Hallo,
bin das erste mal hier und brauche dringend einen Rat!
Bei meinem 6jährigen Sohn sind vermehrt motorische Probleme sichtbar, die so unterschiedlich und diffus sind, daß ich einfach nicht weiter weiß. Geburt, Säuglingsalter und Kleinkindalter alles normal und unauffällig, allerdings hat man erst mit 3 Jahren eine Hornhautverkrümmung auf beiden Augen festgestellt, 8,5 Dioptrien, seit dem Okkulusionstherapie auf dem linken Auge, 4 Stunden täglich. Auch wenn das bei der hohen Dioptrienzahl total unglaublich klingen mag, war weder uns noch irgendwelchen anderen Erwachsenen im Kindergarten oder so jemals etwas aufgefallen. Ein möglicher Grund dafür ist u. a. sicher eins: Er umspielt Schwächen sehr charmant und ist in vielen Bereichen auffällig intelligent, so ist uns erst im nachhinein klar geworden, daß seine offensichtliche Sprachbegabung und vieles fragen auch daher führt, daß er die Dinge einfach nicht richtig gesehen hat.
Seitdem regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt und Sehschule.
Aber zurück zur Motorik: Besonders auffällig ist dabei, daß er bereits
erlernte Bewegungsabläufe wieder zu verlernen scheint: Bsp. er kletterte sehr gern, besonders mit den anderen Kindern in Bäumen im Garten. Kürzlich fiel mir auf, daß er aber große Schwierigkeiten hatte, auf einen Baum nach oben zu kommen und sich mit seinen Beinen regelrecht „verhedderte“. Anderes Bsp. kurz nach dem aufwachen wollte er die Treppe heruntergehen, das gelang ihm nur mit Nachstellschritt auf jeder Stufe. Ich war fassungslos. Auf sanftes Fragen, was los sei, sagte er, er wisse es selbst nicht. 1 Stunde später ging er wieder wie immer „normal“ die Treppe runter. Er bewegt sich gern, aber besonders im Vergleich mit anderen auffällig schlaksig, beim balancieren unsicher, hat kaum Kraft und nur wenig Ausdauer. Ist rasch erschöpft, und vor allem beim wandern oder fahrradfahren schnell verausgabt (am Anfang) und dann sehr langsam, so daß man ihn „mitschleifen“ muß. Selbst wenn andere Kinder dabei sind. So hat er neulich auf einem Kindergeburtstag bei der Schatzsuche nicht mitgemacht, weil ihm das (Zitat) „zu anstrengend“ war. So ist er auch beim Einschulungstest „aufgefallen“, wo er zwar jede Aufgabe problemlos löste, aber jedesmal in tiefes seufzen ausbrach wenn sie erledigt war - also er schien weder Spaß noch eine gewisse Leichtigkeit dabei zu haben, und das war nicht Show. Das motorische abschneiden war leider nicht gut, die Ärztin sprach von visuellen Wahrnehmungsstörungen. Also liegt es doch an den Augen? Aber warum stellt das dann der Augenarzt nicht fest?
Auffällig ist außerdem: - wenn er etwas um den Hals hängen hat, kaut er ununterbrochen an der Schnur, das ist schon fast zwanghaft
- seine Händigkeit ist nicht eindeutig, er scheint links zu sein, macht aber auch vieles mit der anderen Hand
- er hat oft nachts links Nasenbluten. (NUR nachts und NUR links)
Wer weiß woran das liegt? Er bewegt sich wirklich viel, schaut auch kaum fernsehen sondern ist lieber draußen, also an Bewegungsmangel liegt es wirklich nicht. Warum werden selbst einfachere Bewegungsabläufe zum Problem? Kinderarzt hat seitendifferente Koordinationsstörung festgestellt. Woher kommt die? Ist es doch irgendwas im Gehirn? Oder - nochmal eine neue Idee - liegt es doch an der Hochbegabung in einzelnen Bereichen, das die Motorik dadurch weniger stark ist?
Freue mich über eine Nachricht, von jemand der sich auskennnt und/oder mit seinem Kind etwas ähnliches erlebt hat.
Stefanie