Programmierer / Fachinformatiker

Hallo liebe Community,

ich hätte da ein paar Fragen…

zu mir:
> Ausgebildeter Bäcker
> lebe mit meiner Freundin zusammen
> habe mittlere Reife (Berufsgrundschuljahr in Hauswirtschaft)

& zwar geht es um meine eventuelle Zukunft.
Ich würde gerne später Programmieren evtl.
Die Frage ist nun wie soll ich vorgehen ?!
Habe eigentlich keine Vorkenntnisse darin.
Hört sich gewagt an, - ist es auch!

Bin zur Zeit als Bäcker tätig. Ich weiß das ist eine ziemlich andere Richtung,- auch dies ist mir bewusst.

Doch will ich es trotzdem wagen.

Mal angenommen ich will jetzt direkt anfangen -

Ich weiß das es mehrere Möglichkeiten in den Beruf zu kommen. Bsp. Studium und Duale Ausbildung.
Ich bevorzuge die Ausbildung, da ich nicht mehr bei Mutti wohne, somit meine Wohnung selbst finanzieren muss. Außerdem wäre das dann meine zweite Ausbildung. Oder wäre ein Studium besser? Wenn ja, wie sollte ich vorgehen?

  • was müsste ich für Vorkenntnisse haben? Sowohl für die Ausbildung als auch Studium?

  • wenn ich jetzt anfangen will mir Vorkenntnisse anzueignen, welche Sprache müsste ich als erstes lernen und welche darauf?

Habe ich Informationen zu mir oder sonstige Fragen vergessen?

Ich freue mich auf hilfreiche Tipp´s (von Personen die Ahnung haben) und Erfahrungen.

Mit freundlichen Grüßen

danie17

Hallo,

zur Berufsausbildung kann ich Dir leider nicht viel schreiben. Das Thema ist schon eine ganze weile her.

Du schreibst das Du keine Kenntnisse zur Software Entwicklung hast. Vielleicht wäre es ja eine möglichkeit für Dich zuerst mal parallel zu Deiner jetzigen arbeit eine Schulung zu machen. Die werden auch von den Volkshochschulen angeboten und kosten dort meist nicht so viel. Das hätte den Vorteil das Du erstmal siehst ob Dir das Thema liegt und dann könntest Du auch deren Fachleute fragen was es für möglichkeiten für Dich gibt daraus einen Beruf zu machen.

Grüße
Alexander

Hallo danie17,

deine Frage ist für mich nicht so leicht zu beantworten. Du solltest dich besser nicht auf meine Antwort verlassen.

Erkundige dich am besten bei einem Berufsberater und/oder bei der Uni, die für dich in Frage käme.
Vor allem für ein Studium sind die Voraussetzungen zum Teil wohl sehr unterschiedlich, je nach Hochschule, Bundesland und so weiter.

Bevor du deine bisherige Stelle kündigst, solltest du meines Erachtens sicher stellen, dass dir das Programmieren überhaupt liegt.
Das könntest du zum Beispiel, indem du versuchst, eine der Hochsprachen zu erlernen. Welche du wählst, ist im Prinzip egal, da du am Anfang erstmal Grundlagen erlernst, die in allen Sprachen existieren und meist sehr ähnlich funktionieren. Falls du dich für Java oder C++ entscheidest, findest du sehr viele Open-Source Projekte, bei denen du dir ansehen kannst, wie diese Programme programmiert wurden.

Du solltest nach relativ kurzer Zeit feststellen, ob dir das Programmieren liegt oder nicht.
Aber als Programmierer zu arbeiten ist wesentlich mehr als nur das. Es kann dir also passieren, dass das Programmieren als solches dir liegt, aber das drumherum nicht so richtig… Beispielsweise sind wirtschaftliche Kenntnisse bei sehr vielen Projekten wichtiger Bestandteil.

Meine Antwort ist vielleicht nicht die, die du dir gewünscht hast. Aber ich hoffe, sie hilft dir trotzdem.

Beste Grüße und viel Glück!

frozen

Hallo Danie17,

ich denke prinzipiell ersteinmal, dass es keine Rolle spielt, was du vorher gemacht hast oder nicht. Die einzige Frage ist: Weißt du wirklich ob es das Richtige für dich ist, bzw. wenn, dann musst du es auch richtig wollen. Vielleicht ist ein Praktikum erstmal ganz gut. Da ist es dann natürlich ohne Vorkenntnisse schwierig wenn man Geld dafür haben möchte.

Studieren kannst du auch auf dem zweiten Bildungsweg, trotz Ausbildung bekommst du BaFög, allerdings nur bis zum Bachelor. Wenn du noch einen Master machen möchtest läuft das auf eigene Kasse oder du findest eine Firma die dir das bezahlt (bzw. Stipendium). Für ein evtl. vorangestelltes Fachabi bekommst du auch Schüler-BaFög (muss nicht zurückgezahlt werden). Du kannst aber auch versuchen über Paragraph 11 an eine Uni oder FH zu kommen. Dafür benötigst du jedoch 4 Jahre Berufserfahrung und eine einschlägige Ausbildung - würde bei dir wahrscheinlich nicht zutreffen.

(Ich habe selbt erst eine Ausbildung gemacht, dann FH Studium und dann noch einen Uni Master hinten drangehängt, alles auf eigene Tasche und nicht auf Mutti’s - kann also deinen Zwiespalt bezüglich Finanzierung nachvollziehen.)

Eine Ausbildung kannst du sicher immer machen, wenn du einen Platz findest, dann sollte das ja kein Problem sein.

Ich persönlich habe bisher nur in Unternehmen gearbeitet, in denen studierte Informatiker oder Software Engineers gearbeitet haben. Ich habe also keine Ahnung welche Chancen man als Fachinformatiker in einer Firma so hat. Das hängt sicherlich auch mit dem Bereich zusammen, in dem man arbeitet (Stichworte: Sicherheitsrelvant oder gegensätzlich Handy-App-Programming) Von Leuten die ein duales Studium gemacht haben, habe ich bisher nur gehört, dass sie sich am Ende geärgert haben, dass sie nicht doch einfach gleich ein Hochschulstudium gemacht haben. Aber das mag sich sicherlich unterscheiden und der finanzielle Aspekt ist sicherlich auch nicht zu vernachlässigen. Auf der anderen Seite kann man mit dem BaFög und einem Studentenjob vielleicht auch ersteinmal ganz gut hinkommen. Und wenn das Studium ein Jahr länger dauert, danach fragt dann kein Mensch mehr - war bei mir auch so.

Weiterhin ist die Informatik sehr Facettenreich. Welche Sprache die Richtige ist, ist nicht so ohne Weiteres zu beantworten, da die meisten Sprachen ihre Vor- und Nachteile haben und in bestimmten Bereichen lieber oder weniger gern eingesetzt werden. Wenn du in Richtung Embedded-Systems gehen möchtest oder Performance eine große Rolle spielt oder du gern sehr nahe an der Hardware sein möchtest, kommst du an C/C++ nicht vorbei. In anderen Bereichen will man sich nicht mit Speichermanagement - und den anderen lustigen Problemchen in C/C++ - herumschlagen und setzt eher auf Java/C# usw. Im Web-Bereich bist du sich auch eher mit Java oder Scriptsprachen Python/Perl und Co. dabei. Die gesamte Datenbank-Richtung ist sicherlich auch noch nicht ganz uninteressant, bzw. auch finanziell halbwegs lohnend. Es ist bestimmt nicht falsch, sich von Anfang an mit Dingen wie Software-Architektur, Design-Patterns usw. zu beschäftigen.

Schlussendlich kann ich nur sagen: Versuch einfach da anzufangen, wofür du dich am meisten interessierst - das ist dann wahrscheinlich auch das wofür du am meisten Durchhaltevermögen hast. Und dann schau einfach weiter, was für Türen sich öffnen. Die Sprache, die du unbedingt brauchst gibt es nicht. Die Konzepte der meisten Sprachen sind ja auch weitestgehend ähnlich - darüber kann man sich sicherlich streiten - in den Bereichen strukturiert, objektorientier oder funktional usw. zu finden. Ich denke in heutiger Zeit kannst du strukturierte Programmierung weitestgehen ausklammern. Ja, vielleicht fängst du einfach mit einer objektorientierten Sprache deiner Wahl an und schaust weiter.

Viel Erfolg, ich drück dir die Daumen…
Grüße
Sascha

Falls du noch fragen hast, frag ruhig weiter, hört sich mutig an und ich mag mutig :wink:

Hey, noch ganz vergessen…

Ein guter Einstieg ist bestimmt auch ein Open-Source-Projekt. Installiere dir doch einfach mal ein Linux deiner Wahl und fange an damit etwas herumzuprobieren. Da sind Compiler/Interpreter für die gängigsten Sprachen ohne Geld mit dabei und es tun sich immer Fragen auf, an denen man tüfteln kann. Alles Weitere wird sich dann bestimmt allein ergeben…

Grüße Sascha

Hallo danie17,

soweit ich weiß, werden in einem Studium der Informatik auch Kenntnisse in anderen Bereichen, zum Beispiel der Mathematik, hier besonders die Teilbereiche der Logik, Numerik und Zahlenlehre (z.B. für die theoretische Betrachtung von binären, oktalen, etc. Zahlensystemen) vorausgesetzt. Dies hält sich (keine handfeste Information) jedoch glücklicherweise dergestalt im Rahmen, als dass ein Informatik-Studium auch ohne abituriale Vorkenntnisse machbar sein dürfte, zumal es möglich sein dürfte, die geforderten Kenntnisse auch nachträglich anzueignen.

Als Programmiersprache würde ich dir eine C-ähnliche empfehlen. Die Frage des Warums lässt sich wiefolgt begründen:

  • viele Universitäten lernen C-ähnliche Programmiersprachen, der Umstieg zur konkreten „Universitätssprache“ fällt daher leichter
  • sie werden sehr viel verwendet
  • sie sind vielseitig verwendbar

Bei meiner Betrachtungsweise muss jedoch angemerkt werden: Ich programmiere selbst in C und kenne nur C-ähnliche Sprachen. Weiterhin würde ich wärmstens empfehlen, zuerst eine Sprache zu nehmen, die leicht ist (z.B. JavaScript), bevor Sprachen wie C folgen, welche bedeutend schwerer sind. Andersherum ist es nicht unmöglich (meine erste Programmiersprache war auch C), allerdings bedeutend schwerer (spreche aus Erfahrung :stuck_out_tongue:).

Alles in Allem wäre es auf jeden Fall gut, bereits Vorkenntnisse zu besitzen, bevor ein (duales) Studium begonnen wird, zumahl (besonders Fachhochschulen) oft die heile Welt vorgaukeln und vollkommen zubringerschulen bzw. vorgeschichtlich unabhängige Lernerfolge garantieren, was in der Realität durchaus anders ausschauen kann (kenne Person mit derartigen Erfahrungen).

Dennoch ist deine angestrebte Karriere weder nur für Über-Nerds oder Normal-Nerds machbar, noch ist es eine schlechte Entscheidung. Ich kann bei allem jedoch nur aus dem persönlichen Nähkästchen plaudern, dass sich durch ehemalige Informatik-Studenten und Lehrkräfte gebildet hat.

Gruß
BlueBlobb

Dennoch ist deine angestrebte Karriere weder nur für
Über-Nerds oder Normal-Nerds machbar, noch ist es eine
schlechte Entscheidung.
Ich kann bei allem jedoch nur aus dem
persönlichen Nähkästchen plaudern, dass sich durch ehemalige
Informatik-Studenten und Lehrkräfte gebildet hat.

Wie ist das gemeint?

Die Informatik-Industrie boomt zur Zeit, und sie wird es auch noch in Zukunft tun. Demnach hat man als Informatiker definitiv weniger - dies ist jedoch nicht gleichbedeutend mit gar keine - Probleme, eine ordentliche Arbeit zu finden, besonders wenn die Ausbildung / das Studium mit guten Noten abgeschlossen wurde. Die Informationen, auf die ich mich hinsichtlich der Arbeitssituation beziehe, stammen dabei von der Arbeitsagentur, weshalb sie doch etwas kritisch bewertet werden sollten (bezüglich der Informatik- und naturwissenschaftlichen Industrie wird von deren Seite des Öfteren dahingehend Propaganda betrieben, als dass es quasi unmöglich ist, in diesen Branchen arbeitslos zu bleiben, was definitiv nicht stimmt).

In deinem Falle ist es de facto definitiv ein Pluspunkt; jemand mit zwei Ausbildungen dürfte alleweil keine allzu großen Probleme mit Arbeitsfindung besitzen, obwohl ich hierbei natürlich nie etwas garantieren kann (wer weiß, wie der Markt in 5 Jahren ausschaut).

Schließlich wieder die Bemerkung: Ich kann das nur durch meine aberdutzenden Besuche bei der Arbeitsagentur, meine Fachlehrer und persönliche Kontakte absegnen, also nie etwas garantieren.

Gruß
BlueBlobb

Noch eine weitere Bemerkung:
Ich möchte natürlich auch nicht unterschlagen, dass eben aufgrund des gewaltigen Booms der Informatik-Industrie dort sehr viele Personen und Schulabgänger versuchen, einen Arbeitsplatz zu bekommen, Konkurrenz wirst du demnach natürlich haben.

Gruß
BlueBlobb

Abschließend ein letzter Bemerk:
Mach deine Entscheidungen nicht zu sehr von Online-Quellen wie mir abhängig, welche sich evtl. auf veraltete Daten und Quellen berufen, sondern zeige lieber Initiative und konsultiere die nächstgelegene Arbeitsagentur und deren Berater für ein persönliches Einzelgespräch. Die sind bedeutend besser informiert über Angebot und Nachfrage sowie Möglichkeiten und Chancen, Hürden und Gefahren, erst recht haben sie gebietsspezifische Informationen parat.

Dies wäre mein größter Tipp für mich: So viel zuverlässige und qualitativ hochwertige Informationen einholen, wie möglich, evtl. auch bei Firmen vor Ort, denn: Persönlicher Kontakt ist besser als Briefkontakt.

Gruß
BlueBlobb

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Nun… zum Thema Arbeitsagentur kann ich mich nicht anschließen. Die sind (zumindest wo ich wohne) ziemlich miserabel…
War da schon gut 3 mal, doch die bringen es nicht weit mir etwas zu erklären oder Tipps zu geben.

Das vor Ort in Firmen hört sich gut an, - nur wie finde ich solche Firmen und vor allem - die richtigen?

Gruß Daniel

In diesem Falle (diese Unfähigkeit ist in Arbeitsagenturen des Öfteren anzutreffen) würde ich dich an die klassische Zeitung, Google und folgende Internetseiten verweisen:

Zudem habe ich bei meinen Suchen herausgefunden, dass ein Informatik-Studium doch Mathematik-lastiger ist, als gedacht. Weitere Informationen auf der Seite http://www.gutefrage.net/frage/kann-ich-ein-duales-i… und zum Beispiel mit den Google Suchen „Informatik Duales Studium“ und „Informatik Duales Studium Angebote“ (aus beiden Suchen resultieren meine Links).

Gruß
BlueBlobb

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Hast du Firmen gefunden, welche duales Studium anbieten, solltest du Praktika bei diesen machen und dich dort profilieren, also nur von deiner besten und fleißigsten Seite zeigen. Außerdem hat dies den Vorteil, dass du bereits auf Tuchfühlung mit dem Beruf des Fachinformatikers gehst.

Außerdem würde ich duales Studium empfehlen, da es mehrseitig praxisorientierter ist (meist sind die Partnerschulen auch Fachhochschulen, was aufgrund des Praxissemesters besser ist). Duales Studium macht nur dahingehend Probleme, als dass Firmen sehr daran interessiert sein dürften, nur sehr gute Bewerber einzustellen, deshalb wären die Praktika schon empfehlenswert, weil dadurch evtl. Vorteile anderer bei der Bewerbung wett gemacht werden können.

Gruß
BlueBlobb

Hallo Dani,

bevor du Dich für einem Studium entscheidest, überprüfe ob Dir das programmieren Spaß macht.

Als Einstieg in C++ kann ich Dir folgendes Buch ans Herz legen:
https://www.amazon.de/dp/3446421408/ref=as_li_ss_til…&

Für C#:
https://www.amazon.de/dp/3836219603/ref=as_li_ss_til…&

Findest du gefallen daran, fange am besten ein Studium am Qantm Institute Munich (Schwester von SAE) an.
Das Studium ist sehr Praxisorientiert und Programmierabsolventen finden sehr schnell einen Job in der Branche.

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