Provision bei direkter Arbeitsvermittlung

Hallo Forum,
ich wende mich auf der Suche nach einer Antwort auf folgenden Sachverhalt an Euch mit der Bitte um Hilfe. 

Ich habe endlich einen Arbeitgeber gefunden der mir ein gutes und konkretes Jobangebot gemacht hat. So weit so gut aber…

Der Kontakt/Vorstellungsgespräch  kam durch einen Personalvermittler zustande. Das Unternehmen hat mit dem vorher noch nie zusammen gearbeitet und hat lediglich initiativ meine Unterlagen zugemailt bekommen.
Die Stellenanzeige müssen sie im Netz gefunden haben. Kein schriftlicher Vertrag zwischen den beiden. Ich hatte mich bei dem Vermittler mal auf eine andere Stelle beworben. Nichts unterschrieben aber evtl. etwas angeklickt als ich meine Daten hochgeladen habe. Das weiß ich leider nicht mehr. Ist schon etwas her. Ärgerlich ich weiß 

Das Unternehmen würde mich jetzt gerne einstellen aber möchte nicht die Provision an den Vermittler bezahlen. Mittlere 4stellige Summe. 

Was als kann ich tun?
Kann ich dem Personalvermittler einfach sagen ich hätte mich für etwas anderes entschieden?
Kann das Unternehmes einfach behaupten ich wäre nicht die Richtige?
Kann ich das Angebot trotzdem folgenlos annehmen und den Vertrag unterschreiben?
Welche Möglichkeit hat überhaupt der Vermittler dies zu prüfen?

ich suche schon den ganzen Tag nach Antworten im Netz. Konnte aber leider nichts passendes finden. 
Kann mir jemand helfen?
Liebe Personaldienstleister bitte nichts für ungut aber ich brauche wirklich den Job und kann nichts dafür das sich die Firma die Provision sparen will. 

Vielen Dank und viele Grüße.

Moin,

also, die Beschreibung widerspricht sich in sich selbst.

Aus diesem Text kann man die Vertragssituation nicht wirklich erkennen.

Insofern kann man das auch nicht wirklich beurteilen.

Grundsätzlich:

Was Du nicht unterschrieben hast, musst Du auch nicht bezahlen.

Solltest Du den (inzwischen häufig vorkommenden) Fehler gemacht haben und „Allgemeine Geschäftsbedingungen akzeptiert“ angeklickt haben, ist das rechtlich schon etwas problematischer.

Da, wie ich das verstehe, der Kontakt durch den Personalvermittler zustande kam, kann das richtig problematisch werden.

Lügen hilft da übrigens überhaupt nichts, das hat einem noch selten weiter geholfen. Und vor allem ohne Beratung nichts unterschreiben…

Man könnte jetzt überlegen, ob die Provision angemessen ist, das scheint mir zumindest beachtenswert.

Genau kann man Dir das nicht sagen, denn dazu fehlen so einige Informationen und by the way, das dürfte ich auch gar nicht, sonst wäre es eine verbotene Rechtsberatung.

Was machst Du nun?
Bist Du auf ALG I oder ALG II?

Dann ist das einfach, geh mit den Dingen zum Jobcenter oder zu der Agentur für Arbeit.

Ansonsten tu ich mich schwer Dir etwas verbindlich zu raten, ohne dass Du ins offene Messer laufen kannst.

Mir sind 2 Dinge noch nicht ganz klar:

1.) Das Unternehmen bekam auf eine Stellenanzeige hin unaufgefordert, durch einen Personalvermittler Profile zugesandt, der Vermittler war also vorab nicht durch das Unternehmen beauftragt, einen neuen Mitarbeiter (m/w) zu finden: so korrekt?

2.) Das Unternehmen prüft die zugesandten Profile, lässt über den Vermittler den Kontakt herstellen und lädt die Kandidaten ein, ohne das Kleingedruckte zu lesen bzw. ohne Rückfrage an den Vermittler, ob Vermittlungsprovisionen entstehen könnten: so korrekt?

Falls ja: DAS erscheint mir doch reichlich naiv. Die allermeisten Personalvermittler arbeiten meiner Erfahrung nach nicht ehrenamtlich. Wer eine angebotene Dienstleistung in Anspruch nimmt, muss mit Kosten rechnen. Einem Unternehmer sollte das klar sein :wink:

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Vielen Dank euch beiden. 

Also ich habe zur Zeit noch einen Job aber mein Vertrag läuft nächsten Monat aus. 

Das das rechtlich ein heikles Thema ist, ist mir leider bewusst. 

Das Unternehmen hat soweit ich weiß auch nichts unterschrieben und bekam meine Unterlagen ungefragt. Sie hatten auf Ihrer Website die Stelle ausgeschrieben. Leider eben nicht bei Stepstone etc. 

Ich wurde jetzt eben nach dem zweiten Gespräch gefragt ob ich dem Vermittler nicht sagen könnte, dass ich mich für ein anderes Angebot entschieden habe. 
Es ist ein kleineres Unternehmen und deshalb würde man mich gerne direkt einstellen ohne die Provision bezahlen zu müssen. Ich denke das war Ihnen auch schon klar als sie mich einluden. 
Ich weiß das das Unternehmen schon verpflichtet wäre. Sehr kritisch aber ich brauche dringend einen neuen Job. 
Aber wie könnte der Vermittler das denn überhaupt prüfen wenn das Unternehmen absagt und ich denen auch mitteile dass ich nicht mehr zur Verfügung stehe weil ich selber einen neuen Arbeitgeber gefunden habe.

Beide Punkte sind so korrekt.
Trotzdem aüßerte das Unternehmen mir gegenüber den Wunsch die Provision sparen zu wollen. Heikel, ja ich weiß. Ich bin in der Zwickmühle…
Und ja es ist ein seriöses Unternehmen. EIn kleiner aber feiner Markenhersteller.

Wie gesagt noch habe ich einen Job. Mein befristeter Vertrag läuft nächsten Monat aus.

Ein aktiv bewusst geschlossener und schriftlicher Vertrag liegt nicht vor. Weder zwischen mir und dem Vermittler noch von Seiten Unternehmen und Vermittler.
Aber wie du schon so treffend sagtest werde ich wohl das Häckchen bei den AGB gesetzt haben und leider hab ich diese nicht ausgedruckt.

Wie kann das denn von Seiten des Vermittlers geprüft werden wenn ich „einfach sage ich hätte aufgrund meiner eigenen Bewerbungen einen neuen Arbeitgeber gefunden“!?

Es ist nicht sauber aber ich hätte natürlich auch lieber den Job anstatt das die Firma den „zweitbesten“ Bewerber einstellt nur weil er die Stellenanzeige allein gefunden hat.
Provision liegt bei ca. 8000€ hat mir das Unternehmen mitgeteilt. Die Höhe richtet sich ja nach dem Bruttojahresgehalt.

Hallo,

Das Unternehmen hat soweit ich weiß auch nichts unterschrieben

Mit „so weit ich weiß“ kann man nichts anfangen. Hat die Firma keinen Vermittlungsvertrag unterschrieben, dann besteht auch keine Verpflichtung zum Bezahlen.

und bekam meine Unterlagen ungefragt.

Hast du einen schriftlichen Vermittlungsvertrag mit Honorarvereinbarung abgeschlossen?

Ich weiß das das Unternehmen schon verpflichtet wäre.

Wie begründest du das?

Aber wie könnte der Vermittler das denn überhaupt prüfen wenn
das Unternehmen absagt und ich denen auch mitteile dass ich
nicht mehr zur Verfügung stehe weil ich selber einen neuen
Arbeitgeber gefunden habe.

Das ist doch einfach: Der Vermittler ruft nach der Einstellung in der Firma an und fragt, kann ich Herrn Müller sprechen.

Ein aktiv bewusst geschlossener und schriftlicher Vertrag
liegt nicht vor.

Was dann? Ein unbewußter Vertrag? Wenn nicht schriftlich, was dann?

Aber wie du schon so treffend sagtest werde ich wohl das
Häckchen bei den AGB gesetzt haben

Wo, auf einer Internetseite ohne Papier? Wenn ja, dann wäre dies sehr merkwürdig, könnte aber wieder aufgerufen werden.

Wie kann das denn von Seiten des Vermittlers geprüft werden
wenn ich „einfach sage ich hätte aufgrund meiner eigenen
Bewerbungen einen neuen Arbeitgeber gefunden“!?

s.o.

Provision liegt bei ca. 8000€ hat mir das Unternehmen
mitgeteilt.

Dir? Also Vertragspartner?

Die Höhe richtet sich ja nach dem
Bruttojahresgehalt.

Also 1/12 davon?

Hmm, der Vermittler hat seinen Job sehr gut gemacht: Ohne ihn hättest Du das Jobangebot nicht.

Die Firma hat mit Sicherheit die Preisliste des Vermittlers oder dessen AGB’s gelesen, und möchte jetzt den Vermittler um seinen Lohn prellen. Die Firma hat sehr wahrscheinlich einen Vermittlungsauftrag unterschrieben.

Wenn die Firma nur wegen der 8000€ Einsparung den zweitbesten Kandidat einstellt, dann ist der Firma nicht zu helfen.

Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass

Beide Punkte sind so korrekt. Trotzdem aüßerte das Unternehmen mir gegenüber den Wunsch die Provision sparen zu wollen.

Sehr seriös scheint mir das nicht zu klingen: Entweder, weil das Unternehmen blauäugig die Leistungen eines Dienstleisters in Anspruch nimmt, ohne sich vorab über die dadurch entstehenden Kosten zu informieren oder weil man dort darüber vorher sehr wohl informiert war und den Dienstleister - wie Du selbst schreibst - nun um die fällige Provision prellen will.

In beiden Fällen würde ich mir an Deiner Stelle sehr gut überlegen, ob ich für ein solches Unternehmen tätig werden möchte.

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