Die allgemein vorgenommene Reduktion von ‚Psyche‘ auf eine materielle Ebene erscheint mir grundsätzlich nicht richtig.
‚Psyche‘ oder ‚Geist‘ im übergreifenden Sinne von Denken. Überlegung. Planung, Wertung, … Bis hin zu Spiritualität. Als Polarität zu Physis. Aber unabhängig, eigenständig, existent (und übergeordnet?).
Eine „psychische Verletzung“ kann, muss aber keine physische Auswirkung haben. Auch die Art einer Auswirkung, sofern sie eintritt, ist nicht determiniert.
Wer oder was bestimmt dies dann?
==> Die ‚Psyche‘ entscheidet darüber.
Sie kann darüber hinaus über ihre selbständige Arbeit in Form von „Denken“ - ohne konkretes Ereignis - physische Auswirkungen verursachen.
Begründen könnte man dies auch beispielsweise mit Fehlen von ‚Psyche‘, etwa bei sehr niederen Lebensformen. Auf dieser Ebene läuft alles auf physischer Ebene ausschließlich nach vorgegebenen physi(kali)schen Gesetzmäßigkeiten ab. Unbeeinflussbar durch das Lebewesen selbst.
‚Psyche‘ wird zur Beschreibung materieller Vorgänge verwendet. Und daher als „materiell“ eingestuft. Ohne in Erwägung zu ziehen, dass gerade sie zur Beschreibung dieser Vorgänge notwendig ist. Ohne zu bedenken, dass sie selbst Vorgänge auslösen kann.
Das Resultat anderer Überlegungen wäre doch: ‚Psyche‘ ist nicht existent, keine Entität. Mit fatalen Folgen für Geisteswissenschaften, Moral, Identität, Subjektivität,…
Franz
Ähnliche Fragestellungen ergeben sich beispielsweise zu ‚Zeit‘.