Guten Tag,
Selbsthilfegruppen haben nicht nur in der Verarbeitung von psychischen Erkrankungen einen oft unschätzbaren Wert. Wenn Laien Laien antworten, kann das aber auch den gegenteiligen Effekt haben.
Dass finde ich irritierend. Ist die Psychologie keine
Wissenschaft?
Doch, aber es ging ja nicht um „die“ Psychologie, sondern um
Psychologen.
Was bedeutet der Einwand? Dass die Psychologie zwar eine Wissenschaft ist, Psychologen selbst aber ohne Wissenschaft auskommen und frei nach ihrer Intuition arbeiten?
Normalerweise bekommt man von 4 Wissenschaftlern, die ihr Fach
beherrschen, nicht 4 „Meinungen“ sondern 4 Ergebnisse, die
sich zumindest überwiegend sehr nahe kommen - sofern
ausreichend Ausgangsdaten vorhanden sind.
Das mag auch so sein. Wenn ein Psychologe ne schwere
Depression diagnostiziert hat, wird der Kollege wohl keine
manische Phase attestieren.
Mit den beiden Aussagen, der Psychologe ist nicht per se der Wissenschaft verpflichtet und kann durchaus mit Kollegen zu verschiedenen Diagnosen kommen, werfen Sie ein wenig Vertrauen erweckendes Bild von Psychologen. Alles Intuition?
Wenn üblicherweise jeder Psychiater zu einem anderen Ergebniss
kommt, kann man sich das doch sparen.
Also, von Psychiatern war doch jetzt gar nicht die Rede!??
Sie haben den Begriff des Psychologen selbst eingeschränkt. Von welchen Gutachten die Rede sein soll, ist in der Ausgangsfrage nicht definiert worden.
Was ich sagen wollte ist, dass Psychologen ihre Erkenntnisse
aus der Psychologie immer noch individuell anwenden, und
dadurch kommen Unterschiede zustande.
Eine Bestätigung der o.g. Vermutung: Aus Ihrer Sicht ist das, was der Psychologe tut, Intuition ohne oder zumindest nur rudimentär auf dem Boden der Wissenschaft?
Der UP wollte vermutlich wissen, ob über diese Psychologen,
die ja über andere Menschen Gutachten erstellen, sich dieser
Maßnahme selbst unterziehen müssen. Möglicherweise als einer
Art Qualitätskontrolle.
Ich kann die Frage nachvollziehen, denn ein Laie ist sich
nicht darüber bewusst, dass der Psychologe sich solcher
Phänomene wie Übertragung und Gegenübertragung bewusst ist
Wie kommen Sie zu der Vermutung, dass „der Psychologe“ sich über Phänomene wie Übertragung und Gegenübertragung bewusst ist? Welcher Psychologe schwebt Ihnen vor? Außerdem scheinen Sie die Begriffe Psychotherapeut und Psychologie zu verwechseln. (s.u.)
Zudem ist es so, dass die Beschäftigung mit Übertragung und Gegenübertragung nicht einmal in der Ausbildung jedes Psychotherapeuten verankert ist.
Letztlich heißt es ja auch immer wieder, dass man den für sich
passenden Psychotherapeuten finden muss. Die haben zwar alle
das gleiche studiert, trotzdem kann mir der eine besser
weiterhelfen als der andere - weil sie eben immer noch
Individuen sind.
Hier verwenden Sie den Begriff des Psychotherapeuten.
Es ist ganz offensichtlich eine Aufklärung nötig:
Der Psychologe, nachdem hier gefragt wurde, hat Psychologie studiert. Früher war dafür Diplom erforderlich, heute ein Master, mit einem Bachelorstudium darf man die Bezeichnung nicht führen. Die Psychologie ist ein sehr weites Feld. http://de.wikipedia.org/wiki/Psychologie#Grundlagenf…
Zu Gutachten kann es in verschiedenen Fachgebieten kommen.
Die von Ihnen genannten Diagnosen und die Phänomene Übertragung / Gegenübertragung würde man der klinischen Psychologie bzw. deren Teilgebieten zuordnen.
Psychotherapeut ist ein Arzt oder Psychologe, der eine Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht hat. Das kann ein Psychiater sein (dann ist er Arzt) oder ein Psychologe, der hierfür speziell klinische Psychologie studiert haben muss. (Das ist eine Minderheit der Psychologen!)
Um aber beim Berufsbild des Psychotherapeuten zu bleiben: Ich schließe daraus, dass Sie der Auffassung sind, dass der Psychotherapeut eigentlich nur alles richtig machen kann, klappt es nicht, hat nur das Individuum des Psychotherapeuten nicht zu mir gepasst?
Wenn das so wäre, dann sollte man jedem Patienten mit gesundem Menschenverstand davon abraten, eine Psychotherapie zu machen!