Pubertät und Schule

Hallo,
meine tochter ist 15 und steckt mitten in der pubertät. das alltägliche ist extrem schwierig, sie blockiert immer mehr. ganz schlimm ist es in der schule. sie geht in die 9. klasse im gymnasium und hat eigentlich schon die letzten 2 jahre schwierigkeiten. in diesem schuljahr ist es aber besonders schlimm - sie lernt kein bisschenk, dementspechend sind ihre noten. die beste note war eine 3-, ansonsten nur noch 4, 5 oder 6. was mich am meisten ärgert ist, dass sie alles herunterspielt und so tut, als ginge sie das überhaupt nichts an. sie wird dieses jahr sitzen bleiben, aber alle hilfe und gutzureden nützen nichts. gestern hat sie gesagt, ich soll sie doch ihr ding machen lassen und ich würde sie immer unter druck setzten. dabei sage ich nur, sie soll mal vokabeln lernen oder auf die arbeiten vorbereiten. ich habe ihr auch schon oft gesagt, dass es kein problem ist, wenn es mal eine schlechte note gibt, auch eine wiederholung
der klasse oder ein wechsel in die realschule ist kein beinbruch - aber all das möchte sie auch nicht. seit einem halben jahr hat sie einen freund und ich habe das gefühl, dass alles noch schlimmer wird. sie möchte nur noch zeit mit ihm verbringen und alles andere ist total unwichtig. das verstehe ich auch, aber schule muss sein. ich mache mir langsam sorgen um ihre zukunft und weiß nicht mehr, was ich machen soll.

wer hat erfahrung? wie kommt man an die kinder wieder ran? wie kann man eine lösung finden?

Lass sie machen, sie sieht ja dann was bei reuskommt wenn sie auf die real muss…

dann hat sie was gelernt fürs leben, und wenn sie es will geht immer noch fos/bos 13 um abi zu erreichen

Hi,

Lass sie machen, sie sieht ja dann was bei reuskommt wenn sie
auf die real muss…

dann hat sie was gelernt fürs leben, und wenn sie es will geht
immer noch fos/bos 13 um abi zu erreichen

ja, oder sie wird von der ewigen Abwärtsspirale gefangen und kriegt nie mehr die Kurve. Da wäre ich lieber erfolgreich, ohne dabei was fürs Leben zu lernen.

lg
ventrue

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Hallo,

mein Tipp: Nicht nachlassen. Wenn sie verweigern will, wirst du keine Chance haben. Die Chance, dass sie aber ohne Druck zur Einsicht gelangt, ist in dieser Situation sehr gering.

Da sie dieses Schuljahr vermutlich ohnehin schon abgeschrieben hat, wird sich daran kaum noch etwas ändern lassen. Du solltest aber trotzdem darauf bestehen, dass sie ihre Hausaufgaben macht und ihre Vokabeln lernt.

Vielleicht hilft es, ihr etwas in Aussicht zu stellen, was sie motiviert: Ein gemeinsamer Wochenendurlaub mit ihrem Freund, den ihr ihr schenkt oder sowas in der Richtung.

Aber auch Nichtstun sollte Konsequenzen haben: Wenn sie ihre Aufgaben nicht erledigt, kann sie auch nicht weggehen. Auch wenn das Ziel nicht mehr ist, dieses Schuljahr zu schaffen, so sollte sie zumindest eine gewisse Arbeitshaltung aufrecht erhalten, sonst kriegt sie die Kurve auch im nächsten Jahr nicht.

Von einem Schulwechsel würde ich abraten, wenn ersichtlich ist, dass ihre schlechten Leistungen auf Faulheit zurückzuführen sind. Diesbezüglich würde eine andere Schulart nämlich überhaupt nichts bringen, außer vielleicht dem Irrglauben, dort liefe alles von selbst, was dann weiterhin zu schlechten Noten führen wird.

Wenn’s hart auf hart kommt und ihr euch das leisten könnt, wäre auch ein Internat vorstellbar. Das wird vermutlich unter schwerem Protest und möglicherweise handfesten Drohungen ihrerseits ablaufen, aber oftmals ist die Distanz von zuhause durchaus hilfreich, um durch Pubertätskrisen zu kommen. Vor allem dann, wenn sich die Teenies nichts mehr sagen lassen.

In jedem Fall stehen Auseinandersetzungen an, denen ihr euch stellen müsst. In zwei Jahren ist das Ganze kalter Kaffee, es gilt aber, diese Zeit zu überstehen und nicht einfach klein beizugeben, nur weil Tochterkind ein paar Hormonprobleme hat. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird sie es später bereuen, wenn sie jetzt aufhört. Ich denke, das gehört durchaus zum Job der Eltern, in dieser Zeit noch einmal erzieherisch einzugreifen, auch wenn es hart ist und für viel Streit und Stress sorgt. Vielen Teenies fehlt leider in diesem Alter der entsprechende Weitblick.

Wichtig finde ich, dass ihr den Freund akzeptiert. Er ist nicht „böse“, sondern sorgt - ohne das zu wollen - eher zufällig für eine Erschwernis der Lage. Wenn ihr eurer Tochter signalisiert, dass ihr gegen ihre Liebe nichts habt, sondern nur wollt, dass sie ihre Schule schafft, könnte das zur Entspannung beitragen. Je mehr ihr euch gegen den Freund stellt, desto größer wird ihr Trotz werden. Seid also nett zu dem Knaben und intergriert ihn so gut wie möglich in euren Alltag. Wenn ihr viel Glück habt, gelingt es euch über ihn sogar, eure Tochter positiv zu beeinflussen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,
Du schreibst, dass sie selbst nicht runter vom Gymn. will. Es wird wohl so enden,dass sie eine Klasse wiederholen muss und ich denke, dass sie das genug ärgern sollte um sich danach anzustrengen. Mit Druck erreicht man manchmal nichts bei Teenagern. Ich selbst war auch sehr sehr faul in der Schule und hab erst angefangen was zu tun als die Versetzung extrem gefährdet war.

Was kann denn schon passieren? Sie verliert ein Jahr. Okay, aber sie lernt daraus.

Gruß
Anna

Hallo!

meine tochter ist 15 und steckt mitten in der pubertät. das
alltägliche ist extrem schwierig, sie blockiert immer mehr.
ganz schlimm ist es in der schule. sie geht in die 9. klasse
im gymnasium und hat eigentlich schon die letzten 2 jahre
schwierigkeiten. in diesem schuljahr ist es aber besonders
schlimm - sie lernt kein bisschenk, dementspechend sind ihre
noten. die beste note war eine 3-, ansonsten nur noch 4, 5
oder 6. was mich am meisten ärgert ist, dass sie alles
herunterspielt und so tut, als ginge sie das überhaupt nichts
an. sie wird dieses jahr sitzen bleiben, aber alle hilfe und
gutzureden nützen nichts. gestern hat sie gesagt, ich soll sie
doch ihr ding machen lassen und ich würde sie immer unter
druck setzten. dabei sage ich nur, sie soll mal vokabeln
lernen oder auf die arbeiten vorbereiten. ich habe ihr auch
schon oft gesagt, dass es kein problem ist, wenn es mal eine
schlechte note gibt, auch eine wiederholung
der klasse oder ein wechsel in die realschule ist kein
beinbruch - aber all das möchte sie auch nicht.

Sie moechte nicht wiederholen - da kannst du sie doch beim Schopf packen. Sag ihr klipp und klar, dass du durchaus denkst, dass sie dazu faehig waere, „ihr eigenes Ding“ zu machen, aber das eine Wiederholung wohl nicht zu vermeiden ist, wenn sie sich deine Ratschlaege nicht anhoert. Es ist fuer Kinder in dem Alter oft extrem peinlich, wiederholen zu muessen, auch wenn sie das auf keinen Fall zugeben wuerden.

seit einem
halben jahr hat sie einen freund und ich habe das gefühl, dass
alles noch schlimmer wird. sie möchte nur noch zeit mit ihm
verbringen und alles andere ist total unwichtig. das verstehe
ich auch, aber schule muss sein. ich mache mir langsam sorgen
um ihre zukunft und weiß nicht mehr, was ich machen soll.

Kennst du den jungen Mann denn? Du solltest deiner Tochter auf jeden Fall klar machen, dass du keinen Groll gegen ihn hegst und dass es okay ist, dass sie einen Freund hat. Selbst wenn du ihn als Ursache fuer ihre schlechten Schulleistungen siehst, solltest du ihr auf keinen Fall verbieten, sich mit ihm zu treffen, das macht alles nur ncoh schlimmer.
Ich wuerde allerdings auch darauf verzichten, ihr eine Belohnung in Aussicht zu stellen, wenn sie eine gute Note mit nach Hause bringt. Das wirkt wie Bestechung.
Lg, Sarah

Hallo andi,

wer hat erfahrung? wie kommt man an die kinder wieder ran? wie
kann man eine lösung finden?

ich kann eine positive Erfahrung beisteuern: Meine Tochter hatte in dem Problemalter Freundinnen (aus der Jugendorganisation), die gerade dabei waren, mit der Hauptschule fertig zu werden und auf Lehrstellensuche gingen.

So hautnah zu erleben, dass „nicht mehr Schule“ keineswegs eine Befreiung von allen Sorgen dieser Welt bedeutete, hat ihr damals so manchen Tag gerettet, wenn doofe Lehrer, „schwierige Eltern“ und was man sonst so in der Pubertät alles schlimm findet, mal wieder überhand nahmen.

Praktische Erfahrung, auch die von guten Freunden, hilft oft besser als aller Druck der Eltern.

Gruß, Karin

Hallo Sarah,

Danke für Deine Antwort. Inzwischen hat sie eine neue Theorie aufgebracht. Sie möchte nun doch runter vom Gym und auf die Realschule. Allerdings gleich in die 10. Klasse, die 9. möchte sie nicht wiederholen. Was dann nach der Mittleren Reife kommen soll - ohne Plan. Oder vielleicht auch nicht - sie weiß eigentlich gar nicht was sie will. Dadurch ist es auch extrem schwierig an sie ranzukommen. Sie heult auch bei jedem Gespräch und weiß noch nicht mal warum. Sie sagt auch, dass ihr KOpf beim lernen blockiert und nach 20 min. nichts mehr aufnimmt. Danach hat sie dann keine Lust mehr zu lernen. Irgenwie glaube ich, dass sie eifach nicht weiß, wo sie im Leben steht.
Ihren Freund kennen wir und er ist ein netter Kerl. Allerdings müssen sie sich täglich sehen und telefonieren stundenlang, was ich jetzt etwas eindämmen werde. Auch die täglichen Treffen werden gestoppt - Wochenende ist ok, aber unter der Woche muss das nicht sein.
Ich hoffe, dass sie irgendwann die Kurve bekommt und es endlich mal klick macht.
Gruß Andrea