Ich habe große Probleme mit meinem Kind und bin mittlerweile soweit, dass ich gerne professionelle Hilfe in Anspruch nehmen möchte. Was wäre für mich die beste Anlaufstelle? Ein Kinderpsychologe oder das Jugendamt?
Hallo,
grundsätzlich bietet es sich (selbst in einem Forum) an, zu grüßen.
Welchen Rat erwartest du? Es fehlen wesentliche Angaben:
-Alter der Personen
-familiäre Situation
-die Art der Probleme
Um ansatzweise zu etwas raten zu können, bedarf es mehr Infos.
U.U. kommt auch eine Familienberatungsstelle in Frage.
LG
Hallo,
das kommt nicht zuletzt auf die Problemstellung, das Alter des Kindes und das Ziel an. Wenn du dir jemanden erhoffst, der das Kind „repariert“, so dass alles wieder im Lot ist, wirst du aber wohl mit keiner Option glücklich werden. Zu einer familiären Problemkonstellation gehören immer alle Beteiligten.
Insofern wäre in Sachen Therapie - wenn man denn gleich diesen Weg gehen wollte - eine Familientherapie wohl die bessere Idee - vor allem, wenn es sich um einen Jugendlichen handelt.
Eine erste Anlaufstelle kann eine Erziehungsberatungsstelle sein. Dort kann man z.B. klären, welcher weitere Weg in eurem Fall Sinn machen würde.
Das Jugendamt muss spätestens dann ins Boot geholt werden, wenn auch eine (vorübergehende) Herausnahme des Kindes aus der Familie im Bereich des Denkbaren ist. Wenn die Situation für euch beide oder einen von euch tatsächlich untragbar ist, kann das auch recht schnell gehen. Dein Kind könnte dann - abhängig vom Alter - in einer Pflegefamilie oder einem Heim/ einer Jugendwohngruppe leben.
Meist versucht das Jugendamt aber zuvor noch andere Maßnahmen - wie z.B. eine sozialpädagogische Familienhilfe - einzusetzen. Heimplätze sind teuer und werden nur im wirklichen Bedarfsfall vergeben.
Ohne die konkrete Situation näher zu kennen, muss die Empfehlung leider so allgemein bleiben.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo
Meist versucht das Jugendamt aber zuvor noch andere Maßnahmen - wie z.B. eine sozialpädagogische Familienhilfe - einzusetzen.
Dabei würde ich mir von der sozialpädagogischen Familienhilfe nicht allzu viel erwarten, jedenfalls nicht von den sozialpädagogischen Familienhelfern, die ich im Laufe meines Lebens kennengelernt habe.
Ich würde es auf jeden Fall zuerst mit einer Familientherapie bei einem/r Diplompsychologen/in versuchen. Ob man den bei einer Erziehungsberatungsstelle antrifft oder ob man sich direkt bei einem Psychologen meldet, spielt dann keine Rolle.
Hier könnte man einen suchen: http://www.psychotherapiesuche.de/
Viele Grüße
Hallo Emmy72,
hast Du denn mit dem Kinderarzt schonmal gesprochen? Der sollte der erste Partner an Deiner Seite sein, wenn bei den regelmäßigen Untersuchungen (gelbes U-Heft) irgendetwas aufgeallen wäre oder besprochen wurde, könnte mn darauf aufbauen.
Vielleicht möchtest Du auch etwas konkreter werden um welches Thema es geht?
Viele Grüße
Mau
gewagte Unterstellungen
Wenn du dir jemanden erhoffst, der das
Kind „repariert“,
Das finde ich doch eine etwas anmaßende Unterstellunge bei dieser kurzen Problembeschreibung.
Von körperlicher über psychische Erkrankung bis zu ERziehungsproblemen oder einer Mischung aus allem könnte hier alles vorliegen.
I - eine Familientherapie wohl die bessere Idee
- vor allem, wenn es sich um einen Jugendlichen handelt.
Ebenso falsch in seiner Pauschalität. Eine Abklärung der genauen Probleme sollte am Anfang stehen, BEVOR man irgendwelche Therapien empfliehlt.
Unterstützen kann ich nur deinen Rat zur Erziehungsberatung.
sagt Bixie
Hallo,
Dabei würde ich mir von der sozialpädagogischen Familienhilfe
nicht allzu viel erwarten, jedenfalls nicht von den
sozialpädagogischen Familienhelfern, die ich im Laufe meines
Lebens kennengelernt habe.
Das spielt eine eher untergeordnete Rolle, wenn es um eine Jugendhilfemaßnahme geht. Es ist normales Procedere, dass vor stationären Maßnahmen zunächst ambulante Hilfen geschaltet werden. Wenn Letztere gar nicht in der Absicht der UP stehen, kann das Jugendamt insgesamt außen vor bleiben.
Ich würde es auf jeden Fall zuerst mit einer Familientherapie
bei einem/r Diplompsychologen/in versuchen. Ob man den bei
einer Erziehungsberatungsstelle antrifft oder ob man sich
direkt bei einem Psychologen meldet, spielt dann keine Rolle.
Ein Diplompsychologe darf keine Psychotherapie anbieten. Das darf nur ein (psychologischer oder medizinischer) Psychotherapeut. Nichtsdestotrotz darf ein Psychologe beratend tätig sein, weshalb man in vielen Beratungsstellen auch auf Psychologen trifft.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
Das finde ich doch eine etwas anmaßende Unterstellunge bei
dieser kurzen Problembeschreibung.
Ja, da hast du Recht. Ich hätte das behutsamer formulieren können.
Eine Abklärung der
genauen Probleme sollte am Anfang stehen, BEVOR man
irgendwelche Therapien empfliehlt.
Das passiert bei jeder Therapie ohnehin im Vorfeld. Gerade bei Kindern und Jugendlichen kann man eine Menge Schaden anrichten, wenn man sie zur „Abklärung“ von Pontius zu Pilatus schleppt. Für das Selbstwertgefühl des Kindes ist das Gift.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo
Ein Diplompsychologe darf keine Psychotherapie anbieten.
Wenn er außerdem Psychotherapeut ist, aber doch wohl. Und die meisten Therapeuten sind Diplompsychologen, wenn mich nicht alles täuscht.
Viele Grüße
Hallo,
Wenn er außerdem Psychotherapeut ist, aber doch wohl. Und die
meisten Therapeuten sind Diplompsychologen, wenn mich nicht
alles täuscht.
Diplompsychologen gibt es nach den neuen Studienordnungen nicht mehr. Ausgebildet wird nach Bachelor und Master, wobei man sich nur als Master auch Psychologe nennen darf.
Ein Psychologe, der als Psychotherapeut zugelassen ist, nennt sich auch so. Er nennt sich nicht „Psychologe“. Immerhin hat er nach dem Diplom noch drei Jahre Vollzeit-Zusatzausbildung absolviert.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo
Diplompsychologen gibt es nach den neuen Studienordnungen nicht mehr.
Deshalb sterben diejenigen, die nach der alten Studienordnung studiert haben, aber doch nicht schlagartig aus. Wenn ich irgendwo mir mal Adressen von Psychotherapeuten angucke, steht da fast überall Dipl.Psych., und nicht M.Sc. Das dauert wohl noch, bis die mehrheitlich vertreten sind.
Außerdem stimmt es nicht, dass es sie gar nicht mehr gibt. In Greifswald und in Kiel kann man noch das Diplom in diesem Fach erwerben.
Ein Psychologe, der als Psychotherapeut zugelassen ist, nennt sich auch so. Er nennt sich nicht „Psychologe“.
Die nennen sich aber nach meinem Eindruck fast alle zusätzlich noch Dipl.Psych., als Titel vor dem Namen.
Es gibt ja aber auch Therapeuten, die keine Psychologen sind. Und ich wollte ausdrücken, dass sie zu einem Therapeuten gehen soll, der Dipl.Psych. ist.
Viele Grüße
Wenn du mit dem Kind im Krieg bist…
…dann käme das Jugendamt infrage. Wenn du aber mit ihm noch eine gewisse Harmonie erreichen möchtest, eher der Kindertherapeut.
Gruß,
Branden
Ich habe große Probleme mit meinem Kind und bin mittlerweile
soweit, dass ich gerne professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
möchte. Was wäre für mich die beste Anlaufstelle?
Ein Kinderpsychologe oder das Jugendamt?
Wie alt ist das Kind?
Welche Probleme hast du mit ihm?
Welche Probleme hat das Kind mit dir?
Welche Probleme habt ihr miteinander?
Es gibt Probleme für die man zur Lösung qualifizierte Hilfe benötigt,
aber es gibt auch Probleme die man mit Geduld und Ruhe lösen kann.
Nur weil ein Kind nicht so funktioniert bzw. sich verhält wie man das gerne hätte, muß es nicht gleich therapiert werden.
Ich denke inzwischen brauchen oft die Eltern eine Therapie und nicht die Kinder.
Krümel