Korrektur getragen? Wenn die Hornhautverkrümmung beidseitig ist, sollte man gerade beim Lesen sehr wohl korrigieren, erst recht wenn nur einseitig, weil gerade im Nahbereich Verzerrungen sich stark bemerkbar machen und bei einseitigem (oder auch stärkerem) Astigmatismus das betroffene Auge „vernachlässigt“ und damit geschwächt wird.

Hat sie bisher aber überhaupt schon eine auch Fernbrille getragen und ist es jetzt nur leid, ständig auf Lesebrille zu wechseln, weil die Alterssichtigkeit anfängt, dann hat sie mit Sicherheit schon immer in der Fernbrille eine Astigmatismus-Korrektur gehabt, wenn der Augenarzt sie verschrieben hat.
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Im Internet gibts dazu sehr konträre Aussagen, einen Augenarzt
kann man selbst bestenfalls nach 1 Jahr Wartezeit auf einen
Termin fragen, scheidet also aus.

Das halte ich für sehr übertrieben, selbst wenn man auf dem Land wohnt. In jeder größeren Stadt gibt es auch mehrere Augenärzte, bei denen man mal anrufen sollte. Allein um sicher zu sein, würde ich einen A-Arzt-Termin machen.

Konkret geht es mir um die Ansicht des Optikers, eine
Gleitsichtbrille würde ohne Prismenkorrektur keinen Sinn
machen.

S.o. Ich verstehe aber auch das Problem nicht - einen Zylinder einzuschleifen kostet nicht mehr und ist für den Optiker kein Problem. Liegt definitiv eine Hornhautverkrümmung vor, sollte man korrigieren, gerade für den Nahbereich, denn 2,5 dpt sind schon eine Menge. Wenn man dem Optiker nicht traut, ab zum Arzt.

Ciao Pit

Hallo,

die Überschrift sagt es ja schon…

Bei meiner LG ist eine neue Brille fällig. Der Optiker stellt
beim Sehtest (neben der nötigen Stärke der Brille) fest, daß
etwa 2,5 Prismen (?) korrigiert werden müßten.

als glückliche Benützerin einer Gleitsichtbrille:
ich glaube, Du hast da was falsch verstanden.
Der Optiker meinte vermutlich, dass für den Leseteil der Gleitsichtbrille 2,5 Dioprien korrigiert werden müssen. Konkret heißt das, wenn Deine „normale“ Fernsichtbrille zum Beispiel -6 Dioprien Fehlsichtigkeit korrigiert, nimmt man im Leseteil davon 2 Dioptrien weg, so dass dieser Teil "nur"noch -4 ausgleicht.

Prismen korrigiert man, wie meine Vor-Antworter schon schrieben, sofern Astigmatismus vorliegt. Dann spricht der Optiker und der Augenarzt von „Zylinder“. Hättest Du das, wüsstest Du es. Über Nacht tritt das nicht auf.

Ich habe dieses Problem. Lass Dir sagen, dass der Leseteil sich in dieser Hinsicht nicht anders verhält, als der Fernsichtteil.

viele Grüße
Angelika

Hallo Pit,

Ich verstehe aber auch das Problem nicht - einen Zylinder
einzuschleifen kostet nicht mehr und ist für den Optiker kein
Problem.

leider muss ich hier widersprechen. Gleitsichtgläser, bzw. Zylinder einschleifen kostet sehr wohl mehr. Wenn Du auch noch etwas Anspruch auf Optik legst, und damit meine ich nicht die Brillenträgerin, sondern ihre Umgebung, kommst du nicht umhin, höher brechendes Glas zu wählen - das keine Krankenkasse voll zahlt. Mit Kunststoff ist nämlich von der nötigen Ausgangs-Dicke des „Glases“ mit Gleitsicht und Zylinderfakter nichts mehr optisch ansprechend zu machen.

Vom „Durschschauen“ her wäre mir persönlich das zwar völlig egal, ich will schließlich etwas sehen. Aber als Frau ist es mir nicht gleichgültig, ob meine Mitmenschen merken, dass ich Cognacschwenker auf der Nase trage.

Ach, ich bin bei -12.

viele Grüße
Angelika

Danke, aber…
… so richtig weit bringt uns das noch nicht… :wink:

Erstmal zum Thema Augenarzt. Es gibt hier einen, da kommt man sofort dran, allerdings ist die Qualität der Untersuchung und deren Ergebnis auch für den Laien erkennbar ziemlich zweifelhaft. Da geht keiner freiwillig hin, außer er hätte akut einen Fremdkörper im Auge oder ähnliches. Die übrigen Augenärzte nehmen entweder keine Patienten mehr an oder geben Termine für 2004. So einen Termin kann man ja durchaus vereinbaren, nur hilft der im Moment eher wenig.

Nun noch mal etwas ausführlicher. Sie hat jetzt eine Lesebrille, die aber nicht mehr ausreicht, die Arme werden eben zu kurz. Für die Ferne würde sie auch zukünftig keine Brille brauchen, da hat der Optiker 0,25 Dioptrien festgestellt.

Der Punkt ist, daß sie sich im täglichen Leben sehr behindert fühlt, weil sie ohne Brille eben nichts nahes mehr sieht, also weder den Tacho noch die Schrift auf der Dose Erbsen im Supermarkt. Abhilfe wäre da also eine Gleitsichtbrille, ständig getragen. In wie weit die für die Arbeit am PC (einige Stunden täglich) brauchbar wäre, bliebe auch noch abzuwarten.

Nun zum Prismenfehler… Der Optiker macht Polarisationsfilter vor die Augen, und zeigt Testbilder. Da ist dann z.B. ein Kreuz zu sehen, normalerweise jedenfalls. Wenn aber das eine Auge den senkrechten Balken sieht und das andere den waagerechten, dann treffen sich die Balken bei ihr überhaupt nicht, schon gar nicht in der Mitte. Das, damit wir auch von der gleichen Sache reden.

Diese Fehlstellung der Augen (oder eines Auges?) könnte nun also durch einen Prismenschliff ausgeglichen werden. Nachteil ist klar, man kann so eine Brille nicht ständig auf- und absetzen, z.B. um dann eine extra PC-Brille zu benutzen. Des weiteren gibt es eben auch die Befürchtung, so eine Prismenbrille wäre der erste Schritt auf dem Weg zu einer Augen-OP, die sonst nicht nötig wäre… Anderseits gibt mir die Aussage des Optikers zu denken, eine Gleitsichtbrille würde bei ihr überhaupt nur funktionieren, wenn sie den Prismenschliff hat.

So, da steht man dann und weiß nicht weiter. Experimente aller Art sind teuer und gefährden vielleicht sogar das Sehvermögen…

Danke fürs lesen, ist ja doch etwas länger geworden…

Pop

Hallo,

… so richtig weit bringt uns das noch nicht… :wink:

Erstmal zum Thema Augenarzt. Es gibt hier einen, da kommt man
sofort dran, allerdings ist die Qualität der Untersuchung und
deren Ergebnis auch für den Laien erkennbar ziemlich
zweifelhaft. Da geht keiner freiwillig hin, außer er hätte
akut einen Fremdkörper im Auge oder ähnliches. Die übrigen
Augenärzte nehmen entweder keine Patienten mehr an oder geben
Termine für 2004. So einen Termin kann man ja durchaus
vereinbaren, nur hilft der im Moment eher wenig.

ich weiß ja nicht, wo Du wohnst. Aber bei der Dichte deutscher Städte sollte doch die nächste größere höchstens 100 km entfernt sein. Und damit mehrere Augenärzte, die kaum alle derart irre langen Terminvorhalte haben.

Nun noch mal etwas ausführlicher. Sie hat jetzt eine
Lesebrille, die aber nicht mehr ausreicht, die Arme werden
eben zu kurz. Für die Ferne würde sie auch zukünftig keine
Brille brauchen, da hat der Optiker 0,25 Dioptrien
festgestellt.

Wenn das so ist, bringt eine Gleitsichtbrille eher nichts.

Der Punkt ist, daß sie sich im täglichen Leben sehr behindert
fühlt, weil sie ohne Brille eben nichts nahes mehr sieht, also
weder den Tacho noch die Schrift auf der Dose Erbsen im
Supermarkt. Abhilfe wäre da also eine Gleitsichtbrille,
ständig getragen. In wie weit die für die Arbeit am PC (einige
Stunden täglich) brauchbar wäre, bliebe auch noch abzuwarten.

In diesem Fall hilft eine Brille, die exakt diese beiden Bereiche abdeckt. Aber das sagt Dir ein: Augenarzt.

Nun zum Prismenfehler… Der Optiker macht Polarisationsfilter
vor die Augen, und zeigt Testbilder. Da ist dann z.B. ein
Kreuz zu sehen, normalerweise jedenfalls. Wenn aber das eine
Auge den senkrechten Balken sieht und das andere den
waagerechten, dann treffen sich die Balken bei ihr überhaupt
nicht, schon gar nicht in der Mitte. Das, damit wir auch von
der gleichen Sache reden.

Mit diesem Test weiß der Optiker nur, welches Auge „führt“.
Bei einer so geringen Fehlsichtigkeit wie der Deiner Freundin dominiert das bessere Auge das schwächere. Dadurch kriegt sie die Balken nicht zum Kreuz.

Diese Fehlstellung der Augen (oder eines Auges?) könnte nun
also durch einen Prismenschliff ausgeglichen werden.

wie? Schielt Deine Freundin erkennbar (für Dich als Laie)? Sonst haben die Augen das bißchen Fehlstellung nämlich schon von sich aus „korrigiert“. Mit einem Prismenschliff würde sie sich wahrscheinlich die ersten Tage fühlen, als sei sie besoffen. Wenn sie es nicht kennt, ist diese „Korrektur“ schlimmer, als Geisterbahn fahren. Der Fußboden plötzlich ganz weit unten, als gewohnten Möbel an den Kanten verbogen, Türen gewölbt usw.

Nachteil ist klar, man kann so eine Brille nicht ständig
auf- und absetzen, z.B. um dann eine extra PC-Brille zu benutzen. Des weiteren gibt es eben auch die Befürchtung, so eine Prismenbrille wäre der erste Schritt auf dem Weg zu einer
Augen-OP, die sonst nicht nötig wäre…

was soll den da operiert werden? Und wenn schon, würde ich siehe oben, erst mal zum Facharzt, evtl. sogar in eine Universitäts-Augenklinik marschieren. Optiker-Diagnosen, na, das wäre mir bei einer so komplizierten Geschichte wie dem menschlichen Auge zu wenig.

Bei einer Fehlsichtigkeit von -0,25 hört sich Gleitsichtbrille mit Prismenschliff für mich verdächtig nach Geldmacherei seitens des Optikers an.
Ich kann mich nur widerholen: schnellstens ab zu einem qualifizierten Fach-Arzt.

viele Grüße
Angelika

1 Like

In 50 km Umkreis kein Augenarzt, der innerhalb der nächsten 4 Wochen einen Termin vergibt? Und was erzählt denn der „Optiker“ für einen Quark: 0,25 Dioptrien ist so gut wie nichts, Schielen heilt niemand mit einem Prisma, und ein Polfilter gehört in die Hand des Augenarztes.

Übrigens: Gleitsichtbrillen sind sauteuer und werden von einem guten Optiker grundsätzlich mit Rückgaberecht verkauft, die verträgt längst nicht jede/r, manche/r bekommt davon regelrechte Gleichgewichtsstörungen.

Nochmal ganz dringend: Nur ein Augenarzt sollte die Brille einmessen. Ein guter Optiker kennt seine Grenzen, deiner eher nicht!

Gruß Ralf

2 Like

OK, ihr habt gewonnen…
… und wir machen uns auf die Suche nach einem Augenarzt, egal wie weit weg der ist… Bleibt die Frage, wie man eigentlich einen findet der seine Sache gut macht und trotzdem nicht völlig überlaufen ist.

Daß der Optiker mit der Prismengeschichte vornehmlich verdienen will, war ein bißchen auch unser Eindruck. Zumal ich dann im Internet auch Beiträge fand, denen zu Folge so etwas die Augenfehlstellung überhaupt erst auslöst. Schielen tut sie nämlich nicht, jedenfalls nicht so daß es ohne Hilfsmittel zu sehen wäre. Ohne die Warnung des Optikers, daß die Gleitsichtbrille ohne Prismen eh nichts nützt, wäre meiner Meinung nach nämlich sowieso alles klar. Zum Lesen braucht sie nämlich 2,5 Dioptrien, und wenn sie zb. im Auto sowohl den Verkehr als auch den Tacho sehen will, bleibt dann eigentlich nur Gleitsichtbrille.

Mal „sehen“ was der Augenarzt dazu meint. Wenn wir einen gefunden haben.

Pop

Wo wohnt Ihr denn? wg. Empfehlung (owt)
?