Probenahme von Sekundärbrennstoffen

Guten Tag,

ich versuche mich gerade in ein Thema einzuarbeiten und hänge leider schon am Anfang fest.
Es geht um die Probenahme von Sekundärbrennstoffen/Ersatzbrennstoffen.
Wozu genau führt man diese durch? Es handelt sich doch jedesmal um eine völlig anderen hetrogene Stoffmenge. Die erhaltenden Werte sind dann doch ziemlich stark schwankend.
Und selbst wenn man Ergebnisse erzielt, wozu dienen diese? Gibt es bestimmte Höchstgrenzen welche die Stoffe beim Verbrennen erzielen dürfen?
Was für eine Bedeutung bzw. Hintergrund hat in dem Bereich eine Probenahme?

Hallo!

Eben weil die Qualität des Ersatzbrennstoffes je nach Zusammensetzung Aufarbeitung und Herkunft unterschiedlich ist, muss man Proben nehmen.
Und wie man aus einer Anliefermenge die vorgeschriebene Anzahl Proben zieht ist vorgeschrieben. Probenzahl und Art der Entnahme ist dann statistisch aussagekräftig für die ganze Anlieferung.
Das übrigens überall wo insbesondere Schüttgüter angeliefert werden.

Es gibt (Details habe ich nicht zur Hand) Mindestanforderungen an das zu verbrennende Material, was darf bis welchem Prozentanteil enthalten sein und was nicht oder nur in Spuren.

Da die Betriebe, die Ersatzbrennstoff nutzen dürfen in aller Regel nicht die Anforderungen einer Müllverbrennungsanlage haben, muss der Brennstoff grundsätzlich schadstoffärmer sein.

Es ist ja hier ausnahmsweise zulässig, außer Holz, Kohle, Gas oder Öl einen ursprünglich nicht als Brennstoff vorgesehenen Stoff thermisch zu nutzen.

Das ist umwelttechnisch sowieso umstritten, denn so gestattet man insbesondere bei Schwermetallen (Hg) eine höhre Emission als bei einer Müllverbrennungsanlage zulässig wäre. Beispiel Zementindustrie mit Ersatzbrennstoff „Fluff“, einem leichten Geschnipsel aus Kunststoff(folien) Resten aus der Verwertung. Es hat einen dem Heizöl nahekommenden Heizwert, allerdings eben auch gewisse Probleme mit Schadstoffen.
Die werden über die hohen Kamine weiträumig verteilt („jeder kriegt halt was ab“)

MfG
duck313

Hallo Fragewurm,

Wozu genau führt man diese durch? Es handelt sich doch
jedesmal um eine völlig anderen hetrogene Stoffmenge. Die
erhaltenden Werte sind dann doch ziemlich stark schwankend.
Und selbst wenn man Ergebnisse erzielt, wozu dienen diese?

Das Wichtige hat das Entchen schon geschrieben.

Je nachdem muss man Mischen um zu hohe Konzentrationen zu Verdünnen.
(Die Gesamtmenge welche dann von diesem Stoff in die Umwelt gelangt, bleibt dabei gleich, es ist dann aber zulässig.)

Je nachdem muss der Verbrennungsprozess etwas anders gesteuert werden. Höhere Mindesttemperatur, damit die Schadstoff sicher zerlegt werden oder niedrigere Maximaltemperatur, damit nicht andere Verbindungen entstehen.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

das Thema Sekundärbrennstoff ist sehr umfangreich. Sämtliche Prüfungen sind in Normen geregelt, so auch die dazugehörige Probenahme (DIN EN 15442:2011-05).

Einiges zu dem Thema ist schon gesagt worden, allerdings meistens in Hisicht auf die Schadstoffanalytik.
Ein anderer Grund, z.B. in der Zementindustrie, ist aber auch, dass man auf Schwankungen im Heizwert und in anderen Bestandteilen frühzeitig reagieren muss, um den Brennprozess stabil zu halten und eine gleichbleibende Produktqualität (Zementklinker) zu erzeugen. Einfach gelben Sack in den Ofen werfen und hoffen das es heiß genug wird reicht da bei weitem nicht. (Info am Rande: Im Drehrohrofen eines Zementwerkes werden prozessbedingt wesentlich höhere Temperaturen erreicht als in Müllverbrennungsanlagen, was sich auch positiv auf die Emissionen, z.B. Dioxine, auswirken kann!)

Der „Müll“ wird für solche Zwecke speziell aufbereitet und vorsortiert. Es dürfen nur Sekundärbrennstoff eingesetzt werden, die der Spezifikation der Genehmigung entsprechen. Auch zum Nachweis dafür müssen regelmäßig Proben genommen werden.

Die Probenahme von Schüttgütern ist immer kompliziert. Die Anzahl von Einzelproben und die Probenmengen sowie deren Aufbereitung richten sich nach der Homogenität der Stoffe. Wie du selber schon geschrieben hast sind Sekundärbrennstoffe häufig sehr heterogen. Um eine bestimmte statistische Sicherheit des Ergebnisses, bezogen auf die Gesamtmenge, zu bekommen müssen die in den Normen vorgegeben Probenahmeprozeduren eingehalten werden.

Schöne Grüße

Sven

Probenahme ist klar geregelt
http://www.laga-online.de/servlet/is/23874/M32_LAGA_…

http://www.lfu.bayern.de/abfall/merkblaetter_deponie…

http://typo3.wev-sachsen.de/fileadmin/user_upload/PD…