Quadratzahlen bis 32 od 35 auswendig lernen, warum

Hi

Kurzfassung: Warum sollte man die Quadratzahlen bis 32² oder 35² lernen, statt nur die bis 20².

Ausführlich: Es ist ja üblich, dass man in der Schule die Quadratzahlen bis 20x20 auswendig lernt. Mein Bruder musste damals (vor 12 Jahren) allerdings die Zahlen bis 32x32 oder 35x35 auswendig lernen und mein Opa meinte auch, dass das irgendeinen speziellen Sinn hat sie so weit zu kennen. Weiß jemand, was er damit meinte (ich habs damals nämlich nicht verstanden, und heute weiß er es nichtmehr).

Ich hab schon einige Zeit nachgedacht, weiß aber nicht, was das bringen sollte, außer eben, dass man mehr Quadratzahlen kennt (ob man sie sich merkt sei mal dahingestellt…)

CU
Xabbu

Moin, Xabbu,

ich vermute mal, das ging bis 32, das sind nämlich alle Quadratzahlen

Ich habe damals das grosse Einmaleins auswendig lernen muessen und halte sowas fuer totalen Bloedsinn. Das ist ein Relikt veralteter Lehrkultur und etwas fuer faule und unfaehige Lehrer.

Man sollte den Kindern lieber beibringen wie man durch kleine Tricks und logisches Denken darauf kommt.

Das auswendig lernen von Gedichten und Vokabeln hingegen halte ich schon eher nutzvoll da es ein wenig die Faehigkeit zum auswendiglernen steigert (ob das auch bewiesen ist, ist eine andere Frage)

Vielleicht ist das mit den Quadratzahlen ja eine entschaerfte Version des „grosses Einmaleins-auswendig-lernen“

Hallo!

Ich habe damals das grosse Einmaleins auswendig lernen muessen
und halte sowas fuer totalen Bloedsinn. Das ist ein Relikt
veralteter Lehrkultur und etwas fuer faule und unfaehige
Lehrer.

Man sollte den Kindern lieber beibringen wie man durch kleine
Tricks und logisches Denken darauf kommt.

Da liegst Du voll im Trend der Lehrplanmacher, die immer mehr die „Methodenkompetenz“ über das reine Faktenwissen und Auswendiglernen setzen. Das geht sogar soweit, dass die binomischen Formeln aus dem Lehrplan gestrichen wurden, dafür aber Computer-Algebra-Systeme verwendet werden. Je länger ich aber Lehrer bin, umso skeptischer bin ich, ob da nicht das Pendel in die andere Richtung zu weit ausschlägt.

Denn: Natürlich kommt es einem mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium so vor, als wäre es wichtiger Lösungskonzepte zu haben, statt das große Einmaleins zu lernen. Aber stimmt das auch für jemand, der noch weder das eine noch das andere hat? Und ist es überhaupt möglich, Lösungsstrategien zu erlernen, ohne vorher stumpfsinnige Dinge gelernt zu haben?

… fragt sich Michael

Tach

Da liegst Du voll im Trend der Lehrplanmacher, die immer mehr
die „Methodenkompetenz“ über das reine Faktenwissen und
Auswendiglernen setzen. Das geht sogar soweit, dass die
binomischen Formeln aus dem Lehrplan gestrichen wurden, dafür
aber Computer-Algebra-Systeme verwendet werden. Je länger ich
aber Lehrer bin, umso skeptischer bin ich, ob da nicht das
Pendel in die andere Richtung zu weit ausschlägt.

Full ACK an dieser Stelle. Spaetestens wenn man mal ueberschlagsmaessig ausrechnen soll, wie lange man mitm Auto von HH nach M braucht oder wieviel fuer 3 Sixpacks Beck’s zu zahlen ist wenn einer 3,89 kostet raecht sich das. Generell stelle ich immer oefter fest: Abiturienten heute haben kein „Gefuehl“ fuer Groessenordnungen, weil man stumpf alles in den Taschenrechner eintippt und ueberhaupt nicht mehr darueber nachdenkt. Wenn man sich mal vertippt (oder zu doof dafuer ist m^3 in mm^3 umzurechnen) und beim Umrechnen von Einheiten 7,8kg/mm^3 als Dichte von Baustahl rausbekommt werden die Leute nicht mal stutzig, obwohl das doch der allgemeinen Lebenserfahrung (von einer grober Ueberschlagsrechnung, wenn man’s denn kann abgesehen) total widerspricht.

Gruss
Paul

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Da liegst Du voll im Trend der Lehrplanmacher, die immer mehr
die „Methodenkompetenz“ über das reine Faktenwissen und
Auswendiglernen setzen. Das geht sogar soweit, dass die
binomischen Formeln aus dem Lehrplan gestrichen wurden, dafür
aber Computer-Algebra-Systeme verwendet werden.

Computer(systeme) zu verwenden in diesem Stadium der Bildung also von Schulkindern wuerde ich auch nicht befuerworten (ausser im gesondertem Inforamtikunterricht). Die erste Zeit auch ruhig ohne Taschenrechner, ist schon klar, man sollte lernen auch mit den Zahlen „direkt“ umzugehen.

Denn: Natürlich kommt es einem mit einem abgeschlossenen
Hochschulstudium so vor, als wäre es wichtiger Lösungskonzepte
zu haben, statt das große Einmaleins zu lernen. Aber stimmt
das auch für jemand, der noch weder das eine noch das andere
hat? Und ist es überhaupt möglich, Lösungsstrategien zu
erlernen, ohne vorher stumpfsinnige Dinge gelernt zu haben?

Ich haette auf jeden Fall das grosse Einmaleins schneller hinbekommen, wenn ich methodischer angefangen haette.

Und auswenigzulernen brauch man dazu auch nur 12 bzw. 14 Dinge: 0,1,2,3,4,5,6,7,8,9,+,-(,*,/) :wink:
Das ist schon die ganze Mathematik. Alles andere sind tatsaechlich nur Methoden.

Allerdings, kann ich schon verstehen, dass im realem Lehrer/Schuelerleben vielleicht einfach nicht genug Zeit bzw. Mittel vorhanden sind oder praktisch gesehen es vielleicht zu schwierig ist alle Kinder „mitzureissen“.
Oder wo liegt da das Problem?

Fuer alle anderen Faecher koennte ich dir Recht geben, aber bei Mathe?

Moin,

Denn: Natürlich kommt es einem mit einem abgeschlossenen
Hochschulstudium so vor, als wäre es wichtiger Lösungskonzepte
zu haben, statt das große Einmaleins zu lernen. Aber stimmt
das auch für jemand, der noch weder das eine noch das andere
hat? Und ist es überhaupt möglich, Lösungsstrategien zu
erlernen, ohne vorher stumpfsinnige Dinge gelernt zu haben?

ich kann mich gar nicht erinnern, je das Einmaleins oder die Quadratzahlen auswendig gelernt zu haben. Wir haben in den unteren Klassen so oft gerechnet und geübt, bis man das auch so im Kopf hatte. Und ich finde es auch enorm wichtig, wenn ich z.B. ne 56 sehe automatisch dahinter die 7 mal 8 zu sehen, ohne erst rumprobieren zu müssen. Ich bin jedesmal fassungslos, wenn ich Abiturienten sehe, die den Taschenrechner rausholen, um die Wurzel aus 81 zu ziehen.

Olaf

Hallo

Ich bin jedesmal
fassungslos, wenn ich Abiturienten sehe, die den
Taschenrechner rausholen, um die Wurzel aus 81 zu ziehen.

Ich habe auch schon einen leibhaftigen Physik-Professor gesehen, der 1 * 4 in den Taschenrechner eingetippt hat (Das ist kein Witz!). Aber der wurde auch sonst manchem Professoren-Klischee gerecht…

:wink: Michael

Hallo

Ich denke, hier werden individuelle Unterschiede von Kindern wie so oft über einen Kamm geschert.

Ich war nie ein guter Auswendiglerner und war in Mathematik und Naturwissenschaft dann gut, wenn ich auf Methoden und Konzepte zurückgreifen konnte. Gott sei Dank hat uns unser Lehrer dieses auch vermittelt, so dass wir „guten Schüler“ unsere Stärken auch ausspielen konnten.

Aber dieses Methodendenken und das Anwenden von Konzepten erfordert eine gehörige Portion Abstraktionsvermögen. Und seien wir ehrlich: das liegt nicht jedem. Dafür haben diese Menschen (Kinder und Erwachsene), die das logisch, mathematische Abstraktionsvermögen nicht haben, oft ein besseres Sprachgefühl oder eine Gabe für Farben und Formen usw. (da sieht es bei mir nicht gut aus).

Aber auch diese Menschen sollen etwas von Mathematik lernen und für die bleibt oft nur das „sture Auswendiglernen“.

Insofern muss ein guter Lehrer beides machen. Methodenlernen für die, die die Gabe dafür besitzen oder entwickeln können. Aber die, die das nicht können, müssen die Chance haben, dies durch Auswendiglernen wenigstens teilweise zu kompensieren.

Gruß
Thomas