Probleme mit Psychose - Arbeit ist sehr anstrengend

Hi,

ich hatte vor 20 Jahren eine Psychose. Leider gehöre ich zu den Menschen, die den Rest Ihres Lebens Antipsychotika nehmen müssen.
Auf der anderen Seite gibt es genug Leute, bei denen keine Tabletten helfen.
Von daher kann ich eigentlich noch glücklich sein.

Was mich nervt: Ich bin körperlich sehr eingeschränkt. Ich bin wie eingerostet. Ich schlafe 10h am Tag.
Auch arbeite ich nur 30h die Woche, da ich mehr nicht hinbekomme, mich solange zu konzentrieren.

Das frustriert mich.

Beim Arzt habe ich das schon oft gesagt und ich habe auch andere Tabletten bekommen, die aber nicht geholfen haben.
Jetzt ist es so, dass ich diese beiden Medikamente nehmen muss und das Zeug sediert richtig und stellt ruhig.

Ich würde wirklich gerne mehr arbeiten, ich kann aber nicht. Dabei bin ich erst Mitte 30…

Wenn das Alles so ist, wie Du es ja wirklich sachlich darstellst:
Nimm es einfach an, wie es ist.
Mit Mitte 30 ist es wahrhaftig nicht toll, sich so zu fühlen wie Du.
Du hast aber aus meiner Sicht Dein Leben ja ganz gut im Griff - trotz der blöden Ausgangslage.
Nimm es doch einfach an, wie es ist. Mehr als abrackern geht nicht. Tabletten helfen da auch nicht weiter.
Es ist auch nicht schändlich, 30 Std. pro Woche zu arbeiten und 10 Std. pro Tag zu schlafen.
Ich kenne verflucht viele Leute in Deinem Alter oder jünger, die ohne gesundheitliche Beeintächtigung pro Woche weniger arbeiten und längere Zeit schlafen bzw. benebelt rumhängen. Die haben kein schlechtes Gewissen oder sind frustriert.
Du machst vermutlich aus dem, was machbar ist, das Beste und das gut.
Ich wünsch Dir jedenfalls ein bisschen mehr Mut dazu, einfach Dein Leben zu leben. Und das, was Du genießen kannst, auch ausgiebig zu genießen! Aber volle Elle!
LG
Amokoma1

Hallo,

hast Du eine Schwerbehinderung ?
hast Du mal über eine Teilerwerbsminderungsrente nachgedacht ?
Gibt es in Deinem Betrieb eine Schwerbehindertenvertretung ?

&Tschüß
Wolfgang

Ich habe GdB 60. Ich habe einen normalen Arbeitsvertrag, habe aber meinen Ausweis angegeben und dadurch mehr Urlaub.
Teilrente war ein Thema, wurde aber abgelehnt und der Widerspruch wurde auch abgelehnt.

Hallo,

wenn Du eine Schwerbehinderung hast, solltest Du angesichts Deiner Probleme unbedingt Kontakt mit dem örtlich zuständigen Integrationsfachdienst aufnehmen.


In vergleichbaren Fällen wie Deinen haben wir (Schwerbehindertenvertretung) zB erreicht, daß entweder durch Aufgabenumverteilung die Anstrengung gesunken ist oder aber der AG ein geringeres Arbeitspensum akzeptiert hat.
Für entsprechende Nachteile kann dann der AG u.U. einen Nachteilsausgleich - zB in Form eines regelmäßigen Lohnkostenzuschusses - vom Integrationsamt erhalten.

Ggfs. solltest Du auch noch mal eine medizinische Reha beim Rentenversicherungsträger beantragen. Wenn am Ende der Reha die Klinik dann eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit unter 6 Std./ (im Durchschnitt) bescheinigt, folgt der Rentenversicherungsträger idR der Empfehlung und leitet von Amts wegen ein Rentenverfahren ein.

Als chronisch kranker Mensch brauchst Du allerdings leider in diesem Land unbedingt einen Rechtsschutz im SOZIALRECHT - zB durch Mitgliedschaft in einer DGB-Gewerkschaft, private Rechtsschutzversicherung oder - mE weniger empfehlenswert - VdK, SoVD oder andere Sozialverbände, um Deine Gerichte falls notwendig auch durch Klage durchsetzen zu können.

&Tschüß
Wolfgang

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