"Proteste" Farbiger in USA lediglich Populismus + Gewalt?

Hallo,
so berechtigt das Anliegen ist, im konkreten Einzelfall Übergriffe oder gar Tötungen von Polizisten zu verfolgen, kann man doch nicht ein ganzes Rechtssystem und die Polizei unter Generalverdacht stellen.
Entsprechende Proteste und Demonstrationen könnten ja durchaus geordnet stattfinden; mit „Rassenkrawallen“ schießen sich jedoch die Farbigen ein Eigentor.

Sind die „Proteste“ Farbiger in den USA lediglich als Populismus und Gewalt zu werten?

Gruß
rakete

[Beitrag editiert vom www Team]

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Wenn der Schwarze getötet und es nur friedliche Proteste gegeben hätte - wäre es dann immer noch im fernen Deutschland in den Schlagzeilen?

Vielleicht haben schon viele friendliche Demonstrationen gegen Polizeigewalt stattgefunden aber diese fanden kaum mediale Beachtung?

P.S.: Was ist ein Farbiger? Schwarz oder weiß sind keine Farben… Eine Diskriminierung sehe ich beim Begriff „Schwarzer“ auch nicht wenn es im Zusammenhang relevant ist.

Waren Ghandi und Martin Luther King nicht in den Schlagzeilen?
Und wenn man zum Ziel hat auch im fernen Deutschland in den Schlagzeilen zu landen, ist das nicht Stimmungsmache und Populismus in Reinstkultur ?
Ein wenig Populismus, also dem Volk „aufs Maul schauen“ ist ja noch okay, aber brandschatzen, plündern usw.?

Hab ich kein Problem mit. @KamikazeKatze würde dir vermutlich einen Vortrag halten.

Gruß
rakete

Anfangs waren die genannten auch nicht in den Schlagzeilen…

Natürlich finde ich die Ausschreitungen nicht gut - aber wir hören meist eben nur davon, wenn so etwas stattfindet. M.E. ist die Ursache auch, dass es vielen armen Amerikanern (welche meist Afroamerikaner oder Latinos sind) durch die Coronakrise sehr schlecht geht und der Tod des Mannes das Faß zum überlaufen brachte.

Leider werden wir wohl nie erfahren was andere Nutzer für Ansichten haben da das Thema für andere unsichtbar gemacht wurde (siehe Symbol links des Titels). Nicht jeder scheint ein Freund von freier Meinungsäußerung zu sein - und dann wundert man sich, dass sich Bürger radikalisieren…

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Du gehst von einer falschen Voraussetzung aus. Ein funktionierendes

gibt es in den USA nicht für die ärmere Bevölkerung.

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Ich halte es für absolut verständlich. Es gab in der Vergangenheit reichlich vergleichbarer Fälle und sowohl friedliche wie auch nicht friedliche Demonstration in den USA. Geändert hat sich nicht viel.

Auch an den unterschiedlichen politischen Vorgehen in den US-Staaten und die jeweilige Reaktion der Demonstranten darauf zeigt mehr als deutlich, dass der Aggressor nicht so billig zugeschoben werden sollte.

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Dass in den USA grad 40Mio Leute entlassen wurden könnte man vielleicht auch irgendwie berücksichtigen. Und das es oben kaum, unten gar keine Krankenversicherung gibt, die eine Corona-Behandlung bezahlt. Und dass vor ein paar Jahren eine von oben verursachte Finanzkrise bei allen unten sämtliche Ersparnisse aufgefressen hat - für die niemand oben zur Verantwortung gezogen wurde.

Übrigens ist Gewalt gegen Schwarze auf der Tagesordnung - ohne dass das hier irgendwen interessiert.

Mal was zum lesen:

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Nicht nur gegen Reporter. Über 100 Journalisten wurden bisher von Polizisten bedrängt, verletzt und/oder verhaftet, was einen massiven Angriff auf die Pressefreiheit darstellt. Und auch sonst scheint die Polizei in manchen Städten völlig außer Kontrolle zu sein. In Salt Lake City beispielsweise gibt es Videoaufnahmen, wie ein Polizisten in voller Schutzmontur einen älteren, gehbehinderten Mann völlig grundlos zu Boden stößt. In Minneapolis wurden Bürger auf der eigenen Veranda von Polizisten angegriffen. Und das sind nur zwei von einer Unmengen an Vorfällen, über die berichtet wird.

Und was macht Trump? Gießt via Twitter Öl ins Feuer, versteckt sich im Bunker, lässt friedliche Demonstranten gewaltsam entfernen um ein Foto zu machen und will jetzt die Armee gegen die eigene Bevölkerung einsetzen. Also im Grunde business as usual…

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Nein sind sie natürlich nicht, aber das wirst Du nicht verstehen wollen.

Schon Deine Eingangsbehauptungen sind grobe und dümmliche Vereinfachungen und zeigen die wahre Intention dieser Scheinfrage: das Internet ist eine unregulierte Plattform für Provokation und Verdummung.

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Übrigens, grad rein bekommen:


Erklärt ein wenig, warum es diese Gewalt durch Polizisten eigentlich gibt.

Hat jemand Quellen zu deren Behauptungen?

Auch wenn Leute mit besserem Einkommen eher die Möglichkeit haben, ihr Recht zu erstreiten (ist bei uns im Grunde auch nicht anders), ist das immer noch keine Legitimation für Aufruhr.
Dann muss man halt die „Ochsentour“ gehen und wählen oder sich wählen lassen.

Gruß
rakete

Nein, ist es nicht. Aber wie soll man sich denn Ausdruck verleihen, wenn man auch Jahrzehnte nach Ende der Rassentrennung nicht nur von seinen andersfarbigen Mitmenschen, sondern auch vom Staat wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt wird? Klar, die können alle Politiker und Polizisten werden und das System von innen heraus verändern. So etwas läßt sich ganz klug am Schreibtisch aus dem fernen Deutschland heraus in die Welt setzen.

Wenn man aber in den USA wohnt und lebt und seine Arbeit verloren hat und Tag für Tag Angst haben muß, bei einer einfachen Verkehrskontrolle erschossen zu werden, weil man die falsche Hautfarbe hat und wenn es immer und immer wieder vorkommt, daß Schwarze einfach mal so erschossen oder anderweitig von Mitmenschen und gerne auch Polizisten umgebracht werden, dann ist der Gang durch das politische System nicht das erste, was einem einfällt. Dann geht man halt auf die Straße und läßt seinem Frust freien Lauf.

Die Absurdität der Gesamtsituation wird durch dieses Video ganz nett verdeutlicht:

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Hätte irgendwer ernsthaft eine andere Reaktion von Donald Trump erwartet?

Ich denke, die Ausschreitungen spielen ihm jetzt auch noch in die Hände denn nun kann er von der Coronakrise und allen anderen Pannen ablenken und sich als starker Präsident zeigen der hart gegen die (meist schwarzen) „Randalierer“ vorgeht und somit bei seiner Wählerschaft punktet.

Würde mich deshalb gar nicht wundern, wenn einige friedliche Proteste aufgrund von provozierenden Zivilpolizisten aus dem Ruder gelaufen wären.

Aufruhr spielt Trump in die Hände - alles andere als friendlicher Protest ist m.E. kontraproduktiv denn gegen die Staatsmacht haben die Bürger in den USA keine Chance, dazu ist das Militär viel zu hochgerüstet.

Das Problem dabei ist der Faktor Mensch - und dieser ist oft nicht sehr rational.

Es ist doch aber nicht so, dass „alle“ Polizisten in diesem Sinne kriminell agieren. Die große Mehrheit wird rechtstreu sein.
Populistische Vereinigungen wie z.B. Pegida beklagen hierzulande Übergriffe von einzelnen Zuwanderen an der autochthonen Bevölkerung. Auch das wird aber der Mehrheit der Zuwanderer nicht vorgeworfen werden können.
Man kann zu Protesten stehen, wie man will, legitim ist nur ein gewaltfreies Demonstrieren.

Eben. Und so lange ist es nicht mehr hin, dass man ihn gewaltlos abwählen kann. Bei Gewalt würde sich die liberale Bevölkerung eh nur mehrheitlich hinter die Maßnahmen der Regierung stellen.

Gruß
rakete

Die Proteste gelten nicht wirklich dem Opfer.

Der Tod von George Floyd ist ja nur ein Fall in einer langen Geschichte institutionalisierten Rassismusses - und der ist ein weltweites Problem. Auch Deutschland hat ein gewaltiges Rassismusproblem egal ob wir von Alltagsrassismus oder von institutionalisiertem Rassismus reden.

Dein Kommentar:

zeigt aber, wie wenig du dich mit dem Thema auskennst. Denn grade das Rechtssytem in den USA ist ein Riesenproblem. Die gleichen Verbrechen werden je nach Hautfarbe durchaus unterschiedlich bestraft. Wie auch in Deutschland schützt die Justiz die Täter vor allem dann, wenn die Täter aus den eigenen Reihen kommen. Als Polizist muss man schon sehr, sehr über die Stränge schlagen um verurteilt zu werden - außer man ist ein schwarzer Polizist, dann geht es sehr schnell.

Und jetzt ist eben eine Gelegenheit das mal auf den Tisch zu packen. Ob sie damit ein Eigentor schießen sei dahin gestellt. Auch gewalttätige Proteste hatten in der Vergangenheit durchaus Erfolg. Ich finde das nicht gut, aber ich kann es verstehen.

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Soweit ich das sehe, bist du der einzige, der immer von „allen“ Polizisten redet. Wenn man einfach mal eben eine Behauptung aus der Luft greift, ist es natürlich wahnsinnig einfach, dagegen zu argumentieren :smirk:

Rechtsextreme Vereinigungen wie z.B. Pegida und AfD machen auch noch ein paar andere Dinge wie z.B. das Ertrinken von Flüchtlingen zu bejubeln oder Sklaverei mit Einwanderung zu vergleichen. Ich würde sie also nicht unbedingt als Maßstab für angemessenes Verhalten hernehmen.

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Es geht nicht um rechtstreu oder nicht. Auch in Deutschland gibt es Polizisten, die besoffen Auto fahren, ihre Partnerinnen verprügeln oder illegal Musik runterladen. Hier geht es um Gewalt gegenüber Schwarzen und anderen Minderheiten und das ist nichts, was man im im stillen Kämmerlein in der Hoffnung macht, daß es schon keiner merkt oder weil es ja „keinem“ schadet. Es geht um exzessive Gewalt und Machtmißbrauch. Es geht darum, daß Polizisten wehr- oder arglose Personen schwer verletzen und töten. Das ist in keinster Weise tolerabel und auch nicht damit vom Tisch zu wischen, daß der Rest der Polizisten sich ja gesetzeskonform verhält. Und es ist ja nun auch nicht so, daß Floyd der erste Schwarze ist, der durch übermäßige Polizeigewalt ums Leben gekommen ist und es ist ja nun auch nicht so, daß nur tote Schwarze ein Grund zur Klage wären, sondern es gibt auch jedes Jahr hunderte von Verletzte, die schon überwältigt oder sogar gefesselt auf dem Boden liegen und auf die trotzdem eingedroschen wird.

Netter Versuch, hier einen Vorwurf an die Flüchtlinge unterzubringen, aber der Vergleich hinkt aus mehreren Gründen. Der wichtigste Punkt ist, daß die Flüchtlinge nicht hier sind, um die Bevölkerung zu schützen und auch keinen Eid auf die Verfassung geleistet haben. Ganz im Gegensatz zu Polizisten.

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Das sehe ich nicht so. Laut Umfragen (stand 1. Juni) kommt sein Verhalten nicht gut an:

Klar, der Kernwählerschaft gefällt das eher, aber damit alleine wird er im November nicht gewinnen. Bei den Unabhängigen bescheinigen ihm 41% eine schlechte Performance, ich sehe anhand dieser Zahlen also eher keinen Vorteil für Trump.

Mittlerweile kommt der Widerstand ja auch aus den eigenen, höchsten Reihen:

Ganz ehrlich: Ich sehe nicht, dass Trump von den Protesten irgendwie profitieren würde…

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