Liebe Fachleute,
wir wohnen in einem 6 Parteien Haus. Zum mit einem PV-Balkon-Modul erzeugten Strom habe ich folgende Frage: wenn meine Anlage tagsüber Strom erzeugt, ich diesen nicht (vollständig) abnehme, da ich nicht zu Hause bin, meine Nachbarin unten im Haus aber grad die Wäsche bügelt, den Trockner an hat etc., profitiert sie dann von dem erzeugten Strom?
Mich interessiert nur die technische Seite. Steht der erzeugte Strom allen 6 Parteien im Haus zur Verfügung?
Danke im Voraus
Hallo,
Ja und Nein.
Stelle dir das Stromnetz wie einen großen Teich vor.
Wenn du an einer Stelle einen Eimer Wasser reinschüttest, kann man den an anderer Stelle entnehmen. Ob das nun genau dein Wasser ist, merkt man aber nicht.
Die andere Sache ist, ein Balkonkraftwerk kann zwar einspeisen, du bekommst aber kein Geld dafür. Der Aufwand für eine Verrechnung wäre bei der geringen Leistung unrentabel.
Hallo, mir ist einfach schleierhaft, wie man mit einem PV-Modul (800 Watt bei Sonnenschein?) 6 Parteien versorgen will. Der übliche Stromverbrauch eines Haushalts ist ca 11 kw/Tag.
Gruß Michael
Das war doch auch gar nicht die Frage.
Autsch!
Was ist denn das?
Vielen Dank für das anschauliche Beispiel. So kann man das gut verstehen.
Hintergrund meiner Frage war ein Angebot in unserem Baumarkt, die grad mächtig für die Module werben.
Es wurden Beispielberechnungen angegeben, wann sich der Kaufpreis so ungefähr amortisiert. Da dachte ich mir, wenn jetzt alle Parteien bei uns im Haus Strom verbrauchen, bleibt für mich anteilsmässig weniger übrig. Was mich zu dem Schluss kommen lässt, die Beispielrechnung des Baumarktes ist, sagen wir mal, etwas sehr optimistisch.
Passende Antwort in diesem Bezug.
Ich habe sogar nur 1,2 Kwh/d
Moin,
ebent… was läuft? StandBy von irgendwelchen Geräten (Kaffeemaschine, Bakofenuhr, Fernseher, Router, Radio…) nach meiner Berechnung für mich erreiche ich max. 500Watt, wenn der Kühlschrank mal anspringt… im Schnitt für 9 Std, außer Haus dürfte das bei ~0,45 kWh also 50 Watt liegen, die ich abnehmen würde und die restlichen 550Watt (max!) würde ich spenden.
Aber dann gibt es Samstage und Sonntage, Feiertage … 17:00 - 21:00 kommen halt Staubsauger, Herd, Radio etc dazu und das ist dann eben mein Balkonstrom… ergo würden meine Paneelen eher nach Westen schauen. (kämpfe noch mit mir - Entscheidung wird wohl aus dem Bauch kommen)
Richtig rechnen wird sich das (für mich) nicht - letztendlich muss das aber auch nicht…
Das mit dem
ja… allerdings dürfen diese den bezahlen - und zwar nicht Dir sondern an deren Stromanbieter
ist idealisiert - jeder, der bei Abwesenheit 600 Watt (oder mehr) aus den Steckdosen zieht, gehört dringend in eine Schulung…
Ich schlage vor: KDW
Da muss man sich dann nicht mehr mit der lästigen Groß- und Kleinschreibung und sowas herumärgern.
Logo, die wollen sie ja verkaufen.
Die Wahrheit bleibt dabei oft auf der Strecke.
Amortisieren kann sich so eine „Steckerfertige Klein-Solaranlage“ in kurzer Zeit nur, wenn du noch einen alten Zähler ohne Rücklaufsperre hast. Dann könntest du dank der Nutzung deines Energieversorgers als Pufferspeicher die Anschaffungskosten in etwa 3 Jahren wieder drin haben.
Dieser Zustand soll ja voraussichtlich bis zum Austausch der Zähler gegen modernere noch geduldet werden. @X_Strom wird aber sicher gleich erklären, wie verachtenswert solch Unterfangen ist.
Wenn du aber bereits einen Zähler mit Rücklaufsperre hast, muss dein aktueller Verbrauch (Grundlast) immer über der aktuellen Solarstromerzeugung liegen.
Das wird ohne weitere Technik schwierig bis unmöglich.
Den kannst du aus der Berechnung schon mal rauslassen. Der läuft ja getaktet, auch ein Backofen oder eine Kochstelle ziehen nur zeitweise Strom. Man kann in die Berechnung nur die Augenblickswerte einbeziehen.
Ideal sind 5 Kinder mit eigenen Computern die den ganzen hellen Tag daddeln.
Aus finanzieller Sicht: Nein.
Du verschenkst die Energie ins Stromnetz, der jeweilige Anbieter verkauft sie weiter.
Der Netzbetreiber freut sich über das Geschenk und auch die Umwelt freut sich.
Nein.
Die Mini-PV-Anlage hängt an deinem Stromzähler. Dieser erfasst, was du verbrauchst. Wenn du mehr erzeugst als verbrauchst, bleibt der Zähler einfach stehen - ob der Strom dann im Haus verbraucht wird, im Nachbarhaus oder in Bielefeld - das ist für deinen Zähler, deine Abrechnung, vollkommen egal.
Welcher nach den aktuellen Regelungen zwingend auszutauschen ist.
Wenn der Anlagenbetreiber den Stromanbieter zwingt, eingespeisten Strom abzunehmen und mit dem Bezugspreis zu vergüten (nichts anderes ist der Rückwärtslauf des Zählers), dann führt das zu Mindereinnahmen des Anbieters.
Wenn ich jeden Tag zwei Säcke Mehl vor den Supermarkt stelle, diese vom Supermarkt angenommen, eingelagert, abgepackt und neu ins Regal gestellt werden und ich dann später mir erlaube, dieselbe Menge Mehl aus dem Regal zu nehmen und ohne zu bezahlen mit nach Hause nehme - sowas soll richtig und gerecht sein?
Hat keiner behauptet.
Die alten Zähler werden ja ausgetauscht, nur nicht sofort, auch nicht nächste Woche.
Da gibt es andere Baustellen die wichtiger sind.
Doch, so verstehe ich zumindest die Forderungen der Befürworter von Mini-PV-Anlagen (und neuerdings dem VDE).
Mit der flächendeckenden Einführung von „modernen Messeinrichtungen“ wird das sowieso bald vorbei sein.
Man spricht von einer Duldung bis die Zähler ausgetauscht sind.
Die sollten dann aber flächendeckend verpflichtend in beide Richtungen messen. Denn warum sollte man den Strom an die Stadtwerke verschenken?
@L_B Denn warum sollte man den Strom an die Stadtwerke verschenken?
Must Du ja nicht. Kannst ja selbst in eine Speicherinfrastrukur investieren .
Nachbarstadt:
Ehemals RWE Gebiet, dann nach Neusortierung des Konzerns Westnetz.
2021 von den Stadtwerken übernommen.
Westnetz baute seit Jahren eHZ ein, immer als Zweirichtungszähler.
Cool.
Westnetz hatte ein Onlineportal für Installateure. Zählerantrag online, Zähler kam am nächsten Tag per DHL.
Westnetz hatte ein Onlineportal für Einspeiser. Heute angefragt, morgen bestätigt.
Die Stadtwerke setzen wieder Dreipunktzähler ein. Stets digital, und stets als Einrichtungszähler.
(Hey, das ist nur Software! Dieselben Bauteile!)
Zähleranträge muss ich von Hand ausfüllen, unterschreiben lassen, scannen und per E-Mail vorab schicken - Originale bitte bei Abholung.
Einspeiseanfragen werden manuell bearbeitet, zwei bis drei Wochen Bearbeitungszeit.
Bei den Zähleranträgen hat man nicht die Vordrucke des BDEW benutzt, sondern selber was gestrickt. Alles Wichtige muss ich ins „Bemerkungen“-Feld schreiben, weil sonst keine Felder vorgesehen sind.
Es gibt genau einen Ansprechpartner für das Zählerwesen. Wenn der im Urlaub ist, bleiben alle Vorgänge unbearbeitet.
Super, oder!
Und wir reden über die viertgrößte Stadt im Märkischen Kreis.