Pro und Contra Haus mieten oder kaufen?

Eine berechtigte Frage. Wie ich schrieb: es hängt davon ab, wie der Lebensstandard ist, wie man die Sache kalkuliert bzw. durchrechnet.

Z.B.: wie groß ist das Haus bzw. wie groß ist die Wohnung? Setze die Wohnfläche zu der Wohnfläche ins Verhältnis, die Du hättest, wenn es keine Kinder gäbe und rechne via Dreisatz aus, wie viel weniger Du zahlen würdest. Die Differenz ist das, was Dich die Kinder kosten. Ist das Eigenheim finanziert, muß man natürlich die gesamte Kreditlaufzeit berechnen und die zukünftigen Beträge abdiskontieren und dann wieder auf die restliche Wohndauer der Kinder hochrechnen. Ähnliches gilt für die Ausbildungskosten. Man kann warten, bis die Kinder einem während des Studiums die Resthaare vom Kopf fressen oder ab der Geburt einen entsprechenden Betrag monatlich zurücklegen. Usw. usf.

Oder anders: der Kaufmann bildet Rückstellungen (wenn auch nur ertragsmäßig und nicht liquiditätsmäßig), der Privatmann läßt sich überraschen. Der Kaufmann schreibt über die Nutzungsdauer bzw. grenzt über zwei Perioden ab, der Privatmann kennt nur einmalige Auszahlungen, die er nicht auf die Nutzungsdauer verteilt. Der Kaufmann finanziert entsprechend der Auszahlungen, der Privatmann nutzt den Dispo, wenn er auf einmal den Urlaub bezahlen muß. Der Kaufmann legt die Kosten auf den Output um, der Privatmann zahlt „den Urlaub“, „das Auto“ und „den Hausrat“.

So lange man zurecht kommt, ist es egal, wie man es macht. Aber wie ich schon oft sagte: gerade die, die es sich nicht leisten können, machen sich die wenigsten Gedanken über Geld. Und wenn ich mich langweile, dann fange ich nicht nur an zu denken, sondern auch an zu rechnen. Dabei kommen dann solche Dinge raus. Vor allem, wenn ich Excel zur Hand habe :wink:

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Wir reden hier von zwei eher Geringverdienern (Zusammen 3.700€ Netto, also pro Person 1.850€, das hat meine Frau in Teilzeit und die verdient nicht gut). Und 25k€ Eigenkapital ist für Leute in dem Alter schon sehr sehr sehr wenig was aber auch mit einer Scheidung zu tun haben dürfte.

Nein! Miete ist Miete und Nebenkosten sind Nebenkosten
Miete ist fix
Nebenkosten sind variabel und werden extra abgerechnet!
Nebenkosten werden auch immer extra ausgewiesen…zB:
Miete+Nebenkosten+Heizung

Richtig, aber in der Regel liegt die NK-Vorauszahlung doch recht nah an den tatsächlichen NK. Ändert auch alles nix daran, daß die Leute gerne glauben, daß das, was sie monatlich an den Vermieter zahlen, für einen Eigentümer quasi über ist. Die Nebenkosten sind da noch das kleinste Problem. Wir reden hier - wie richtig erwähnt wurde - von ziemlich viel, um das sich ein Mieter nicht (finanziell) kümmern muß: Steuern, Reparaturen, Rücklagen für größere Renovierungen usw. Unselig begleitet wird das dann von dem Umstand, daß gerne das gesamte Gesparte als EK auf den Tisch gelegt wird, so daß in den ersten Jahren nicht viel da ist, von dem man eine neue Waschmaschine, ein neues Auto oder ein neues Dach bezahlen könnte. „In den ersten Jahren“, weil das Geld am Anfang weg ist und dann auch noch neue Möbel gekauft, die Außenanlagen aufgepeppt und Sondertilgungen geleistet werden sollen.

Ich argumentiere mal anders, weil ich selber mal mit 35 einen Bahnhof als Wohngebäude ohne Wissen meines nun Exmannes und der alleine finanzierenden Bank gekauft habe. Ich war mir sicher, dass ich das wuppe. Der Kaufpreis war niedrig, die Bank war kein Problem.Mein Ex war nicht begeistert, hat sich aber aus Bequemlichkeit angeschlossen.
Mir hat das gefallen, ich hatte Unmengen von Energie. Unser Sohn ist ländlich frei groß geworden und zehrt bis heute davon.
Ich hatte aber fast 15 Jahre lang eine schöne, ständig renovierungsbedürftige Immobilie mit riesig Raum und 3000 m2 Land an der Backe. Irgendwann habe ich es nicht mehr schaffen können und wollen.
Der Tag bestand nur noch aus „Muss“.
Ich habe das dann durch Scheidung und Verkauf der Immobilie beendet.
Einfache Schritte waren das nicht.
Mir geht es nun wirklich gut, aber anders. Bereuen tue ich gar nix.
So penibel, wie Du rechnest - Hochachtung - hätte ich mal rechnen sollen.
Andererseits war es gut, dass ich so eine irrationalE Herangehensweise hatte.
Gehs an. Wenn Du genug Mut hast.
LG
Amokoma1

Wer 1500.- € im Monat als reale Kosten für ein Kind bezeichnet, hat ein wenig die Distanz zum Durchschnittsverdiener verloren.

Alleine dein Punkt Ausbildungskosten ist absurd.

Den Kindern steht nicht ein absoluter Betrag zur Verfügung, sondern ein anteiliger je nach Einkommenssituation.

Bei dem Einkommen könnte man von weniger als 500 € / Monat ausgehen - im Studium wohlgemerkt. Abzgl. 190 € Kindergeld - da gelten deine 300 € also bereits nur für den Rest des dann zu bezahlenden Betrages. Nun muss das Geld für das Studium in der Regel für 3 Jahre, ggf. für 5 bezahlt werden. Wir reden dann auch noch von Verzinsung bis dahin.

Du willst also als „kaufmännisch“ betrachten, 1812300 € zinslos zurückzulegen für max. 5300€12? Sauber soweit.

Über die anderen Posten jetzt noch nicht gesprochen.

Vielleicht rechnet der auch anders als der Durchschnittsverdiener. Ich habe ja nun wahrlich oft genug vorgerechnet, wie ich auf die Zahlen komme. Daß die meisten die Kosten (ob nun anteilige Miete oder anteilige Zinsen und Tilgung) für ein Kinderzimmer nicht in die Rechnung mit einbeziehen oder das größere Auto oder die zusätzlichen Kosten für Urlaub usw., ist ja nun wahrlich nicht der Fehler desjenigen, die diese Ausgaben mit berücksichtigt.

Und Du meinst, daß ich schon mehrfach erwähnt habe, daß sich die Ausgaben nach der Einkommenssituation bestimmen, reicht noch nicht?

Sicherlich könnte man das machen, aber dann hat das Kind zwar eine Wohnung, aber es würde etwas eng mit Lebensmitteln, Klamotten und Semesterbeitrag oder aber, es wohnt auf der Straße und kommt ansonsten gut über die Runden.

Wie hoch ist denn die Nettoverzinsung (d.h. Bruttozins abzgl. Anstieg der Lebenshaltungskosten) im Augenblick? Und das gleiche noch einmal unter Berücksichtigung, des Umstandes, daß ein Student sein Geld im wesentlichen für Miete ausgibt.

Die Kosten für ein Studium werden im allgemeinen mit rd. 50.000 Euro veranschlagt - oder eben rd. 850 Euro monatlich. Rechnen wir also nach: 3001218=64.800. Die Differenz geht dann in Führerschein, Auto, Wohnungseinrichtung. Kommt verblüffend gut hin, oder?

Ich habe dir vorgerechnet, wie absurd die Zahlen an einigen Stellen sind. Aber darauf bist du gar nicht eingegangen.

Du bläst deinem Kind Führerschein, Auto und Wohnungseinrichtung in den Hintern? Und du steckst dein Geld aufs Sparbuch? :sweat_smile:

Das ist so jenseits von irgendeiner Realität, dass man wirklich nicht weiß, ob man bei so etwas lachen oder heulen soll.

Und Du fütterst Dein Kind 18 oder 20 Jahre lang durch und setzt es dann mittel- und wohnungslos auf die Straße und riskierst, daß es mit einem schrottreifen Kleinwagen bei einem an sich harmlosen Unfall zu Tode kommt? So kann man natürlich auch zu seinem Nachwuchs stehen. Nach allem, was man so liest und erlebt, gibt es tatsächlich so Leute, aber immer wieder überrascht bin ich trotzdem, wenn mir so jemand begegnet.

So oder so: Du pöbelst mich hier wegen der Differenz zwischen dem an, was der ein oder andere an durchschnittlichen Kosten für ein Studium errechnet hat und dem, was wir am Ende angespart haben. Für rd. 15.000 Euro um genau zu sein. Das ist einfach so schon bescheuert. Warum man soll man auf den Cent genau ansparen, was 20 Jahre zuvor einer ausgerechnet hat?

Die 50.000 Euro beziehen sich im übrigen auf ein Studium in Deutschland. Was ist, wenn das ein oder andere Kind mal ein Auslandssemester absolvieren will? Was ist, wenn sich ein Promotionsstudium anschließt? Ich kenne genug Leute, bei denen sich ein Studium mangels Geld ewig in die Länge zog oder keine Promotion angeschlossen werden konnte, weil das Geld fehlte - entweder, weil einfach nicht genug da war oder weil schon ein Geschwister aus dem laufenden Einkommen finanziert werden mußte.

Statt in der Genforschung, wofür die Abschlußnote und die Fähigkeiten gereicht hätten, arbeitet eine Bekannte jetzt als Lehrerin für Biologie und Deutsch. Ist das erstrebenswert? Klar: wenn sich die Eltern das partout nicht leisten können, ist das halt so, aber warum sollte man ein Kind zwei Jahrzehnte lang auf das Leben vorbereiten, ihm Werte vermitteln und dann bei Beginn des Studiums sagen „ätschi bätsch: wir haben das Geld ausgegeben, sie zu, daß Du klarkommst“? Macht doch genauso wenig Sinn, wie dem Kind später einen Betrag zu vererben, den es früher im Leben hätte gut gebrauchen können.

Und was Du zu vergessen scheinst: Kinder haben einen Anspruch auf Finanzierung der ersten Ausbildung. Da lege ich doch lieber jetzt 300 Euro je Kind zurück, anstatt mir im Rentenalter überlegen zu müssen, ob ich noch in Urlaub fahren oder den Kindern das Studium finanzieren kann.

So oder so: es kann jeder so machen wie er will, aber ob man das Geld zurücklegt oder später aus dem Einkommen zahlt, ändert das nichts daran, daß diese Kosten den Kindern zuzurechnen sind. Ebenso wie das Kinderzimmer, der Urlaub, der Koffer, die Lebensmittel, der Restaurantbesuch, das größere Auto, die Geburtstagsfeiern, die Geschenke für andere Kinder, die Handwerkerrechnung fürs Tapezieren und Streichen irgendwann rund ums zehnte Lebensjahr (d.h. wenn die nicht mehr mit Schokofingern an die Tapete fassen oder sich auf der Treppe an der Wand entlang hangeln usw. usf.

Du kannst meine Rechnung ja doof finden, was aber nichts daran ändert, daß sie unter Vollkostenbetrachtung vollkommen richtig ist. Allein über die Höhe der Kosten kann man diskutieren, aber die sind - wie ich ja etliche male schrieb - zwar abhängig vom Einkommen. Ändert aber an der Kalkulationsmethodik nichts.

Vielleicht, weil mir die Absurdität nicht aufgefallen ist oder ich Deine Einschätzung nicht teile. Welche Zahlen meinst Du denn genau?

Die Aussage finde ich angesichts der Ausgaben allein für Urlaub & Co. in Höhe von rd. 650 Euro im Monat eher schwierig, wollte ich noch ergänzen.

richtig! Weil 75% aller Bundis nicht rechnen kann bzw. die Begrifflichkkeiten nicht checken

Ach ja, du schon wieder mit deinen utopischen Verdiensten …

Ich komme da nur auf 3 … Wie hast du bitte gerechnet?

Das sehe ich auch so, zumal es in der Regel nicht „müsste“ sondern „könnte“ heißt, d. h., wenn man es hat, zahlt man die Sondertilgung, wenn nicht, dann geht’s halt ohne weiter.

Aber wahrscheinlich auch mit weniger Ansprüchen. :wink:

Gruß
Christa

in 27 Jahren gibts noch 6 Autos, wenn man jedes 10 Jahre faehrt

1 Auto ca 10Jahre, und sie haben zwei davon, soll das andere noch 27 Jahre durchhalten?

Ach so, 'tschuldigung, es sind ja zwei Autos! :smile:

Es gibt allerdings auch deutlich ältere Oldtimer, wer weiß!

Gute Frage. Entspricht ungefähr dem Hartz 4 Satz, da meinen ja manche Linken das reicht zum Leben nicht.