Hallo Mephisto,
leider scheuen sich immer noch viele Menschen vor einer Psychotherapie weil sie eine Stigmatisierung befürchten. Vielleicht hilft es Deiner Freundin wenn Du ihr sagst, dass jemand der sich einer Psychotherapie unterzieht in der Regel Probleme mit seiner Gefühlswelt (Angst, Trauer etc.) hat und keinesfalls in irgendeiner Form geistesgestört ist.
Menschen mit solchen Störungen wie z. B. Psychosen gehören in die Hände eines Psychiaters oder Neurologen und sind zumeist leider auf diverse Medikamente angewiesen.
Heftige Gefühlsregungen sind keine Schwäche sondern eine Fähigkeit! Auch wenn diese oftmals als recht unangenehm empfunden werden. Was wären wir Menschen denn ohne unsere Gefühle…??
Da es relativ viele Arten von Psychotherapie gibt, wäre es sehr sinnvoll zu wissen, welche Probleme Deine Freundin hat bzw. was sie derzeit als Belastung empfindet. Nicht jede Therapie ist für jede „Empfindungsstörung“ gleich gut geeignet!!
Die klassischen Formen der Psychotherapie werden von den Krankenkassen zumeist problemlos bezahlt. Diverse alternative Methoden gibt´s fast nur als Privatleistung.
In der Regel macht man zuerst einen Beratungstermin bei einem von den Kassen zugelassenen Therapeuten, welcher in der Regel ein Dipl. Psychologe sein sollte.
In einem sogenannten Erstgespräch beschnuppert man sich gegenseitig und der Therapeut fragt wo denn der Schuh drückt. Infolgedessen wird er EINE oder SEINE favorisierte Therapieform als Behandlung vorschlagen.
Wichtig! Nicht alle Therapeuten bieten auch wirklich verschieden Therapieformen an, sondern haben sich oftmals auf eine Form spezialisiert. Diese muss aber nicht die am besten geeignete Therapie sein!!
Bei einigen Kassen braucht der Psychologe noch eine Bescheinigung über die Diagnose vom Hausarzt. Alles Weitere wird dann gewöhnlich vom Therapeuten selbst erledigt, der dann auch Bescheid gibt, wenn die Therapie bewilligt wurde, was in der Regel der Fall sein dürfte. Sollte die Anzahl der bewilligten Therapiestunden nicht ausreichen kann auch eine Verlängerung beantragt werden.
Die ersten 5 Sitzungen werden neben den therapeutischen Ansätzen auch genutzt um festzustellen ob der Patient sich auf den Therapeuten einlassen kann. Sollte dies nicht der Fall sein kann problemlos gewechselt werden. Einem Therapeuten der darauf gekränkt oder sauer reagieren sollte müsste man sofort die Zulassung entziehen, denn das wäre in höchstem Maße unprofessionell!!
Hier noch zwei Links die Euch vielleicht behilflich sein könnten:
Der hier für die Suche nach einem Therapeuten.
http://www.kbv.de/extendedsearch.asp
und dieser für Therapiefragen zur Kostenerstattung sowie zu weiteren Fragen im Rahmen einer Therapie.
http://www.therapie.de/psyche/info/fragen/unterschie…
Ich hoffe Dir/Euch mit meine Ausführungen etwas weiter geholfen zu haben. Falls Deine Freundin sich alleine nicht traut wäre es vielleicht sinnvoll wenn Du sie wenigstens beim ersten Termin begleiten würdest. Sie kann mir auch gerne mal selber schreiben.
Ach ja, was ich fast vergessen hätte: gute Therapeuten haben in der Regel längere Wartezeiten von mindestens 2-3 Monaten. Manche mehr als 6 Monate und andere nehmen gar keine Patienten mehr an. 
Ich selber habe übrigens schon mehrere Therapien durchlaufen und möchte manche davon auch als eine Art „Gehirnjogging“ und den Therapeut als Trainer bezeichnen. Es gibt für mich also eigentlich wirklich keinen Grund Menschen die sich in dieser Hinsicht unterstützen lassen um selber an sich zu arbeiten in irgendeiner Form abzuwerten. Das ist schlicht und einfach Dummheit! Ins Fitness-Studio zu gehen ist ja HEUTE schließlich auch selbstverständlich. 
Liebe Grüße an Dich und Deine Freundin
Heinz
E-Mail: [email protected]