Propheten Schule und Propheten Werdegang

Hallo,

habe seit einiger Zeit Kontakt zu Studenten die eine „Prophetenschule“ besuchen.

Mir ist aufgefallen, das meine Freunde nach einer Tagung oder Schulung (2-3 Tage), eine komplett andere Ansicht im Bezug zum Leben haben. Das ständige Ändern der „neu Erworbenen“ Lebensziele, ist aus meiner Sicht ein Kreis der sich niemals schließen wird, und so auch die erhoffte Selbstfindung ein Trugschluss sei.

z.b.:
Nach einer Tagung, wollte Familie X eine selbstständigen Glaubens-Gemeinde Gründen. Nach der nächsten „Vorlesung“ ist dieses Vorhaben aber nicht mehr möglich gewesen, da es nun nicht mehr in Ihrer Macht liegt Menschen zu lehren, sondern nur der Herr bestimmt wer sozusagen würdig ist Ihm zu dienen.

Wollte mich im Internet informieren, welchen Sinn und Zweck diese Ausbildung im weitesten Sinne bewirkt, und ob mit diesen Teilnehmern eine Art Sinneswandel (Gehirnwäsche) durchgeführt wird.

Vielleicht hat jemand schon mal Erfahrung mit dieser Art des Lebens hinter sich. Bin über Info´s über den Verlauf und/oder deren Auswirkung auf die Betroffenen und deren Angehörigen dankbar. Da ich mir meine „Eigene Meinung“ zu diesem Thema bilden möchte, erhoffe ich mir viele Erfahrung und Ansichten.

Ich bedanke mich schon mal im Voraus für Ihre Mühe.

MFG

Hallo jokri,

der Sinn und Zweck einer solchen Ausbildung sollte eigentlich immer der Dienst an der Gemeinde sein. Die Prophetische Rede dient eigentlich zur Stärkung im Glauben an den Herrn, und zur Ermutigung und zum Trost der christlichen Gemeinde. (1. Kor 14:3, 14:4.b) Und sie muss auf jeden Fall immer auf Jesus ausgerichtet sein: „Denn das Wesen der prophetischen Rede besteht in der Botschaft von Jesus.“ (Offb. 19,10)
Die Prophetie unterstützt also immer die Lehre von Jesu Tod und Auferstehung zur Vergebung der Sünden.

1.Thessalonicher 5,21 im Kontext:
19 Unterdrückt den Heiligen Geist nicht.
20 Verachtet das prophetische Reden nicht,
21 sondern prüft alles, was gesagt wird, und behaltet das Gute.
22 Meidet das Böse in jeglicher Form!

Als Faustregel kann man sagen, dass die prophetische Rede immer erbauen sollte - nie zerstören und nie dem Wort Gottes entgegenstehen darf.

Was sind denn die Lebensziele, die den Studenten dort vermittelt werden sollen? Leider sind es ein bisschen wenig Infos, um sich ein Urteil über diese Prophetenschule zu bilden. Es gibt da seriöse und weniger seriöse Unternehmungen. Es kommt ganz darauf an, was für eine Theologie dahintersteckt und „welches“ Evangelium verkündigt wird.

Es gibt z.B. die sog. „Glaubenstheologie“, die von uneingeschränkter Heilung ausgeht, wenn der Betroffene nur „genug“ glaubt. Die Risiken liegen auf der Hand (wenn jemand nicht geheilt würde, habe er nicht genug geglaubt oder sei etwa gar nicht richtig bekehrt). Verbunden ist das oft mit dem sog. „Wohlstandsevangelium“, das besagt, dass ein gläubiger Christ nicht arm/krank sein kann, wenn er genug Glauben hat. Das ist eine sehr bedenkliche Einstellung, um nicht zu sagen eine Irrlehre, die ins Sektiererische gehen kann.

Ich selbst hatte nach einer wie oben beschriebenen „Sommerbibelschule“ (1 Woche) starke „Bauchschmerzen“, habe jedoch andererseits im November letzten Jahres eine sehr bereichernde „Prophetenschule“ besucht (ein 3-tägiges Seminar).

Wenn der Schüler allerdings den Bezug zur Realität verliert oder seinem/ihrem Lehrer anhängt, wird es schon bedenklich.

Persönlich denke ich, dass es wichtig ist, dass der Schüler auch nach einer solchen Prophetenschule in seiner Herkunftsgemeinde verbleibt und dieser mit seinen erworbenen Erkenntnissen dient, einen gesunden Respekt vor dem Pastoralamt hat aber eben keine Idealisierung Einzelner betreibt. Überverhältnismäßig hohe Geldspenden können natürlich auch ein Indiz für Manipulation sein. Leider manchmal auch der plötzliche Antrieb eine neue Gemeinde zu gründen (Was ist falsch mit der alten?)

Ich hoffe, das hilft weiter und dass die betroffene(n) Person(en) sich nicht weiter „verstrick(en)t“.

Bei weiteren Fragen einfach melden.

Viele Grüße,
Tanja

Hallo jokri,

ich bitte um Verzeihung für die späte Antwort. Leider ist mir diese Art von Schule nicht bekannt. Allerdings gibt es biblische Stellen, in denen von sog. Prophetenschulen die Rede ist.

Am 7,14
Amos erwiderte: "Ich bin kein Prophet, der sich bezahlen lässt, und ich komme auch aus keiner Prophetenschule. Ich bin Viehhirte und pflanze Maulbeerfeigenbäume an.

1.Könige 20,35
Ein Prophet aus einer Prophetengemeinschaft sagte zu einem andern im Namen des Herrn: »Schlage mich!« Aber der andere weigerte sich, ihn zu schlagen.

Im Original lässt sich das durchaus mit Prophetenschule übersetzen. Allerdings gibt es solche Schularten im Neuen Testament nicht mehr.

Liebe Grüße

Moritz Thevissen

Zu diesem Thema kann ich leider keine Auskunft geben.