Hallo Kitty!
da ich mich so langsam mit einer pubertierenden Tochter
konfrontiert sehe (sie ist 11), würde ich hier gerne mal die
Experten fragen, wie man am besten durch diese Zeit kommt!?
okay ich bin vielleicht kein Experte, aber meine beiden Mädels habe ich relativ unbeschadet durch die Pubertät gebracht.
Man hört es ja zigfach und jeder muss da durch…nun stehe
ich vor meinem ersten Kind und sie wird langsam „was
flapsig“…schlechte Laune kommt ab und zu vor- genauso, wie
sie sich manchmal so „cool aufbaut“- Stimme verändert sich
richtig und wird lauter und voller…ich sehe da auch die
Gleichaltrigen, von denen da wohl gut „abgeschaut“ wird.
Da haben die Leute leider auch recht: da müssen wohl alle durch. Die von Dir beschriebenen Symptome sind eindeutig (:
Und im Abschauen sind alle Teenies ganz groß (deswegen: sieht das jüngere Geschwister, dass Du unsouverän reagierst, wird das für die eigene Pubertät schon mal gespeichert bzw. sofort ausprobiert - je nach Charakter)
Bis jetzt ist das alles noch im Rahmen, aber das alles wird
mehr und mehr und ich selber stehe da ehrlich gesagt was
ratlos vor.
fast alle Eltern sind in dieser Zeit mal ratlos, erst recht zu Anfang dieser Zeit, wenn es noch ungewohnt ist und man eigentlich nur die kleine Prinzessin kennt.
Von einer Sekunde zur nächsten ist sie plötzlich wieder die
süsse Kleine- Ruhige…was dann zu ihrem langsam
pubertierenden Aussehen auch wieder nicht mehr passt…-
dieses Coole passt aber auch nicht zu ihr…
das ist das Problem in der Pubertät; die Kids sind weder „Fisch noch Fleisch“ und das merken sie. Nutze die Süsse-Kleine-Ruhige-Phase zusammen mit Deiner Tochter Dinge zu machen, die eure Beziehung festigen. Macht einfach was schönes zusammen, das hilft Euch beiden über „schlechte“ Zeiten hinweg.
Mir ist klar, daß diese Zeit der Selbstfindung dient…daß
sie sich abgrenzen müssen- ihren Weg finden.
ja
Unklar ist mir nur- wie kommt man als Eltern am besten durch
diese Zeit?
Was sind „Kardinalsfehler“??
Der „Kardinalsfehler“ ist meiner Meinung nach, die Ausbrüche und Reaktionen der Kids zu persönlich zu nehmen. Sie haben ihren Flapsigen Ton deswegen, weil sie ausprobieren müssen, wie das geht. Da die Eltern einen schließlich lieben „müssen“ und leidenfähiger als andere Personen der Umwelt sind, wird vorsichtshalber ersteinmal zu Hause ausprobiert. Meine Töchter waren die liebsten, liebenswürdigsten, bravsten und höflichsten Teenies - nur ihre Eltern haben sie manchmal zur Weißglut getrieben!
Versuche, möglichst gelassen zu bleiben. Mütter sind einfach in der Pubertät ihrer Kinder immer gemein (Dein Teenie wird noch ganz andere Worte dafür finden!!!).
Wenn es zu schlimm wird (und das wird es bestimmt das ein oder andere Mal werden) sieh zu, dass ihr aus der Schusslinie kommt, bevor der Streit eskaliert. Das ist extrem schwer, aber manchmal ist eine kurzfristige rämliche Trennung der einzige Weg, dass eine Auseinandersetzung nicht eskaliert.
Zähle immer bis 5, bevor Du „Nein“ sagst! Notfalls kannst Du bei einer Frage auch sagen: darüber muss ich erst einmal nachdenken, können wir heute abend darüber reden? Ich habe eine zeitlang den Fehler gemacht, bei vielen Fragen meiner Töchter sofort „Nein“ zu sagen, wenn ich genervt war. Das passiert oft schon ganz automatisch - achte mal darauf.
Ansonsten haben Konsequenz und Berechenbarkeit der Eltern sicherlich auch in Deiner bisherigen Erziehung eine zu Recht wichtige Rolle gespielt.
Ach ja, was mir noch einfällt: auch ein Teenie, sei er noch so biestig und garstig, sollte möglichst nie im Streit ins Bett gehen. Das Gefühl, so wichtig und geliebt zu sein, dass man keinen Streit über Nacht stehen lassen möchte, macht stark.
Vielleicht konnte ich Dir ja ein paar Anregungen geben.
Viele Grüße
Inge