Meiner Erfahrung nach, ist die Qualität drastisch gesunken. Es
werden einfach zusammengeschmissen damit die Maßnahme
durchgeführt werden kann.
Oh ja. Manchmal fragt man sich allen Ernstes,wer auf die Idee kommt,die bestimmte Leute überhaupt in solche Kurse zu stecken. Als ich in der bereits erwähnten Maßnahme 2012 war,saß neben mir eine Frau,die Analphabetin war. Hinter mir saß ein Vietnamese,der außer „Guten Tag!“ kein Wort deutsch sprach. Das war übrigens ein Kurs zur einführung in BWL. In der Werkstatt eine Etage tiefer sah es auch nicht besser aus. Die war vollgestopft mit allerlei elektrischen Geräten,die in einem technisch fragwürdigen Zustand waren. Daran arbeiteten Leute,die frühs schon mit einem deutlich zu riechendem Alkoholpegel erschienen und auch teilweise entsprechende Ausfallerscheinungen hatten. Da wundert es es auch nicht,daß in dieser ca 90m² großen Werkstatt ganze 11 (!) Sanikästen hingen. Gottseidank waren in meiner Zeit dort Holzsplitter die schwersten Verletzungen.
ich musste mit einer Einkaufsliste in die Stadt zu Aldi,
Famila und Edeka(?) und sollte feststellen wo die Artikel am
günstigsten zu erwerben sind. Da ich eh einkaufen wollte,
konnte ich dies während der Seminarzeit erledigen.
Das kommt mir doch irgendwie sehr bekannt vor. Wir sollten allerdings die Regalaufstellung in den einzelnen Märkten aufzeichnen. Da es in dem Ort aber nur 4 der üblichen Discounter gab, kannte praktisch irgendein Teilnehmer immer die Aufstellung der Regale,wodurch wir uns überflüssige Lauferei ersparten. Die Ergebnisse dieser „Aufgabe“ hat eh keiner kontrolliert.
Der Freitag war der PC-Arbeit gewidmet, ich sollte zeigen,
dass ich in der Lage bin Jobangebote zu finden.
Auch das kenne ich nur zu gut. Außer der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit waren praktisch alle anderen gängigen Jobbörsen (MeineStadt.de, Indeed usw) gesperrt. Aber macht auch nix, denn da inzwischen Bewerbungen per Mail gängig sind,hätte es auch nix gebracht,da auch die gängigen Mailprovider gesperrt waren.
Nachfrage bei der Dozentin: „da kann ich nichts machen, der
Admin muss garantieren, dass wir uns keine Viren einfangen“.
Der Admin des Maßnahmeträgers bei uns war fachlich eine absolute Flachpfeife. Einer vom Typ „Ich will auf jeden Fall gefragt werden, lasse mir zur Erledigung wochenlang Zeit und werde stinksauer,wenn die User die Probleme dann inzwischen selbst gelöst haben!“.
Die PCs waren weiters dermaßen langsam, dass man zwischendurch
Kaffee kochen und trinken konnte.
Naja…bei uns waren das damals Laptops aus dem Low Budget-Bereich. Ansich für die dortigen Zwecke ausreichend,denn der Flaschenhals war dort eher der 1Mbit-DSL-Anschluß,den sich ca 40 Leute im ganzen Gebäude teilen mussten.
Dafür war die restliche IT-Infrastruktur ein Brüller…zumindest für jemanden,der davon ein bißchen Ahnung hat. Man war dort ganz stolz auf den achsotollen „Server“, mit dem wir alle „überwacht“ werden könnten. Nun,der Server war genaugenommen ein 2m hoher Serverschrank, ein Patchfeld, ein Switch und eine oben drauf liegende Fritz-Box. Genaugenommen also das,was die meisten User im etwas kleineren Maßstab auch privat nutzen. Nix Server, nicht mal ein VPN zum Hauptsitz des Maßnahmeträger existierte.
Die „Überwachung“ bestand aus RealVNC,mit welchem der „Chef“ dort in der Maßnahme den ganzen Tag die Leute beobachtete. Naja…mit einigen technischen Tricks habe ich ihm dann ausgetrieben,das auf meinem Rechner auch zu tun
Der Hintergrund war, das sie stark
drogenabhängig war und jetzt wirklich wieder eine Struktur
finden musste.
Ist ja schön,wenn die Frau dahingehend profitieren konnte,daß sie ein wenig Struktur in ihren Tagesablauf bekommen hat. Das ist aber nur ein kleiner Nebeneffekt,denn die Eingliederung in den Arbeitsmarkt wird dadurch letztendlich ja noch nicht erreicht.