Prüfmittelfähigkeit bzw. Messmittelanalyse

Hallo Zusammen,

ich schreibe derzeit meine Abschlussarbeit zum Thema „Messmittelfähigkeit eines Zugprüfers“, leider habe ich letztens gelesen, dass eine Messmittelfähigkeit für zerstörende Prüfungen garnicht erbracht werden kann, da man die Messungen nicht wiederholen kann! Jetzt ist meine Frage, ob sich irgendjemand mit diesem Thema auskennt und eventuell weiß, ob es eine alternative Fähigkeitsuntersuchung für zerstörende Prüfungen gibt?

Viele Grüße,

Pete

Statistik?

ich schreibe derzeit meine Abschlussarbeit zum Thema „Messmittelfähigkeit eines Zugprüfers“, leider habe ich letztens gelesen, dass eine Messmittelfähigkeit für zerstörende Prüfungen garnicht erbracht werden kann, da man die Messungen nicht wiederholen kann!

Natürlich kann man das. Dafür nutzt man Statistik.

Erste Frage, die Du beantworten musst: kann man über Trends auf dem selben Objekt agieren? -> Messpunkte, Interpolation, Kurve herleiten und Spezifikationsgrenzen abtragen. Einfach ablesen, ob die erwarteten Ist-Werte innerhalb oder außerhalb der Spec liegen, und wenn ja - wie weit.

Zweite Frage, die Du beantworten solltest (wenn nicht auf dem selben Objekt gearbeitet werden kann): Wie ähnlich sind Objekte des gleichen Typs? Praktisch kann man hier z.B. die ANOVA oder Chi-Quadrat Tests nutzen.
Damit kann man bestimmen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein aus der entsprechenden Baugruppe entnommenes Teil den Anforderungen genügt.

Wenn beides nicht drin ist, bleibt nichts Anderes übrig als mit Simulatoren zu arbeiten. Dazu muss man aber wenigsten Spezifikationsgrenzen, die zugrundeliegende Materialfunktion sowie deren Verteilung kennen, sonst wird das nichts.
Wenn man das alles hat, füttert man z.B. einen Monte-Carlo Simulator und sieht einfach nach, wie viele Punkte außerhalb der Spec liegen.

Jetzt ist meine Frage, ob sich irgendjemand mit diesem Thema auskennt und eventuell weiß, ob es eine alternative Fähigkeitsuntersuchung für zerstörende Prüfungen gibt?

Das hängt halt erst einmal davon ab, ob Du es mit Massenproduktion oder Einzelstücken zu tun hast - und dann davon, ob die Objekte 1€ oder 1mio€ kosten :smiley:

Gruss,
Michael

Danke, ich denke ich werde eine ANOVA durchführen und zusätzlich einen Faktoriellen Versuchsplan erstellen, um die unstabilen Merkmale auszuloten. Es handelt sich übrigens um ELektroden Massenfertigung mit einem Spektrum von 30 bis 100 Euro. Auf der anderen Seite fällt mir ein, man könnte ja auch eine Messmittelfähigkeit mit einem anderen Material erbringen, z.B mit einem Draht, der als homogen betrachtet werden kann.

Danke, ich denke ich werde eine ANOVA durchführen und zusätzlich einen Faktoriellen Versuchsplan erstellen…

Letzteres ist sowieso äußerst empfehlenswert :wink:

Es handelt sich übrigens um ELektroden Massenfertigung mit einem Spektrum von 30 bis 100 Euro.

Das kriegt man über ANOVA in den Griff, die Frage wäre jetzt primär wie’s um den Budget-Rahmen bestellt ist. Möglicherweise lässt sich der Faktorielle Plan nämlich nur mit Lücken durchführen.

Auf der anderen Seite fällt mir ein, man könnte ja auch eine Messmittelfähigkeit mit einem anderen Material erbringen, z.B mit einem Draht, der als homogen betrachtet werden kann.

Das ist natürlich eine Möglichkeit, jedoch musst Du Dir Gewissheit verschaffen, dass das Messmittel sich unter Nutzung des Drahtes gleich verhält wie unter Nutzung der Elektroden.

Aber das kannst Du möglicherweise hinkriegen, ohne sonderlich viele Elektroden zu verballern.

Gruss,
Michael