Hallöchen:
Die Kundschaft wird, bei dem Unternehmen auf das ich hier anspiele, in dem Glauben gelassen, dass hier die zertifizierten Standards vorliegen.
Das ist dann aber deren Dummheit, wenn sie das einfach glauben.
Denn: Qualität bedeutet schlussendlich nichts weiter als „der Grad, zu dem ein Produkt/Prozess/eine (Dienst)leistung gegebene Anforderungen erfüllt“. Auch das ist aus der ISO geklaut ^^
Wenn ein Unternehmen noch so grossen Murx baut, aber die Anforderungen der Kunden (zB. alle Features, Preis, Sicherheit und Zuverlässigkeit) gegeben sind, ist es ihm normalerweise egal, was da drinnen vorgeht.
Sollte jedoch das Unternehmen, insbesondere zB. bei Produktsicherheit behaupten, es gäbe gewisse Standards, die aber in Wirklichkeit nicht erfüllt sind, dann greifen ganz andere Dinge als ISO-Assessments: das nennt man dann schlicht und ergreifend Vorspielung falscher Tatsachen mit betrügerischer Absicht, und das ist ein Fall für unser Rechtssystem, nicht für den TÜV.
Und wenn es um Dinge wie zB. Erfüllen von Kriterien zu einem Preis X gibt, wenn ein Unternehmen sich einfach nicht an die ISO-Standards hält, dann heißt das nichts Anderes, als daß ihre Prozesse Qualitätsprobleme haben, d.h. sie blasen Geld zum Fenster raus.
Gut, die paar Millionen hier und da tun den meisten Unternehmen nicht weh, nur müssen sie dann ihre Leistung zu einem höheren Preis als die Konkurrenz anbieten, und wenn diese die gleichen Zertifikate vorweist, aber einfach billiger ist, weil sie keinen Murx anstellen - dann regelt der freie Markt den Rest autonom.
Dabei ist dem gar nicht so! Und die Kundschaft hat auch nicht die Möglichkeit „hinter die Fassade“ zu schauen, um aufzudecken, dass diese Standards gar nicht eingehalten werden,
Muss er auch nicht. Für den Kunden sind die internen Abläufe meistens „black box“. Ich als Kunde will auch gar nicht wissen, wie zB. meine Frühstücks-Salami hergestellt wird, ich will nur wissen, wie sie schmeckt, wie lange sie haltbar ist und was drin ist. Das alles kann ich einsehen, und wenn da das Unternehmen falsche Angaben macht ist es schlichtweg Betrug.
Wie sollen sich dann andere Unternehmen gegen dieses durchsetzen können, wenn dem so ist wie oben beschrieben?
Produziert das Unternehmen ein Produkt/eine Dienstleistung, die markenrechtlich geschützt ist, die jedoch jeder Mensch zum Überleben braucht?
Wenn nicht, dann vertraue einfach der freien Marktwirtschaft.
Entweder wird die Konkurrenz dann in der Lage sein, besserwertige Produkte zum gleichen Preis anzubieten, oder die Kunden lassen das Produkt links liegen, weil es einfach das Geld nicht wert ist.
Wie sollen Kunden erkennen, dass sie hier nur gelockt werden und das die Realität völli anders aussieht bzw. dass es „hinter den Fassaden“ ganz anders zugeht?
Das kann ihnen doch egal sein. Aber wenn sie merken, dass sie mit einer nicht im vertraglich vereinbarten Rahmen vorzubringenden Leistung geködert werden… dafür gibt es Konventionalstrafen.
Ich selbst kenne den Fall, dass ein nicht näher spezifiertes Consulting/Software-Entwicklungs-Haus Six Sigma als Dienstleistung anbietet, aber sich traut, eine Software mit negativem Sigma-Level beim Kunden zu liefern.
Dort regelt der Markt das Ganze, denn ihr Vertrag mit ihrem größten Kunden kostet sie jetzt Millionen…
Gruss,
Michael