Prof. ? Dr. ? Was denn nun?

Hallo Leute,

vorneweg, sorry für die wahrscheinlich dumme Frage, aber ich weiß es wirklich nicht :wink: (13 Jahre in die Schule gehen und nicht mal das wissen… Jaja, ich weiß schon…)
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich jetz im richtigen Brett mit, aber es hat zumindest mit UNI zu tun.

Nun also zu meiner Frage:
Es ist ja so, dass viele Dozenten an der Uni einen Professor- und einen Doktortitel haben (jedenfalls bei mir - Jura - ist das so)
Und da hab ich das Problem, dass ich nie weiß, wie ich die Dozenten denn nun anreden soll.

(Herr/Frau) Prof. Dr. Müller
(Herr/Frau) Prof. Müller
oder doch
(Herr/Frau) Dr. Müller???

gehört das Herr/Frau dann dazu???
Sorry, die Frage mag, wie gesagt, einigen dumm erscheinen, aber ich bin mir da echt immer unsicher, was ich denn nun sagen soll.
Auch, wenn ich eine Mail an einen meiner Dozenten schreibe, weiß ich nicht, welche Anrede ich verwenden soll/darf…

Wär lieb, wenn ihr mir helfen könntet, damit ichs endlich mal endgültig weiß und nicht immer rätseln muss.

Liebe Grüße und danke schon mal
Michaela

Also bei uns (Ingenieurwesen) war es normal einfach nur den
Namen zu sagen.
Die haben auf ihre Titel nie wert gelegt.

Gruss

Hallo, Michaela,

Es ist ja so, dass viele Dozenten an der Uni einen Professor-
und einen Doktortitel haben (jedenfalls bei mir - Jura - ist
das so)
Und da hab ich das Problem, dass ich nie weiß, wie ich die
Dozenten denn nun anreden soll.

üblicherweise wird bei mehreren akademischen Graden nur der höchste Titel verwendet (nach „Herr“/„Frau“), also

Herr Professor Müller / Frau Professor(in) Müller

http://www.stil.de/knigge-tipps/index.php3?id=1359&a…

Gruß
Kreszenz

Richtig gibt’s nicht
Moin,
schon während meines Studiums, das ich vor über vor 40 Jahren begann, habe ich keinen Menschen mit seinem Titel angesprochen, und tue es auch heute noch nicht.
Im Schriftverkehr, (vor allem, wenn man sich nicht kennt), sieht das anders aus. Da solltest Du Kreszentias Rat befolgen.

Ich würde einem Gesprächspartner in den Hintern treten, wenn er mich mit „Herr Studienrat a.D.“ anreden würde.

;-»
Pit

Hallo,

üblicherweise wird bei mehreren akademischen Graden nur der
höchste Titel verwendet

Obwohl ich dir was die praktische Verwendung angeht zustimme, ist der versteckte Witz daran, dass der als so exzellent empfundene „Professor“ in D weder ein Titel noch ein akademischer Grad ist. Das ist schlicht eine Amtsbezeichnung. Als solche hat der Inhaber noch weniger Recht darauf, damit angesprochen zu werden, als mit dem „Doktor“.

In der öffentlichen Wahrnehmung ist das allerdings völlig anders und wenn man nicht unbedacht Empfindlichkeiten wecken will, ist es wohl nicht falsch einen Professor auch so anzusprechen.

Gruß
Werner

Hi,

Die haben auf ihre Titel nie wert gelegt.

kenn ich von Ingenieuren auch, wuerde ich aber trotzdem nicht allgemein raten.
Man hat gute Chancen, dass es der Person egal ist, aber ich habe auch schon das Gegenteil erlebt und eine belehrende E-Mail zurueck bekommen.
War nicht der allerbeste Start:wink:

Gruss
rantanplan

P.S.: In dem Fall war das Verhalten allerdings ein recht guter Indikator dafuer, was sonst von der Person zu halten war…

Einen Rechtsanspruch auf die Anrede mit Dr. gibt es nicht. Irgendwie hatten wir das hier kürzlich durchgenommen. Sucht doch mal im Forum.

Hallo!

Ich habe das immer ganz eigennützig praktiziert… Eigentlich hat aus meinen Semestern nie jemand „Herr Professor X“ gesagt, sondern nur Herr/Frau + Nachname.

Nur im Schriftverkehr würde ich es empfehlen, ihn mit Titeln zu überschütten oder wenn du z.B. nach der Vorlesung noch was von ihm brauchst :wink:

Dazu kommt, wie nah du dem Prof. stehst. Bei den Profs, bei denen ich Hiwi etc. war, habe ich in Mails auch nur „Hallo Herr X“ geschrieben. Aber das muss jeder selber irgendwann merken, ob sein Prof/Chef auf die Titel großen Wert legt :wink:

Gruß, Leebo

wie ist denn derjenige drauf den du anschreiben musst? Oder hast du einen Prof der es locker sieht? Dann frag den doch einfach, wie seine Kollegen das gerne hätten oder wie man das handhabt.

Ich hatte ne Frau Dr. Dr. in der Berufsschule als Lehrerin, die konnte das überhaupt nicht leiden wenn man sie mit akademischen Grad angesprochen hat!

Hi,

Einen Rechtsanspruch auf die Anrede mit Dr. gibt es nicht.
Irgendwie hatten wir das hier kürzlich durchgenommen. Sucht
doch mal im Forum.

hab ich auch nicht geschrieben. Das Problem ist, dass in diesem Zusammenhang Gesetze vollkommen irrelevant sind.

Gruss
rantanplan

Naja, es geht halt um Vorlesungen.
Bei uns war es so, dass auf den meisten Folien z.b.
Michael Müller stand, und nicht Prof. Dr.-Ing. Michael Müller.
Sowas ist schon ein guter Indikator wie ich finde.

Gruss

DANKEEE
Hallo ihr Lieben,

also ich hätte ehrlich nich gedacht, dass ihr mich bei der Frage gleich so mit Antworten überschüttet. Danke dafür :smile:

Also dann werd ichs wohl auch weiterhin je nach Dozent verschieden machen.
Wir haben zum Beispiel eine, die ihre Mails immer mit „mit lieben Grüßen Agnes Bernauer*“ unterschreibt und nicht mit Prof. Dr. jur. Agnes Bernauer*
Bei der muss ich dann wohl nicht so auf die Titel achten (hatte ich ob ihrer menschlich-herzlichen Art auch bis jetz nicht so das Gefühl, als läge ihr da so viel, dass man sie so förmlich anspricht)

In Mails habe ich bis jetz schon immer zumindest den Dr. mit reingeschrieben.

Jedenfalls dankeschön für eure hilfreichen Tipps :smile:

liebe Grüße
Michaela

*Name selbstverständlich „von der Redaktion“ geändert :stuck_out_tongue:

Aw: Prof. ??? Dr. ??? Was denn nun???
Grüße!

Vergiß niemals: Du, der kleine Student, sprichst und schreibst mit fremden Leuten, die einen bestimmten akademischen Werdegang vorweisen können und relativ zu Dir bereits sehr viel mehr im Leben erreicht haben.

Die deutsche Sprache kennt prinzipiell drei verschiedene Stufen, Distanz zwischen sich und einen fremden Menschen zu bringen, um auf diese Weise höflich und achtunggebietend zu sein.

Von diesen drei Stufen sind im gegenwärtigen Sprachgebrauch noch zwei erhalten: das Du und das Sie.

Deine Hochschullehrer solltest Du immer Siezen.
Das mag im ersten Moment komisch klingen, aber dieser elementare Anstand ist anscheinend unter den Studenten keine Selbstverständlichkeit mehr, wenn ich manche E-Mail lese.

Zu den Titeln:

Das ist relativ schwierig.

Diplom und Doktor sind in der BRD keine Titel, sondern es handelt sich um sogenannte „akademische Grade“, das heißt, höchstwertige Abschlüsse, die ausschließlich in Hochschulen erworben werden können.
In der BRD bilden solche Abschlüsse keinen Teil des Namens und Deine Hochschullehrer haben deswegen kein Recht, daß Du ihre akademischen Abschlüsse entsprechend würdigst.

Aber selbstverständlich tust Du das, und zwar sowohl schriftlich wie auch mündlich. Das ist eine Sache der Höflichkeit.

Es gilt immer der höchste „Titel“, sprich Professor, wenn es ein Professor ist, Doktor, wenn es ein Doktor ist. Das Diplom hat keinen Wert.

Üblichweise ist es der „Herr Professor“ oder der „Professor Schlagmichtot“, je nachdem, ob Du den Namen verwendest oder nicht.
Der Verbindung „Herr Professor Schlagmichtot“ ist bereits sehr förmlich.

E-Mails solltest Du mit „Sehr geehrter Herr Prof. Schlagmichtot“ einleiten und unten mit ordentlichen Grüßen abschließen.

Ich weiß nicht, wo Du studierst. Doch solltest Du im Osten studieren, achte u n b e d i n g t auf die obigen Umgangsformen. Das hat mit der Bildungstradition der DDR zu tun. In der DDR gehörten die akademischen Grade

  • Diplom (Hochschulstudium)
  • Doktor (Promotion A)
  • Doktor sc. (Promotion B)

zum Namen. Das bedeutete, die akademischen Grade Diplom, Doktor, Doktor scientiae waren zugleich Titel, die es zu nennen galt.

Für uns Studenten hieß das, daß wir einen Herrn Schlagmichtot wie folgt zu adressieren hatten:

  • „Herr Diplom-Ingenieur Schlagmichtot“, wenn es ein Dipl.-Ing. Schlagmichtot war
  • „Herr Doktor Schlagmichtot“, wenn es ein Dr.-Ing. Schlagmichtot war
  • „Herr Doktor Schlagmichtot“, wenn es ein Dr. sc. techn. Schlagmichtotwar
  • „Herr Professor Schlagmichtot“, wenn es ein Prof. Dr. sc. techn. Schlagmichtot war

Die Grade/Titel wurden in amtliche Dokumente eingetragen, das heißt in den Ausweis und in den Reisepaß. Im öffentlichen Leben wurden die gebührenden Anreden insbesondere bei bürokratischen Angelegenheiten und bei Behörden verwendet.

Beispiel:

Wenn ich mit meinem Wartburg auf der Straße herumzuckelte und mich der Vopo zur Alkoholkontrolle anhielt, war ich grundsätzlich nach der Durchsicht der Papiere der „Herr Diplom-Ingenieur“ für den Vopo.

Auf dem Amt für Arbeit und Berufsberatung (so hieß die ARGE in der DDR) war ich im Gespräch grundsätzlich der „Herr Diplom-Ingenieur“ für die Angestellten.

Ich konnte rein rechtlich darauf bestehen, mit dem akademischen Titel angesprochen zu werden.

Mit der Wiedervereinigung entfiel das alles, doch man spürt deutlich, daß die alten Herrschaften es nicht leiden können, wenn die Studenten das höfliche Grüßen verweigern oder als Anrede der „Herr Müller“ kommt, obschon der „Herr Doktor Müller“ oder der „Herr Professor Müller“ angebracht wäre.

Wie eng das allerdings die Herrschaften in den westlichen Regionen Deutschlands sehen, weiß ich leider nicht.

Doch sicher ist sicher! Und sicher ist eines: Beachtest Du die Höflichkeitsformen und sprichst und schreibst den höchsten „Titel“, umschiffst Du alle unangenehmen Klippen. Sollte sich Dein Professor als antiautoritärer Spinner entpuppen, der entgegen der Norm am liebsten mit dem Vornamen oder mit Du angesprochen werden möchte, kannst Du das später immer noch tun. :smile:

Tschüß
reinerlein

Grüße!

Grüße zurück!

Deine Hochschullehrer solltest Du immer Siezen.
Das mag im ersten Moment komisch klingen, aber dieser
elementare Anstand ist anscheinend unter den Studenten keine
Selbstverständlichkeit mehr, wenn ich manche E-Mail lese.

Das tu ich sowieso, gehört für mich einfach zum Anstand, hat man mir daheim so beigebracht :smile:! Mir gings wie gesagt nur um die „Titel“

Es gilt immer der höchste „Titel“, sprich Professor, wenn es
ein Professor ist, Doktor, wenn es ein Doktor ist. Das Diplom
hat keinen Wert.

Okay, das klingt, nach einer guten Regel, die sogar ich mir merken kann :wink:

E-Mails solltest Du mit „Sehr geehrter Herr Prof.
Schlagmichtot“ einleiten und unten mit ordentlichen Grüßen
abschließen.

Wird gemacht :smile: (die ordentlichen Grüße sowieso, s.o.)

Ich weiß nicht, wo Du studierst.

Bayern! :smile:

Doch sicher ist sicher! Und sicher ist eines: Beachtest Du die
Höflichkeitsformen und sprichst und schreibst den höchsten
„Titel“, umschiffst Du alle unangenehmen Klippen. Sollte sich
Dein Professor als antiautoritärer Spinner entpuppen, der
entgegen der Norm am liebsten mit dem Vornamen oder mit Du
angesprochen werden möchte, kannst Du das später immer noch
tun. :smile:

Danke für deine ausführliche Antwort :smile:

mit besten Grüßen
Michaela

Aw:
Hallöle.

Bayern! :smile:

Gottverflucht. Lesen hilft manchmal. Es hätte mir auffallen können, wenn ich mir einen Klick auf Dein Profil gegönnt hätte.

Ich gelobe Besserung. :smile:

Viel Erfolg beim Studium :smile:

Hallo nochmal :smile:

Gottverflucht. Lesen hilft manchmal. Es hätte mir auffallen
können, wenn ich mir einen Klick auf Dein Profil gegönnt
hätte.

Ich gelobe Besserung. :smile:

Is doch kein Problem. Hat mich jetz nicht umgebracht, das nochmal zu schreiben :smile: Außerdem hätte ich es ja auch gleich mit reinschreiben können

Viel Erfolg beim Studium :smile:

Dankeschön! :smile:

liebe Grüße
Michaela

êine ergänzung noch: hör auf dich für fragen zu entschuldigen. fragen ist nicht peinlich. und jeder, der dir ne dämliche antwort gibt…naja, muss man wohl keine worte für verschwenden^^.
mfg bob

E-Mails solltest Du mit „Sehr geehrter Herr Prof.
Schlagmichtot“ einleiten und unten mit ordentlichen Grüßen
abschließen.

Wird gemacht :smile:

Dann hoffe ich mal für Dich, daß Du nicht in München Germanistik studierst. Oder Psychologie. Da würdest Du mit der Anrede „Sehr geehrter Herr Prof. Schlagmichtot“ merkwürdig angeschaut werden - „Sehr geehrter Herr Schlagmichtot“ reicht, und wenn Dulänger studierst, wird daraus manchmal ein „Lieber Herr Schlagmichtot!“ Der Gedanke, der dahinter steht, ist, daß in der Wissenschaft nur das Argument zählen sollte, nicht der Titel. Studierst Du dagegen in München Jura, dann solltest Du „Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Schlagmichtot“ schreiben. :smile:

Kurz: Der Gebrauch der Titel ist universitäts- und auch fakultätsabhängig.
Deswegen würde ich einfach mal ältere Mitstudenten fragen, wie das an deiner Fakultät gehandhabt wird.

Lg,
Max

1 Like

Hallo Bob,

êine ergänzung noch: hör auf dich für fragen zu entschuldigen.
fragen ist nicht peinlich. und jeder, der dir ne dämliche
antwort gibt…naja, muss man wohl keine worte für
verschwenden^^.

Okay, danke für den Hinweis :smile:

liebe Grüße
Michaela

Hallo Max,

Dann hoffe ich mal für Dich, daß Du nicht in München
Germanistik studierst. Oder Psychologie. Studierst Du dagegen in München Jura, dann solltest Du
„Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Schlagmichtot“ schreiben. :smile:

Stimmt beides nicht ganz :wink:
Ich studier in Regensburg Jura!
Und hier kommts mir bis jetzt so vor, als wären die meisten Professoren auch ziemlich menschlich :wink:

Deswegen würde ich einfach mal ältere Mitstudenten fragen, wie
das an deiner Fakultät gehandhabt wird.

Gute Idee, werde ich bei Gelegenheit mal machen

Lg,
Max

Liebe Grüße
Michaela