Hallo, ich bin Chemie-Nerd und brauche Nachhilfe beim Thema Verbrennung: Was passiert genau bei einem Zimmerbrand? Mein bisheriges (Halb)wissen dazu:
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Kohlenstoff und Wasserstoff reagieren gern + heftig mit Sauerstoff
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Mit einem Stück Papier, Holz oder Kunststoff passiert bei Raumtemperatur trotzdem nichts, da C und H in CH-Molekülen gebunden sind. Diese Molekülketten sind lang, dadurch sind auch die Bindekräfte groß. Somit kommen die einzelnen C bzw. H-Atome nicht vom Molekül los, um mit O2 reagieren zu können.
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Eine Zündquelle bringt Hitze, diese verstärkt die Eigenbewegung der Atome
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Irgendwann ist die Eigenbewegung der Atome so heftig, dass diese die Bindekräfte im Molekül überwinden können – das langkettige Molekül wird gecrackt, d.h. es wird in kurzkettige CH-Moleküle zerlegt. Das Ganze nennt man auch Pyrolyse.
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Die kurzkettigen Moleküle sind leicht, d.h. es handelt sich um Gase (der Stoff „gast aus“). Ein typisches Pyrolysegas ist Methan.
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Bei den kurzkettigen Pyrolysegasen sind die Bindungskräfte gering, die einzelnen Atome kommen bei Anwesenheit von O2 vom Molekül los und reagieren mit dem O2. (Hier kommt dann unten eine Frage: Was muss sonst noch vorhanden sein, damit Methan und O2 reagieren? ).
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Bei der Reaktion entsteht H2O, CO2, evtl. CO (wenn wenig O2 vorhanden ist), manchmal auch C – und jede Menge Energie in Form von Wärme.
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Die Wärmestrahlung wird teilweise wieder genutzt, um weitere Moleküle zu cracken. Somit beginnen immer mehr brennbare Stoffe, Pyrolysegase abzusondern. Diese steigen an die Decke, sammeln sich dort und erhitzen zusätzlich auch noch den Raum.
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Wenn in dem Raum genug O2 vorhanden ist und die Konzentration der Pyrolysegase irgendwann „fett“ genug ist (d.h. die UEG ist erreicht), dann zünden die Gase schlagartig durch – das nennt man „Raumdurchzündung“ oder „Flash-Over“.
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Wenn in dem Raum zu wenig O2 vorhanden ist, dann wird es richtig gefährlich: Mangels O2 kommt es nicht mehr zu einer Verbrennung. Die Temperatur ist aber hoch genug, um die Pyrolyse aufrecht zu halten. Deshalb füllt sich der Raum mit Pyrolysegasen an.
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Wenn die Feuerwehr die Tür öffnet um zu löschen, bringt sie O2 mit rein. Dieser vermischt sich mit der Rauchschicht und den Gasen, und dann kann es zu einer heftigen Rauchexplosion kommen.
Stimmt das soweit? Was ich noch nicht verstanden habe: Warum reagieren einige Methan-Moleküle sofort mit dem Sauerstoff, während andere nicht reagieren sondern an die Decke aufsteigen und sich dort sammeln? Ist das so, weil zum Cracken deutlich weniger Energie benötigt wird als für die Oxidation??Außerdem wird immer wieder CO als Pyrolysegas genannt. Entsteht das wirklich beim Cracken, oder ist das ein Produkt der Oxidation (wenn nicht genug O2 da ist)?