Privatschulden

Hallo,

ein Verwandter hat sich vor Jahren Geld geborgt und tut sich sehr schwer mit der Rückzahlung!
Bei den Überweisungen steht jeweils der noch offene Betrag. Der Schuldner erfindet ständig neue Ausreden weshalb er grad nichts überweisen kann. Was kann man da tun? Schlimmstenfalls hängt ja der Familienfrieden schief…:frowning:

Danke!

Vielleicht lässt sich eine konkrete Ratenhöhe vereinbaren? Eine konkrete Summe, die zu einem konkreten Termin fällig ist und nicht der Willkür des Schuldners unterliegt, ist, denke ich, schon eine Motivation, nicht nur, aber erst recht, wenn sich beide Seiten darauf verständigt haben. Scheitert eine solche Vereinbarung, könnte der Gläubiger selbst einen Ratenzahlungsplan vorgeben, es sei denn, dass er damit eine bereits getroffene Regelung umginge.

Das gab es Alles schon mal! Sporadisch wurde mal gezahlt, dann eben wegen immer neuer Umstände wieder nicht. Der Schuldner sit der Typ „Kopf in den Sand stecken“ bzw. „ich seh dich nicht, du siehst mich nicht“.

Dann gibt es keine: „Wasch-mich-aber-mach-mich-nicht-nass-Lösung“! D.h. entweder schreibst Du das Geld des lieben Familienfriedens willen ab, oder Du gehst den „offiziellen“ Weg über Klare Fristsetzung zur Rückzahlung und dann notfalls Mahnbescheid/Klage, bekommst ggf. deine Knete, aber ruinierst damit vermutlich die traute Familienidylle.

Man kann das Schwein leider nicht argumentativ davon überzeugen die Schnitzel raus zu geben und es dann zu Tode streicheln. D.h. Du musst Dich entscheiden und mit den Konsequenzen leben. Eine beide Seiten glücklich machende Ideallösung gibt es in so einem Fall nicht.

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Ja, so wird es wohl laufen. Bitter nur, dass beide Parteien Rentner sind. Mit dem Unterschied, dass der Schuldner fast die fünffachen Renteneinnahmen (durch Betriebsrente) hat wie der Gläubiger!

Das kann man auch positiv sehen: Umso mehr Geld vorhanden ist, desto leichter lassen sich die Forderungen durchsetzen. Stell dir einen Schuldner vor, bei dem nichts zu holen ist; das wäre ein echtes Problem.

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Ja, das stimmt schon. Nur ist man zutiefst enttäuscht von der Person! Zuerst wird gefleht finanziell zu helfen, dann wird man über Jahre hingehalten. Aber selbst Alles wahrnehmen ( Grillen, Pferd halten, Restaurant Neueröffnungen austesten, etc.).

Ja, das ist bitter, aber um so weniger musst Du ein schlechtes Gewissen haben, die Sache dann auch durchzuziehen. Mich erinnert die Geschichte an einen der wenigen Fälle, in denen ich mal für einen Mandanten vor Gericht gehen musste (mache eigentlich keine streitigen Sachen). Da waren es „gute Bekannte“, die vor Jahr und Tag ein erhebliches Darlehen erhalten hatten und meinten, dass sie selbst entscheiden könnten, wann es denn ggf. mal mit einer Rückzahlung „passt“.

Ich hatte die Sache auch nur deshalb als „Folgeauftrag“ angenommen, weil ich davon ausging, dass sie sich durch ein anwaltliches Schreiben erledigen würde. Wer würde schon so dumm sein, sich bei vollkommen eindeutiger Rechtslage von einer Bekannten verklagen zu lassen, zumal auch keinerlei Bedenken bzgl. der finanziellen Leistungsfähigkeit bestanden?

Und doch durfte ich dann schließlich auf Weltreise gehen und mir einen ebenso vollkommen entgeisterten Richter gönnen, der auch nicht glauben konnte, was er da trotz ganz klarer Ansage zu hören bekam. Das Pärchen war so von seiner eigenen Rechtsauffassung überzeugt, dass kein Einsehen vorhanden war. Die erzählten dem Richter sogar noch treudoof, dass sie so die ein oder andere Luxusverbindlichkeit hätten und daher „nicht so flüssig“ wären. Erst auf meine Ansage hin, dass ich ohne Zögern in ihr Haus vollstrecken lassen würde und sie zur Abwendung dieser Hässlichkeit doch vielleicht besser jetzt sofort zur Bank gehen sollten um sich dort notfalls einen Kredit zu besorgen, wachten sie plötzlich in der Realität auf, wurden erst laut und dann ganz leise, als der Richter ihnen auch noch einmal bestätigte, dass ich diese Möglichkeiten durchaus hätte und er diese angesichts des gezeigten Verhaltens auch für in der Sache vollkommen richtig und angemessen halten würde. Das Geld war dann nach wenigen Tagen auf dem Konto meiner Mandantin.

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