Psychologische Stellungsnahme über Psychologen selbst?

(Hoffe ich verwende die richtigen Begriffe)…
Gibt es eine psychologische Stellungsnahme bzw. ein pschologisches Gutachten über Psychologen?

Es ist so…
Psychologen beschreiben und erklären das Erleben und die Verhaltensweisen der Menschen und ich hatte mich gefragt ob es vielleicht auch ‚Fakten‘ über Psychologen selbst gibt… oder vielleicht gewisse Verhaltensweisen… ?

Auch ohne „Guten Tag“!

Gibt es eine psychologische Stellungsnahme bzw. ein
ps y chologisches Gutachten über Psychologen?

Was sollte das sein?
Ein Gutachten über „den gemeinen Psychologen“? Weil die ja alle gleich sind?
Oder über jeden einzelnen?
Wozu?

Es ist so…
Psychologen beschreiben und erklären das Erleben und die
Verhaltensweisen der Menschen und ich hatte mich gefragt ob es
vielleicht auch ‚Fakten‘ über Psychologen selbst gibt… oder
vielleicht gewisse Verhaltensweisen… ?

Ja: Psychologen haben meist Psychologie studiert.

Sie führen häufig Gespräche mit Menschen, die psychische Probleme haben und bei ihnen Hilfe suchen.

Oder woran hast du gedacht?

Vielleicht konkretisierst du deine Frage mal. Es gibt nicht „den“ Psychologen und demzufolge auch keine einheitlichen Aussagen oder Gutachten.

Auch ohne Gruß

Hallo,

ich weiß nicht ob du das meinst, aber soweit ich weiß, müssen auch Psychologen/Psychiater zu regelmäßigen Untersuchungen. Wie/wann genau, weiß ich aber nicht.

Hallo,
Suchst du sowas wie Kritik?
Etwa:
Wolfgang Schmidbauer - Die hilflosen Helfer,
Eva Jaeggi - Und wer therapiert die Therapeuten?

Hallo,

nein, das gibt es nicht. Wozu sollte das dienen?

Das wäre ja als würdest Du von einem Arzt erwarten, dass er nicht krank sein darf.
Ein Erzieher, der nicht mit seinen eigenen Kindern klar kommt, hat dann auch beruflich versagt - das ist aber alles Trug und Blödsinn.

Ich kenne eine äußerst erfolgreiche Paartherapeutin, die es aber selber nie geschafft hat eine Langzeitbeziehung aufrecht zu erhalten.

Weiterhin kenne ich einen Kinderpsychologen mit einem sprachlichen Tick - er ist Leiter der Kinderpsychologischen Abteilung eines sehr großen Krankenhauses und ebenfalls sowohl beliebt als auch erfolgreich.

Im Film küsst Jodie Foster Männer, obwohl sie privat Frauen bevorzugt.

Das eigene Privatleben hat nichts mit dem Beruf zu tun.

Viele Grüße

Guten Tag Chucks,

(Hoffe ich verwende die richtigen Begriffe)…

Die richtigen Begriffe in der Psychologie sind meist für einen Laien nicht einfach abzugrenzen. Sie werden auch in der Alltagssprache oft ganz anders verwendet. Daher schadet es gar nicht, mal nachzufragen, um zu klären, ob beide Seiten vom Gleichen sprechen.

Gibt es eine psychologische Stellungsnahme bzw. ein
pschologisches Gutachten über Psychologen?

Es ist so…
Psychologen beschreiben und erklären das Erleben und die
Verhaltensweisen der Menschen und ich hatte mich gefragt ob es
vielleicht auch ‚Fakten‘ über Psychologen selbst gibt… oder
vielleicht gewisse Verhaltensweisen… ?

Du meinst Psychologen oder Psychotherapeuten? Bei Psychotherpeuten ist die so genannte Selbsterfahrung ein Bestandteil der Ausbildung. Weil eine solche „Reflexion oder Modifikation persönlicher Voraussetzungen für das therapeutische Erleben und Handeln unter Einbeziehung biographischer Aspekte sowie bedeutsame Aspekte des Erlebens und Handelns im Zusammenhang mit einer therapeutischen Beziehung und mit der persönlichen Entwicklung im Ausbildungsverlauf“ unter Anleitung eines Fachexperten (Supervisors) dringend nötig ist, hat der Gesetzgeber das zu einem festen, gesetzlich vorgeschriebenen Bestandteil der Ausbildung gemacht.

http://www.gesetze-im-internet.de/psychth-aprv/__5.html
Es wäre fatal für den Psychotherapeuten, natürlich aber auch für die Patienten, wenn Psychotherapeuten dieses Beschäftigen mit sich selbst nicht durchlaufen hätten.

Während der Berufsausübung und das gilt auch für Psychologen allgemein, ist derartiges kein Muss, sondern nur ein Kann. Die meisten Psychologen dürften so etwas nicht gemacht haben.

Notwendig wäre das, weil die eigene Psyche bei der Beurteilung schon eine große Rolle spielt. Einer, der sich intensiver mit dieser Problematik beschäftigt hat, ist Howard Garb
http://www.amazon.com/Studying-Clinician-Judgment-Ps…

Dort geht es unter anderem darum, wie weit die psychische Gesundheit des Klinikers seine Arbeit beeinflusst. Das Beispiel Gutachten wird auch behandelt.

Ich hoffe dir, ein wenig weiter geholfen zu haben. Wenn nicht, kannst du vielleicht konkreter beschreiben, worum es dir geht?

Psychologen über Psychologen
Hallo Zichorie,

pointierter kann man’s kaum sagen.

Vor allem auch diese Erwähnung:

Einer, der sich intensiver mit dieser Problematik beschäftigt hat, ist Howard Garb:

ISBN 1557984832 Buch anschauen

Es ist seit Ende der 90er der Klassiker für dieses Thema und im Grunde eine unbedingte Empfehlung für jeden, der in diesem Kontext tätig ist.

Und das Thema ist nicht nur selbstverständlicher Stoff für jede seriöse Therapieausbildung. Es steht ja (und nicht nur in der Psychoanalyse) bei jedem (Gegen-)Übertragungs-Szenarium wieder neu auf dem Teppich.

Gruß
Metapher

Hallo,

Es gibt nicht
„den“ Psychologen und demzufolge auch keine einheitlichen
Aussagen oder Gutachten.

Dass finde ich irritierend. Ist die Psychologie keine Wissenschaft?
Normalerweise bekommt man von 4 Wissenschaftlern, die ihr Fach beherrschen, nicht 4 „Meinungen“ sondern 4 Ergebnisse, die sich zumindest überwiegend sehr nahe kommen - sofern ausreichend Ausgangsdaten vorhanden sind.

Wenn üblicherweise jeder Psychiater zu einem anderen Ergebniss kommt, kann man sich das doch sparen.

Gruß, Paran

Hallo!

Es gibt nicht
„den“ Psychologen […]

Wenn üblicherweise jeder Psychiater zu einem anderen Ergebniss
kommt, kann man sich das doch sparen.

Ein Psychiater ist kein Psychologe, sondern ein Mediziner!
Ansonsten: Bei der Psychologie ist halt nicht so einfach a + b = c! Die menschliche Psyche ist zu komplex, als dass jeder Psychologe zum gleichen Ergebnis kommen könnte.

Gruß C.

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Dass finde ich irritierend. Ist die Psychologie keine
Wissenschaft?

Doch, aber es ging ja nicht um „die“ Psychologie, sondern um Psychologen.

Normalerweise bekommt man von 4 Wissenschaftlern, die ihr Fach
beherrschen, nicht 4 „Meinungen“ sondern 4 Ergebnisse, die
sich zumindest überwiegend sehr nahe kommen - sofern
ausreichend Ausgangsdaten vorhanden sind.

Das mag auch so sein. Wenn ein Psychologe ne schwere Depression diagnostiziert hat, wird der Kollege wohl keine manische Phase attestieren.

Wenn üblicherweise jeder Psychiater zu einem anderen Ergebniss
kommt, kann man sich das doch sparen.

Also, von Psychiatern war doch jetzt gar nicht die Rede!??

Was ich sagen wollte ist, dass Psychologen ihre Erkenntnisse aus der Psychologie immer noch individuell anwenden, und dadurch kommen Unterschiede zustande.
Der UP wollte vermutlich wissen, ob über diese Psychologen, die ja über andere Menschen Gutachten erstellen, sich dieser Maßnahme selbst unterziehen müssen. Möglicherweise als einer Art Qualitätskontrolle.

Ich kann die Frage nachvollziehen, denn ein Laie ist sich nicht darüber bewusst, dass der Psychologe sich solcher Phänomene wie Übertragung und Gegenübertragung bewusst ist und insofern eine professionelle Distanz hat/haben sollte.

Letztlich heißt es ja auch immer wieder, dass man den für sich passenden Psychotherapeuten finden muss. Die haben zwar alle das gleiche studiert, trotzdem kann mir der eine besser weiterhelfen als der andere - weil sie eben immer noch Individuen sind.

Gruß, Fo

Guten Tag,

Selbsthilfegruppen haben nicht nur in der Verarbeitung von psychischen Erkrankungen einen oft unschätzbaren Wert. Wenn Laien Laien antworten, kann das aber auch den gegenteiligen Effekt haben.

Dass finde ich irritierend. Ist die Psychologie keine
Wissenschaft?

Doch, aber es ging ja nicht um „die“ Psychologie, sondern um
Psychologen.

Was bedeutet der Einwand? Dass die Psychologie zwar eine Wissenschaft ist, Psychologen selbst aber ohne Wissenschaft auskommen und frei nach ihrer Intuition arbeiten?

Normalerweise bekommt man von 4 Wissenschaftlern, die ihr Fach
beherrschen, nicht 4 „Meinungen“ sondern 4 Ergebnisse, die
sich zumindest überwiegend sehr nahe kommen - sofern
ausreichend Ausgangsdaten vorhanden sind.

Das mag auch so sein. Wenn ein Psychologe ne schwere
Depression diagnostiziert hat, wird der Kollege wohl keine
manische Phase attestieren.

Mit den beiden Aussagen, der Psychologe ist nicht per se der Wissenschaft verpflichtet und kann durchaus mit Kollegen zu verschiedenen Diagnosen kommen, werfen Sie ein wenig Vertrauen erweckendes Bild von Psychologen. Alles Intuition?

Wenn üblicherweise jeder Psychiater zu einem anderen Ergebniss
kommt, kann man sich das doch sparen.

Also, von Psychiatern war doch jetzt gar nicht die Rede!??

Sie haben den Begriff des Psychologen selbst eingeschränkt. Von welchen Gutachten die Rede sein soll, ist in der Ausgangsfrage nicht definiert worden.

Was ich sagen wollte ist, dass Psychologen ihre Erkenntnisse
aus der Psychologie immer noch individuell anwenden, und
dadurch kommen Unterschiede zustande.

Eine Bestätigung der o.g. Vermutung: Aus Ihrer Sicht ist das, was der Psychologe tut, Intuition ohne oder zumindest nur rudimentär auf dem Boden der Wissenschaft?

Der UP wollte vermutlich wissen, ob über diese Psychologen,
die ja über andere Menschen Gutachten erstellen, sich dieser
Maßnahme selbst unterziehen müssen. Möglicherweise als einer
Art Qualitätskontrolle.

Ich kann die Frage nachvollziehen, denn ein Laie ist sich
nicht darüber bewusst, dass der Psychologe sich solcher
Phänomene wie Übertragung und Gegenübertragung bewusst ist

Wie kommen Sie zu der Vermutung, dass „der Psychologe“ sich über Phänomene wie Übertragung und Gegenübertragung bewusst ist? Welcher Psychologe schwebt Ihnen vor? Außerdem scheinen Sie die Begriffe Psychotherapeut und Psychologie zu verwechseln. (s.u.)

Zudem ist es so, dass die Beschäftigung mit Übertragung und Gegenübertragung nicht einmal in der Ausbildung jedes Psychotherapeuten verankert ist.

Letztlich heißt es ja auch immer wieder, dass man den für sich
passenden Psychotherapeuten finden muss. Die haben zwar alle
das gleiche studiert, trotzdem kann mir der eine besser
weiterhelfen als der andere - weil sie eben immer noch
Individuen sind.

Hier verwenden Sie den Begriff des Psychotherapeuten.

Es ist ganz offensichtlich eine Aufklärung nötig:
Der Psychologe, nachdem hier gefragt wurde, hat Psychologie studiert. Früher war dafür Diplom erforderlich, heute ein Master, mit einem Bachelorstudium darf man die Bezeichnung nicht führen. Die Psychologie ist ein sehr weites Feld. http://de.wikipedia.org/wiki/Psychologie#Grundlagenf…
Zu Gutachten kann es in verschiedenen Fachgebieten kommen.
Die von Ihnen genannten Diagnosen und die Phänomene Übertragung / Gegenübertragung würde man der klinischen Psychologie bzw. deren Teilgebieten zuordnen.

Psychotherapeut ist ein Arzt oder Psychologe, der eine Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht hat. Das kann ein Psychiater sein (dann ist er Arzt) oder ein Psychologe, der hierfür speziell klinische Psychologie studiert haben muss. (Das ist eine Minderheit der Psychologen!)

Um aber beim Berufsbild des Psychotherapeuten zu bleiben: Ich schließe daraus, dass Sie der Auffassung sind, dass der Psychotherapeut eigentlich nur alles richtig machen kann, klappt es nicht, hat nur das Individuum des Psychotherapeuten nicht zu mir gepasst?

Wenn das so wäre, dann sollte man jedem Patienten mit gesundem Menschenverstand davon abraten, eine Psychotherapie zu machen!

5 Like

Hallo,

Ansonsten: Bei der Psychologie ist halt nicht so einfach
a + b = c! Die menschliche Psyche ist zu komplex, als dass
jeder Psychologe zum gleichen Ergebnis kommen könnte.

O.K. - aber zu wievielen Psychologen muss ein Betroffener im Schnitt gehen, bis er eine verm. richtige Diagnose statistisch herausfiltern kann?

Macht das Sinn? Hilft es dem Betroffenen? Zahlt das die Krankenkasse?

Gruß, Paran

Hallo,

Das mag auch so sein. Wenn ein Psychologe ne schwere
Depression diagnostiziert hat, wird der Kollege wohl keine
manische Phase attestieren.

Soweit reicht die normale Menschenkenntniss aber allemal auch.

Was ich sagen wollte ist, dass Psychologen ihre Erkenntnisse
aus der Psychologie immer noch individuell anwenden, und
dadurch kommen Unterschiede zustande.

Das kann einen Patienten nicht unbedingt beruhigen.

Der UP wollte vermutlich wissen, ob über diese Psychologen,
die ja über andere Menschen Gutachten erstellen, sich dieser
Maßnahme selbst unterziehen müssen. Möglicherweise als einer
Art Qualitätskontrolle.

Letztlich heißt es ja auch immer wieder, dass man den für sich
passenden Psychotherapeuten finden muss. Die haben zwar alle
das gleiche studiert, trotzdem kann mir der eine besser
weiterhelfen als der andere - weil sie eben immer noch
Individuen sind.

Das hört sich so an, als sollte man sich einen netten Gesprächspartner suchen - aber da einem freiwillig niemand zuhört (was bei einer ev. psych. Erkrankung wohl häufig der Fall ist) muss man für die Gespräche eben zahlen.

Sorry, wenn ich da so schwarz sehe, aber ich kenne zwei Leute mit Depressionen (Auswirkung) und kannte drei Leute mit Psychosen.
Alle haben mehr oder weniger Psychologische und teils Psychiatrische Betreuung erfahren, Wirkungen waren nur bei den mit Medikamenten behandelten (überwiegend wohl eine Art Beruhigungsmittel) feststellbar.

Den einen Depressiven sehe ich noch öfter, er erzählt auch viel, war mehrfach freiwillig und Hilfe suchend in div. Einrichtungen und Einzeltherapien. Hat alles nichts gebracht.

Gruß, Paran

P.S. sorry, dass ich in der vorhergehenden Antwort Psychiater und Psychologen in einen Topf geworfen habe.
Wäre aber durchaus dankbar für eine konkrete Aufklärung, was im Studium und im Beruf den Unterschied zwischen beiden ausmacht.

Hallo beisammen

Ansonsten: Bei der Psychologie ist halt nicht so einfach
a + b = c! Die menschliche Psyche ist zu komplex, als dass
jeder Psychologe zum gleichen Ergebnis kommen könnte.

O.K. - aber zu wievielen Psychologen muss ein Betroffener im
Schnitt gehen, bis er eine verm. richtige Diagnose statistisch
herausfiltern kann?

Das Problem kennt ja sogar die Medizin :smile:.
Vielleicht ist in der Psychotherapie die richtigeDiagnose ja einfacher, weil selbst das blinde Huhn immer irgend ein Korn trifft :wink:
Aber so gruselig würde ich deine Frage abschließend nicht stehen lassen.

Schlampige Begriffsverwendungen einiger hier mal außen vor,finde ich das,
was Corinna und Fogari sagen,gar nicht so weit hergeholt:

http://www.psychiater-psychotherapie.com/?p=32632&la

http://www.neuro24.de/show_glossar.php?id=926

http://de.wikipedia.org/wiki/Operationalisierte_Psyc

(In Teilen) zu den beidseitigen Einflüssen von Charakter/Struktur auf therapeutische Beziehungen gäbs dann noch:

Karl König,Charakter,Persönlichkeit und Persönlichkeitsstörung
Fritz Riemann,Grundformen helfender Partnerschaften

Grüße
Heidi

Hallo!

Auch bei Psychologen, und hier ganz besonders, spielt die Erfahrung eine ganz enorme Rolle.
Die Praxis ist da maßgebend und nicht die Theorie, so wie man es im Studium erfahren hat. Erst dann auch auch ein Psychologe die Lage noch besser einschätzen.

Liebe Grüße
harmonie