Qualität erprüfen - Nein

Guten Abend Qualitätsfachleute,

es heißt „Qualität kann man nicht erprüfen, sondern nur erzeugen“.

Ist folgende Aussage, " dass Qualitätskontrolle,da sie zum Qualitätsmanagement gehört, durch Prüfung eine höhere Qualität" erzeugt,

somit auch falsch.?
Die Qualität ist doch entweder vorhanden oder nicht, durch nachträgliches Prüfen erzeuge ich somit keine höherwertige Qualität.

„… und liegt kein Mangel vor, wenn ich die Endprüfung mit positvem Ergebnis abschließe“,

der Mangel tritt doch eigentlich erst später auf, in der Produktion sprechen wir doch von Fehlern, die durch Überschreiten der Toleranzgrenze, definiert sind.
Der Mangel ist zwar Beeinträchtigung des Gebrauchswertes und somit höher definiert,

Verstehe ich nicht so recht,

Gruß
Concitta

Guten Morgen Qualitäterin,

es heißt „Qualität kann man nicht erprüfen, sondern nur erzeugen“.

stimmt auch. Ein Soll-Ist-Vergleich hat keinerlei Auswirkungen auf die Güte der vorliegenden Produkte. Wie auch?!

Ist folgende Aussage, " dass Qualitätskontrolle,da sie zum Qualitätsmanagement
gehört, durch Prüfung eine höhere Qualität" erzeugt somit auch falsch.?

ja, diese Aussage ist falsch. Das liegt an der Formulierung, gemeint ist damit vermutlich, daß durch Prüfungen weniger Abweichungen zum Kunden durchrutschen.

Die Qualität ist doch entweder vorhanden oder nicht, durch nachträgliches Prüfen
erzeuge ich somit keine höherwertige Qualität.

völlig richtig. Der Begriff „Qualität“ ist von Haus aus schon mal ein relativer Begriff, kein absoluter. Er ist immer im Zusammenhang mt den Anforderungen zu sehen.

„… und liegt kein Mangel vor, wenn ich die Endprüfung mit positvem Ergebnis
abschließe“,

die Endprüfung mit positivem Ergebnis abschließen? Was soll das denn sein?? Das ist ebenfalls eine Formulierung, die falsche Aussagen liefert. Gemeint ist, daß keine Fehler gefunden wurden, obwohl „positive Ergebnisse“ ja immer ein Finden sind.

der Mangel tritt doch eigentlich erst später auf, in der Produktion sprechen wir doch
von Fehlern, die durch Überschreiten der Toleranzgrenze, definiert sind.

richtig

Der Mangel ist zwar Beeinträchtigung des Gebrauchswertes und somit höher definiert

Verstehe ich nicht so recht

ist auch mißverständlich. Dem Verfasser sei ein Deutschkurs empfohlen. Auch Geschriebenes sollte eine gewisse Qualität haben, wenn es sich schon mit diesem Thema befaßt :wink:
Verlage haben ebenfalls eine „Prüfung“, Manuskripte werden von Lektoren korrekturgelesen. Offensichtlich sind die mißverständlichen Formulierungen noch niemandem aufgefallen. Das spricht nicht für den Verlag.

Gruß, Steff

Guten Nachmittag,

Ja, diese Verfassung bzg. deutscher Grammatik ist , nein ich möchte es hier nicht aussprechen.
Es ist ziemlich unverschämt von dem Verfasser dieser Fragen, solche zwiespältigen Dinge gefragt zu bekommen, die das ganze Gelernte in Frage stellen, wo man sich sicher war; es geht bei diesen Fragen nicht um sachliches Abfragen von dem Lernstoff, sondern um die miserable Ausdrucksweise dieser schlechten Grammatik, mit der man sich ständig auseinandersetzen muss. Dass zwiespältige Fragen in so einem Test abgefragt werden ist mir schon klar, aber so einen Blödsinn, wie die einen fragen… ich sage es hier besser nicht.

Jedenfalls habe ich es mal so angekreuzt und weitergegeben.
Mal schauen, ob´s richtig war.

Danke für die Hilfestellung

Gruß Concitta

Jedef
Jedenfalls, bin ich auf der richtigen Linie gelegen und habe es in der Prüfung so auch eingegeben.

es heißt „Qualität kann man nicht erprüfen, sondern nur
erzeugen“.

mit solchen aussagen will man primär eine geisteshaltung vermitteln.
ein qualitativ gutes produkt erfordert eine bewusste planerische herangehensweise von anfang an. man soll ja eben NICHT von vorne herein alles auf die klassische qualitätskontrolle ankommen lassen, sondern in allen vorgelagerten schritten bereits für eine gute qualität sorgen.

Ist folgende Aussage, " dass Qualitätskontrolle,da sie zum
Qualitätsmanagement gehört, durch Prüfung eine höhere
Qualität" erzeugt,

somit auch falsch.?

qualitätskontrolle ist auch bei noch so guten prozessen unverzichtbar, denn die nächste rückmeldeinstanz wäre ja schon der kunde selbst.
dass man durch kontrolle keine höhere qualität erzeugen können soll, kann man nur unter ignorierung technologischer (und mathematischer !) gegebenheiten und mit ausschliesslich philosophischem anspruch ernsthaft behaupten.
ein produkt mit mittelmässiger ausgangslage, jedoch mit 100% endkontrolle bei definiertem stresstest ist fast immer besser als ein gut geplantes produkt, das nur einer eingeschränkten kontrolle unterliegt. dem kunden ist es nämlich egal, warum etwas kaputt geht.

allerdings sind 100% kontrollen mit definiertem stress meistens so teuer, dass es günstiger ist, von anfang an für gute qualität zu sorgen, und damit schliesst sich der kreis.

qualitätskontrolle erhöht IMMER die qualität, und zwar umso wirksamer, je besser die vorgelagerten prozessschritte sind.