Promotion in Biochemie neben Medizinstudium?

Guten Tag,
ich möchte in 1,5 Jahren nach meinem Biochemiestudium gerne ein Medizinstudium aufnehmen, da es mich sehr interessiert. Da ich aber gleichzeitig nichts anbrennen lassen möchte, dass heißt meine Skills in Biochemie nicht zu verlernen und eine naturwissenschaftliche Promotion anzufertigen, wollte ich wissen, ob das schon einmal jemand angegangen ist. Im Grundstudium dürfte doch sicher genug Zeit sein, um seiner Promotion nachzugehen und sobald der praktische Part, also die klinische Phase losgeht kann man sicher pausieren oder blockweise arbeiten. Was für Erfahrungen habt ihr gemacht? Sequenziell dürfte es 9 Jahre dauern. Ich würde es gerne parallel in 6-7 Jahren schaffen.

Grüße

Moin Painda,

meine Erfahrung aus der Betreuung eines Chemiepraktikums für Biokomiker: Darunter war eine solche, die Biochemie und Medizin parallel studieren wollte und mit beiden kläglich gescheitert ist, weil es zeitlich einfach nicht machbar ist. Auch wenn du in Biochemie „nur“ nebenher promovieren willst: Die Promotion hier ist ähnlich aufwendig wie in Chemie und das ist ein Full time job, der, wenn ernsthaft betrieben, mit 40 Wochenstunden kaum zu bewältigen ist. Und dann hast du für Medizin noch Vorlesungen, Praktika etc.
Mein Rat: Lass es , du tust dir keinen Gefallen damit.

Ralph

Hi
Ähnlich wie Ralph habe auch ich meine Zweifel - aber die Menschen sind sehr verschieden. Für ich wäre es zu stressig gewesen, aber mein bester Studienfreuznd, mit dem ich Medizin studierte, hatte auch mit dem Gedanken gespielt, nach dem Physikum auf Biochemie zu gehen. Letztlich hat er es dann doch nicht getan.
Für uns Normalsterbliche wäre es wahrscheinlich nicht verkehrt, zunächst das eine Studium mit Promotion abzuschließen, damit man sich nicht verzettelt.
Gruß,
Branden

Moin,

die Geschichte ist jetzt gut 25 Jahre her, das ist dabei zu beachten, aber vielleicht ist es doch von Interesse.

Zwei Doktoranden, Kumpels, die auch zusammen wohnten, promovierten in Chemie, haben aber auch gleichzeitig ein Medizinstudium begonnen, parallel zur Promotion in Chemie.
Beide beendeten sowohl die Doktorarbeit in Chemie, als auch ihr Medizinstudium.
Zuckerschlecken wars keines, aber sie unterstützten sich gegenseitig, was zum Gelingen wohl gut beitrug.

Gandalf

Hallo, gerade in den ersten Semestern ist das Medizinstudium ein Vollzeitjob, naja fast zumindest. Du wirst zwar in den Bereichen Bio, Physik und Chemie nicht viel lernen müssen, denn das solltest du ja draufhaben, aber du musst Laborprotokolle schreiben und ähnliche Fleissarbeiten, die ja eigentlich dazu dienen, das ganze zu verinnerlichen, was du ja schon hast. Aber schreiben muss man sie trotzdem.
Wenn dann solltest du bei deiner Wunschuni anfrage, ob die dir nicht das eine oder andere SeminarPraktikum etc aufgrund deines Erststudiums erlassen, dann hättest du wenigstens nur noch die Medizinischen Teile vor dir. Aber da sind wohl die Mediziner nicht so flexibel wie andere Studiengänge.
Im Klinischen Abschnitt ist es dagegen normal dass man an seiner Diss schreibt und viele Medizinstudenten sind mehr dabei anzutreffen, als im Hörsaal.
Du machst dann halt eine richtige Doktorarbeit, und nicht so eine medizinische Kinderei…
Aber notfalls kannst du auch gleich ab dem ersten Semester mit einer medizinischen Diss anfangen, wenn dir nur am Dr. was liegt und nicht am rer nat
Das sollte zu schaffen sein und geht auch im Bereich Biochemie.
Wenn du merkst, dass du mit der ZEit gut hinkommst, kannst du dann deinen BEtreuer ja fragen ob du zu rer nat wechseln kannst. (je ein Betreuer aus der medizinischen und dem rer nat- FAkultät sollte das erleichtern, dann kannst du die beiden Positionen erstbetreuer und zweitbetreuer austauschen lassen- vielleicht ja auch nur von der BEtreuungsintensität und erst kurz vor Schluß auf dem Papier, was dann womöglich nicht als echter Wechsel zählt)

Gruß Burli
Probieren geht über studieren