Psychoterror im Sorgerechtsstreit

Guten Abend,

Sorgerechtsstreitigkeiten sind wohl nie angenehm. Dieser ist es demnach auch nicht. Mittlerweile scheint ein Punkt erreicht an dem der Gegenpartei sämtliche Mittel recht zu sein scheinen und ich weiß nicht wie ich mich wehren soll.

Zur Situation:

Ich bin vom Kindesvater seit der Schwangerschaft getrennt. Wir hatten dennoch ein recht gutes, herzliches Verhältnis und ich habe den Umgang zwischen Kind (3 J.) und Papa nie im Weg gestanden und alles getan um diesen zu fördern. Wir haben kurz nach der Geburt auch das Sorgerecht geteilt.

Der Kindsvater hat eine neue Partnerin und diese auch vor knapp 4 Monaten geheiratet. Ich habe mit dieser Situation kein Problem. Ich kam mit der Stiefmutter meines Kindes bis vor einigen Monaten super zurecht, wir telefonierten häufiger, schienen den selben Humor zu haben. Ich war darüber sehr erfreut.

Gesundheitsbedingt, mich betreffend, wechselte mein Kind vorübergehend in den Haushalt des Papas. Und ab da ging es bergab…

Der Umgang zu meinem Kind wurde drastisch eingeschränkt. Der Vater verweigert jegliche gemeinsamen Aktivitäten. Steht also ein Umgangswochenende an bekam ich von ihm schon mal eine Absage, da er selbst etwas mit unserem Kind unternehmen will. Also frage ich, ob wir dies nicht zusammen machen können. Alles wird abgelehnt. Ich sehe mein Kind dieses Wochenende nach fast 3 Wochen wieder.

Verschiedene Gründe führten dazu, dass ich mir einen Anwalt nahm und meine Rechte durchgesetzt wissen wollte. Wir waren vor wenigen Wochen auch vorm Familiengericht. Der Richter jedoch, der sich auf die Aussage einer Mediatorin und eines Mitarbeiters vom Jugendamt berief, äußerte nur, dass er die Angelegenheit nicht entscheiden möchte, da seiner Meinung nach zuviel kaputt ginge. Wir hätten so eine gute, vertrauliche Basis, die sollte man für eine aussergerichtliche Einigung nutzen.

Nach der eigentlich nicht wirklich stattgefundenen Verhandlung kam der Kindsvater auf mich zu, sagte ich könnte unser Kind nicht mitnehmen übers Wochenende, da es angeblich krank sei und schon einen Tag vorher aus dem Kindergarten geholt hätte werden müssen. Ich verlies mich darauf und er bot mir im Beisein meines Anwaltes an, dass ich unser Kind unter der Woche besuchen kommen kann. („Jederzeit, gar kein Problem, weißt du doch…“)

Nun habe ich mit meinem Arbeitgeber entsprechende Zeiten abgesprochen und mich beim Kindsvater gemeldet.

Und jetzt keift er mich an wie ich darauf nun komme, was ich damit bezwecken will. Er hätte kein Vertrauen zu mir. Er will nicht, dass ich unser Kind ausserhalb der Umgangswochenenenden (alle 2 Wochen) sehe. Ich stehe da, höre diese Dinge und weiß nicht wo das herkommt, ich weiß nicht was ich verbrochen habe. Ich gab keinen Anlass. Ich verstehe diesen Menschen nicht. Er ist einfach nicht berechenbar und so launenhaft. Im Gericht oder vor/nach anderen Terminen (Jugendamt) ist er offener, verhandelt dies und jenes, spricht mit mir, kommuniziert überhaupt mit mir so wie früher. Und dann auf einmal… ist irgendwas passiert und ich kann nichts nachvollziehen. Ich verstehe wirklich nicht was dann da passiert ist. Ich könnte das verstehen, wenn ich ihn permanent beleidigen würde oder was auch immer, aber ich habe ihm wirklich keinen Anlass gebeben.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich mein Kind einfach nicht sehen darf nur weil er irgendwelche Launen hat. Ich habe ihm nie unser Kind vorenthalten nur weil er mal nicht meiner Meinung war, die Sonne nicht schien oder was auch immer.

Mir fehlt mein Kind so unsagbar. Es sind so viele Dinge passiert, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

Ich erfuhr durch das Schreiben des anderen Anwalts ich würde mein Kind beeinflussen und es soll sich doch für mich aussprechen, sagen, dass es zu mir will. Mein Kind würde sich vor Angst angeblich in die Hose machen, wenn es erfährt, dass es zu mir kommt übers Wochenende. Alles Dinge, die absolut aus der Luft gegriffen sind. Im Gegenteil, wenn mein Kind bei mir ist und sagt ich will ncith wieder zurück dann spreche ich ihm ja noch zu und sage, dass sich die Oma und Opa, Papa usw. auf ihn freuen. Nicht, dass ich ihn los werden will. Ich sage ja wir sehen uns bald wieder. Ist das denn falsch?

Mein Kind hat manchmal auch hier Nächte wo er MAL ins Bett nässt. Dann steht er bedröppelt neben mir und fragt mich, ob ich nun sauer bin. Ich sage nein, natürlich nicht. Das kann mal passieren.

Ich habe eine Beratungsstelle aufgesucht und dort auch schon 3 Gespräche gehabt. Bestärkungsstelle etc. Aber das geht auch nicht ewig. Ein Gespräch steht noch an.

Ich halte diesen Druck nicht mehr aus. Und mein Kind so lange nicht sehen zu können.

Wie wehrt man sich gegen solche Menschen?

Ich bin immer sachlich und objektiv. Das war ich auch in den Gesprächen, die ich mit der Mediatorin geführt habe und dem Jugendamt. Wichtige Punkte habe ich angekreidet. (Das Kind wurde von der Stiefmutter, die Soazialarbeiterin ist, in Familien mitgenommen, in denen sie tätig ist. Mein Kind wurde von ihr zur Strafe auf Socken zur Kita geschickt, weil er sich die Schuhe nicht schnell genug anziehen wollte etc.)

Alles Dinge, die dem Anwalt bekannt sind und auch dem Jugendamt. Von der Mediatorin wurde mir gesagt, naja das ist halt eine Erziehungssache. Und dann hatte sich das.

Bei solchen Terminen ist der Kindsvater sehr zutraulich, freundlich aber sobald das hinter uns liegt geht es wieder los. Ich will nicht mit der Polizei auf der Matte stehen nur um mein Kind sehen zu dürfen. Was soll mein Kind denn denken, wenn ich sowas mache?

Ich weiß einfach nicht mehr weiter… Das ist zuviel. Ich habe keinen Partner, der mir zur Seite steht und meine Eltern wohnen nicht im selben Bundesland. Ich mache alles alleine und es nagt furchtbar an meinen Nerven und Kräften.

Wahrscheinlich habe ich jetzt sehr wirr geschrieben und es fehlt hier und da ein Zusammenhang. Sorry dafür. Es sind einfach so viele Punkte… Zuletzt durfte ich meinem Kind noch nicht mal mehr einen Kuss geben, er sagte Papa sagt du darfst das nicht. Oder ich gab ihm ein Foto von uns mit. Das wurde nicht aus der Tasche genommen, weil es unserem Sohn ja gar nicht gefallen würde. Kaum stand der Gerichtstermin und der Besuch der Mediatorin an da war das Bild nach fast 2 Monaten nicht mehr im Rucksack und wurde aufgehangen.

Von meinen Freunden wurde mir schon geraten sei mal mehr Arschloch. Aber wie ist man in einem Sorgerechtsstreit bitte auf legale Weise ein Arschloch? Wie wehre ich mich? Ich will für meinen Sohn alles richtig machen. Aber wie weist man solche Dinge nach? Das geht einfach nicht.

Ich habe das Jugendamt informiert, dass es mit dem Umgang nicht klappt. So wie es vorher schon häufiger nicht richtig klappte.

Aber ich glaube das wird nicht ernst genommen. Das scheint eine Lapalie zu sein. Ich weiß natürlich, dass diese Menschen mit wesentlich schwierigeren Fällen zu tun haben, schwere Misshandlungen etc.

Zudem kommt die Stiefmutter ja aus dem Bereich und sagte mir mal ja ich weiß wie ich mit solchen Leuten umzugehen habe, Jugendamt und Co. Die Mediatorin schwärmte von der Stiefmutter bei der Verhandlung, wie toll und freundlich die doch wäre. Natürlich war sie das. Wer hat denn erwartet, dass sie bei dem Besuch der Mediatorin zur hysterischen Furie wird?

Mir wird mein Kind vorenthalten. Ich weiß nicht mehr weiter… Ich will mein Kind wieder bei mir haben. Ich bin wieder gesund. Ich fürchte es ist einfach die Angst des Vaters „ausgedient“ zu haben. Ich habe so oft versucht mit ihm zu reden aber es gibt für ihn keine Diskussion. Er wird nach einem Hallo sofern es eins gibt schon beleidigend.

Es tut so weh zu sehen und zu hören was mein Kind alles eingetrichtert bekommt und ich kann einfach nichts dagegen machen …

Hallo kosh,

Sorgerechtsstreitigkeiten sind wohl nie angenehm. Dieser ist
es demnach auch nicht. Mittlerweile scheint ein Punkt erreicht
an dem der Gegenpartei sämtliche Mittel recht zu sein scheinen
und ich weiß nicht wie ich mich wehren soll.

Rechtlich.
Du hast diese Frage ins Brett Psycholgie gestellt, deshalb denke ich, dass du dir
a) Hilfe erhoffst für dein eigenes emotionales Befinden und
b) Hilfe erhoffst für den Umgang mit deinem Exmann und seiner Frau.

Das ist bestimmt sehr sinnvoll, und hier gibt es ja auch kompetente Leute, die dir da besser helfen können als ich.
Aber zur Frage, wie du dich zur Wehr setzen solltest im Umgangsstreit (ist ja eigentlich kein Sorgerechtsstreit, darüber streitet ihr doch nicht?), und wie du es schaffen kannst, deinen Sohn wieder zu sehen, da gibt’s nur eine Antwort: mit rechtlichen Mitteln.
Und das macht dich auch noch lange nicht zum Arschloch. Wo kommen wir denn da hin?

Gesundheitsbedingt, mich betreffend, wechselte mein Kind
vorübergehend in den Haushalt des Papas. Und ab da ging es
bergab…

Hier stellt sich die erste Frage: Das Kind wechselte vorübergehend, sagst du. Aber nun bist du wieder gesund. Das heißt, nach Vereinbarung sollte das Kind nun wieder zu dir zurück?
Weil du scheinbar immer noch versuchst, ein Umgangsrecht durchzusetzen. Aber das bräuchtest du gar nicht, wenn das Kind wieder bei dir leben soll.
Weiß das Jugendamt, die Anwältin und das Gericht darüber bescheid, dass DAS dein Wunsch ist? Dass dein Kind wieder zu dir kommt?

Der Umgang zu meinem Kind wurde drastisch eingeschränkt. Der
Vater verweigert jegliche gemeinsamen Aktivitäten. Steht also
ein Umgangswochenende an bekam ich von ihm schon mal eine
Absage, da er selbst etwas mit unserem Kind unternehmen will.

In so einer Situation würde ich direkt das Jugendamt anrufen. Und da würde ich mich auch nicht abwimmeln lassen. Dir wird dein vereinbartes Recht auf Umgang verweigert. Du willst dieses Wochenende, dagegen spricht auch nichts Sachliches, also lass dich von deinem Mann nicht vertrösten auf „unbestimmte Tage unter der Woche“. Du brauchst auch keinen speziellen Grund dafür. Du willst deinen Sohn bei dir haben und Zeit mit ihm verbringen. Es war so vereinbart. Das reicht völlig.

Also frage ich, ob wir dies nicht zusammen machen können.

Warum? Um des lieben Frieden Willen? Das war anfangs sicher eine vernünftige Reaktion. Aber nun hast du dein Kind seit drei Wochen nicht gesehen und ihr seit vor Gericht gegangen. Der „liebe Frieden“ existiert bereits nicht mehr.

Verschiedene Gründe führten dazu, dass ich mir einen Anwalt
nahm und meine Rechte durchgesetzt wissen wollte. Wir waren
vor wenigen Wochen auch vorm Familiengericht. Der Richter
jedoch, der sich auf die Aussage einer Mediatorin und eines
Mitarbeiters vom Jugendamt berief, äußerte nur, dass er die
Angelegenheit nicht entscheiden möchte, da seiner Meinung nach
zuviel kaputt ginge. Wir hätten so eine gute, vertrauliche
Basis, die sollte man für eine aussergerichtliche Einigung
nutzen.

Schön. Eine vernünftige außergerichtliche Einigung worüber denn? Über den Umgang? Die habt ihr doch. Allein, es scheitert an der Durchsetzung! Oder darüber, wo das Kind in Zukunft leben soll? Eigentlich war doch das Intermezzo beim Papa vorübergehend? (Wie lang eigentlich?)

Nach der eigentlich nicht wirklich stattgefundenen Verhandlung
kam der Kindsvater auf mich zu, sagte ich könnte unser Kind
nicht mitnehmen übers Wochenende, da es angeblich krank sei
und schon einen Tag vorher aus dem Kindergarten geholt hätte
werden müssen.

Kannst du denn dein krankes Kind nicht betreuen? Ich frage das ganz ernsthaft, weil dein eigener gesundheitlicher Zustand ja auch nicht in Ordnung war in letzter Zeit. Vielleicht geht das ja wirklich nicht. Aber sonst musst du dich doch auf sowas gar nicht einlassen. Dann hast du eben ein krankes Kind bei dir. Es soll doch auch gerade Alltag haben mit beiden Elternteilen. (Der berühmt-berüchtigte Wochenend-Papa…)

Ich verlies mich darauf und er bot mir im
Beisein meines Anwaltes an, dass ich unser Kind unter der
Woche besuchen kommen kann. („Jederzeit, gar kein Problem,
weißt du doch…“)

Nun habe ich mit meinem Arbeitgeber entsprechende Zeiten
abgesprochen und mich beim Kindsvater gemeldet.

Und jetzt keift er mich an wie ich darauf nun komme, was ich
damit bezwecken will. Er hätte kein Vertrauen zu mir. Er will
nicht, dass ich unser Kind ausserhalb der Umgangswochenenenden
(alle 2 Wochen) sehe.

Hast du deinen Anwalt angerufen? Das war anders vereinbart. Hast du das Jugendamt informiert? Auf solche Dinge (nicht das Gekeife und die Anschuldigungen, sondern die Umgangsverweigerung trotz anders lautender Vereinbarung) würde ich immer reagieren. Mitteilung an den Anwalt hier, weil es vielleicht ein rechtliches Mittel gibt in dieser konkreten Situation, dein Umgangsrecht durchzusetzen. Sonst würde ich immer das Jugendamt arufen.

Ich erfuhr durch das Schreiben des anderen Anwalts ich würde
mein Kind beeinflussen und es soll sich doch für mich
aussprechen, sagen, dass es zu mir will. Mein Kind würde sich
vor Angst angeblich in die Hose machen, wenn es erfährt, dass
es zu mir kommt übers Wochenende. Alles Dinge, die absolut aus
der Luft gegriffen sind. Im Gegenteil, wenn mein Kind bei mir
ist und sagt ich will ncith wieder zurück dann spreche ich ihm
ja noch zu und sage, dass sich die Oma und Opa, Papa usw. auf
ihn freuen. Nicht, dass ich ihn los werden will. Ich sage ja
wir sehen uns bald wieder. Ist das denn falsch?

Kurz etwas pädagogisches aus eigener Erfahrung: Nein, das ist goldrichtig. Ich hab’s mit meinem Sohn (ein Jahr älter) auch immer so gemacht. Er sollte nicht das Gefühl haben, dass er meinetwegen sich nicht offen über und auf den Papa freuen darf. Es gibt ja so Trennungsgeschichten…

Ich halte diesen Druck nicht mehr aus. Und mein Kind so lange
nicht sehen zu können.

Das verstehe ich total. Deshalb verstehe ich auch nicht so recht, warum du dich immer wieder vertrösten und abwimmeln lässt, obwohl du dich an die Vereinbarung hältst. Du brauchst auf gar nichts Rücksicht zu nehmen, bezüglich des Vaters und seiner Frau. Nur auf das Kindeswohl, und dazu gehört ganz sicher der Umgang mit seiner Mama. Und am besten eben ein geregelter, verlässlicher Umgang.

Wie wehrt man sich gegen solche Menschen?

Rechtlich, wenn es um die Sache geht.
Menschlich müssen vielleicht andere schreiben, was da eine geschickte Vorgehensweise ist, um die eigenen Rechte durchsetzen zu können, ohne dass all zu viel Porzellan zerbricht.

Ich bin immer sachlich und objektiv. Das war ich auch in den
Gesprächen, die ich mit der Mediatorin geführt habe und dem
Jugendamt. Wichtige Punkte habe ich angekreidet. (Das Kind
wurde von der Stiefmutter, die Soazialarbeiterin ist, in
Familien mitgenommen, in denen sie tätig ist. Mein Kind wurde
von ihr zur Strafe auf Socken zur Kita geschickt, weil er sich
die Schuhe nicht schnell genug anziehen wollte etc.)

Alles Dinge, die dem Anwalt bekannt sind und auch dem
Jugendamt. Von der Mediatorin wurde mir gesagt, naja das ist
halt eine Erziehungssache. Und dann hatte sich das.

So wie du es jetzt schilderst, würde ich auch sagen, dass das eine Erziehungssache ist. Die Mitnahme zur Arbeit bei einer Sozialarbeiterin ist sicherlich grenzwertig. Schon allein aus arbeitsrechtlichen Gründen. Nur sind das Dinge, die sich ja vielleicht von selbst erledigen, wenn das Kind wieder bei dir lebt?
(Und mit einer gewissen Diskrepanz in der Erziehung muss man dann auch leben.)

Bei solchen Terminen ist der Kindsvater sehr zutraulich,
freundlich aber sobald das hinter uns liegt geht es wieder
los. Ich will nicht mit der Polizei auf der Matte stehen nur
um mein Kind sehen zu dürfen. Was soll mein Kind denn denken,
wenn ich sowas mache?

Die Polizei ist ja eigentlich auch nicht der richtige Ansprechpartner. Ich bin nicht sicher, ob hier das Verhalten des Vaters strafrechtlich relevant ist. Vielleicht bringt eine Anzeige ja die gewünschte Kooperationsbereitschaft. Das würde ich mal den Anwalt fragen.
Und was soll dein Kind schon denken? Das Mama daran interessiert ist, es zu sehen. Jedenfalls insofern, als dass es die Sache überhaupt ernsthaft mitbekommt. Viel interessanter ist doch die Frage, was das Kind dann von Papa denken soll…

Ich weiß einfach nicht mehr weiter… Das ist zuviel. Ich habe
keinen Partner, der mir zur Seite steht und meine Eltern
wohnen nicht im selben Bundesland. Ich mache alles alleine und
es nagt furchtbar an meinen Nerven und Kräften.

Ich bin - außer der Tatsache, dass ich eben nicht um solche Dinge streiten muss und gesundheitlich zum Glück ganz gut da stehe (außer 6 Mandelentzündungen im letzten Jahr…) - in derselben Situation. Deshalb weiß ich, dass das allein schon an den Nerven zerrt. Und ich kann auch verstehen, dass du so ziemlich am Ende bist. (Deshalb schreibe ich überhaupt in der Hauptsache, denn ich kann dir konkret weder rechtlich noch psychologisch weiterhelfen.)

Zuletzt durfte ich meinem Kind noch
nicht mal mehr einen Kuss geben, er sagte Papa sagt du darfst
das nicht. Oder ich gab ihm ein Foto von uns mit. Das wurde
nicht aus der Tasche genommen, weil es unserem Sohn ja gar
nicht gefallen würde. Kaum stand der Gerichtstermin und der
Besuch der Mediatorin an da war das Bild nach fast 2 Monaten
nicht mehr im Rucksack und wurde aufgehangen.

Das alles ist ein superfieses Verhalten von seiten des Vaters. Aber da hast du wenig bis keine Chancen, das zu ändern. Ein Recht auf Foto-Aufhängen gibt es natürlich nicht.
Auf die Geschichte mit dem Kuss würde ich dem Kind gegenüber reagieren. Ich würde einfach sagen, dass der Papa da Unrecht hat. Dann einen Kuss geben und anstrahlen. „Siehst du? Darf ich wohl! Und außerdem will ich doch meinem süßen xxxx einen Kuss geben, wenn ich ihn sehe! Oder lieber 100 Küsse!!!“ Und dann abknutschen.

Von meinen Freunden wurde mir schon geraten sei mal mehr
Arschloch. Aber wie ist man in einem Sorgerechtsstreit bitte
auf legale Weise ein Arschloch? Wie wehre ich mich? Ich will
für meinen Sohn alles richtig machen. Aber wie weist man
solche Dinge nach? Das geht einfach nicht.

Kleinigkeiten kann man nicht nachweisen, außer dass man sie aufschreibt und im Prozess vortägt. Zum Beispiel das mit dem Kuss als Beleg dafür, dass der Vater versucht, das Kind gegen dich aufzubringen, und es wohl nicht so mit dem Kindeswohl hat. Natürlich wird er das abstreiten. Aber solltest du es deswegen nicht sagen? Gegen die Mutter zu hetzen, ist schädlich für’s Kindeswohl. Darauf kommt es an.

Ich habe das Jugendamt informiert, dass es mit dem Umgang
nicht klappt. So wie es vorher schon häufiger nicht richtig
klappte.

Aber ich glaube das wird nicht ernst genommen.

Warum? Wann informierst du das Jugendamt? Machen die denn nichts?

Mir wird mein Kind vorenthalten. Ich weiß nicht mehr weiter…
Ich will mein Kind wieder bei mir haben. Ich bin wieder
gesund.

Hast du das beantragt beim Jugendamt? Mal erwähnt gegenüber dem Anwalt? Was sagen die denn dazu?

Ich fürchte es ist einfach die Angst des Vaters
„ausgedient“ zu haben. Ich habe so oft versucht mit ihm zu
reden aber es gibt für ihn keine Diskussion.

Dann gibt es für dich eben auch keine mehr. Ich verstehe auch gar nicht, warum du da ernsthaft reden willst. Du schreibst es doch selbst: Dir wird dein Kind vorenthalten.

Es tut so weh zu sehen und zu hören was mein Kind alles
eingetrichtert bekommt und ich kann einfach nichts dagegen
machen …

Nein, das kannst du nicht.
Du kannst ganz sicher erreichen, dass du Umgang mit deinem Kind hast. Frag deinen Anwalt, wie du konkret reagieren sollst, wenn der Kindsvater sich konkret weigert, dir das Kind zu geben. Dein Ziel ist, das Kind zu sehen. Du willst keine neue, vernünftige Vereinbarung für nächste Woche mit dem Vater. Das klappt prima. Du willst diese Vereinbarung durchsetzen, und auch dafür muss es Mittel und Wege geben. Ich kenne nur die „Entziehung Minderjähriger“ als Straftat, aber vielleicht gibt es auch einen entsprechenden Paragraphen für solche Fälle wie den deinigen. Dann wäre eine Anzeige möglich. Vielleicht erreichst du eine einstweilige Verfügung, wenn dir das Kind konkret vorenthalten wird?

Wenn es um die Beeinflussung des Kindes geht, dann kannst du kaum etwas dagegen tun. Sobald eine Kindeswohlgefährdung droht, kannst du natürlich leichter durchsetzen, dass das Kind zukünftig bei dir leben soll und, bei massiver Beeinflussung sogar, dass der Umgang von seiten des Vaters beschränkt wird. Aber du wirst im Großen und Ganzen damit leben müssen, dass dein Ex-Mann in Grenzen schlecht über dich reden kann vor dem Kind. Das ist bitter, aber nicht zu ändern.
Anschuldigungen musst du von dir weisen (vor Gericht). Aber auch da muss eigentlich dein Anwalt dir helfen.

Ganz viel Kraft und liebe Grüße! Lass dich nicht abwimmeln!!

Larymin

Hallo Larymin,

danke für deine ausführliche Antwort.

Du hast diese Frage ins Brett Psycholgie gestellt, deshalb
denke ich, dass du dir
a) Hilfe erhoffst für dein eigenes emotionales Befinden und
b) Hilfe erhoffst für den Umgang mit deinem Exmann und seiner
Frau.

Ja, das ist richtig.

Hier stellt sich die erste Frage: Das Kind wechselte
vorübergehend, sagst du. Aber nun bist du wieder gesund. Das
heißt, nach Vereinbarung sollte das Kind nun wieder zu dir
zurück?
Weil du scheinbar immer noch versuchst, ein Umgangsrecht
durchzusetzen. Aber das bräuchtest du gar nicht, wenn das Kind
wieder bei dir leben soll.
Weiß das Jugendamt, die Anwältin und das Gericht darüber
bescheid, dass DAS dein Wunsch ist? Dass dein Kind wieder zu
dir kommt?

Ich hatten einen schweren Infekt auszukurieren, der mich nachhaltig so beeinträchtigte, dass ich als Alleinerziehende ohne Verwandtschaft in der Nähe, nicht in der Lage war mich so um mein Kind zu kümmern wie es nötig gewesen wäre. Ich entschied im Sinne meines Kindes, dass es zum Vater wechselt bis ich rehabilitiert bin und es dann wieder in meinen Haushalt aufnehme. Damit war der Papa einverstanden.

Der Vater beschränkt den Umgang auf alle 2 Wochen für ein verlängertes Wochenende. Das ist regelmäßig, hier gibt es Ausfälle bzw. Abweichungen, eben auch wegen seinem Verhalten. Von der Abmachung ist jedem berichtet worden. Diese wird aber als relativ irrelevant betrachtet, weil mein Kind fast 1 Jahr bei seinem Vater nun ist und das Jugendamt keinen Grund sieht das Kind dort „rauszuholen“, da es ihm dort ja gut geht. (Hat ein Bett, regelmäßiges Mahlzeiten, Spielsachen etc. …)

Warum? Um des lieben Frieden Willen? Das war anfangs sicher
eine vernünftige Reaktion. Aber nun hast du dein Kind seit
drei Wochen nicht gesehen und ihr seit vor Gericht gegangen.
Der „liebe Frieden“ existiert bereits nicht mehr.

Ja, das ist wohl richtig. Ich habe vielleicht Angst davor mein Recht mit „Volldampf“ durchzusetzen.

Schön. Eine vernünftige außergerichtliche Einigung worüber
denn? Über den Umgang? Die habt ihr doch. Allein, es scheitert
an der Durchsetzung! Oder darüber, wo das Kind in Zukunft
leben soll? Eigentlich war doch das Intermezzo beim Papa
vorübergehend? (Wie lang eigentlich?)

Richtig, das war vorrübergehend. Aber er kann sich spontan an keine Vereinbarung entsinnen. Auch das was ich schriftlich habe scheint nicht groß relevant zu sein. Das Jugendamt habe ich auch darüber informiert. Für die ist vordergründig, dass das Kind nun 1 Jahr dort ist und angeblich integriert ist. (Ist zudem ein anderer Landkreis, ca. 1 Stunde von mir.)

Kannst du denn dein krankes Kind nicht betreuen? Ich frage das
ganz ernsthaft, weil dein eigener gesundheitlicher Zustand ja
auch nicht in Ordnung war in letzter Zeit. Vielleicht geht das
ja wirklich nicht. Aber sonst musst du dich doch auf sowas gar
nicht einlassen. Dann hast du eben ein krankes Kind bei dir.
Es soll doch auch gerade Alltag haben mit beiden Elternteilen.
(Der berühmt-berüchtigte Wochenend-Papa…)

Angeblich hätte er einen Tag vorher schon aus der Kita genommen werden müssen. Wäre nun mit 40 Fieber zuhause. Da wäre ihm eine Auto - / Bahnfahrt nicht zuzumuten. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich nicht wirklich glaube, dass er krank war/ist.

Hast du deinen Anwalt angerufen? Das war anders vereinbart.
Hast du das Jugendamt informiert? Auf solche Dinge (nicht das
Gekeife und die Anschuldigungen, sondern die
Umgangsverweigerung trotz anders lautender Vereinbarung) würde
ich immer reagieren. Mitteilung an den Anwalt hier, weil es
vielleicht ein rechtliches Mittel gibt in dieser konkreten
Situation, dein Umgangsrecht durchzusetzen. Sonst würde ich
immer das Jugendamt arufen.

Ich ahbe beide Instanzen informiert. Rechtsanwalt und Jugendamt. Der Ansprechpartner beim Jugendamt wollte sich Montag schon gemeldet haben wegen einer anderen Angelegenheit. Das tat er nicht. Nun habe ich allein heute 18 (!) mal angerufen. Entweder geht keiner ran oder es sind Kollegen da, denen ich sage, sie sollen das entgegenehmen. Morgen früh ahbe ich freigenommen. Ich werde um 08:00 Uhr anrufen und wenn sich dann nichts tut dorthinfahren und auf der Matte stehen. Den Ansprechpartner habe ich zusätzlich per Email informiert.

Der Rechtsanwalt verwies mich ebenfalls an das Jugendamt. Ich sollte dort das Problem Umgang deutlich zum Ausdruck bringen. Schriftlich ist das jedenfalls schonmal passiert …

Kurz etwas pädagogisches aus eigener Erfahrung: Nein, das ist
goldrichtig. Ich hab’s mit meinem Sohn (ein Jahr älter) auch
immer so gemacht. Er sollte nicht das Gefühl haben, dass er
meinetwegen sich nicht offen über und auf den Papa freuen
darf. Es gibt ja so Trennungsgeschichten…

Ich shabe mich auch nie schlecht über die neue Frau an Papas Seite geäußert. Wie gesagt, ich mochte sie ja anfangs wirklich gern.

Das verstehe ich total. Deshalb verstehe ich auch nicht so
recht, warum du dich immer wieder vertrösten und abwimmeln
lässt, obwohl du dich an die Vereinbarung hältst. Du brauchst
auf gar nichts Rücksicht zu nehmen, bezüglich des Vaters und
seiner Frau. Nur auf das Kindeswohl, und dazu gehört ganz
sicher der Umgang mit seiner Mama. Und am besten eben ein
geregelter, verlässlicher Umgang.

Ja, und der ist das Problem. Und das die Frau vom Papa dummerweise in einem Bereich arbeitet wo sie mit allem und jedem in bestimmten Ämtern etc. befreundet ist und Kontakte hat. Ob das dort beim Jugendamt auch so ist, weiß ich nicht.

Mit der Erzieherin aus der Gruppe meines Kindes kann man auch sehr gut. Die kennen sich privat und die Erzieherin ist dort auch häufig zu Besuch. Der Kindergarten ist meinem Empfinden nach nicht neutral. Da gibt es auch fragwürdige Aktionen…

Nur sind das Dinge, die sich ja vielleicht von selbst erledigen, wenn das Kind :wieder bei dir lebt?

Das wünsche ich mir sehr!

Die Polizei ist ja eigentlich auch nicht der richtige
Ansprechpartner. Ich bin nicht sicher, ob hier das Verhalten
des Vaters strafrechtlich relevant ist. Vielleicht bringt eine
Anzeige ja die gewünschte Kooperationsbereitschaft. Das würde
ich mal den Anwalt fragen.
Und was soll dein Kind schon denken? Das Mama daran
interessiert ist, es zu sehen. Jedenfalls insofern, als dass
es die Sache überhaupt ernsthaft mitbekommt. Viel
interessanter ist doch die Frage, was das Kind dann von Papa
denken soll…

Das ist richtig. Es ist nur eine sehr krasse Vorstellung. Mein Anwalt hat mal sowas angedeutet, von wegen mit allen Mitteln den Umgang durchsetzen etc.

Ich bin - außer der Tatsache, dass ich eben nicht um solche
Dinge streiten muss und gesundheitlich zum Glück ganz gut da
stehe (außer 6 Mandelentzündungen im letzten Jahr…) - in
derselben Situation. Deshalb weiß ich, dass das allein schon
an den Nerven zerrt. Und ich kann auch verstehen, dass du so
ziemlich am Ende bist. (Deshalb schreibe ich überhaupt in der
Hauptsache, denn ich kann dir konkret weder rechtlich noch
psychologisch weiterhelfen.)

Es hat mir schon was geholfen, danke. :smile:

Das alles ist ein superfieses Verhalten von seiten des Vaters.
Aber da hast du wenig bis keine Chancen, das zu ändern. Ein
Recht auf Foto-Aufhängen gibt es natürlich nicht.
Auf die Geschichte mit dem Kuss würde ich dem Kind gegenüber
reagieren. Ich würde einfach sagen, dass der Papa da Unrecht
hat. Dann einen Kuss geben und anstrahlen. „Siehst du? Darf
ich wohl! Und außerdem will ich doch meinem süßen xxxx einen
Kuss geben, wenn ich ihn sehe! Oder lieber 100 Küsse!!!“ Und
dann abknutschen.

Ich fühle mich meinem Kind gegenüber dann aber irgendwie in einem Fehlverhalten. Mein Kind ist dann wirklich sehr auf Distanz bis es dann nach und nach aufweicht und sagt „Ach, Mama, du darfst mir einen Kuss geben!“ *SCHMATZ! :smile: Ich will mich ihm nicht aufzwingen, da es für ihn auch schwer ist. Manchmal kann ich nicht einmal alleine auf Toilette gehen, weil er immer bei mir sein will. Er will auch in meinem Bett schlafen, viel an der Hand sein usw. Manchmal ist er aggressiv, haut mich, hat mich auch mal getreten. Ich frage ihn warum er das macht. Er kann es natürlich nicht sagen. Ich weiß wo es herkommt, daher bestrafe ich ihn nicht zu arg. Und er versteht es auch, es hat nachgelassen.

Meist ist es so, wenn er so aufgedreht und durcheinander und aggressiv ist, dass er in einer ruhigen Minute merkt, dass es nciht ok war was er getan hat und er entschuldigt sich von alleine. Die letzten Male beim Zubettbringen sagte er „Mama, ich will nicht, dass du abhaust.“ Darauf sagte ich ihm, dass ich niemals abhauen werde und er sagte, dass es ihn traurig macht.

Kleinigkeiten kann man nicht nachweisen, außer dass man sie
aufschreibt und im Prozess vorträgt. Zum Beispiel das mit dem
Kuss als Beleg dafür, dass der Vater versucht, das Kind gegen
dich aufzubringen, und es wohl nicht so mit dem Kindeswohl
hat. Natürlich wird er das abstreiten. Aber solltest du es
deswegen nicht sagen? Gegen die Mutter zu hetzen, ist
schädlich für’s Kindeswohl. Darauf kommt es an.

Ja, so eine Art Protokoll habe ich bereits angefangen.

Warum? Wann informierst du das Jugendamt? Machen die denn
nichts?

Mein Ansprechpartner ist ja so gut wie nie zu erreichen, es ist besetzt, er ist bei einem Aussentermin etc. Ich informiere immer den jeweiligen Kollegen aber eine Umsetzung war bisher nicht.

Hast du das beantragt beim Jugendamt? Mal erwähnt gegenüber
dem Anwalt? Was sagen die denn dazu?

Wir waren ja vor Gericht. Vorher gab es ein Vorbereitungsgespräch beim Jugendamt. Angeblich sollen das Einzelgespräche gewesen sein. Bei mir war es das zumindest. Bei dem Gespräch meines Expartners war seine Frau aber dabei. In welcher Funktion auch immer.

Die Richterin berief sich aber auf die Aussage des Ansprechpartners beim Jugendamt. Wir haben beide die selbe Sicht auf das Kind, würden nicht auf der Partner - bzw. Beziehungsebene agieren, wir wären uns ja so einig etc. Laut Richtern sollte man das für eine ausgerichtliche Einigung nutzen.

Ich bin mal egoistisch und behaupte, ja ICH agiere tatsächlich nicht auf Beziehungsebene. Aber sobald ich irgendwas tue was meinem Expartner nicht passt hält er mir vor, dass ich das nur tue, weil ich immer noch unsterblich in ihn verliebt sei und das alles nciht verkraften würde. Als ich ihm sagte ich strebe ein Rechtsverfahren an keifte er mich am Handy an, ich sei psychisch krank etc.

Wenn es um die Beeinflussung des Kindes geht, dann kannst du
kaum etwas dagegen tun. Sobald eine Kindeswohlgefährdung
droht, kannst du natürlich leichter durchsetzen, dass das Kind
zukünftig bei dir leben soll und, bei massiver Beeinflussung
sogar, dass der Umgang von seiten des Vaters beschränkt wird.
Aber du wirst im Großen und Ganzen damit leben müssen, dass
dein Ex-Mann in Grenzen schlecht über dich reden kann vor dem
Kind. Das ist bitter, aber nicht zu ändern.
Anschuldigungen musst du von dir weisen (vor Gericht). Aber
auch da muss eigentlich dein Anwalt dir helfen.

Nein, da kann ich tatsächlich nichts machen. Mir tut es einfach weh. Mein Expartner ist ja in soweit ein guter Vater. Er unternimmt viel mit ihm etc. aber was MICH anbelangt hat der Mann ein Brett vor dem Kopf und das ist etwas was das Kindeswohl betrifft. Bei entsprechenden Terminen ist er wie gesagt kooperativ. Aber sobald das vorbei ist… Geht es wieder los.

Ich will, dass das umgesetzt wird was vereinbart wurde. Laut Stellungnahme der Kita ist mein Sohn aufgeschlossen, neugierig, flexibel, kann sich gut in neuen Situationen zurechtfinden, ist anpassungsfähig und ein kleiner Streitschlichter etc. Angebliche Spielfreunde hatte sein Vater aufgezählt, die mein Sohn selbst aber gar nicht so näher kennt. Bei einer Kindergartenfeier kam nicht ein Kind zu meinem Sohn. Wo sind denn da die ganzen tollen Freunde, die er ja regelmäßig auch ausserhalb der Kita sehen soll? Das war so traurig…

Ich habe hier einen Kindergartenplatz organisiert. Aber es stellt sich alles quer.

Ganz viel Kraft und liebe Grüße! Lass dich nicht abwimmeln!!

Larymin

Danke dir nochmal!

Hallo

Ich hänge mich hier mal an, weil du schreibst, dass der Vater als Vater eigentlich toll ist und sich sehr gut um das Kind kümmert, ausser, sobald es um dich und das Umgangsrecht geht.

Mein spontaner Gedanke war: Dieser Mann hat seinen Sohn nun seit einem Jahr bei sich, liebt ihn und hat einfach eine Sch…angst davor, ihn wieder „hergeben“ zu müssen und ihn nur noch zu Umgangswochenenden etc. zu sehen.

Stell dir vor, dein Kind wäre ursprünglich beim Vater gewesen, habe nun ein Jahr bei dir gelebt, und nun müsstest du es wieder dem Vater „zurückgeben“. Es würde dir das Herz zerreissen.

Es ändert nichts daran, dass das Verhalten des Vaters nicht akzeptabel und seine Vorgehensweise mehr als falsch und erst noch kontraproduktiv (auch für das Kindswohl) ist. Aber vielleicht hilft es dir im persönlichen Umgang mit ihm, dir vor Augen zu halten, dass er aus egoistischer Liebe zum Kind heraus so handelt, und nicht, weil er Macht ausüben möchte dir gegenüber o.ä. Immer Vorausgesetzt natürlich, meine Vermutung trifft zu.

Ansonsten kann ich Larymin nur zustimmen: Sachlich bleiben und auf der rechtlichen Schiene fahren.

Liebe Grüsse und halt die Ohren steif!
D.

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Hallo zurück :smile:

Mein spontaner Gedanke war: Dieser Mann hat seinen Sohn nun
seit einem Jahr bei sich, liebt ihn und hat einfach eine
Sch…angst davor, ihn wieder „hergeben“ zu müssen und ihn nur
noch zu Umgangswochenenden etc. zu sehen.

Da war nie die Rede von, dass er nur zu Umgangswochenenden unseren Sohn sehen würde. Im Gegenteil, Ich würde sogar in dieses Kaff ziehen damit der Umgang fließender und häufiger wäre. Nichts desto trotz will ich mein Kind - so wie vereinbart - wieder bei mir haben.

Stell dir vor, dein Kind wäre ursprünglich beim Vater gewesen,
habe nun ein Jahr bei dir gelebt, und nun müsstest du es
wieder dem Vater „zurückgeben“. Es würde dir das Herz
zerreissen.

Ich könnte jetzt einen Roman mit „Stell dir vor …“ - Sätzen füllen um darzustellen wie diese letzten Jahre so waren. Ich weiß wie du das meinst aber das ist absolut keine Rechtfertigung.

Ich wurde am Anfang der Schwangerschaft für die Frau verlassen mit der er nun verheiratet ist und eine Tochter erwartet. Ich habe die Geburt und die komplette Schwangerschaft alleine durchgemacht, mir eine neue Wohnung hochschwanger alleine eingerichtet und Möbel durch die Gegend geschoben. Als ich im selben Stadium der Schwangerschaft war wie seine Partnerin jetzt erhielt ich Nachrichten wie „TREIB AB!!!“ oder „LASS MICH ENDLICH IN RUHE!!!“. Keiner der mit mir beim Frauenarzt war, der mir den Haushalt geschmissen hat, Einkäufe (ich habe weder Führerschein noch Auto), der sich gefreut hat. Nichts. Ich habe meinen Freundeskreis neu aufgebaut, damals meinen Job verloren. Ihre Ultraschallbilder stehen im Schrank, ich sollte abtreiben.

Ich habe sie wirklich gemocht als wir uns kennenlernten und dass gerade SIE, der ich so offen gegenüber war, noch fast offener als ihm gegenüber (mag an ihrem Beruf liegen) von nicht etwas wissen will. Ich mein Kind nur alle paar Wochen zu Gesicht kriege. Ich habe dafür gesorgt, dass er trocken wurde, dass er durchschläft… Alles arbeiten, die mich man nciht so gerne hatte. Aber um unseren Sohn vorzuzeigen „Hach, guck mal was ein schöner, und was ist der so toll erzogen…“ Dafür reicht’s …

Und nun, nach einem Jahr fällt ihm auf, dass es mit unserem Sohn wohl doch nicht so schlecht ist.

Und da soll ich jetzt Verständnis haben?

Es ändert nichts daran, dass das Verhalten des Vaters nicht
akzeptabel und seine Vorgehensweise mehr als falsch und erst
noch kontraproduktiv (auch für das Kindswohl) ist. Aber
vielleicht hilft es dir im persönlichen Umgang mit ihm, dir
vor Augen zu halten, dass er aus egoistischer Liebe zum Kind
heraus so handelt, und nicht, weil er Macht ausüben möchte dir
gegenüber o.ä. Immer Vorausgesetzt natürlich, meine Vermutung
trifft zu.

Es wird so sein. Er wird realisiert haben oder besser gesagt. Es tut ihm selbst weh an das zu denken was er damals alles gewünscht und gehofft hat. Ich würde eine Fehlgeburt haben etc. Er liebt unseren Sohn und mein Sohn liebt ihn. Das will ich nicht unterbinden. Ich will, dass das umgesetzt wird was vereinbart wurde.

Zu wissen was er mir damals hinsichtlich der Schwangerschaft an den Kopf geworfen und gewünscht hat ist für ihn heute Strafe genug. Sowas halte ich ihm nicht vor. Das ist der Grund warum er ist wie er ist schätze ich. Aber ich versuche seit einem Jahr mit diesem Mann zu reden und es geht einfach nicht. Irgendwann sind auch meine Grenzen erreicht. Er blockt ab. Komplett. Er schafft es bei einer Übergabe (Kind) kein einziges Wort mit mir zu reden. Auch, wenn ich ihn etwas frage. Er starrt mich einfach nur an. Kein Kopfnicken, absolut nichts. Oder er stellt das Kind ab und geht direkt ohne ein Wort zu sagen.

Und hellsehen kann ich nunmal nicht.

Liebe Grüsse und halt die Ohren steif!
D.

Danke dir.

Korrektur
Alles Arbeiten, die man nicht so gerne hatte.

hallo,

Ihr wohnt 100 km auseinander?
Seine Frau kümmert sich offensichtlich mehr um’s Kind als dein Mann und ist jetzt selbst schwanger?
Da euer Kind bei ihm wohnt, braucht er keinen Unterhalt zu zahlen?
Sind diese Fakten richtig?

Weißt du genau, was du willst: Umgangsrecht (trotz Sabotage und 100 km) oder (wenn möglich) alleiniges Sorgerecht? Ich habe den Eindruck, daß du dir darüber nicht ganz im klaren bist. Hast du Angst, es nicht zu packen? Halt dir immer wieder vor Augen, was du schon alles gepackt hast!

Ein Vater, der das Verhältnis zur Mutter sabotiert, ist ein guter Vater? Was vorher war, zählt nicht mehr? Wach auf! Bald wird es heissen: Vater und euer Kind, Stiefmutter und Halbgeschwisterchen sind jetzt eine Familie und du nur noch ein Störfaktor, der vergrault werden muß! Willst du das?

Suche dir schleunigst einen Freundeskreis, der dich unterstützt. Freunde sind immens wichtig in deiner Situation! Ich meine damit nicht „ausgehen“. Auf Spielplätzen z.B. findest du Gleichaltrige mit Kindern. Unterhalte dich mit ihnen! Geh’ dabei aus dir raus! Such dir einen Anwalt/eine Anwältin, wo du das Gefühl hast, wirklich beraten und unterstützt zu werden. Aber du mußt auch dein Wollen und deine Gefühle richtig rüberbringen! Und fühl dich nicht unterlegen gegenüber der Frau deines Ex aufgrund ihres Berufes und der damit verbundenen Konnektions. Deine Muttergefühle müssen stärker sein als deine Gefühle von Angst und Rücksichtnahme, wo es umgekehrt keine Rücksicht gibt. Du kannst nicht etwas kaputt machen, was schon kaputt ist. Du kannst gerne ein „Gutmensch“ bleiben! Aber auch für einen solchen heißt es sogar in der Bibel „Liebe deinen Nächsten WIE DICH SELBST“. Denk mal darüber nach und fahr dann endlich deine Ellenbogen aus, statt alle verstehen zu wollen.

Alles Gute,
Hannelore

Das Problem sind die Nachweise …
Hallo Hannelore,

Ihr wohnt 100 km auseinander?

Ca. 'ne 3/4 Stunde mit dem Auto bzw. ca. 1 Stunde mit Bus und Bahn.

Seine Frau kümmert sich offensichtlich mehr um’s Kind als dein
Mann und ist jetzt selbst schwanger?

Jap.

Da euer Kind bei ihm wohnt, braucht er keinen Unterhalt zu
zahlen?

Den muss ich zahlen.

Weißt du genau, was du willst: Umgangsrecht (trotz Sabotage
und 100 km) oder (wenn möglich) alleiniges Sorgerecht? Ich
habe den Eindruck, daß du dir darüber nicht ganz im klaren
bist. Hast du Angst, es nicht zu packen? Halt dir immer wieder
vor Augen, was du schon alles gepackt hast!

Ich wollte dem Vater nie seine Rechte entziehen aber es sind so viele Dinge passiert, da sehe ich es nicht mehr ein es beim Aufenthaltsbestimmungsrecht zu belassen. Natürlich denke ich da unweigerlich an das alleinige Sorgerecht.

Und ja, ich habe Angst es nicht zu packen. Der Antrag bei Gericht lautete zunächst auf alleiniges Sorgerecht für mich. Aber mir wurde ganz klar gesagt - sowohl vom Jugendamtmitarbeiter als auch von der Mediatorin, die sich meinen Sohn ansah mit seinem Vater und der Frau - dass der Antrag so keine Chance gehabt hätte. Denn bei einem Antrag auf Übertragung des alleinigen Sorgerechtes müssen massive Dinge vorgefallen. Sind es natürlich. Aber wie weise ich die nach? Viele sind Aussagen, die sie mir ja nicht schriftlich geben. Ich habe hier und da Nachweise aber insgesamt zu wenig laut meinem Anwalt um einen Antrag auf alleiniges Sorgerecht zu stellen. Und mein Sohn ist noch zu jung und zu beeinflussbar. Wenn ich ihn habe spielt er immer bestimmte Verhaltensweisen nach, er immitiert es. Er sagt mir stellenweise auch wer sich so benimmt, aber das soll angeblich alles zu wenig sein.

Ein Vater, der das Verhältnis zur Mutter sabotiert, ist ein
guter Vater? Was vorher war, zählt nicht mehr? Wach auf! Bald
wird es heissen: Vater und euer Kind, Stiefmutter und
Halbgeschwisterchen sind jetzt eine Familie und du nur noch
ein Störfaktor, der vergrault werden muß! Willst du das?

An dem Punkt sind wir schon, aber wie gesagt. Nachweise. Wenn ich solche Dinge anbringe beim Anwalt sagt er ja, das ist die emotionale Schiene aber wir brauchen handfeste Beweise.

Suche dir schleunigst einen Freundeskreis, der dich
unterstützt. Freunde sind immens wichtig in deiner Situation!
Ich meine damit nicht „ausgehen“. Auf Spielplätzen z.B.
findest du Gleichaltrige mit Kindern. Unterhalte dich mit
ihnen! Geh’ dabei aus dir raus!

Wir haben hier feste Spielfreunde, soziale Kontakte. Alles da. War auch ein Argument beim Jugendamt. Seit der Gerichtstermin bekannt war nannte mein Sohn auf einmal „Freunde“, die er bei seinem Vater hätte und angeblich auch regelmässig zum Spielen kämen nach der Kita. Ich weiß, dass es anders ist, aber das kann ich nicht beweisen. Genauso wie der Vater den Kleinen nicht zur Kita bringt und wieder zurück. Das klappt von seiner Arbeit her gar nicht. Aber die sind dort mit einer Erzieherin in Sohnemanns Gruppe so gut befreundet privat, dass die mir das sogar schriftlich gegeben haben obwohl ich genau weiß, dass die Stiefmutter das macht.

Denk mal darüber nach und fahr dann endlich deine Ellenbogen
aus, statt alle verstehen zu wollen.

Werde ich. Danke dir.