Prostitution: Von "Losern" und "Winnern"

Hallo und Guten Tag, 

nachdem durch die Initiative von Alice Schwarzer und ihrer Zeitschrift „Emma“ die Diskussion um das Verbot der Prostitution wieder aufgeflammt ist und ja immer noch das „schwedische Modell“ der ausschließlichen Freierbestrafung auch für Deutschland im Raum steht, möchte ich auf eben dieses noch einmal eingehen. 

In Schweden ist ja alles „eine Nummer härter“, die Krimis brutaler, der Feminismus radikaler (siehe z…B.: https://www.youtube.com/watch?v=9tQSOlF9ZZM )

Die Hauptakteurin der reinen Freierbestrafung, eine gewisse  Kajsa Ekis Ekman wird von der „Bild“-Zeitung mit der angeblichen(!) Auswirkung des Gesetzes der reinen Freierbestrafung in ihrem Land Schweden zitiert:

„Heute ist es schlicht erbärmlich, zu einer Hure zu gehen. Du giltst als gesellschaftlicher Außenseiter; als einer, der es nicht schafft, eine Frau ohne Geld ins Bett zu kriegen. Du bist ein Loser“

http://www.bild.de/news/inland/prostituierte/kajsa-e…Erst einmal forschen wir mit Google nach Prostituierten in Schweden:

Stockholm + Escort ergibt immer zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Treffer

https://www.google.de/#psj=1&q=Stockholm+Escort

Die nächstgrößeren Städte in Schweden kombiniert mit dem Stichwort „Escort“ ergeben immerhin noch jeweils einige 100.000 Treffer

Malmö + Escort

https://www.google.de/#q=Malmö+Escort

Göteborg + Escort

https://www.google.de/#q=Göteborg+Escort

Uppsala + Escort

https://www.google.de/#q=Uppsala+Escort

Ebenso, wenn man Schweden+Eskort auf Schwedisch eingibt (nein, ich spreche kein Schwedisch, ich habe es mir von Google übersetzen lassen):

Sverige + Eskorter

https://www.google.de/#q=Sverige+Eskorter&start=10 

Gibt man englisch Sweden + Escort ein, kommt man sogar auf um die 9 Millionen Treffer:

Sweden + Escort

https://www.google.de/#q=Sweden+Escort(Zum Vergleich: Schweden hat um die 9,3 Millionen Einwohner.)Kommen wir also nochmal auf das Zitat von Frau Ekman zurück:

„Heute ist es schlicht erbärmlich, zu einer Hure zu gehen. Du giltst als gesellschaftlicher Außenseiter; als einer, der es nicht schafft, eine Frau ohne Geld ins Bett zu kriegen. Du bist ein Loser“ 

Vermutlich sind die vielen Escort-Damen in Schweden dankbar für die „Loser“, die ihnen ja ihren Lebensunterhalt finanzieren. Aber analysieren wir die Behauptung von Frau Ekman genauer:1. Kann eigentlich nur ein Mann in sexueller Hinsicht ein „Loser“ sein? Oder kann, rein theoretisch, auch eine Frau eine „Loserin“ sein? Wenn ja: Wann ist sie das?

  1. Es ist offenbar auch aus Sicht von Frau Ekman die Aufgabe des Mannes, „die Frau ins Bett zu kriegen“ - nur bitte ohne Geld. Dann ist er ein „Winner“ (es gibt logischerweise keine „Loser“ ohne „Winner“, schließlich wussten schon ABBA, geradezu prophetisch im Jahre 1980: „The winner takes it all. The loser’s standing small.“) Nur, dass eben offenbar auch aus feministischer Sicht der Mann es „schaffen“ soll, „eine Frau ins Bett zu kriegen.“  Klingt das nicht reaktionär aus dem Mund einer Feministin? Warum eigentlich nicht umgekehrt? 

  2.  Aber gibt es sie denn, die „Winner“, jene Männer die es angeblich oder tatsächlich „schaffen“, genau wie von Frau Ekman gefordert, Frauen ohne Geld „ins Bett zu kriegen“? Es gibt sie in der Tat, sie nennen sich „Pickup-Artists“ oder „Pick-Up-Artists“, zu deutsch: „Aufreißkünstler“, Männer, die mit z.T. einstudierten psychologischen Tricks genau darauf aus sind: Frauen ins Bett zu kriegen. Sind die „Pick-Up-Artists“ also jetzt aus feministischer Sicht jene „Winner“, in welche sich Freier verwandeln sollen? Anscheinend auch nicht. Auch Pick-Up-Artists sind im…Nur: Wenn weder Freier noch Pickup-Artists den „Winnern“ zugerechnet werden, wen meint denn dann wohl Frau Ekman mit jenen Männern, die es „schaffen, eine Frau ins Bett zu kriegen“?

Wer sind die „Winner“, die „it all taken“?

Vielen Dank im Voraus für Antworten und Meinungsäußerungen,

Jasper

Die Aussage von Frau Ekman ist tatsächlich unbedacht. Evtl verallgemeinert Sie persönliche Erfahrungen mit ihren „Losern“ und ihren „Winnern“. Also denjenigen, die Sie ins Bett bekommen konnten…

Hi Jasper,

versetze Dich mal in die Lage, dass Deine Arbeit von staatswegen kriminalisiert wird.
Wie genau die Beweisführung in Schweden zur Überführung der Freier abläuft, weiß ich zwar nicht, denke mir aber, dass die Prostituierte als Hauptzeugin aussagen muss. Sie hat die Wahl: lass ich den Freier über die Klinge springen oder begehe ich das Risiko, dass ich wegen einer Falschaussage ev. noch mit verurteilt werde.

Looser sind meiner Ansicht nach sowieso immer die Freier - egal welche Art der Verfolgung oder gar Legalisierung dieses Gewerbe konfrontiert wird. Denn: die gefühlvollste, intimste Art der Zweisamkeit wird reduziert auf „Ware & Dienstleistung“.
Als Winner sehe ich auch keinen, der unschuldige Mädels ins Bett bugsiert. Denjenigen Kerle fehlt es schlicht an der Erkenntnis, dass diese innige Gefühl der Liebe nur durch Überlegenheit und Macht ersetzt wurde. Klar, in der Clique ist er der Held - aber hat er je Erfahren, was eine gemeinsame Innigkeit bringen kann?

aber nochmal zu Deiner Aufzählung, wobei mir dieses eine Zitat nicht wirklich Grund für eine Moral- und Gesellschaftsanalyse ausreicht.
zu 1.) klar können auch Frauen Looserinnen sein, sie hat es definitiv nicht im Zitat erwähnt

zu 2.) aus dem Zusammenhang: Mann will Sex, also muss er eine Frau „ins Bett“ kriegen. Von daher isoliert betrachtet, ist es definitiv Aufgabe des Mannes…

zu 3.) Du beantwortest die Frage ja selbst… Warum war Casanova denn so erfolgreich? Warum so „Hippies“ wie der in Kommune 58 (oder so ähnlich)…

Aber ein Statement würde ich gerne noch loswerden: Wenn Prostitution vollkommen legalisiert werden würde, gäbe es viele Probleme weniger.

LG
Ce

Pornos
Wie sieht es eigentlich mit Pornos in Schweden aus? Verboten? Ist ja eindeutig eine Form der Prostitution - Sex gegen Geld.

Oder ist man da so dopelmoralisch wie in den USA, wo diese Form der Prostitution teilweise legal ist…?

Gruß

Hallo.

Hab mich schon gefragt, wann das Thema hier auftaucht.

Das in Schweden benutzte Hauptargument zieht nicht.

Es gehören zur Prostitution immer zwei.

Und, völlig egal, wen man bestraft, treibt man damit natürlich beide in den Untergrund.

Was dann wieder negativ für den sein muss, der auf diesen Lebensunterhalt angewiesen ist. Und womit man natürlich auch wieder den ungesetzlichen Teil dieses Gewerbes begünstigt.

Es ist mir völlig unverständlich, warum man die ganz normale Prostitution, das älteste Gewerbe der Welt, nicht den, immerhin erwachsenen, Beteiligten überlässt.

Wenn ich einer „normalen“ Frau oder eventuell sogar meiner Ehefrau einen Diamentring schenke, damit sie mir einen bläst, fragt ja auch niemand danach.

Gruß, Nemo.

Technische Frage
Irgendwie ist in der Ausgangsfrage ein Tag, das des zweiten Links nicht durchgereicht wurden, kann man das noch nachbessern? Danke.

Der Preis!
Hallo Nemo,

Es ist mir völlig unverständlich, warum man die ganz normale
Prostitution, das älteste Gewerbe der Welt, nicht den,
immerhin erwachsenen, Beteiligten überlässt.

weil fehlender Lohnuntergrenzen bei Spargelstechern vermehrt osteuropäische Saisonarbeiter anlocken, und somit keine Belebung des heimischen Arbeitsmarkt bewirkt. Einheimische wollen oder können diese Arbeit unter diesen Bedingungen oft kaum übernehmen und bringen wohl auch nicht die Leistung.

Wenn ich einer „normalen“ Frau oder eventuell sogar meiner
Ehefrau einen Diamentring schenke, damit sie mir einen bläst,
fragt ja auch niemand danach.

Bei Deiner eigenen übernimmst Du vielleicht ja auch noch die Sozialversicherung, Rentenversicherung und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Solange sich Prositutierte wie Tagelöhner (… äh… Stundenlöhner) potent(iell)en Arbeitgebern unter prekären Bedingungen anbieten müssen, unterliegt deren Situation staatlicher Obhutspflicht. Wenn im Falle künstlicher (gesetzlicher) Verknappung die Stundensätze und Arbeitsbedingungen der Escortagenturen denen von Beratern, Consultern oder Sachverständigen gleichen, ist für die verbliebenden Beschäftigten viel erreicht. Vermutlich werdenn dann auch analoge Anforderungen an Aus- und Weiterbildung gestellt. Sicherlich ist auch eine entsprechende Rationalisierung zu erwarten, um im Hochlohnland Deutschland mit Asiatischen Billigimporten (bzw. Urlauben) konkurieren zu können.

Gruß
achim

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Hallo,

was willst Du beweisen?
Dass Männer, die Geld zahlen müssen für Sex keine Looser sind?
Das klappt nicht per Statistik, anders ev. auch nicht - zumindest aus Sicht der Frauen.

Männer, die so unsympathisch sind, dass tatsächlich keine Frau ohne Bezahlung mit ihnen ins Bett geht oder die so extravagante Wünsche haben, dass keine Frau da mitmacht oder die schlicht Macht ausleben wollen, müssten bei Prostitutionsverbot halt mehr zahlen.
Mehr kann ein Verbot verm. nicht bewirken, aber das wäre ja schon was, mit sehr viel Glück könnten damit auch die Prostituierten, die wahrlich keinen leichten Job machen, mehr verdienen - ich würde es ihnen sehr gönnen.

Im Tierreich, dem wir angehören, ist es völlig normal, dass nicht alle Männchen zum Zuge kommen. Das gehört zum Mann sein dazu, ist Teil der Evolution.

Nebenbei bemerkt: Prostitution ist nicht das älteste Gewerbe der Welt - Jagd und Sammeln sind älter. Schon weil ein Mann der ersten aller Prostituierten etwas bieten können musste, seinerzeit am ehesten einen guten Braten, leckere Beeren oder ein warmes Fell.
Und damals waren Jagd und Sammeln noch Hauptgewerbe der meisten Männer (eine Zeit ohne Banker, Versicherungsberater, Politiker und Beamte - zweifellos schwer und unsicher, aber auch mit ein paar heute unbekannten Vorteilen gesegnet).

Gruß, Paran

Hallo ceestmoi,

mal ganz konkret und ohne Umschweife: Welche Männer sind Deiner Meinung nach in sexueller Hinsicht die „Winner“ und welche Männer sind mutmaßlich aus Sicht von Frau Ekman (und vielleicht auch der „Emma“-Redaktion) die „Winner“?

Die „coolen Typen“, die es schaffen, in Discos, Bars oder sonstwo Frauen für One-Night-Stands „abzuschleppen“? Sind das die „Winner“?

Und wann genau ist denn nun eine Frau in sexueller Hinsicht eine „Loserin“?
(Vielleicht: Wenn Männer nicht einmal dann mit ihr schlafen würden, wenn sie bereit wäre, die Männer dafür zu bezahlen?)

Und noch ein Aspekt, es gibt einen im Rollstuhl sitzenden Amerikaner, der in England lebt. Der heißt Asta Philpot. Und dieser Asta Philpot hat im Jahr 2007 in England für Aufsehen gesorgt, weil er zusammen mit seinen Eltern(!) und einem Fernsehteam der BBC in ein auf Behinderte spezialisiertes, spanisches Bordell gefahren, um dort endlich sein „erstes Mal“ zu erleben:

http://en.wikipedia.org/wiki/Asta_Philpot

http://www.bbc.co.uk/programmes/p01b3rhb

http://www.bbc.co.uk/programmes/p01b3rhb

Beim zweiten Mal hat er gleich zwei „Leidensgenossen“, einen weiteren Rollstuhlfahrer und einen schwer Sehbehinderten, fast blinden Mann zu ebenjenem Bordell mitgenommen. Darüber ist dann diese BBC-Reportage entstanden:

For One Night Only

http://vimeo.com/5380803

Würde Frau Ekman auch Freier wie Asta Philpot als „Loser“ bezeichnen? Das würde sie vermutlich nicht wagen, oder? Aber warum nicht? Weil es sich um Menschen mit einer Behinderung handelt? Sind also nur nichtbehinderte Freier für Frau Ekman „Loser“?

Meine Meinung:

Es ist bestimmt nicht alles problemlos und easy mit der Prostitution, aber die Haltung von Frau Ekman, von wegen „Freier sind Loser“; trieft nur geradezu von pharisäerhafter Selbstgerechtigkeit. Und das schwedische Gesetz der ausschließlichen Freierbestrafung soll meiner Meinung nach auch gar nicht „Prostituierte vor Freiern schützen“, denn wenn das Gesetz wirklich effektiv wäre und tatsächlich die Männer davon abhalten würde, die Dienste der Prostituierten in Anspruch zu nehmen, würden die Prostituierten ja gar nichts mehr verdienen. Und das will man den Prostituierten ja auch nicht antun, dass sie ganz ohne Geld dastehen. Sondern der vermutliche Sinn des schwedischen Gesetzes der reinen Freierbestrafung ist, möglichst viele Männer, die von ihren Begierden getrieben eben trotz Verbots den Verlockungen einer Prostituierten (vielleicht sogar denen eines männlichen Prostituierten) „erliegen“, als angebliche „Loser“ bloßzustellen. (Und natürlich über die Strafzahlungen der Freier dem Staat ein Zusatzeinkommen zu bescheren).

Habe ich unrecht?

Siehe, zur Ergänzung:

In Schweden ist die Bezahlung von Sex verboten – jetzt wurde ein hoher Richter als Freier erwischt.

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/der-richter-w…

Auch ein Staatsanwalt wurde schon beim verbotenen Kauf von Sex „erwischt“:

Top prosecutor nabbed in prostitution sting

http://www.thelocal.se/20130226/46422

(Und zwar genau jener Staatsanwalt, der für die Verfolgung von Freiern zuständig ist.)

Was unterscheidet diese beiden Freier moralisch gesehen von Asta Philpot? Dass sie verheiratet sind? Aber um „Ehebruch“ geht es doch gar nicht, schließlich werden Freier, die Single sind, in Schweden genauso bestraft, wohingegen verheiratete Männer, die z.B. eine Affäre mit ihrer Sekretärin haben, meines Wissens auch in Schweden straffrei ausgehen (auch wenn sie ihrer Affäre vielleicht mal Schmuck oder Ähnliches schenken).

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Im Tierreich?
Hallo paran,

Du schreibst:

Im Tierreich, dem wir angehören, ist es völlig normal, dass
nicht alle Männchen zum Zuge kommen. Das gehört zum Mann sein
dazu, ist Teil der Evolution.

Dieser „Darwinismus“ ist jetzt aber nicht Dein Ernst, oder? Du meinst also, Freier sind diejenigen, die von Frauen normalerweise instinktiv als „genetisch minderwertig und deshalb als Sexualpartner nicht in Frage kommend“ aussortiert würden, aber diese „natürliche Selektion“ mit Hilfe von Geld „aushebeln“?

Außerdem, von welchem „Tierreich“ sprichst Du denn genau? Das ist nämlich ganz schön vielfältig, das sogenannte „Tierreich“. Am engsten verwandt sind wir Menschen schließlich mit den Bonobo-Schimpansen, und bei denen treiben es gerade die Weibchen ganz schön:

http://www.berliner-zeitung.de/archiv/die-meisten-af…

Nebenbei bemerkt: Prostitution ist nicht das älteste Gewerbe
der Welt - Jagd und Sammeln sind älter.

„Jagen und Sammeln“ sind aber noch kein „Gewerbe“, sondern eine Form der Produktion.

„Gewerbe“ schließt immer eine Form von Handel oder Tausch mit ein.

Schon weil ein Mann
der ersten aller Prostituierten etwas bieten können musste,
seinerzeit am ehesten einen guten Braten, leckere Beeren oder
ein warmes Fell.

Das mag so sein.

Aber wann hat dann eigentlich das erste Mal eine Frau mit einem Mann geschlafen, einfach nur deshalb, weil sie selber Lust drauf hatte (und nicht als Gegenleistung für irgendwas, was sie vom Mann bekommen oder sich erhofft hat)?

Und damals waren Jagd und Sammeln noch Hauptgewerbe der
meisten Männer

Soweit ich mich an den Unterricht in der Schule erinnere, soll in der Steinzeit das Jagen vor allem Männersache, das Sammeln aber vor allem Frauensache gewesen sein.

(eine Zeit ohne Banker, Versicherungsberater,
Politiker und Beamte - zweifellos schwer und unsicher, aber
auch mit ein paar heute unbekannten Vorteilen gesegnet).

Vor allem auch eine Zeit ohne Geld, ohne Feministinnen, ohne Geschlechterkrieg… man war i.d.R. sein ganzes Leben lang mit dem eigenen Clan zusammen, der meist aus höchstens um die 50 Menschen bestand, oft sogar weniger.

Allerdings: Es gab auch keine moderne Medizin und man musste ständig damit rechnen, entweder von Krankheiten, von wilden Tieren oder auch von Angehörigen anderer Clans umgebracht zu werden.

Hat also alles seine Licht- und Schattenseiten.

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Moin!

Gleich vorweg: ich war noch nie bei einer Prostituierten und komme auch ohne Geld zum Zuge.

Dennoch empfinde ich diese Diskussion als armselig.
Wie wir mittlerweile wissen (s. entsprechende Artikel in der „Zeit“ online momentan), ist es eher eine Minderheit der Prostituierten, die zur Prostitution gezwungen wird.
Somit ist das zunächst einmal ein unangehmer Job, der die Betreffenden aber füttert.

Dass nur die „Loser“ zu Huren gehen, glaube ich indes nicht. In meinem Freundeskreis suchen eher die Jungs mit etwas Geld und Wünschen, die die Frau daheim nicht erfüllen mag, Huren auf.

Ausserdem frage ich mich, was die werten Frauenbewegten über die Millionen Frauen denken, die in der Versorgungsprostitution aktiv sind. Sprich die Zahnarzthelferin, die sich mit dem 20 Jahre älteren Zahnarzt einlässt, um sozial aufzusteigen.

Alles in allem mal wieder eine scheinheilige, moralinsaure Diskussion wie bei den Mindestlöhnen auch.
Typisch für Leute, die sonst nichts zu tun haben.

M.

Moin!

Was unterscheidet diese beiden Freier moralisch gesehen von
Asta Philpot? Dass sie verheiratet sind? Aber um „Ehebruch“
geht es doch gar nicht, schließlich werden Freier, die Single
sind, in Schweden genauso bestraft, wohingegen verheiratete
Männer, die z.B. eine Affäre mit ihrer Sekretärin haben,
meines Wissens auch in Schweden straffrei ausgehen (auch wenn
sie ihrer Affäre vielleicht mal Schmuck oder Ähnliches
schenken).

Außer die Sekretärin fühlt sich nach dem Sex schlecht und zeigt ihn an. Dann ist er auch fällig.
Die Schweden haben in meinen Augen ein echtes Problem mit der weiblichen Sexualität.
Nur gut, dass einige Vertreterinnen der jeweils jungen Generation, zumindest bis Mitte 20, immer wieder wacker dagegen ankämpfen… :wink:

M.

Vereinfachungen sind so schoen!
Hallo,

ist ja interessant dass man Menschen in Gewinner und Verlierer einteilen kann. Wusste nicht dass die Welt so einfach gestrickt ist…

Dass das was eine Feministin sagt fuer die ganze feministische Bewegung gilt ist mir auch neu - und macht das Leben wieder um einiges simpler. Bisher dachte ich in meiner Naivitaet dass es zig Stroemungen und unzaehlig viele Einzelpersonen gibt die ihre eigenen Meinungen und Ansichten haben… Aber wenn es so ist dass eine Frau etwas sagt und dass dann Feminismus ist…

Im uebrigen muss die naechste Ausgabe von Emma 100000000 Seiten dick werden - denn wenn es nach Alice Schwarzer ginge waeren alle Prostituierten arbeitslos und muessten ja irgendwie ueberleben, d.h. sie fangen bei Emma an und bekommen dort natuerlich die gleiche Bezahlung… oder will Alice dass alle Frauen verhungern?

Im uebrigen wird eine Kriminalisierung die Prostitution genau so stark einschraenken wie ein Verbot von Drogen dieses Geschaeft eingeschraenkt hat - naemlich gar nicht. Es wird nur von Kriminellen uebernommen werden. Weil Freier nicht einfach zur Polizei gehen koennen wenn sie sehen dass Prostituierte zu etwas gezwungen oder misshandelt werden wird es auch mehr weibliche Opfer geben - welche dann indirekt auf die Rechnung von Alice gehen.

Gruss
Desperado

who is winner?
Moin nochmal,

Du schreibst immer so viel, dass die Beantwortung eine wahre Herausforderung ist…

Ohne Umschweife sind für mich sowohl die männlichen als auch weiblichen Winner diejenigen, die erkennen, dass Sex weder Hobby noch eine sportliche Aktion ist.
Andersrum und teilweise widersprüchlich: Wenn alle Beteiligten es aus der Natur heraus wollen.
Ergänzend: wenn Sex weder dem eigenen Ego, der Machtdemobstration noch dem Portemonnaie dient

Daraus ergibt sich als Looserin für Frau: Wenn sie Sex erträgt und nicht geniesst.
Andersrum und teilweise widersprüchlich: eine erfolgreiche Prostituierte, welche nicht „gezwungen“ ist, jeden Freier zu nehmen, kann der Zweck des Ein-( oder aus-)kommens das Mittel sein. Warum sollte sie sich selbst als Looserin sehen und warum tun es andere? Toiletten putzen - weiß nicht, ob das (o.g. Vorraussetzung erfüllt) nicht unangenehmer sein kann. Für viele „Edelhuren“ mit Sicherheit.

Zu Deiner „Freier sind Looser“ Einstellung: Wenn ich das Bedürfnis habe, jemanden zusammen zu schlagen, ist das eigentlich verboten. Es gibt aber Ausnahmen: von Freefightclubs über Boxen mit Sparringspartnern bis mit einem Transparent in einen Rockerclub zu gehen, wo „alle Rocker sind Weicheier“ drauf steht.
Der Vergleich hinkt in soweit, dass es zum einen selbst in Gefahr bringt oder eben Regeln gibt.
So gehe ich hin und drücke einer was in die Hand und tobe mich da aus. Letztendlich bleibt das für mich „Vergewaltigung light“.
Zurück zum Vergleich: ich kauf mir einen Prügelknaben…

Zu den Versehrten: habe ich teilweise mitbekommen - generell bin ich ja für Prostitution. Dass dieser „Looser“ ist und bleibt, merken diese wohl jeden Tag. Wahrlich Winner würde er/sie werden, wenn sich zwei finden, die entweder darüber hinweg sehen oder sich auf Augenhöhe begegnen und das gleiche Ziel (sexuelle Befriedigung) verfolgen.

Zu Stattsanwalt & Co.: Doppelmoral ist allgegenwärtig

LG
Ce

P.S.

schreib mal bissie kürzer, ja?

Auch Hallo,

Stockholm + Escort ergibt immer zwischen 1,5 und 2,5 Millionen
Treffer
Die nächstgrößeren Städte in Schweden kombiniert mit dem
Stichwort „Escort“ ergeben immerhin noch jeweils einige
100.000 Treffer

Fordhändler in Schweden müßte man sein…

SCNR
I

Hallo Insubordinator,

natürlich habe ich daran auch gedacht. Natürlich weiß ich das auch, dass nicht jeder Treffer bei der Google-Suche „Stockholm“ + „Escort“ mit Prostitution zu tun hat. Aber ich musste mich erst bis ungefähr zur achten „Seite“ der Treffer durchklicken, um das erste Mal einen(!) Treffer zu finde, der nicht mit Prostitution sondern tatsächlich mit dem „Ford Escort“ zu tun hat (Volvo und Saab mache sowieso bessere Autos als Ford, aber das nur nebenbei):

https://www.google.de/search?q=Stockholm+Escort&rlz=…

Wenn also von den um die 1,5-2 Millionen Treffern der Googe-Suche „Stockholm“ + „Escort“ nur jeder hundertste, also nur 1%, im Durchschnitt(!) nur jeweils immer zwei(!) Angebote von Prostituierten enthalten würde (wohlgemerkt: als Durchschnittswert gerechnet ) - selbst dann wären das immer noch 30.000 - 40.000 Prostituierte alleine für den Raum Stockholm. Zur Orientierung: "Groß-Stockholm mit allen Außenbezirken hat um die 2,1 Millionen Einwohner. Wenn man das extrapoliert, wären das über den Daumen geschätzt 1000-1500 Prostituierte pro 100.000 Einwohner nur in „Groß-Stockholm“.

Tatsächlich sieht die Realität in Schweden auch so aus:

Prostitution verboten, die Freier bleiben

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-1…

Hi,

ich glaub das schafft kein Mann. Vielleicht eher wie bei Alice eine Frau :wink:)

Grüßle,

Ralf

Hallo,

SO.

Da ich sowohl Pickupper wie auch Prostituierte persönlich kenne ist die Frage ja geradezu prädestiniert für mich :wink:)))))

a) Zu Prostitution

1.) Prostitution ist nicht gleich Prostitution. Es ist erstmal ein Unterschied ob man es mit Zwangsprostituierten aus wirtschaftlicher oder gar persönlicher Hinsicht zu tun hat oder mit „freiwilligen“ Prostituierten die der Tätigkeit rein aus Luxusgründen nachgehen.
WEGEN der zweiten Gruppe sollte Prostitution legalisiert werden.

Männer die Escorts in Anspruch nehmen sind beileibe keine Looser sofern sie den Schwerpunkt in Escort, also Begleitservice setzen bzgl. gesellschaftlichem Auftritt.
Wir leben nunmal in einer kapitalistischen Welt und der Schein ist leider oftmals mehr als das Sein. Deshalb haben nunmal Callgirls sehr wohl ihre Daseinsberechtigung.

Geht es um Sexualität beim Escort so ist oft vorgeschrieben daß Sex AUSSERHALB
der Tarife anfällt, bzw. daß das Callgirl mit dem Kunden dies alleine ausmachen kann.

Wird sie aus Sympathie auf Weiteres Geld verzichten und aus reiner Lust mit ihm schlafen
so ist er ein Winner, Zahlt er Hotelzimmer etc. und gibt ein Abendessen aus so ist er ebenfalls ein Winner wenn er es aus freien Stücken ohne Hintergedanken tut, d.h. falls es nicht zum Sex kommt er es als „Geschenk“ ansieht. Zahlt er sie direkt weil sie es verlangt ist die Frage im Raum ob IHR der Sex mit ihm trotzdem Spass macht.
WENN er ihr Spass macht und sie sich toll bei dem Sex mit ihm fühlt ist der Mann IMMER ein Gewinner auch wenn er zahlt !!! Denn dann VERKAUFT die Frau nicht mehr ihren Körper sondern SCHENKT ihn, auch wenn sie dem Mann dabei noch etwas Kohle aus der Tasche zieht :wink: Merke: Das macht dann jede Hausfrau beim Haushaltsgeld :smile:)))

Bei Zwangsprostituierten wiederum sieht das meist ganz anderst aus. Da kann meines Erachtens auch kein Prostitutionsgesetzt helfen da die meisten Frauen aus wirtschaftlicher Not nach Deutschland kommen und ohne die Prostijobs oft ganz aufgeschmissen wären.

Diese Frauen schauen NUR auf Geld und nehmen JEDEN Mann. Hier kann sich der Mann eher als Looser fühlen denn er weiß nicht ob die Frau vielleicht gerade wirklich Lust hat oder ihm nur was vorspielt. Nichtsdestotrotz hilft man den Frauen und ihren Familien als Freier WENN die teuren Zimmermieten und evt. Zuhälter nicht wären. Dadurch sind im Endeffekt sowohl diese Frauen wie auch die Männer Looser.

Und ganz klar ist es bei ECHTEN ZWangsprostituierten. Hier ist der Mann nicht nur ein Looser sondern macht sich strafbar sofern er erkennt daß es eine Zwangsprostituierte ist. Hier muß die Polizei ganz klar höhere Befugnisse erhalten.

b) Zu pickup

Und wieder :wink:

1.) Pickup ist nicht gleich Pickup.

Wer Pickup damit verwechselt daß es nur ums Frauenauffreißen, flachlegen ohne Skrupel und jegliche Moral zur Unterstützung der eigenen hedonistischen Triebe geht der irrt !

Die Männer die sexsüchtig jedwede Frau versuchen flachzulegen, dabei lügen und intrigieren etc. sind nicht nur Looser sondern arme Teufel die therapeutische Hilfe benötigen.

Es gibt aber noch eine andere, weitaus größere Gruppe von Männern die eher schüchtern und introvertiert sind und sich durch die Pickupszene Hilfe erhoffen ÜBERHAUPT einmal eine Freundin zu bekommen.

Diese Männer sind dann aber auch meist Looser: Vorher in ihrem Leben weil sie keine Frauen kennenlernten konnten, evt. Freier waren (jaja, einiges deckt sich mit meiner eigenen Geschichte) und nun da sie von diversen unseriösen Seminarbetreibern abgezockt werden.

Es wird einem das Blaue vom Himmel versprochen (EGAL wie du aussiehst kannst du mit TOPMODELS schlafen) was natürlich absoluter Unsinn ist.

Es gibt tatsächlich Männer die es schaffen ERFOLGREICHER in ihrem Leben INSGESAMT zu werden weil sie Pickup als das begreifen was es sein kann:

Persönlichkeitsentwicklung und Bildung in Bezug auf die Geschlechter (also faktisch jeder an Genderforschung Interessierter ist ein bisschen ein Pickupper :wink: und Selbstbewusstseinsentwicklung in Bezug OFFENER und nicht MANIPULIEREND auf Mitmenschen INSGESAMT und nicht nur Frauen zuzugehen und auch Ansprech-und Redeangst abzubauen. Ebenso gehört das Wissen um NLP dazu.

Daß man solche Stärken mißbrauchen kann ist klar. Nur schädigt man seine Persönlichkeit dadurch und wird noch mehr zum Looser wenn man sein Wissen zum Frauenauffreissen ohne Skrupel benutzt. Ein Grundsatz der Pickupper lautet: Hinterlasse eine Frau BESSER als wie du sie vorgefunden hast.

Und ja es ist verführerisch evt. nun seine Freundin oder Freund betrügen zu können (und ja, es gibt auch weibliche Pickupper; sie nennen sich Cats) und nun etwas mehr über Kommunikation zu wissen. ABER: Was man sät erntet man. Und dann lieber mal auf Sex verzichten und eine nette Kumpeline bekommen als ein Herz zu brechen und sich dadurch eine Feindin fürs Leben zu schaffen :wink:

Grüßle,

Ralf …

Hallo

ist es eher eine Minderheit der

Prostituierten, die zur Prostitution gezwungen wird.

Nein es ist die Mehrheit. Da Prostitution aus wirtschaftlicher Not auch zur Zwangsprostitution gerechnet wird.

Grüßle,

Ralf

Ausserdem frage ich mich, was die werten Frauenbewegten über
die Millionen Frauen denken, die in der
Versorgungsprostitution aktiv sind. Sprich die
Zahnarzthelferin, die sich mit dem 20 Jahre älteren Zahnarzt
einlässt, um sozial aufzusteigen.

Tja, eine freiwillige Hure.

Grüßle,

Ralf