Guten Abend,
Sorgerechtsstreitigkeiten sind wohl nie angenehm. Dieser ist es demnach auch nicht. Mittlerweile scheint ein Punkt erreicht an dem der Gegenpartei sämtliche Mittel recht zu sein scheinen und ich weiß nicht wie ich mich wehren soll.
Zur Situation:
Ich bin vom Kindesvater seit der Schwangerschaft getrennt. Wir hatten dennoch ein recht gutes, herzliches Verhältnis und ich habe den Umgang zwischen Kind (3 J.) und Papa nie im Weg gestanden und alles getan um diesen zu fördern. Wir haben kurz nach der Geburt auch das Sorgerecht geteilt.
Der Kindsvater hat eine neue Partnerin und diese auch vor knapp 4 Monaten geheiratet. Ich habe mit dieser Situation kein Problem. Ich kam mit der Stiefmutter meines Kindes bis vor einigen Monaten super zurecht, wir telefonierten häufiger, schienen den selben Humor zu haben. Ich war darüber sehr erfreut.
Gesundheitsbedingt, mich betreffend, wechselte mein Kind vorübergehend in den Haushalt des Papas. Und ab da ging es bergab…
Der Umgang zu meinem Kind wurde drastisch eingeschränkt. Der Vater verweigert jegliche gemeinsamen Aktivitäten. Steht also ein Umgangswochenende an bekam ich von ihm schon mal eine Absage, da er selbst etwas mit unserem Kind unternehmen will. Also frage ich, ob wir dies nicht zusammen machen können. Alles wird abgelehnt. Ich sehe mein Kind dieses Wochenende nach fast 3 Wochen wieder.
Verschiedene Gründe führten dazu, dass ich mir einen Anwalt nahm und meine Rechte durchgesetzt wissen wollte. Wir waren vor wenigen Wochen auch vorm Familiengericht. Der Richter jedoch, der sich auf die Aussage einer Mediatorin und eines Mitarbeiters vom Jugendamt berief, äußerte nur, dass er die Angelegenheit nicht entscheiden möchte, da seiner Meinung nach zuviel kaputt ginge. Wir hätten so eine gute, vertrauliche Basis, die sollte man für eine aussergerichtliche Einigung nutzen.
Nach der eigentlich nicht wirklich stattgefundenen Verhandlung kam der Kindsvater auf mich zu, sagte ich könnte unser Kind nicht mitnehmen übers Wochenende, da es angeblich krank sei und schon einen Tag vorher aus dem Kindergarten geholt hätte werden müssen. Ich verlies mich darauf und er bot mir im Beisein meines Anwaltes an, dass ich unser Kind unter der Woche besuchen kommen kann. („Jederzeit, gar kein Problem, weißt du doch…“)
Nun habe ich mit meinem Arbeitgeber entsprechende Zeiten abgesprochen und mich beim Kindsvater gemeldet.
Und jetzt keift er mich an wie ich darauf nun komme, was ich damit bezwecken will. Er hätte kein Vertrauen zu mir. Er will nicht, dass ich unser Kind ausserhalb der Umgangswochenenenden (alle 2 Wochen) sehe. Ich stehe da, höre diese Dinge und weiß nicht wo das herkommt, ich weiß nicht was ich verbrochen habe. Ich gab keinen Anlass. Ich verstehe diesen Menschen nicht. Er ist einfach nicht berechenbar und so launenhaft. Im Gericht oder vor/nach anderen Terminen (Jugendamt) ist er offener, verhandelt dies und jenes, spricht mit mir, kommuniziert überhaupt mit mir so wie früher. Und dann auf einmal… ist irgendwas passiert und ich kann nichts nachvollziehen. Ich verstehe wirklich nicht was dann da passiert ist. Ich könnte das verstehen, wenn ich ihn permanent beleidigen würde oder was auch immer, aber ich habe ihm wirklich keinen Anlass gebeben.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich mein Kind einfach nicht sehen darf nur weil er irgendwelche Launen hat. Ich habe ihm nie unser Kind vorenthalten nur weil er mal nicht meiner Meinung war, die Sonne nicht schien oder was auch immer.
Mir fehlt mein Kind so unsagbar. Es sind so viele Dinge passiert, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Ich erfuhr durch das Schreiben des anderen Anwalts ich würde mein Kind beeinflussen und es soll sich doch für mich aussprechen, sagen, dass es zu mir will. Mein Kind würde sich vor Angst angeblich in die Hose machen, wenn es erfährt, dass es zu mir kommt übers Wochenende. Alles Dinge, die absolut aus der Luft gegriffen sind. Im Gegenteil, wenn mein Kind bei mir ist und sagt ich will ncith wieder zurück dann spreche ich ihm ja noch zu und sage, dass sich die Oma und Opa, Papa usw. auf ihn freuen. Nicht, dass ich ihn los werden will. Ich sage ja wir sehen uns bald wieder. Ist das denn falsch?
Mein Kind hat manchmal auch hier Nächte wo er MAL ins Bett nässt. Dann steht er bedröppelt neben mir und fragt mich, ob ich nun sauer bin. Ich sage nein, natürlich nicht. Das kann mal passieren.
Ich habe eine Beratungsstelle aufgesucht und dort auch schon 3 Gespräche gehabt. Bestärkungsstelle etc. Aber das geht auch nicht ewig. Ein Gespräch steht noch an.
Ich halte diesen Druck nicht mehr aus. Und mein Kind so lange nicht sehen zu können.
Wie wehrt man sich gegen solche Menschen?
Ich bin immer sachlich und objektiv. Das war ich auch in den Gesprächen, die ich mit der Mediatorin geführt habe und dem Jugendamt. Wichtige Punkte habe ich angekreidet. (Das Kind wurde von der Stiefmutter, die Soazialarbeiterin ist, in Familien mitgenommen, in denen sie tätig ist. Mein Kind wurde von ihr zur Strafe auf Socken zur Kita geschickt, weil er sich die Schuhe nicht schnell genug anziehen wollte etc.)
Alles Dinge, die dem Anwalt bekannt sind und auch dem Jugendamt. Von der Mediatorin wurde mir gesagt, naja das ist halt eine Erziehungssache. Und dann hatte sich das.
Bei solchen Terminen ist der Kindsvater sehr zutraulich, freundlich aber sobald das hinter uns liegt geht es wieder los. Ich will nicht mit der Polizei auf der Matte stehen nur um mein Kind sehen zu dürfen. Was soll mein Kind denn denken, wenn ich sowas mache?
Ich weiß einfach nicht mehr weiter… Das ist zuviel. Ich habe keinen Partner, der mir zur Seite steht und meine Eltern wohnen nicht im selben Bundesland. Ich mache alles alleine und es nagt furchtbar an meinen Nerven und Kräften.
Wahrscheinlich habe ich jetzt sehr wirr geschrieben und es fehlt hier und da ein Zusammenhang. Sorry dafür. Es sind einfach so viele Punkte… Zuletzt durfte ich meinem Kind noch nicht mal mehr einen Kuss geben, er sagte Papa sagt du darfst das nicht. Oder ich gab ihm ein Foto von uns mit. Das wurde nicht aus der Tasche genommen, weil es unserem Sohn ja gar nicht gefallen würde. Kaum stand der Gerichtstermin und der Besuch der Mediatorin an da war das Bild nach fast 2 Monaten nicht mehr im Rucksack und wurde aufgehangen.
Von meinen Freunden wurde mir schon geraten sei mal mehr Arschloch. Aber wie ist man in einem Sorgerechtsstreit bitte auf legale Weise ein Arschloch? Wie wehre ich mich? Ich will für meinen Sohn alles richtig machen. Aber wie weist man solche Dinge nach? Das geht einfach nicht.
Ich habe das Jugendamt informiert, dass es mit dem Umgang nicht klappt. So wie es vorher schon häufiger nicht richtig klappte.
Aber ich glaube das wird nicht ernst genommen. Das scheint eine Lapalie zu sein. Ich weiß natürlich, dass diese Menschen mit wesentlich schwierigeren Fällen zu tun haben, schwere Misshandlungen etc.
Zudem kommt die Stiefmutter ja aus dem Bereich und sagte mir mal ja ich weiß wie ich mit solchen Leuten umzugehen habe, Jugendamt und Co. Die Mediatorin schwärmte von der Stiefmutter bei der Verhandlung, wie toll und freundlich die doch wäre. Natürlich war sie das. Wer hat denn erwartet, dass sie bei dem Besuch der Mediatorin zur hysterischen Furie wird?
Mir wird mein Kind vorenthalten. Ich weiß nicht mehr weiter… Ich will mein Kind wieder bei mir haben. Ich bin wieder gesund. Ich fürchte es ist einfach die Angst des Vaters „ausgedient“ zu haben. Ich habe so oft versucht mit ihm zu reden aber es gibt für ihn keine Diskussion. Er wird nach einem Hallo sofern es eins gibt schon beleidigend.
Es tut so weh zu sehen und zu hören was mein Kind alles eingetrichtert bekommt und ich kann einfach nichts dagegen machen …