Hallo Danie17,
ich denke prinzipiell ersteinmal, dass es keine Rolle spielt, was du vorher gemacht hast oder nicht. Die einzige Frage ist: Weißt du wirklich ob es das Richtige für dich ist, bzw. wenn, dann musst du es auch richtig wollen. Vielleicht ist ein Praktikum erstmal ganz gut. Da ist es dann natürlich ohne Vorkenntnisse schwierig wenn man Geld dafür haben möchte.
Studieren kannst du auch auf dem zweiten Bildungsweg, trotz Ausbildung bekommst du BaFög, allerdings nur bis zum Bachelor. Wenn du noch einen Master machen möchtest läuft das auf eigene Kasse oder du findest eine Firma die dir das bezahlt (bzw. Stipendium). Für ein evtl. vorangestelltes Fachabi bekommst du auch Schüler-BaFög (muss nicht zurückgezahlt werden). Du kannst aber auch versuchen über Paragraph 11 an eine Uni oder FH zu kommen. Dafür benötigst du jedoch 4 Jahre Berufserfahrung und eine einschlägige Ausbildung - würde bei dir wahrscheinlich nicht zutreffen.
(Ich habe selbt erst eine Ausbildung gemacht, dann FH Studium und dann noch einen Uni Master hinten drangehängt, alles auf eigene Tasche und nicht auf Mutti’s - kann also deinen Zwiespalt bezüglich Finanzierung nachvollziehen.)
Eine Ausbildung kannst du sicher immer machen, wenn du einen Platz findest, dann sollte das ja kein Problem sein.
Ich persönlich habe bisher nur in Unternehmen gearbeitet, in denen studierte Informatiker oder Software Engineers gearbeitet haben. Ich habe also keine Ahnung welche Chancen man als Fachinformatiker in einer Firma so hat. Das hängt sicherlich auch mit dem Bereich zusammen, in dem man arbeitet (Stichworte: Sicherheitsrelvant oder gegensätzlich Handy-App-Programming) Von Leuten die ein duales Studium gemacht haben, habe ich bisher nur gehört, dass sie sich am Ende geärgert haben, dass sie nicht doch einfach gleich ein Hochschulstudium gemacht haben. Aber das mag sich sicherlich unterscheiden und der finanzielle Aspekt ist sicherlich auch nicht zu vernachlässigen. Auf der anderen Seite kann man mit dem BaFög und einem Studentenjob vielleicht auch ersteinmal ganz gut hinkommen. Und wenn das Studium ein Jahr länger dauert, danach fragt dann kein Mensch mehr - war bei mir auch so.
Weiterhin ist die Informatik sehr Facettenreich. Welche Sprache die Richtige ist, ist nicht so ohne Weiteres zu beantworten, da die meisten Sprachen ihre Vor- und Nachteile haben und in bestimmten Bereichen lieber oder weniger gern eingesetzt werden. Wenn du in Richtung Embedded-Systems gehen möchtest oder Performance eine große Rolle spielt oder du gern sehr nahe an der Hardware sein möchtest, kommst du an C/C++ nicht vorbei. In anderen Bereichen will man sich nicht mit Speichermanagement - und den anderen lustigen Problemchen in C/C++ - herumschlagen und setzt eher auf Java/C# usw. Im Web-Bereich bist du sich auch eher mit Java oder Scriptsprachen Python/Perl und Co. dabei. Die gesamte Datenbank-Richtung ist sicherlich auch noch nicht ganz uninteressant, bzw. auch finanziell halbwegs lohnend. Es ist bestimmt nicht falsch, sich von Anfang an mit Dingen wie Software-Architektur, Design-Patterns usw. zu beschäftigen.
Schlussendlich kann ich nur sagen: Versuch einfach da anzufangen, wofür du dich am meisten interessierst - das ist dann wahrscheinlich auch das wofür du am meisten Durchhaltevermögen hast. Und dann schau einfach weiter, was für Türen sich öffnen. Die Sprache, die du unbedingt brauchst gibt es nicht. Die Konzepte der meisten Sprachen sind ja auch weitestgehend ähnlich - darüber kann man sich sicherlich streiten - in den Bereichen strukturiert, objektorientier oder funktional usw. zu finden. Ich denke in heutiger Zeit kannst du strukturierte Programmierung weitestgehen ausklammern. Ja, vielleicht fängst du einfach mit einer objektorientierten Sprache deiner Wahl an und schaust weiter.
Viel Erfolg, ich drück dir die Daumen…
Grüße
Sascha
Falls du noch fragen hast, frag ruhig weiter, hört sich mutig an und ich mag mutig