Problem mit Fahrradbeleuchtung

Hallo zusammen,

ich fahre ein altes Diamant-Herrenrad mit einer ebenso in die Jahre gekommenen Lichtanlage dran. Nachdem mir beide Glühbirnen durchgebrannt waren und ich sie durch neue ersetzt habe, bin ich scheinbar nicht mehr in der Lage beide in Betrieb zu bekommen.

Es leuchtet nur noch mein Vorderlicht und das entsprechend etwas heller als vorher, da es anscheinend die Leistung des Rücklichts mit aufnimmt.
So wie ich es bisher in anderen Foren schon gelesen habe, scheint das ein Masseproblem zu sein, jedoch ist mir absolut unklar, wo der Fehler liegen soll, da es(scheinbar?) keine spezielle Schraube für den Kontakt zum Rahmen gibt!?

Gibt es hier eventuell einen Anfängerfehler, den ich konsequent übersehe oder andere Tipps, woran es liegen könnte?

(habe im Übrigen auch die Kabel getestet - die sind ok. Einzel angeschlossen bekomme ich auch das Rücklicht zum leuchten)

Bin für jeden Hinweis dankbar!
Besten Dank im schonmal Voraus

Gruß
Sebastian

Die kompl. Lichtanlage ist wahrscheinlich in die Jahre und müsste durch eine neue ersetzt werden

Wenn die Masse des Rücklichtes irgendwie über Rahmen/Schutzblech geht leg da am Besten ein zusätzliches Kabel direkt zum Dynamo, um das zu überbrücken.
N einfacher Klingeldraht reicht da.
das sollte Besserung bringen.

Hallo Sebastian

Der Massenkontakt ist immer ein Schwachpunkt. Jede Verbindung zum nächsten Teil kann verschmutzt sein. Es ist schwierig, da den Fehler zu finden und zuverlässig zu beheben. Ich würde zwei Kabel direkt vom Dynamo zum Rücklicht ziehen. Oft hat es am Dynamo einen zweiten Anschluss für die Masse. Sonst kannst du das Kabel auch bei der Verbindung zum Ramen einklemmen und festschrauben. Am Rücklicht sieht es etwa gleich aus. Achte einfach darauf, dass der Massenanschluss vorne auch hinten auf die Masse geht.

viele Grüsse Martin

Suchen hilft!

http://www.wer-weiss-was.de/app/query/display_query?..

)

Hallo Sebastian.
Tut mir leid, dass du nachfolgend etwas lesen musst. Ich versuche immer möglichst korrekt und vollständig bei meinen Antworten zu sein. Erst das Problem erläutern, damit es Klick macht um dann eine Lösung anzubieten. Da musst du wohl durch :wink:

Aufgrund des besagten „Masseproblems“ werden heutige Dynamos mit 4 Anschlusspolen/klemmen/Kontakten ausgeführt. Damit kann man dann eine 2x PLUS- und 2x MINUS-Leitungen anklemmen. Das „Masseproblem“ kommt durch in die Jahre gekommenen und korrodierten Metallverbindungen/Stromübergänge am Rahmen, der damals gern als gemeinsamer MINUS-Pol des Dynamos verwendet wurde.

Diese spezielle Schraube, die du suchst, gibt es nicht. Der Dynamo ist mechanisch fest mit dem Rahmen verbunden. Durch die Riffelschreiben unter den Muttern kommt es gleichzeitig noch zur elektrischen Verbindung, dafür leidet dann der Lack denn es geht „bis aufs/ins Metall“. Der Fuß des Dynamos ist der „Minuspol“ und der Rahmen ist somit elektrisch gesehen „Minus“. Daher reicht es eigentlich aus, wenn man nun nur noch eine kleine Plusleitung zu jedem Lämpchen verlegt. Bei „richtig“ alten Dynamos schraubt man beide Leitungen (für vorn und hinten) an einen gemeinsamen Kontakt (mit Rändelschraube seinerzeit (bin auch Diamant gefahren)). Daher sieht man, dass beide Lampen PARALLEL geschaltet sind. Moderne Dynamos haben das auch, nur sieht man es nicht direkt. Da sind beide Plusanschlüsse im Gehäuse dann miteinander verbunden.

Kommt jetzt der „Massefehler“ oder auch „Masseproblem“ zum Tragen, so, dass etwa die Minusverbindung zum hinteren Lämpchen über das damals noch metallene Schutzblech vergammelt ist und nicht mehr leitet, fließt der Gesamtstrom des Dynamos nur noch über die vordere Lampe, die dann natürlich heller wird und durchbrennt.

Mein erster Lösungsvorschlag, du verfolgst den Weg, den der Strom nehmen müsste und sorgst für ausreichend gute Kontakte. Kritische Stellen sind dann die Anschraubstellen [Dynamo/Rahmen]+[Rahmen/Schutzblech]+[Schutzblech/Leuchte], Diese müsste man alle auf/abschrauben, mit einer feinen Drahtbürste behandeln und die Korrosion abkratzen. Dann die Stellen mittels Polfett oder ähnlichem Schutzspray gegen zukünftige Korrosion schützen und wieder verschrauben. Das Ganze dann für sämtliche Übergänge zur vorderen Lampe auch. Aber das dauert dann schon eine ganze Weile.

Mein Vorschlag und persönlicher Lösungsansatz wäre, du spendierst deinem Fahrrad für jedes Lämpchen, wie auch bei modernen Fahrrädern üblich (rate mal, weswegen), 2 eigene Stromkabel. Eins für PLUS und eins für MINUS. Damit wird dich nie wieder ein Masseproblem ereilen. Jedoch kann das knifflig werden, da nicht jede Leuchte über separate Plus und Minusanschlüsse verfügt und man somit nicht direkt 2 separate Kabel anschließen kann. Das würde ich vorher prüfen. Dann würde ich die Leuchten öffnen und an die Leuchtmittelkontakte mit den Kabeln verbinden. Bei der Reihenfolge drauf achten, dass Minus auch an Minus und Plus an Plus kommt, da die Leuchten über ihren internen Masseanschluss ja noch mit Masse verbunden sind. Ich persönlich würde Löten, denn Verdrillen und Dranlegen/Umwickeln kann sich wieder lösen. Diese Option ist dann jedoch mit Bastelarbeit verbunden. Tut mir leid. Das wäre aber die Option, die ich, weil ohne großen finanziellen Einsatz verbunden, immer bevorzugen würde.

Wenn dein Dynamo keinen separaten Minus-Pol-Anschluss hat, würde man die 2 Minusleitungen an den Enden abisolieren und zusammen verdrillen und zwischen Dynamofuß und Rahmen klemmen, damit die Kabel auf jeden Fall Kontakt zum Dynamofuß haben. Ob der Rahmen damit noch berührt wird, ist erstmal egal.

Wenn du noch weitere Fragen hast, einfach weiterfragen.

Gruß, Benjamin Blümchen

Hallo Sebastian !

Da hast Du aber ein schwieriges Thema aufgegriffen, bei dem manch einer die Nerven verloren hat. Auch ich hatte schon oft Probleme mit der Lichtanlage. Meistens aber war es ein Masseproblem, wie Du schon richtig angedeutet hast. Aber es kann auch sein, dass eine Leitung vom Dynamo bis zu einer Lampe (Vorder-, Rücklampe) innerhalb gebrochen ist. Das bedeutet, dass Du einfach mal eine Verbindung mit irgendeinem Kabel zwischen der Vorderlampe und den Dynamo herstellst, um zu sehen, wie das Licht funktioniert. Das Gleiche machst Du dann mit der Rücklampe bis zum Dynamo. Hoffentlich konnte ich Dir behilflich sein. Viel Glück !

Lg

Addy

Hallo Sebastian,
ich gehe davon aus, daß Du auf die Leistung der beiden Lämpchen geachtet hast (vorne 2,4 hinten 0,6 Watt). Vor dem einschrauben der Lämpchen sollten noch der Fußkontakt der Leuchte von evtl. Oxidschicht befreit werden (abkratzten oder abschleifen). Bei sehr alten Leuchten wird die Masselitze seitlich beim Gewinde eingeführt, was beim wechseln der Lämpchen oft zum Kurzschluß führt, weil die Kupferdrähtchen an der Masse anstehen (kontrollieren). Sollte es sich um so eine Leuchte handeln, kann es auch sein, daß das Lämpchen gar nicht am Fußkontakt ansteht (evtl. nachbiegen und Lämpchen weit genug eindrehen).
Als gelernter Elektoniker sind mir bei der Fehlersuche viele Sachen logisch, die ich vergesse zu erwähnen.
Ich wünsche viel Erfolg bei der Reparatur und allzeit gute Fahrt mit dem Fahrrad.
Gruß, Alois

Hallo Schebb,
das selbe Problem hatte ich auch.
Es lag an dem komplettem Rücklicht, meisstens verursacht durch einen Sturz. Einfach gesagt zwischen der erlektrischen Leitung und der Glühbirnre liegt die Unterbrechung. Komlettes Rücklicht austauschen.
Gruss
Jürgen

Vielen herzlichen Dank für all die hilfreichen Antworten.
Ich habe mich jetzt dazu entschieden, extra Massekabel zu ziehen und siehe da, Beide Lampen leuchten!
Perfekt!

Also besten Dank nochmal und allseits gute Fahrt!

Gruß
Schebb

Allseits gute Fahrt! :smile:

Hallo Sebastian,
diese Art von Fehler sind eigentlich typisch. Nichts geht am Fahrrad schneller kaputt, als das Licht.
Die erhöhte Helligkeit eines der beiden Lichter ist ein klarer Hinweis, daß die Kabelverbindung unterbrochen ist.

Typisch ist auch, daß es nur ein Kabel zum Licht gibt und die Rückleitung über den (metallischen) Rahmen erfolgt.
So typische Fehler sind zum Beispiel die Schutzbleche. Die Stromrückführung für das Rücklicht wird oft über einen Metallleiter im Schutzblech realisiert. Als Verbindung dienen oft „Druckknöpfe“ mit Spiralkabel. Diese Leiter neigen gerne zum Brechen (was man von außen nicht sehen kann).
Oft wird auch der Gepäckträger als Rückleiter verwendet.
Allgemein können sich diese Verbindungen lösen und durch Feuchtigkeit, Oxidation und damit Unterbrechungen entstehen.

Kabelrückführungen durch den Rahmen sind ebenfalls öfters ein Problem (ebenfalls optisch nicht kontrollierbar).

Alle Stellen an denen sich die Kabel bewegen (z.B. am Lenker) sind problematisch.

Die Isolation sieht noch gut aus, aber im Inneren sind die Litzedrähte durch die Dauerbiegebelastung gebrochen.

Pauschal kann man raten:
Auf Stromrückführung über den Rahmen verzichten und statt dessen doppelte Kabel für hin und rück verwenden (zu viele Verbindungsstellen sind immer ein Risiko).

Bei Fehlersuche immer den Dynamo abstecken, dann ein Netzteil mit 6V an diese Verbindung anschliessen und an allen Verbindungsstellen die Netzteilspannung messen. Wenn man eine Spannung von 2V misst, dann haben nur noch wenige Litzendrähte überlebt. Erkennt man einen Kurzschluß am Netzteil, dann ist irgendwo die Isolation beschädigt und die Spannung wird z.B. auf den Rahmen kurz geschlossen und das Licht bleibt dunkel.

Im Zweifelsfall, radikal die alte Verdrahtung entfernen und durch eine Neue ersetzen. Da sich oft die Ausfälle häufen. In diesem Zusammenhang auch „Billigschrott“ durch zeitgemäße LED-Technik mit Standlichtfunktion ersetzen.
Falls man beim Radkauf sieht, daß die Verbindung zum Dynamo mit einem verknoteten Draht um ein Blech realisiert wurde, dann einfach ein anderes Fahrrad kaufen (das hält nie und so sparsam und murksig ist meist auch der Rest)