Hallo liebe Sachkundige,
Meine Freundin hat folgendes Problem: Vor ein paar Jahren wurde ihr Vater insolvent, seine Firma war pleite und ein Insolvenzverfahren wurde eröffnet. Er mußte seine Eigentumswohnung verkaufen, da das aber nicht so schnell über die Bühne ging, hat er sich, um den finanziellen Engpass zu überbrücken, Geld von seinen Kindern geliehen. Für diese Darlehen gibt es Verträge, in denen Fristen, Summen und Zinsen vermerkt sind. Die Überweisungen meiner Freundin an ihren Vater und seine fristgerechten Rückzahlungen mit Zinsen sind durch die Kontoauszüge dokumentiert. Soweit ich weiß, hat er das Geld zurückgezahlt, als die Wohnung verkauft war. Durch dieses Darlehen hat sich also an der Vermögensmasse, die auf die Gläubiger verteilt wird, nichts geändert. Soweit verstehe ich das mit meinem normalen Rechtsempfinden.
Nun wird den Kindern aber unterstellt, dass es keine Darlehen gegeben habe und der insolvente Vater Geld beiseite schaffen wollte, so würde ich das ausdrücken. Die Kinder hätten ihm also nicht wirklich das Geld geliehen, das er ihnen am Ende der Darlehenslaufzeiten überwiesen hat. Und deshalb will man das Geld jetzt von den Kindern zurück, dazu gibt es einen Klageentwurf mit viel Paragraphenchinesisch.
Eine frühere Forderung nach Zahlung hatte meine Freundin mit Verweis auf die Verträge (die m. W. mit einem Anwalt entworfen wurden) und Kontoauszüge zurückgewiesen (nach Beratung mit einer befreundeten Anwältin), diese hat die Gegenseite vorliegen, trotzdem wird behauptet, die Darlehen hätte es nicht wirklich gegeben, und jetzt kommt vom Gericht dieser Klageentwurf.
Das ist von mir jetzt natürlich sehr einfach und aus Sicht des Laien dargestellt, insofern muß ich meine Frage auch eher allgemein halten: Haben sich Vater und Kinder im Prinzip korrekt verhalten? Wie kann die Gegenseite ihre Unterstellung überhaupt glaubhaft machen, bzw eine Erfolgschance für eine Klage sehen?
Danke und Grüße, Canaletto