Hallo Hundekenner, wir haben einen sehr intelligenten und lieben 6 Jahre alten Border Collie Rüden (Kastrat).
Habe hier im Forum schon mal über ihn geschrieben. Wer interessiert ist kann sich das ja unter meinen alten Beiträgen mal anschauen.
Jetzt haben wir ein Problem mit ihm. Wir haben uns vor einem Jahr einen Resthof gekauft und seit 4 Wochen auch Schafe. Wohl DIE Erfüllung all seiner Träume.
Durch Umzug mit Firma und Haushalt, Umbau, Ausverkauf ect. hatten wir für unseren Vierbeiner leider wenig Zeit und auch die Bewegung kam zu kurz, so hatte er bald einige Pfunde zuviel auf den Rippen und wurde dadurch immer träger und fauler. Wir haben uns immer getröstet wenn wir ganz auf dem Hof sind wird alles anders.
So wars auch, der Hund hatte durch die große Fläche und die unzähligen Mauselöcher die es natürlich aufzuweiten galt, reichlich Bewegung und die vorgenommenen täglichen Spaziergänge sind auch regelmäißg durchgezogen worden. Er hatte schon ein wenig abgenommen aber nicht so wie wir erhofft hatten.
Dann kam der Familienzuwachs. Erst 3 Schafe und eine Woche später nochmal 4 Stück. Seitdem ist unsere Töle völlig aus der Spur. Er beobachtet von morgens bis abends die Viecher rennt am Zaun entlang, wenn sich eines von der Gruppe entfernt, bellt ab und an mal kurz und laut im Kommandoton. Die Nachbarn die vom gegenüberliegenden Hügel ihn beobachten können haben uns schon auf sein Verhalten angesprochen.
Seit er sich um die Schafe „kümmern muss“ vernachlässigt er seine anderen „Pflichten“. Wir haben täglich Pakete dem DHL Fahrer mitzugeben. Bisher war es so, dass es sein Job war den Beleg ins Büro zu bringen. Das tat er mit solch einer Inbrunst, dass er uns beim Laden oft behindert hat. So hat es sich eingebürgert, dass er gleich zu Beginn einen „Beleg“ (ohne Daten) vom Fahrer bekommen hat und nach Abschluss den mit den Daten ebenfalls. Die Zettel hat er dann ins Büro gebracht und bekam dort sein Leckerli. Auch der Postbote hat die Werbezeitung ihm gegeben, die er im Austausch gegen Naturalien im Büro abgegeben hat. Oft hat er Packzettel in den Packraum gebracht oder erledigte Packzettel zurück ins Büro. Eine nette kleine und unterhaltsame Hilfe.
Für solche niedere Arbeiten hat er nun überhaupt keine Zeit und kein Interesse mehr. Den Beleg, wenn er denn überhaupt genug Gedult hatte bis zum Abschluss zu warten lässt er im Hof irgenwo fallen und schert sich nicht um angebotene Belohnung. Abends ist er zu erschossen, als dass er wie früher alle auf dem Boden stehende Schuhe im Haus einsammelt und uns auf die Fernsehcouch bringt. Es ist schon fast die Regel, dass er erst spät abends ein paar Happen aus seiner Schüssel frisst. Heute hat er eigentlich das Erste Mal wieder am Tisch gebettelt. Die ganzen Tage davor war er einfach zu erschöpft und hat die Essenspausen als Ruhepausen genutzt um danach sofort wieder auf „Posten“ zu ziehen. Unnötig zu erwähnen dass der Kerl rank und schlank geworden ist und agil, fast aus dem Stand, auf einen 1 m hohen Absatz springt. Wenn wir seinen abendlichen Spaziergang machen, haut er auf dem Rückweg schon ein paar Hundert Meter vor Zuhause ab zu den Schafen.
Da uns dieses manische Verhalten beunruhigt und nun seit 4 Wochen auf hohem Niveau anhält, sorgen wir uns um die Gesundheit des Tiers.
Kennt jemand das und wird sich das auch mal wieder legen?
Gruß Hartmut
hallo Hartmut,
erstmal meinen „Hut ab“, dass Du Dir Sorgen um Deinen Border Collie machst und zusätzlich meinen Glückwunsch zu Eurem Resthof.
Aber zur Sache: mein Gefühl ist, dass Euer Collie „jetzt endlich“ nach 6 Jahren eine Aufgabe hat, die er in seinem bisherigen Leben vermisst hat. Er wurde doch dafür geboren, dass er Schafe hütet und treibt; das mit den Zetteln und den Schuhen und ähnlichem wurde ihm nicht gerecht, er hat es halt getan, weil er sonst vor Langeweile eingegangen wäre.
Lösung: Sein Instinkt ist da, er kümmert sich gern um die Schafe, aber er bekommt keine Anleitung, wie intensiv er diese Arbeit machen muss und Ihr seid wohl nicht in der Lage, ihm das beizubringen.
Vielleicht findest Du eine/n Fachfrau/mann, die/der den Collie unterrichtet oder Euch zumindest sagt, wie Ihr in anleiten könnt, seine Aufgabe zu Eurer Zufriedenheit zu verrichten.
Ich denke, mit einer richtig guten Schulung könnt Ihr Euer (nicht sein) Problem in den Griff bekommen, es braucht halt Zeit und Geduld.
Gruß und Glückwunsch zu Eurem Hund
synapse
Hallo Hartmut,
Border Collies sind Koppelgebrauchshunde. Ihre Aufgabe besteht darin, auf klare Anweisungen Schafe von einer Koppel auf die nächste zu treiben, einzelne Tiere zu selektieren und einzupferchen. Sie sind nicht dafür gedacht, selbständig an Tieren zu arbeiten. Lässt man sie unkontrolliert hüten, artet dies fast immer in reines Drangsalieren der Schafe o. ä. aus. Da die meisten Borders sehr eifrig sind und zu Suchtverhalten neigen, arbeiten sie sich selbst dabei auf.
Du hast deinem Hund mit den Schafen auf jeden Fall keinen Gefallen getan.
Falls du bereit bist, etwas an der Situation zu ändern:
Verwehre dem Hund Sichtkontakt zu den Schafen. Trainiere mit ihm die nötigen Kommandos zum Einpferchen (vor, zurück, rechts, links, langsam, schnell, halt).
An den Schafen sollte der Hund anfangs immer mit Schleppleine gesichert sein, um unkontrolliertes Treiben zu verhindern.
Nach etwas Übung kannst du mit deinem Border die Schafe abends in den Stall treiben und am Morgen auf die Weidefläche, hin und wieder die Weidefläche wechseln. Allein und ohne konkreten „Auftrag“ hat der Hund sich nicht mehr in der Nähe der Schafe aufzuhalten.
Nach etwas Übung wird die tägliche Beschäftigung mit den Schafen kaum mehr als fünf Minuten dauern.
Gruß
Johnny
Meine Güte, du schreibst von deinem Hund wie von einem menschlichen Angestellten…
Sicher ist er intelligent, aber ihr könnt ihm doch nicht alle Aufgaben in Eigenregie überlassen!
Der Hund braucht Anleitung und klare Regeln, wie es dir ja auch die anderen beiden Schreiber schon deutlich gemacht haben.
Er ist, wenn du ihn schon als Mensch sehen willst, kein ausgebildeter Facharbeiter, der selbständig seine Aufgaben erfüllt, sondern ein junger, übereifriger Praktikant!!!
Und du brauchst dafür Zeit, ob es gerade passt oder nicht… hast du die nicht, ist der Border nicht der richtige Hund für dich, Resthof hin oder her…
der hat nix vermisst
Soviele Schafe gibts in ganz Europa nicht als dass alle Border Collies in Deutschland auch nur im mindesten ihrer „Zweckbestimmung“ nachkommen könnten.
Das wurde ihm wohl gerecht, das hat ihm eine Aufgabe gegeben der er gerne nachgekommen ist. Nicht aus Langeweile, denn die hatte der bei uns außer in den Monaten des Umzugs kaum.
Die habe ich ja mit meinem Beitrag gesucht. Pseudo-Intelligente Sprüche hätte ich beim Frühschoppen in der örtlichen Kneipe auch bekommen können.
Hab ich geschrieben, dass er selbständig mit den Tieren arbeitet? Eigentlich mit keiner Silbe!
Habe heute den Hund das erste Mal alleine bei den Schafen innerhalb der Koppel gelassen und Ihn von der Hochtenne aus beobachtet. Er liegt ruhig inmitten der Schafe und beobachtet sie. Er scheint keine Neigung zum Drangsalieren zu haben.
Hast du Hütehunde ausgebildet? (das ist keine rhetorische Frage!)
Hallo Hartmut,
gleich in mehreren Sätzen. Alles was du im Folgenden beschreibst, ist für den Hund Arbeit, die von dir nicht kontrolliert wird.
Selbst wenn der Hund weiß, dass die Schafe da sind und er sie nicht kontrollieren kann, ist das für den Hund stressig. Ich finde es nach wie vor keine gute Idee, einem motivierten Border ein paar Schafe zu kaufen. Entweder ich habe wirklich genügend Arbeit für ihn an einer Herde oder ich lasse es und beschäftige ihn anderweitig.
Dieser Fehler wird immer wieder gemacht, sei es mit Laufenten, Gänsen oder Schafen - das Ergebnis ist fast immer das gleiche: Der Hund hat Stress, seine „Herde“ zu verlassen, und er verliert bei nicht konsequenter Führung sämtliches Interesse an seiner Umwelt.
Ich hüte seit Jahren erfolgreich mit meinem (selbst ausgebildeten) Süddeutschen Strobel ca. 700 Mutterschafe und ca. 70 Ziegen nebst Lämmern und Kitzen in einer Wanderschäferei.
Gruß
Johnny
Ich habe doch nicht dem Hund die Schafe gekauft!
lieber Hartmut,
schön, dass Du Deinen Ärger und Frust hier im Brett an mir/uns auslassen kannst und nicht an Deinem Hund, der hat es nämlich nicht verdient.
Da Du auf die persönliche Ebene kommst: ich habe ein breites Kreuz und kann mit Deinen unqualifizierten Bemerkungen gut umgehen.
Was mich ein wenig betrübt (aber nur ein wenig): ich gebe mir Mühe, Dir die Denkweise Deines Hundes verständlich zu machen und von Dir kommt eine Replik mit „pseudo-intelligenten Sprüchen“ auf Frühschoppen- Niveau…, was soll dann Deine Zuschrift hier auf wer-weiss-was, wenn Du alles besser weisst und alles richtig machst?
Nun ja, Du wirst Deine Gründe haben, die sich mir nicht erschließen und die mich auch nichts angehen.
Trotzdem mit freundlichen Grüßen an Deinen Hund
synapse
Ich habe weder Frust noch bin ich verärgert. Wir haben uns einen Lebenstraum erfüllt und alles (ich betone das alles) ist xfach besser ausgegangen, als wir uns es in den kühnsten Träumen erhofft haben.
Du wirfst uns vor unser Hund hätte 6 Jahre lang was vermisst, ohne zu wissen was wir mit dem Hund gemacht haben.
Du gehst unkritisch davon aus, das jeder Border Collie nur für das Schafe hüten da ist.
Du behauptest, dass er die Spielchen (Zettel bringen, Schuhe ect. sammeln, Werkzeug reichen) nur gemacht hat um nicht vor Langeweile einzugehen.
Hast du je Hütehunde ausgebildet? (das ist keine rhetorische Frage!)
Das war nicht die persönliche, sondern die sachliche Ebene!
Gruß Hartmut
Moin!
Soll das ein Witz sein?
Die Story kann unmöglich wahr sein!
Manisches Verhalten, wenn du einem Border Collie Schafe gibst?
Hast du dir überhaupt jemals Gedanken gemacht, bevor du dir den Border Collie angeschafft hast?
Wenn die Story wahr sein sollte, dann ist es höchste Zeit für einen Psychologen. Hundepsychologe und sonst vielleicht auch.
Gruß
weil er keine Ahnung davon hatte, wie sein Leben optimalerweise aussehen köñnte - endlich hat er Svhafe, seinen Traum. Muss nur noch lernen, wie er das super macht, Anlagen sind ja gut.
Nun, alle hier haben dir, mit unterschiedlichen Worten, das gleiche gesagt. Einige aus der Perspektive des Hundefachmanns, ich habe versucht, mich auf dein Niveau zu begeben.
Keine Antwort fandest du sinnvoll… Da kann man wohl nix machen…