Deine Kinder haben genau wie meine das Privileg, das Abitur zu machen. Ist der Preis, den sie dafür bezahlen, dass wir sie infantilisieren dürfen?
Natürlich regeln sie nichts selbst, überall steht schließlich schon ein Erwachsener, der längst alles für sie erledigt hat. Zur Not mit einem Anwalt, weil Sohnemann wieder durch die Führerscheinprüfung gefallen ist oder die Prinzessin sich von ihrem Dozenten ungerecht benotet fühlt.
Wir waren nicht von einem Tag auf den anderen erwachsen, es war ein Prozess. Sind wir nur gute Eltern, wenn wir unseren Kindern diesen Prozess verwehren, bzw. ihn möglichst weit nach hinten verschieben?
Und ehe Du mir wieder die Wörter im Mund verdrehst: Es geht nicht darum, die Kids aus dem Nest zu schubsen und mit allen Problemen allein zu lassen, sondern die kurze Jugendzeit zu nutzen, ihnen die Fähigkeiten mitzugeben, ein selbstständiges Leben führen zu können. Dazu gehören unangenehme Gespräche ebenso wie das praktische Wissen über die Funktionsweise der Waschmaschine.
Wann ich mir Gedanken mache? Ständig, ich habe leider das Gen für Perfektionismus mitbekommen, also will ich auch als Mutter perfekt sein. Aber ich arbeite an mir.
Deine herablassenden Schlussfolgerungen haben nichts mit dem zu tun, was ich geschrieben habe. Ich gehe also davon aus, dass Dich meine Meinung dazu nicht wirklich interessiert.