Hallo jokri,
der Sinn und Zweck einer solchen Ausbildung sollte eigentlich immer der Dienst an der Gemeinde sein. Die Prophetische Rede dient eigentlich zur Stärkung im Glauben an den Herrn, und zur Ermutigung und zum Trost der christlichen Gemeinde. (1. Kor 14:3, 14:4.b) Und sie muss auf jeden Fall immer auf Jesus ausgerichtet sein: „Denn das Wesen der prophetischen Rede besteht in der Botschaft von Jesus.“ (Offb. 19,10)
Die Prophetie unterstützt also immer die Lehre von Jesu Tod und Auferstehung zur Vergebung der Sünden.
1.Thessalonicher 5,21 im Kontext:
19 Unterdrückt den Heiligen Geist nicht.
20 Verachtet das prophetische Reden nicht,
21 sondern prüft alles, was gesagt wird, und behaltet das Gute.
22 Meidet das Böse in jeglicher Form!
Als Faustregel kann man sagen, dass die prophetische Rede immer erbauen sollte - nie zerstören und nie dem Wort Gottes entgegenstehen darf.
Was sind denn die Lebensziele, die den Studenten dort vermittelt werden sollen? Leider sind es ein bisschen wenig Infos, um sich ein Urteil über diese Prophetenschule zu bilden. Es gibt da seriöse und weniger seriöse Unternehmungen. Es kommt ganz darauf an, was für eine Theologie dahintersteckt und „welches“ Evangelium verkündigt wird.
Es gibt z.B. die sog. „Glaubenstheologie“, die von uneingeschränkter Heilung ausgeht, wenn der Betroffene nur „genug“ glaubt. Die Risiken liegen auf der Hand (wenn jemand nicht geheilt würde, habe er nicht genug geglaubt oder sei etwa gar nicht richtig bekehrt). Verbunden ist das oft mit dem sog. „Wohlstandsevangelium“, das besagt, dass ein gläubiger Christ nicht arm/krank sein kann, wenn er genug Glauben hat. Das ist eine sehr bedenkliche Einstellung, um nicht zu sagen eine Irrlehre, die ins Sektiererische gehen kann.
Ich selbst hatte nach einer wie oben beschriebenen „Sommerbibelschule“ (1 Woche) starke „Bauchschmerzen“, habe jedoch andererseits im November letzten Jahres eine sehr bereichernde „Prophetenschule“ besucht (ein 3-tägiges Seminar).
Wenn der Schüler allerdings den Bezug zur Realität verliert oder seinem/ihrem Lehrer anhängt, wird es schon bedenklich.
Persönlich denke ich, dass es wichtig ist, dass der Schüler auch nach einer solchen Prophetenschule in seiner Herkunftsgemeinde verbleibt und dieser mit seinen erworbenen Erkenntnissen dient, einen gesunden Respekt vor dem Pastoralamt hat aber eben keine Idealisierung Einzelner betreibt. Überverhältnismäßig hohe Geldspenden können natürlich auch ein Indiz für Manipulation sein. Leider manchmal auch der plötzliche Antrieb eine neue Gemeinde zu gründen (Was ist falsch mit der alten?)
Ich hoffe, das hilft weiter und dass die betroffene(n) Person(en) sich nicht weiter „verstrick(en)t“.
Bei weiteren Fragen einfach melden.
Viele Grüße,
Tanja