Privater Konsum in den USA?

Hallo,

wie geht das eigentlich dass die Arbeitslosigkeit in den USA fast noch so hoch ist wie kurz nach der Krise aber der Konsum durch Privatleute viel höher ist als vor der Krise?

Wieso schafft dieser relativ hohe private Konsum keine Arbeitsplätze?

Wie ist dieser hohe Konsum überhaupt trotz sinkender Reallöhne und hoher Arbeitslosigkeit zu erklären?

Wieso ist trotz dieses relativ hohen Konsumniveaus die Inflation so niedrig?

Die Gesamtverschuldung privater Haushalte in den USA ist jedenfalls niedriger als 2006, was natürlich daran liegen kann dass die Immobilienpreise gefallen sind bzw. weniger Leute Immobilien kaufen was den Löwenanteil der Schulden ausmachen müßte. Machen die Amerikaner jetzt mal wieder Schulden für den Konsum oder wie sind diese Daten sonst zu erklären?

Hohe Energiepreise dürften nicht den ganzen Konsumanstieg erklären… vor allem da die Inflation niedrig ist.

Wer weiß wieso der private Konsum trotz der schlechten Lage so unerwartet hoch ist?

Quellen zum nachlesen:
http://data.bls.gov/timeseries/LNS14000000
http://research.stlouisfed.org/fred2/series/USAPFCEQ…
http://www.businessinsider.com/real-wages-decline-li…
http://www.bloomberg.com/news/2013-05-14/fed-says-u-…
http://www.usinflationcalculator.com/inflation/histo…

Gruß

Desperado

Irreführung mit Durchschnitt
Hallo,

das wird das selbe sein, wie die dummen Kommentare, daß das Benzin in Deutschland zu billig ist, weil ein paar Deppen mit dem SUV zum Bäcker fahren. Tatsächlich ist dem Einen das Benzin zu teuer und ein anderer fährt mit dem SUV zum Bäcker.

Durchschnittsangaben und so grobe Zusammenfassung, wie ‚Die Amis‘ ergeben immer zwangsläufig ein falsches Bild.

Gruß Chewpapa

Hallo,

wie geht das eigentlich dass die Arbeitslosigkeit in den USA
fast noch so hoch ist wie kurz nach der Krise

Knapp 8% jetzt sind deutlich weniger Arbeitslose als knapp 10% während der Krise, bezogen auf die Gesamtzahl.

Absolut sind dies jetzt 20% weniger Arbeitslose. Also eine erhebliche Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt. Zum Vergleich mal Europa 2010

Wieso schafft dieser relativ hohe private Konsum keine
Arbeitsplätze?

Weil die USA ein riesiges Handelsbilanzdefizit haben ? Nur eine Möglichkeit von vielen. Wer aber viel mehr importiert (und dies wird ja auch konsumiert) als exportiert, der hat zwar einen möglichicherweise „super Konsumklima“, aber nicht auch zwangsläufig einen Arbeitsplatzzuwachs. Sonst ging es den Griechen auch viel, viel besser: http://www.goldseitenblog.com/daniel_haase/media/GR-… .

Wieso ist trotz dieses relativ hohen Konsumniveaus die
Inflation so niedrig?

Ob die Inflation in den USA niedrig ist, darf bezweifelt werden, zumal die FED-Politik hier zugunsten einer ungebremsten Schuldenmacherei Schönfärberei durch die Hintertür betreibt:

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/1…

Zitat: „Während die offizielle Inflation in den USA bei circa 1 Prozent liegt, beträgt die tatsächliche Inflation eher 8 Prozent (…)“

Wer weiß wieso der private Konsum trotz der schlechten Lage so
unerwartet hoch ist?

Weil sich „der Ami von der Straße“ lieber jetzt noch was kauft, bevor ihm die ganze Sch*** um die Ohren fliegt ? Wer weiß, wann die USA mal einen Schuldenschnitt verlangt :smile: ?

Gruß
vdmaster

Wieso schafft dieser relativ hohe private Konsum keine
Arbeitsplätze?

tut er doch - im nächsten Jahr wird die Arbeitslosigkeit in den USA nochmal um ein Prozent sinken und ist heute schon weit niedriger als in Europa.

Wie ist dieser hohe Konsum überhaupt trotz sinkender Reallöhne
und hoher Arbeitslosigkeit zu erklären?

Sinkende Reallöhne in den USA?

Guten Abend,

Knapp 8% jetzt sind deutlich weniger Arbeitslose als knapp 10%
während der Krise, bezogen auf die Gesamtzahl.

Klar ging die Arbeitslosigkeit seit der Krise zurück - aber nicht so stark wie man es anhand der guten Konsumdaten erwarten könnte. Dass die Arbeitslosigkeit in den USA niedriger als in der EU liegt hängt wahrscheinlich mit den schlecht ausgebauten Sozialsystemen und der enormen Anzahl von Niedriglohnbeschäftigten im Service zusammen. Bin sowieso kein Freund von Statistiken denn einerseits können sie mit allen möglichen Tricks manipuliert werden und außerdem sehe ich keine klare Grenze zwischen einem Arbeitslosen und einem Arbeitenden: Wer arbeitet aber davon nicht leben kann (und dann evtl. zusätzlich Sozialleistungen bekommt) - zu was sollte man diese Person zählen?

Wieso schafft dieser relativ hohe private Konsum keine
Arbeitsplätze?

Wer aber viel mehr importiert

(und dies wird ja auch konsumiert) als exportiert, der hat
zwar einen möglichicherweise „super Konsumklima“, aber nicht
auch zwangsläufig einen Arbeitsplatzzuwachs.

Das ist klar, allerdings muß ja jemand konsumieren. Die Oberschicht wird nicht plötzlich eine viel größere Konsumquote bekommen und der Rest der Bevölkerung braucht ja einen Job und am besten einen steigenden Reallohn um (mehr) konsumieren zu können. Das Handelsbilanzdefizit hatten die USA schon lange, glaube nicht dass der Mehrkonsum jetzt komplett aus dem Ausland gedeckt wird.

Zitat: „Während die offizielle Inflation in den USA bei circa
1 Prozent liegt, beträgt die tatsächliche Inflation eher 8
Prozent (…)“

Denke auch dass die offizielle Inflationsrate beschönigt ist, ob sie wirklich bei 8 Prozent liegt weiß ich nicht, in dem Artikel über Deutschland stand wie die Daten versammelt wurden, das kommt mir genau so unwissenschaftlich vor wie das was die Regierung macht.

Weil sich „der Ami von der Straße“ lieber jetzt noch was
kauft, bevor ihm die ganze Sch*** um die Ohren fliegt ? Wer
weiß, wann die USA mal einen Schuldenschnitt verlangt :smile: ?

Wenn die Angst so groß wäre würden die Leute aber eher in Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe oder im Ausland investieren statt zu konsumieren.

Gruss
Desperado