Hallo,
vom Grundsatz her stimmt das. Außer man hat den Idealzustand,
dass das beratende Unternehmen strategisch weit genug blickt
(und sich das auch leisten kann) um die Profitabilität einer
sehr langfristigen Kundenverbindung zu erkennen und zu
priorisieren.
Ein solches Unternehmen in Reinkultur ist mir allerdings
bisher noch unbekannt.
Ein solches Unternehmen wird es auch sehr schwer am Markt haben, weil das Wachstum fehlt. Es gibt eine Bank, die nach diesem Grundsatz verfährt, muss mal nachsehen, wie die heißt, hab da einen sehr interessanten Testbericht über die. Aber die werden nie so groß wie die Banken, die es jetzt schon gibt. Weil die ja „kostenlos“ beraten.
Da ist der Testbericht: http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828…
Tatsache ist aber auch, dass in keiner anderen Branche die
Erwartungshaltung der Kunden so weit vom Alltag weg ist. Wenn
ich zum Autohändler gehe weiß ich, dass er mir ein Auto
verkaufen will, dass er auch führt.
Wenn Aldi den debeukesonstwas Keks nicht führt, dann bin ich
auch nicht sauer, wenn sie mir statt der Prinzenrolle die
Prinzessinnenlocke verkaufen wollen.
Hier erwarte ich keine objektive Beratung.
Die erwarte ich persönlich schon lange auch nicht mehr bei der Bank
Nur im Finanzbereich wird erwartet, dass jeder Anbieter
möglichst neutral und objektiv berät. Warum eigentlich?
Vielleicht haben uns das die Banken über Jahrzehnte
erfolgreich suggeriert und wir Kunden reflektieren es auf die
ganze Branche?
Welche Bank in Deutschland hat jemals neutral und objektiv beraten?
Welche Bank in Deutschland hat jemals andere Produkte als die des Hauses für alle Kunden ohne direkte Aufforderung vermittelt?
Welche Bank in Deutschland hat jemals auf ein riskantes Geschäft verzichtet, wenn es irgendwie umzusetzen ging? Sowas können sich die wenigsten Berater leisten, weil sie sonst gar nicht die Chance haben, längere Zeit Angestellter dieser Bank zu bleiben. Die Arbeit eines Bankers wird nicht an der Zufriedenheit seiner Kunden gemessen, sondern an den Zahlen, die er abliefert.
Der Fehler ist, dass niemand für faire und objektive Beratung
im Finanzbereich bezahlen will. Wenn mein Berater nicht von
Provisionen abhängig sein soll, muß ich ihn irgendwie anders
vergüten. Und hier fehlt bei den Deutschen derzeit noch die
Bereitschaft. Das scheint z.B. in den angelsächsischen Ländern
anders zu sein.
Das Thema Honorarberatung ist bei uns noch ein seeehr zartes
Pflänzchen. Wäre aber aus meiner Sicht der einzige Weg, zu der
gewünschten objektiven Beratung zu kommen.
Gruß Schorsch
Leider Gottes ist das so.
Mal sehen, wie sich das Ganze weiter entwickelt. Aber zum Glück ist die Beratung bei der Bank umsonst.
Womit auch der Unterschied zwischen umsonst und kostenlos geklärt wäre.