Publizieren von privaten Forschungsergebnissen

Hallo, ich möchte etwas auf dem Gebiet der theoretischen Informatik publizieren.

Habe es auf arXiv.org versucht, aber die wollen meine Arbeit nicht annehmen. Die letzte EMail von denen nach 3 gescheiterten ‚submit‘-Versuchen lautet:

>>>
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arXiv moderation

Hallo,

Ich werde auf arXiv.org behandelt wie ein
Trottel.

Wenn mich mein Englisch nicht völlig in die Irre leitet, wirst du behandelt wie jemand, der sich nicht an die Regeln hält. Da ist es egal, wie weltbewegend deine Publikation letztlich sein wird.

Ähnliches wird dir auf allen Plattformen widerfahren, wenn du die jeweils geltenden Randbedingungen nicht einhälst.

LG Barbara

Hi,

wenn es wirklich was Ernsthaftes und Neues ist, dann wirst Du ja hoffentlich ein paar Hauptquellen haben. An die entsprechenden Journale kannst Du ja die Arbeit einreichen.

Wenn Du aber ein Winkeldreiteiler, Goldbachbeweiser, Kreisquadrierer bist oder gar P=NP auf drei Seiten bewiesen hast dann wird das auch dort keinen Erfolg haben.

Mache eine Webseite mit Deinen Ergebnissen oder wenigstens mit einer Zusammenfassung und Link auf ein PDF. Melde Dich auf LinkedIn oder Google+ an, klinke Dich in diverse relevante Gruppen ein und verkünde dort Deine Erkenntnisse. Dort werden auch Leute gehört, die alle Differentialgleichungen mit phänomenologischer Mathematik lösen können und auch schon einen Antigravitationsmechanismus gebaut haben.

Gruß, Lutz

Moin,

Frage: wo kann ich private Arbeiten veröffentlichen, die dann
auch von einigermaßen vielen Leuten gelesen werden?

was spricht gegen den klassischen Weg der Publikation in einer Fachzeitschrift?

Ich bin der Meinung, dass meine zu publizierende Arbeit von
großer Bedeutung sein könnte, aber es interessiert sich
niemand dafür.

Tschuldigung, aber viele denken, sie hätten großes geleistet/entdeckt und sind dann doch abgewiesen worden. Entweder weil die Arbeit doch nicht so weltbewegend war (meistens), oder weil niemand deren Reichweite verstanden hat (eher selten).
Wenn letzteres der Fall ist, dann hilft nur Hartnäckigkeit. erstelle eine Liste aller relevanten Fachzeitschriften (gedruckt wie online) und reiche Deine Arbeit dort ein.
In ernsthaften Zeitschriften wird allerdings meist ein sog. Peer-Reviewing durchgeführt. Das bedeutet, daß der Artikel von einem bis drei (für Dich anonyme) Gutachter bewertet wird. Wenn die ablehnen, wirds nichts mit der Publikation.
Aber die am höchsten angesehenen Zeitschriften (hoher Impact-Factor) haben generell eine hohe Ablehnungsquote, einige über 80 %, weil alle dort publizieren wollen (weil das Ansehen einer Publikation dort sehr hoch ist) solche Zeitschriften aber nur endlich viele Artikel veröffentlichen können.

Gandalf

Servus,

alles richtig, aber Du vergisst den dritten Grund, der leider in meinem Metier am Häufigsten anzutreffen ist: Die „durchschlagende Erkenntnis“ ist schlicht schon bekannt und daher nicht neu…

Allerdings scheint der UP vor allem ein Problem mit den Publikationsregeln zu haben (so schließe ich jedenfalls aus der Antwort). Die sind allerdings bei allen Papern einzuhalten, je höher/wichtiger das Paper, desto pingeliger.

Mir ist jedenfalls schon mal eine Arbeit zurückgekommen, weil die Formatierung nicht genehm war…

Gruß,
Sax

Guten Abend!

Ich bin der Meinung, dass meine zu publizierende Arbeit von
großer Bedeutung sein könnte, aber es interessiert sich
niemand dafür.

Du hast es bis jetzt noch nicht ausprobiert. Die Moderation ging mit keinem Wort auf Inhalte deiner Arbeit ein. Du sollst dich bloß an geltende Regeln halten. Nicht Inhalte, nur Formales steht am Anfang. Wenn du an den Formalien scheiterst, helfen noch so geniale Inhalte auch nicht mehr weiter. Das gilt übrigens überall.

Gruß
Wolfgang

Servus,

warum arXiv?

Wenn ich hier nachlese, dann gilt dort (Hervorhebung von mir):

Seit 2004 ist das Ablegen von Artikeln auf dem System jedoch nur noch möglich, wenn dies durch einen bereits etablierten Autor gebilligt wird (endorsement) oder wenn ein Rechner einer vertrauenswürdigen Domain benutzt wird. Diese Hürde wurde notwendig, um Spam oder grobe Verletzungen der Regeln wissenschaftlichen Publizierens zu vermeiden..

Wen ich mir dann den Registrierungsprozess anschaue, scheint es doch ganz simpel zu sein. Du mußt Klarnamen nutzen und darfst keine Zugehörigkeit zu einer Uni/einem Institut erfinden, die nicht besteht.

Offensichtlich hast Du gegen diese Regeln gleich mehrfach verstoßen, so dass man Dich gesperrt hat. Blöd gelaufen.

In diesem Fall müsstest Du Dir ein echtes Journal suchen, welches bereit ist, Deine Arbeit zu publizieren. Welche in Frage kommen kannst Du leicht ergoogeln, siehe z.B. hier und hier.

Je nach Themenbereich kommen natürlich evtl. andere Journale besser in Frage.

Dort musst Du natürlich auch jeweils die Bedingungen lesen und befolgen, damit Dein Paper nicht schon an Formalhürden scheitert.

Danach wird es je nach Journal noch einer inhaltlichen Prüfung unterzogen und wenn das alles klappt, dann steht der Publikation nichts mehr im Wege.

Das ist aber für alle so, selbst mein ehemaliger Chef (immerhin Leipniz-Preisträger) hat für manche Projekte erst einige Journale abklappern müssen, bis er seine Ergebnisse publizieren konnte.

Gruß,
Sax

Hallo RainerAlkohol,

wenn Du einen Nick benutzt hast ( hoffentlich nicht diesen ^),
dann hat das den Vorteil, dass Du es auf derselben Seite noch einmal versuchen kannst :wink:
Falls Deine Erfindung wirklich so hilfreich sein sollte, wäre es vielleicht ratsam, mit einem PatentAnwalt zu sprechen ( ich meine: nicht nur im Forum, sondern im RL ) um Dir z. B. die Verwertungsrechte zu sichern.
Eine Recherche über bestehende Patente, Gebrauchsmuster etc. hast Du schon selber durchgeführt?

Viel Erfolg
Thomas

Tach,

alles richtig, aber Du vergisst den dritten Grund, der leider
in meinem Metier am Häufigsten anzutreffen ist: Die
„durchschlagende Erkenntnis“ ist schlicht schon bekannt und
daher nicht neu…

schtümmt, daran hab ich nicht gedacht.
Und die Geschichte mit der Wiedererfindung des Rades wurde mir von Kollegen von Dir immer wieder bestätigt.

Mir ist jedenfalls schon mal eine Arbeit zurückgekommen, weil
die Formatierung nicht genehm war…

Damit kämpft gerade ein Doktorand bei mir.

Gandalf

ich möchte etwas auf dem Gebiet der theoretischen
Informatik publizieren.

und das ohne englischkenntnisse? oder warum hast du unten von dir selbst zitiertes nicht verstanden?

Servus,

wobei er für ein Patent auf dem Gebiet der theoretischen Informatik schon einen sehr guten Patentanwalt braucht…*

(*Ich spiele hier auf § 1 (3) PatG Nr 1 und 3 an…)

Gruß,
Sax

Hallo,

arXiv is a forum for professional members of the scientific
community. In order to establish your membership in this
community, you will need to establish a conventional
publication record before you can use this resource
.

Wie hier steht, ist arXiv ein Forum für bereits etablierte Wissenschaftler. Diese Einschränkung wurde notwendig, da zu viel Spam und Schund eingereicht wurde von Leuten, auf die das eben nicht zutrifft.
Ich denke es ist daher ziemlich schwierig bis aussichtslos, es dort weiter zu versuchen. Wie es geht, steht dort aber auch: „You need to establish a conventional publication record“ oder mit anderen Worten: Du benötigst, da du keiner Universität oder ähnlichem angehörst, zuerst eine Veröffentlichung in einem konventionellen Fachmagazin, bevor du auf arXiv posten kannst.

Also:
Such dir ein entsprechendes Fachmagazin und/oder eine Konferenz, in deren Sachgebiet deine Arbeit fällt und reiche sie dort ein. In vielen professionellen Magazinen ist das Veröffentlichen jedoch mit Kosten verbunden. Es gibt aber auch einige Magazine die ohne Gebühren für Autoren auskommen. Ein mögliches Magazin wäre hier z.B.

Theory of Computing
http://theoryofcomputing.org/index.html

Andere anerkannte Magazine, die aber eventuell Gebühren erheben könnten, wären u.a. auch

Theoretical Computer Science
http://www.journals.elsevier.com/theoretical-compute…

Foundations and Trends in Theoretical Computer Science
http://www.nowpublishers.com/product.aspx?product=TCS

Journal of the ACM
http://jacm.acm.org/instructions/submission

Daneben gibt es sicher noch ein gutes Dutzend weiterer anerkannter Journale und eine ganze Reihe von Konferenzen.

Frage: wo kann ich private Arbeiten veröffentlichen, die dann
auch von einigermaßen vielen Leuten gelesen werden?

Alle obigen Journale werden von der Mehrzahl der Leute gelesen, die auf diesem Gebiet forschen und arbeiten.

Alle diese Journale haben aber auch ganz klare Bestimmungen und Formalitäten, wie und in welcher Form (oft in LaTeX) man ein Paper einreichen kann. Eine Zugehörigkeit zu einer Universität oder ähnlichem ist jedoch nicht erforderlich, dir steht dieser Weg also generell offen (wenn du dich entsprechend an deren Veröffentlichungs-Regeln hältst).

Eine andere Möglichkeit wäre, mal einem Lehrstuhl für Theoretische Informatik einen Besuch abzustatten. Die beraten dich in aller Regel gerne und kennen das Prozedere der Journale ganz genau.

vg,
d.

Danke an (fast) alle für die hilfreichen Antworten!

Ich werde mal die von deconstruct genannten URLs ausprobieren!

Wenn Du aber ein Winkeldreiteiler, Goldbachbeweiser,
Kreisquadrierer bist oder gar P=NP auf drei Seiten bewiesen
hast dann wird das auch dort keinen Erfolg haben.

haha, du kennst dich aus! :smile:

Gruß,
Rainer