Hallo,
Du bist nicht „sozusagen“ mitversichert, sondern mitversichert.
Du bist 18 und hast eine eigene Versichertenkarte. Mit dieser gehst Du zu einem Arzt/Ärztin Deiner Wahl und schilderst Dein Problem und läßt Dir eine Überweisung für eine Psychotherapie geben. Mit dieser gehst Du zu einem Kassen-Therapeuten und bittest um einen Termin. Unter Umständen erhältst Du nicht sofort einen Termin, sondern musst etwas warten.
Der Status „familienversichert“ heißt NICHT, dass Deine Mutter irgend etwas erfährt. Ärzte unterliegen der Schweigepflicht und da Du volljährig bist, dürfen Sie Deinen Eltern gar nichts sagen. Auch die Krankenkasse nicht. Und dies passiert auch nicht.
Evt. kann Dir auch der Hausarzt schon ein Anti-Depressivum verschreiben oder er überweist Dich zunächst zu einem Neurologen/Psychiater (nur Ärzte dürfen Medikamente verschreiben und ein Therapeut ist kein Arzt), der Dir dann ein solches Medikament verschreibt. Du brauchst Dir wegen Medikamenten keine Sorgen machen: Anti-Depressiva sind im allgemeinen gut verträglich, machen nicht abhängig und es ist eigentlich ein Segen, dass es sie gibt. Medikamente beseitigen aber nur die Symptome, sie werden heutzutage immer mit einer Psychotherapie kombiniert, die die Ursachen ergründen helfen soll, damit es Dir dauerhaft besser geht.
Ein Kassen-Therapeut wird von der Krankenkasse übernommen. Im Allgemeinen bezahlen die Kassen so 24 Termine, dann kann der Therapeut noch einen Antrag auf Verlängerung stellen. Auch diese Termine würde die Kasse dann wieder übernehmen.
Wenn Du in eine Privatpraxis gehst oder zu einem Heilpraktiker für Psychotherapie, so müsstest Du die Kosten selbst übernehmen, als Selbstzahler. Bei einem Heilpraktiker wäre es dann auch so, dass überhaupt niemand von Deiner Therapie erfährt, denn Heilpraktiker sind nicht an das Kassensystem angeschlossen, Deine Daten gehen nirgendwo hin. Du bekommst dafür meist schneller einen Termin, musst es aber selbst bezahlen (einige bieten Sozialhonorare an).
Einer der Vorredner hat noch einen Fehler gemacht: Für eine Psychotherapie muss man keinen „Antrag“ bei der Krankenkasse stellen. Es läuft so, wie ich es oben beschrieben habe: Du gehst zum Hausarzt oder gleich zu einem Neurologen/Psychiater, dieser stellt eine Überweisung/Verordnung für Psychotherapie aus und mit dieser suchst Du Dir einen Therapeuten (manchmal können Dir die Ärzte schon Listen mitgeben, auf denen die örtlichen Therapeuten verzeichnet sind, diese kannst Du dann abtelefonieren).
Alles Gute,
Monika