Hallo!
Mein Vater, der in Berlin geboren und aufgewachsen war, benutzte für klebrige Schmierereien (besonders Essensreste) den Ausdruck „Puschmorke“. Ich habe das Wort noch nie aus dem Munde irgendeines anderen Menschen gehört und benutze es selbst nur schmunzelnd als Reminiszenz an meinen Vater.
Kennt jemand den Ausdruck? Weiß jemand vielleicht sogar etwas über die Herkunft??
Danke,
Pietro
pusz- & morke
hi,
ernsthafter vorschlag, ohne das wort zu kennen.
morke könnte eine niederdeutsche form für „kleines moor, kleiner sumpf“ sein oder aber die endung -ke ist nicht eine verkleinerungsform ("-chen"), sondern die in berlin verbreitete adjektivendung „-ig“, bei der etwa aus knorrig knorke entsteht. also von moorig dann; es könnte substantiviert worden sein.
pusch- hört sich slawisch (pusz-) an. polnisch puszek ist der flaum, puszczac heisst loslassen, fallenlassen. es könnte also in der verbindung mit feuchten speiseresten, die schimmelanfällig sind, einen sinn machen. dann müsste pusch- auf jeden fall abwertend konnotiert sein, dazu sagen aber meine wörterbücher nichts.
weitere kommentare?
grüsse
dietmar
morke könnte eine niederdeutsche form für „kleines moor,
kleiner sumpf“ sein oder aber die endung -ke ist nicht eine
verkleinerungsform ("-chen"), sondern die in berlin
verbreitete adjektivendung „-ig“, bei der etwa aus knorrig
knorke entsteht. also von moorig dann; es könnte
substantiviert worden sein.pusch- hört sich slawisch (pusz-) an. polnisch puszek ist der
flaum, puszczac heisst loslassen, fallenlassen. es könnte also
in der verbindung mit feuchten speiseresten, die
schimmelanfällig sind, einen sinn machen. dann müsste pusch-
auf jeden fall abwertend konnotiert sein, dazu sagen aber
meine wörterbücher nichts.
Hallo Dietmar,
danke für deine Erklärungshypothese! Auf niederdeutsche oder slawische (oder jiddische?) Herkunft deuten die Laute wirklich irgendwie! Aber beides in einem Wort? Gibt es dafür Beispiele?
Die polnische Wurzel, die du erwähnst, würde vom Sinn her gut passen, aber sie enthält ja ein (lautgesetzlich abgewandeltes) „t“ (pust-/puszcz-/pusc-), dessen Ausfall man dann auch noch erklären müsste.
Hier im w.w.w.-Forum scheint jedenfalls niemand das Wort zu kennen, schade
Nochmal danke und schönen Sonntag,
Pietro
Hi,
ich kenne das Verb ‚puschen‘ (mit langem u) für pinkeln. Würde doch irgendwie zu feucht und klebrig passen, oder? Etymologie: keine Ahnung…
Gruß LS
Hi,
ich kenne das Verb ‚puschen‘ (mit langem u) für pinkeln.
Die Puuuuschen sind aber im Platt (zumindest im Norddeutschen)auch die Latschen.
Aber ich kenne das Wort genauso, mit kurzem ‚u‘. Puschen ist in Brandenburg tatsächlich ein gängiger Begriff für das Wasserlassen.
Den Begriff Puschmorke kenne ich aber auch nicht. (Nur Käsemauken für riechende Füße ist mir noch in Erinnerung)
Gruß Heike
Das könnt’s sein!
Puschen (mit kurzem u) für „pinkeln“, das könnte gut die erste Worthälfte sein; Region Brandenburg passt ja. Ich bezweifle allerdings, dass mein Vater das wusste…
Danke!
Pietro