Probleme beim Addieren und Subtrahieren

Hallo Allen,
meine Tochter ist jetzt in der zweiten Klasse und hat Riesenprobleme schon bei einfachsten Rechenaufgaben. Sie rät mehr als das sie rechnet.
Sie kann Minuten über der Frage grübeln was z.B. ist 24-20. Selbst wenn man langasam und logisch die Aufgabe zerlegt oder mit Gegenständen arbeitet, wird mehr geraten als Begriffen.
Aufgaben, die die meisten in 20 Minuten lösen daueren bei ihr 2 Stunden, wenn wir nicht schon entnervt aufgegeben haben. Die Lücke zu den Klassenkameraden wird immer größer.
Meine Frage: gibt es sowas wie Mathematik/Zahlen Legasthenie?
Welcher Typ Arzt/Psychologe … kann konsultiert werden um eine organische Ursache auszuschließen. Da sie ansonsten ein aufgewecktes, selbstbewußtes Mädchen ist, fällt mir schwer an einen allgemeinen Mangel an Intelligenz zu glauben - aber wer weiß?

Über jede Form von Hilfe, Ratschlägen und Erfahrungsberichetn bin ich dankbar.
Grüsse
Wolfgang Horn

Hallo Wolfgang,

schau mal hier, vielleicht hilft es dir weiter: http://de.wikipedia.org/wiki/Dyskalkulie

Liebe Grüße,
Anja

Hallo Wolfgang,

Meine Frage: gibt es sowas wie Mathematik/Zahlen Legasthenie?

ja, nennt sich Dyskalkulie.

Welcher Typ Arzt/Psychologe … kann konsultiert werden um
eine organische Ursache auszuschließen.

Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut, Kinder- und Jugendpsychiater, eventuell Kinderarzt.

Wenn bei Dir in der Nähe eine Kinder- und Jugendpsychiatrie habt, dann schau mal, ob sie eine Ambulanz haben. Dort kannst Du einen Termin machen (gewöhnlich mit ein paar Wochen Wartezeit) und dann wird Deine Tochter dort untersucht. Die Untersuchung umfaßt gewöhnlich Gespräche zwischen Dir, Deiner Tochter und Therapeuten bzw. Ärzten sowie psychologische Tests (u.a. Intelligenztests).

Ich habe übrigens selbst solche Testungen an Kindern durchgeführt und war auch bei Gesprächen dabei. In den meisten Fällen nehmen es die Kinder entspannt.

Beste Grüße,

Oliver Walter
Diplom-Psychologe, Kiel

Über jede Form von Hilfe, Ratschlägen und Erfahrungsberichetn
bin ich dankbar.
Grüsse
Wolfgang Horn

Hallo Wolfgang,
woran’s auch liegen könnte:

Mir fiel vor einiger Zeit auf, dass die Kinder nach einer anderen Methode subtrahieren lernen als mir es in der Schule beigebracht wurde.
Wir haben (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) bei der
Rechnunng
24
-20
von 20 auf 24 hinaufgerechnet, jetzt rechnen die Kinder von 24 auf 20 hinab.

Könnten die Schwierigkeiten auch davon herkommen, dass Ihr zu Hause anders übt als in der Schule?

Vielleicht kann sich von den Grundschullehrern jemand dazu äußern?

Gruß
H.

Hallo Wolfgang!

Zur Dyskalkulie-Diagnose hat Oliver Dir schon Genaueres geschrieben, ich hätte noch einige Fragen:

Wie kommt Deine Tochter z.B. mit einer analogen Uhr klar?
Kann sie die Zeit benennen?
Benutzt sie zum Rechnen ihre Finger?
Vermeidet sie bewusst alles, was mit Rechnen zu tun hat?
Was sagt die Lehrerin?

Angelika

Hallo Wolfgang,

Es nennt sich Diskalkulie und ist leider als Lernschwäche im schulischen Bereich noch nicht überall anerkannt soweit ich weiß.
Nähere Infos erhälst du von deiner örtlichen LRS und Diskalkulie - Beratungstelle. Der Verband für Leghastenie ist seit Jahren drum bemüht auch diese Lernschwäche Bundesweit anerkennen zu lassen, leider bisher mit mäßigem Erfolg. Wie das bei euch ist mußt du mal bei ihnen erfragen.

Ich kann jedenfalls gut nachfühlen wie du dich fühlst, ich hab zwei Leghastene Söhne und es ist manchmal wirklich anstrengend ruhig zu bleiben.
Diskalkuliker rechnen gewöhnlich anders als wir, manchmal kann es schon helfen wenn man sich erklären läßt wie sie denn etwas gerechnet haben. Wenn man wenigstens ihrem Lösungsweg folgen kann, hat man eventuell die Chance sie zu unterstützen. Und bloß kein Streß deswegen aufkommen lassen, lob sie bei den Dingen die sie in der Schule gut kann. Damit stärkst du schon mal ihr Selbstvertrauen, man kann dann mit seinen Schwächen besser zurechtkommen.
Bei meinen Söhnen funktioniert es jedenfalls ganz gut.

Ich drück die Daumen das du qualifizierte Hilfe findest.

Gruß
Andrea

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Hallo Wolfgang!

Zur Dyskalkulie-Diagnose hat Oliver Dir schon Genaueres
geschrieben, ich hätte noch einige Fragen:

Wie kommt Deine Tochter z.B. mit einer analogen Uhr klar?

Mit der analogen Uhr sehr schlecht, nur volle Stunden funktionieren mehr oder weniger problemlos. 20:15 u.ä. fast nicht.

Kann sie die Zeit benennen?

Sie hat ein schlechtes Zeitgefühl.
Es dauert noch eine Stunde! Wie lang ist das?

Benutzt sie zum Rechnen ihre Finger?

Eindeutig Ja. Selbst analoge Rechenprobleme um 10 verschoben müssen oft mit den Fingern nachgezählt werden.

Vermeidet sie bewusst alles, was mit Rechnen zu tun hat?

Taschhengeld zählen, wieviel Geld fehlt noch zur Puppe u.ä gerne aber mit Schwierigkeiten. Ansonsten kein Zahleninteresse

Was sagt die Lehrerin?

Schwache Leistung in Mathematik wurden kommentiert, als Ursache wurde Unkonzentriertheit, Faulheit, unruhige Klasse, geringe mathematische Begabung… vermutet. Was wirklich die Ursache ist, ist noch offen!
Unterschwellig wurde mangelndes Üben zu Hause unterstellt

Angelika

Vielen Dank für die Anregungen

Wolfgang Horn

Hallo Wolfgang,

Über jede Form von Hilfe, Ratschlägen und Erfahrungsberichetn
bin ich dankbar.

einer meiner Söhne hat Riesenprobleme mit dem Lesen und Schreiben, daher kann ich Deine Sorgen und Nöte gut nachvollziehen.

Was es ist, wurde Dir mehrfach gesagt.
Als Rat möchte ich Dir geben:
Kauf eine gute alte Perlenrechenmaschine, auch Rechenrahmen genannt
http://images.google.de/images?svnum=10&hl=de&lr=&ie…

Damit kann Deine Tochter die Zahlen begreifen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Aber ein Matheass wird sie wohl nie werden.

Gandalf

Hallo,
Herzlichen Dank für die hilfreichen Ratschläge und Erfahrungsberichte.

Danke!

Grüsse

Wolfgang Horn

Hallo Allen,
meine Tochter ist jetzt in der zweiten Klasse und hat
Riesenprobleme schon bei einfachsten Rechenaufgaben. Sie rät
mehr als das sie rechnet.

Grüsse

Wolfgang Horn

Hallo Wolfgang,

Rechenschwäche kann durch Störungen der Körper-und/oder Sinneswahrnehmung bedingt sein.Jede Ergotherapiepraxis wird das austesten.
Mein Sohn (15) hatte im Kindergartenalter u.a. erhebliche Probleme mit Zahlen wegen Störungen der visuellen Wahrnehmung. Die Ergotherapie hat ihn vor Schlimmerem bewahrt. Er besucht heute das Gymnasium.

Gruß
Lexi