PV-Anlage, pro und contra

Ein mittlerweile alltägliches Thema sind private PV-Anlagen.

Was spricht wirtschaftlich dafür, und was dagegen?

Ich höre immer öfters, dass die Strompreise und die Kreditzinsen wieder massiv fallen werden, bzw. taucht das Wort „Luxussteuer“ immer wieder auf. Sprich, all jene die eine PV-Anlage haben könnten zukünftig eine „Luxussteuer“ oder ähnliches bezahlen.
Das hört sich zwar im ersten Moment absurd an, aber wenn ich daran denke, dass die Regierung in Österreich in der schwersten Finanzkrise noch zusätzlich eine CO2-Abgaben-Steuer eingeführt hat, halte ich so eine „Luxussteuer“ für gar nicht mehr so unrealistisch.
Zukünftiger Strompreis und die besagte „Luxussteuer“ ist meiner Meinung nach ein gewagter Blick in die Kristallkugel, dennoch kommen immer wieder wirtschaftliche Argumente gegen eine PV-Anlage.
Bei aktuellen Kosten zwischen € 1400 und € 1700 / KWP (fix fertig) und Akkus von rund €5-600/KW behaupten viele, dass sich dies langfristig nicht amortisieren würde.

Was denkt ihr darüber?
Welche wirtschaftlichen Argumente sprechen tatsächlich gegen eine private PV-Anlage?

Bin auf eure Meinungen gespannt.

Da spielen so viele Faktoren rein, daß das so sicher kaum zu beantworten ist.
Den Einfluss vieler einzelner privater PV- Anlagen und insbesondere Speicher auf die Netzsicherheit spielt sicher auch wirtschaftlich eine große Rolle und lässt sich kaum berechnen.

Moin,

Aus meiner Sicht gibt es da keine absoluten Werte, denn die Dimensionierung hast du doch selber in der anhand anhand deines Stromverbrauches und deines Einspeisetarifes. Die örtlichen Gegebenheiten lassen wir mal außen vor.

Welche Zahlen nehmen denn diese „viele“ als Grundlage für ihre Behauptung an? Mag auch sein, dass es sich für diese Menschen nicht rechnet, aber DEINE Anlage sollte sich rechnen. Dass der zukünftige Strompreis in den üblichen Glaskugeln nur sehr verschwommen angezeigt wird, ist das natürlich eine Wette auf die Zukunft.
Ich würde auch nicht darauf wetten, dass die Wasserkraft immer so schön bequem zur Verfügung steht, wie es bislang der Fall war. Dazu aus https://oesterreichsenergie.at/aktuelles/neuigkeiten/detailseite/wie-klimawandel-unsere-wasserkraft-beeinflusst

Tatsache ist: Die Bedingungen, unter denen Wasserkraft produziert wird, verändern sich von Jahr zu Jahr. Bei vielen der Phänomene, die wir derzeit beobachten, liegt die Vermutung nahe, dass sie Folgen des Klimawandels sein könnten. Doch um das im Einzelnen zu klären, müsste man die Daten von Meteorologen oder Klimaforschern auswerten lassen.

Tatsache ist jedenfalls, dass eine der vielen Herausforderungen, mit denen wir uns im heurigen Jahr im Süden Österreichs konfrontiert sahen, die Trockenheit war. Auf die Leistung und Erzeugung von Wasserkraftwerken hat die Trockenheit einen unmittelbar negativen Einfluss. Die Trockenheit wirkt sich aber auch auf die Bevorratung von Energie aus – speziell in den Speichern der Speicherkraftwerke.
Auch Norwegen und die dortigen Verbraucher haben das schon schmerzhaft bemerkt: https://www.gtai.de/de/trade/norwegen/branchen/norwegen-will-stromproduktion-auf-breitere-basis-stellen-898688

Dass Energie wieder so günstig wird wie früher, erscheint mir dann doch sehr unwahrscheinlich. Ob du eine Batterie benötigst, ist eine andere Baustelle. Ein Bekannter von uns im südlichsten Teil von D hat sich einen 1000 Liter Warmwasserspeicher installiert, der mit Überschussenergie und dazu passenden Heizstäben betrieben wird. Den heizt er auf maximal 80 Grad auf und entnimmt über einen Wärmetauscher Warmwasser für die Heizung und das allgemein benötigte Warmwasser.
Überlege also gut und rechne nach. Hier in D ist der Hebel der Eigenverbrauch, wir bekommen nur rund 6,4 Cent als Einspeisevergütung, sollen aber so um die 45 Cent für Strom bezahlen. Da wir 2 Elektroautos fahren und mit einer elektrischen Wärmepumpe heizen, war die Entscheidung bei uns leicht angesichts von um die 9000 kWh Stromverbrauch pro Jahr.

-Luno

DAs Problem an der Frage ist, dass sie ohne die Rahmenbedingungen nicht beantwortbar ist.

Die Kosten für eine PV-Anlage setzen sich aus 2 Komponenten zusammen: Wechselrichter&Batterien (die man jeweils nur einmal braucht) und Solarpaneele (von denen man mehrere braucht).

Mal eine Beispielrechnung für die Größenordnung: Wechselrichter und Batterien kosten zusammen schon um die 15.000€, Solarpaneele (größenordnungsmäßig - hängt natürlich von der realen Größe ab) um die 800€ - das heißt, die Amortisationszeit hängt massiv davon ab, wie viele Solarpaneele du für die Anlage kaufen kannst - aber natürlich auch vom Eigenverbrauch und Dachausrichtung und verfügbarer Förderung.

Die PV-Anlage die ich für unser Haus gekauft hatte, braucht beispielsweise an die 20 Jahre um sich zu amortisieren, weil die Dachfläche eher gering ist. Aber ich kaufe die nicht um Geld zu sparen, deswegen kann ich damit leben. Hätte ich mehr Dachfläche würde sich die Amortisationszeit deutlich verringern. Genau so sähe es aus, wenn sich die Energiekosten deutlich erhöhen - alles in allem, kann man deine Frage also nicht allgemein beantworten.

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Ja, was viele behaupten, was man so hört, in der Glaskugel sieht oder anderweitig vermutet, kann einen schon verwirren, so dass man am besten bei den Tatsachen bleibt: es gibt Preise für die Anlage und Montage, es gibt vermutlich auch in Österreich eine Einspeisevergütung, deren langfristig relevante Höhe sich - auch das kann ich ausgehend von der Lage in Deutschland natürlich nur vermuten - aus dem ergibt, was zum Zeitpunkt der Montage bzw. der Inbetriebnahme gültig ist und es gibt die lokalen Gegebenheiten wie Größe und Ausrichtung des Daches, aus der sich wiederum die mögliche Leistung der Anlage ergibt.

Das ganze baut man dann in eine Tabelle ein und bekommt dann unten rechts eine Zahl heraus, die - kurz gesagt - der Quotient aus Kosten und erzielbarer Einspeisevergütung bzw. gesparten Stromkosten pro Jahr ist und das ist dann die Zahl der Jahre, die es braucht, bis sich die Anlage gerechnet hat. Ist die kleiner als 20, lohnt sich die Anlage aller Wahrscheinlichkeit nach. Ist sie größer als 20, muss man noch etwas genauer rechnen.

genau das denke ich mir auch.

Ich habe einen Stromverbrauch von rund 5.500 kw/Jahr.
Heizen tue ich mit einem Holzofen (wobei ich das Holz gratis bekomme) sowie mit Gas. Dieser Gas-Durchlauferhitzer wärmt mir auch mein Brauchwasser.
Mein Plan ist es, eine PV-Anlage zu installieren mit 10KWP (32x470 Watt).
Die PV-Anlage samt Installation, Anschluss usw. bekäme ich für 14.000euro.
Eine Batterie mit 14KW Speicher bekäme ich für ca. 9.000euro.
Eine kleine Luftwärmepumpe für das Brauchwasser mit 270 Wasserspeicher wären ca. 1.000euro, mit der Option das Wasser zusätzlich mit Heizstäben und Strom zu erwärmen.
Damit könnte ich den Gasverbrauch auch gleich etwas eindämmen.

Ob sich das rentiert bzw. amortisiert?
Eine PV-Anlage ohne Akku finde ich für meine Zwecke „sinnlos“, da mein größter Stromverbrauch in den Abendstunden ist.

Mittlerweile bin ich einfach sehr verunsichert, da es eine für mich große Investition ist, und ich immer wieder von Leuten höre, dass jetzt gerade alles so dermaßen überteuert ist, dass sich eine Anlage nicht auszahlt…

Ja kein Ahnung. Eine Glaskugel bräuchte man.

Wobei, das Geld für Finanzierung hätte ich sogar mit 0% Zinsen.
Insofern denke ich, dass bei den gegebenen Umständen eigentlich alles dafür spricht.
Ab März zahle ich über 60cent/kw - die PV-Anlage könnte ich aber schon in 2 Monaten fix fertig haben…

auch das ist bei uns nicht so einfach. Die Dauer zwischen Antrag auf Einspeisung und Freischaltung beträgt mittlerweile zwischen 3-6 Monate, bzw. ist auch die Höhe der Vergütung von der Marktsituation abhängig und variiert massiv von Monat zu Monat.

Alles in allem gibt es hier tatsächlich zu viele Variablen um etwas genaues „vorhersagen“ zu können.

In Deutschland variiert die Einspeisevergütung nicht von Monat zu Monat oder gar nach Marktlage, sondern es wird im Vorfeld bekannt gegeben, ab wann welche Vergütung für welche Anlagen gezahlt wird. In Österreich scheint das tatsächlich auch davon abhängig an wen man den Strom verkauft. Das ist tatsächlich ein bisschen ungünstig, aber ich glaube nicht, dass man sich allzu viel Sorgen machen muss, dass der Strompreis in den nächsten Jahren dramatisch fallen wird. Wenn man konservativ mit 20 oder 22 Cent kalkuliert, sollte man schon auf der sicheren Seite sein.

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Moin,

Unsere benötigt mit Speicher rund 11,5 Jahre dazu, ausgehend von einem Strompreis von netto 33 Cent/kWh und einer jährlichen Steigerung von 4%.

@Baumi1276
Geh zum Solateur deiner Wohl und lass es dir durchrechnen. Dafür haben die Simulationstools.

-Luno

Leut’s…

das lässt sich nicht kalkulieren - es geht hier mehr über den Umweltaspekt.
Risiken: warum sollte der Strompreis nicht mal wieder 15Ct kosten, was wenn die Anlage immer wieder größere Wartung braucht - aber auch: ein Strompreis von >50Ct halte ich nicht für unmöglich (würde da nicht mein Leben drauf wetten)

Verlässliche Politik gibt es nicht - vlt. kommt eine „Selbstversorger-Abgabe“ … alles ist möglich

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Moin,

Hatten und haben wir doch je nach Gegebenheit. Einer unserer Monteure bekam von seinen Stadtwerken einen Preis von 70 Cent gesagt (Juli 2022).

Warum sollte er?

eine Portion Enthusiasmus gehört auch dazu, ebenso die Bereitschaft, es als eine Art von Hobby zu betrachten.

-Luno

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Finanziell ist die eine Sache, da ist dann aber auch noch die Umweltrendite die eine Anlage macht. In der Regel lohnen sich aber die Anlagen auch von Finanzieller Seite. Klar je nach Standort, Analge und Eigenverbrauch gibt es da ausnahmen (ich bin da so eine). Dann kommt es auch immer auf dem Umfang der Anlage an. Vor allen der Akku sorgt schnell dafür, dass eine Anlage Finanziell nicht die beste Entscheidung ist, ohne Speicher ist es oft deutlich besser.

Meine Anlage läuft jetzt seit fast 20 Jahren und hat den 4ten Wechselrichter. Zellen machen keine Probleme. Lebenszeit des Speichers - unbekannt denn wir haben keinen. Bei einer neuen Anlage würde ich auch wieder ohne Speicher nehmen.

Von ner Luxussteur habe ich noch nichts gehört. Gerade geht es er in die andere Richtung, dass man die Einnahmen nicht versteuern muss.

man hat kein Eigentum.
Ungeeigneter Standort
Ungewisse Restzeit vor Ort (Scheidung Abreitpaltzverlust uvm.)
Ungeeigentes oder altes Dach was nur noch ca. 10 Jahre Restnutzungdauer hat
niedrige Liquidität

Moin,

Welche Einspeisevergütung bekommst du?

Es hängt sehr viel von der Einspeisevergütung ab. Wir bekommen nur noch rund 6,4 Cent (wegen Inbetriebnahme vor dem 30.Juli 2022). Aktuell sind es bis 10 kWp 8,4 Cent, bei Anlagen bis 40 kWp 7,5 Cent pro kWh. Im Jahre 2005 wurden das als Einspeisevergütung um die 50 Cent aufgerufen. Da wäre ein Speicher völlig sinnlos gewesen.

Würdest du heute eine neue PV in Betrieb nimmst, dann bekommst du nicht mehr die Konditionen, die du vor 20 Jahren bekommen hast. Der Hebel ist der Eigenverbrauch.

Zu pauschal. In unserem Fall erhöht sich die Amortisation um rund 1,5 Jahre. Uns war auch ein hoher Autarkiegrad wichtig, aus https://efahrer.chip.de/solaranlagen/eigenverbrauch-und-autarkie-unabhaengigkeit-dank-photovoltaik_108854

Autarkie

Im Gegensatz zum Eigenverbrauch beschreibt die Autarkie die Höhe Ihrer Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Fragen wir Sie nach Ihrem Autarkiegrad, wollen wir wissen, wie viel Ihres gesamten Strombedarfs Sie mit dem erzeugten Solarstrom decken können. Oder anders gesagt: Der Autarkiegrad beschreibt den Anteil Ihres selbst genutzten Solarstroms an Ihrem gesamten Stromverbrauch. Für die durchschnittliche 10 kWp Solaranlage aus dem vorherigen Beispiel liegt der Autarkiegrad bei rund 45 Prozent. Mit einem zusätzlichen Stromspeicher können Sie diesen auf bis zu 78 Prozent erhöhen.

Je höher der Anteil an Solarstrom in ihrem Stromverbrauch, desto höher die Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz.

Wenn du also 45 Cent pro kWh für Strom bezahlen musst, aber nur 8,4 Cent vergütet bekommst, ist dein „oft nicht die beste Entscheidung“ wenig sinnvoll. Natürlich hängt das viel von den eigenen Lebensumständen ab. Wenn du tagsüber selber viel Strom aus der eigenen PV verbrauchen kannst, dann ist ein Speicher eher nicht optimal, kannst du das nicht, sieht es wahrscheinlich schon anders aus.

-Luno

Gute Frage, aber duetlich höher, dafür machen aber die Zellen eine recht nidrige Leistung in vergelich zu den Aktuellen.

habe mich 2020 um ne weiter Analge gekümmert, habe diese aber dann nicht gebaut. Da diese sich auf meinen Dach nicht gelohnt hätte.

Als gute Quelle halt ich das
www.photovoltaikforum.com und Weissnichs Welt auf youtube

Habe jetzt das Angebot beisammen.
Ich bekomme jetzt eine 15KW bzw. 10,34KWP PV-Anlage mit einem 14KW Akku um € 20.000 Pauschal. Darin enthalten sind sämtliche Aufwände, Wechselrichter, Montage, Materialien, usw…
Einzig und allein um die Anträge für Förderung und. die Einspeisung muss ich mich selber kümmern.
Denke das ist ein gutes Angebot.
Paneele, Wechselrichter und Akku sind - nach Kontrolle eines externen Experten - sehr hochwertig.

Noch einen 270l. Warmwasserspeicher mit integrierter Luftwärmepumpe dazu (ca. 1000euro) und ich bin mal halbwegs für meine Bedürfnisse ausgestattet.

Ich zieh das jetzt einfach durch, mit der +/- Rechnerei komme ich auf keinen grünen Zweig bzw. sind zu viele unsichere Variablen dabei. Das Einzige was ich weiß ist, dass ich aktuell knapp 50cent/kw zahle (bis mind. Anfang Okt.), Gas siehts auch nicht rosig aus - da kann ich zumindest mit dem Warmwasserspeicher mein Brauchwasser über die integrierte Luftwärmepumpe erhitzen (für die Heizung ist die zu schwach, die wird Gas bleiben) und das Beste: ich bekomme die Anlage Anfang März, also in 3-4 Wochen und muss nicht 1 Jahr wie bei den meisten Anbietern gerade warten.

Denke da kann man nicht viel falsch machen.

Danke für euren Input!

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Denke da kann man nicht viel falsch machen.

Wie sehen denn die Zahlungsbedingungen aus?
Es wäre schon ärgerlich, wenn du eine hohe Vorauszahlung leisten müsstest und anschließend nicht die vereinbarte Gegenleistung erhältst.

Wird erst bezahlt wenn alles fix fertig ist. Anzahlung braucht er keine. Wir kennen uns - deswegen auch der gute Preis

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