Hallo Chili,
von welchem Einkommen und wie vielen Kindern gehst Du aus, wenn Du 150.- Euro Schulgeld pro Monat plus Elternarbeit als günstig empfindest?
Die Kinder wollen auch noch im Sportverein aktiv sein, brauchen Nachhilfe und Kleidung. Da kommen leicht 200.- Euro/Monat zusammen. Dann noch Schulgeld und Fahrkarten, Klassenfahrten, Schulbücher, Reisen zur Oma, Taschengeld, Handy etc. ist man schnell bei 400.- oder mehr pro Kind und Monat ohne Essen und Wohnen.
Ich verdiene keine 32.000 Euro netto/Jahr. Die Hälfte wäre schon besser als die Realität.
Wenn ich, selbständig tätige Witwe mit zwei Kinder, 400.- pro Monat und Kind ohne Essen und Wohnen ausgebe, wirds trotz Kindergeld zu knapp für Miete, Nebenkosten und Nahrung.
Und es gibt eine Menge Leute, die mit noch weniger auskommen müssen und/oder mehr Kinder haben.
Deren Kinder müssen dann mangels Geld auf die staatlichen Schulen in der günstigen Wohnumgebung. Die haben überhaupt keine andere Wahl, nada.
Ich habe per Internet lange nach Schulalternativen gesucht. Die Günstigen (incl. Waldorf) haben auf meine Bewerbung entweder garnicht geantwortet oder sich für belegt erklärt.
Kath. wollte ich denn nun doch nicht (wäre angesichts evangelischer Nichttaufe wohl eh nichts geworden), und der Südosten Berlins, eine Gegend in der offenbar sehr viele neue Privatschulen aufgemacht haben, war schlicht zu weit weg.
Lange Schulwege hatte ich als Landkind - das war nicht gut.
Verm. haben sich die Evangelen an der mangelnden Taufe der Halbwaisen gestoßen und meinem rel. ehrlichen „Hmmm, ja, die Arbeit, der Haushalt; aber im Urlaub geht das“ zur Elternarbeit.
Man bedenke: dieser Verein schreibt Nächstenliebe und Hilfe auf seine Fahnen, Ehrlichkeit ist auch erwünscht.
Aber für einen Schulplatz sollte man die Kinder gegen jede Überzeugung und vor deren Volljährigkeit taufen lassen und sich als kostenlosen Superhausmeister mit jeder Menge Freizeit hinstellen.
Das Paradoxe: lt. einer Studie stehen Religiösität und IQ in einem umgekehrt proportionalen Verhältniss zu einander - angesichts dessen sollte man die Wahl einer konfessionellen Schule ohnehin überdenken.
Aber deren Auswahlkriterien werden dadurch schlüssig.
Kurz, wenn man nicht über ausreichend Mittel und/oder Religiösität verfügt, ist das Finden eine gute Schule eher ein Wunder als Glück, aber ganz sicher keine jedem offenstehende Möglichkeit.
Gruß, Paran