Hallo,
jeder kennt es, man bringt den Muell nicht jetzt sondern erst spaeter raus weil man keine Lust dazu hat.
Aber wieso tut man dies? Die Aufgabe muss erledigt werden, die Lust dazu ist spaeter genau so wenig vorhanden wie jetzt.
In der Gesamtheit schadet es dem Wohlbefinden am meisten wenn man eine laestige Aufgabe verschiebt denn man hat das schlechte Gefuehl die Aufgabe vor sich zu haben und das schlechte Gefuehl die Aufgabe hinaus zu schieben (zusaetzlich zur negativ empfundenen Aufgabe selbst).
Wenn man zurueck denkt an die Zeit als der Mensch im Urwald lebte und Nahrung sammelte bzw. jagde - wo gab Prokrastination Sinn? Wer diese Aufgaben aufschiebt ueberlebt nicht - genau so wenig wie man es aufschieben kann vor einem angreifenden Tier zu fluechten bzw. sich zu verteidigen. Aber genau das geschieht: Der Mensch geraet in Schockstarre und faellt die unbewusste Entscheidung zwischen Flucht und Kampf.
Ist Prokrastination evtl. genau das? Die Ungewissheit darueber welche Handlung angebracht ist bzw. gerade die hoechste Prioritaet hat, z.B. ob man erst die Hoehle winterfest machen oder doch erst Nahrung sammeln sollte? Wer sich vollstaendig auf eine der beiden Aufgaben fokussiert, ueberlebt nicht lange. Wenn der Hungerimpuls auftritt sucht man Essen, wenn es kalt wird kuemmert man sich um die Hoehle. Wer sich nicht von Impulsen leiten laesst, d.h. die anderen Aufgaben nicht aufschiebt, stirbt.
Es ist also evolutionaer durchaus sinnvoll sich von Impulsen ablenken zu lassen und eine Aufgabe stehen zu lassen um einer anderen nachzugehen.
Werden Dinge um so mehr aufgeschoben um so komplexer das Leben einer Person ist so dass die Prioritaeten nicht eindeutig sind?
Laesst sich der Mensch in einer komplexen Lebenssituation eher von Impulsen leiten? Z.B. indem er isst anstatt andere Aufgaben zu erfuellen?
Gruss
Desperado