die Stellen über „pyrophores Eisen“ sollst du dir, wie
empfohlen, aus Lehrbüchern der Anorganischen Chemie
heraussuchen. Ist das so schwer verständlich?
Ich dachte, mit Lehrbüchern wären alle Bücher gemeint, die zur Lehre eingesetzt werden; also die typischen Anorganik-Bücher. Dass es hier noch extra Bücher mit der Bezeichnung „Lehrbuch“ gibt, war mir nicht bekannt.
Sicher haben sie dort die neueste Ausgabe z.B. des
Hollemann-Wiberg, „Lehrbuch der anorganischen Chemie“, Walter
de Gruyter & Co.
Jo, die hatten sie, doch war dort nicht viel zu finden. Dort habe ich nur den Hinweis gefunden, dass Eisen in gittergestörter Form pyrophor sei. Außerdem erhalte man pyrophores Eisen, indem man amoprhes Eisen(III)-hydroxid mit Wasserstoff reduziert. Was heißt „amorph“ in diesem Fall? Ist damit die kolloidale Lösungssituation von Eisenhydroxid gemeint?
Intressant ist eine angefühte Tabelle. Wird die Reduktion bei 640 °C über 30 h durchgeführt, erhält man ein nicht pyrophores Produkt mit einer Lösungsenthalpie von 93,32 kJ/mol, einem Teilchendurchmesser von 316 Angstrom und einer Oberfläche von 1381 m²/mol. Führt man die Reduktion bei 350 °C über 34 Stunden durch, erhält man ein pyrophores Produkt mit einer Lösungsenthalpie von 99,31 kJ/mol, einem Teilchendurchmesser von 241 Angstrom und einer Oberfläche von 1775 m²/mol.
Im Lehrbuch der Anorganischen Chemie von Trzebiatowski findet sich der Hinweis, dass man pyrophores Eisen durch gelindes Glühen von Eisen(II)-oxalat im Wasserstoffstrom erhalte.
nichst habe ich gefunden in:
Lehrbuch der Anorganischen Chemie (Remy)
Kurzes Lehrbuch der anorganischen und allgemeinen Chemie (Jander, Spandau)
Lehrbuch der Chemie (Hückel), Erster Teil Anorganische Chemie
Die „mehreren Verfahren“ pro Buch habe ich leider nicht gefunden.
In einer älteren Ausgabe des: „Lehrbuch der anorganischen
Chemie. Begründet von A.F.Holleman. 57.-70., wesentlich
erweiterte, umgearbeitete und… von Egon: Wiberg von Berlin.
Walter de Gruyter & Co. 1964. (1964)
(gebraucht im Antiquariat ca. EUR 7.-)
findest du auf S.398 und auf S. 549 was dich zu: „Herstellung
pyrophoren Eisens“ interessieren könnte.
Die habe ich leider bis jetzt nicht auftreiben können, dennoch danke für den Hinweis.
Welchen Beruf hast du? Vielleicht arbeitest du in einer
chemischen Firma und kannst die Frage - ist Eisen, entstanden
über die Disproportionierung von FeO bei 200 °C, 300 °C, 400
°C usw. bis 600 °C, pyrophor oder nicht - im Labor rasch
klären.
Die Frage ist, ob der Herstellungsweg des FeO hier relevant sein könnte. Dann würde die Versuchsreihe recht aufwendig werden. An anderer Stelle habe ich übrigens gelesen, dass beim Zerfall von Kalium-di-oxalato-ferrat(II) das pyrophore Produkt nicht Eisen, sondern das FeO sein soll.
Interessant finde ich, wie anfangs erwähnt, dass Eisen in gittergestörter Form pyrophor sein soll. Man könnte sich also auch mal anschauen, wie man das Eisengitter stört.
Gruß
Paul