Qualitätsbeauftragter Qualitätsmanager Unterschied

Was ist der Unterschied zwischen einem Qualitätsbeauftragten und einem Qualitätsmanager, z.B. im Pflegeheim-Bereich?

Sind das verschiedene Ausbildungen?
Oder verschiedene Grade einer Ausbildung?
Gibt es jeweils unterschiedliche Zuständigkeiten, die auf die den Berufen zugeordnet werden können?
Wer steht höher wenn man beide miteinander vergleicht?

Hallo Postmodern,
es gibt bei den typischen Anbietern von QM-Ausbildungen wie z.B. der DGQ oder vergleichbaren Anbietern in der Regel als erste Ausbildungsstufe den Qualitätsbeauftragten/internen Auditor. Die Ausbildung besteht in der Regel aus mehreren Kursen und schließt mit einer Teilnahmebescheinigung ab. Es gibt dann noch die Möglichkeit sich Prüfen zu lassen nach EOQ, ist aus meiner Sicht sinnvoll, wenn man sich mit dieser Qualifikation woanders bewerben will.
Diese oder vergleichbare Qualifikationen reichen nach DIN 9001 aus, um der Beauftragte der obersten Leitung, der QB oder QMB in der Einrichtung zu sein (meint alles das Gleiche).
Die nächste Stufe in der Ausbildung ist dann der Qualitätsmanager und im nächsten Schritt der Auditor. Erst beim Auditor gibt es klare neue Aufgabenbereiche, so kann man mit diesem Abschluß (inklusive Prüfung/Personalzertifizierung)für Zertifizierer wie z.B. TÜV,pCC oder andere akkreditierte Zertifiziere als externer Auditor tätig werden.
Die Ausbildung zum Qualitätsmanager ermöglicht in einem Unternehmen mit einem Leiter im Bereich des QM seine Position zu verbessern gegenüber dem internen Auditor/QMB. Wobei man klar sagen muss, dass die Ausbildung noch keinen Praktiker macht, da noch viel Feldkompetenz erforderlich ist um die Aufgabe gut zu machen. Bei Stellenausschreibungen habe ich schon mehrfach die direkte Anforderung des Qualitätsmanagers gesehen. Bei der Auswahl des Ausbildungsinstitutes sollte man sehr genau hinschauen. Ich selber habe meine Ausbildung vor einigen Jahren bei einem Träger begonnen, der viel versprochen und wenig gehalten hat. Mit den Inhalten wäre ich nie durch die Prüfung gekommen, die ja von einem externen Personalzertifiziere nach EOC-Richtlinien durchgeführt wird.
Fazit: Wenn ich mich im Bereich QM gut aufstellen will, dann ist die Ausbildung zum Internen Auditor der erste Schritt, weitere Schulungen zu QM-spezifischen Themen und angrenzenden Bereichen (HACCP,Gesundheitsförderung, EDV, BG-Vorschriften …) sind wichtig und sinnvoll und ebnen den Weg zum Qualitätsmanager (wenn ich z.B. die Veranstaltuneg wähle, die später für den Qualitätsmanger benötigt werden).Ich denke für den dann folgenden Schritt zum Auditor sollte man dann Vollblut-/Vollzeitqualitäter sein.

Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.

Gruß aus Osnabrück
Dirk Laßeur

Sehr ausführlich - alle Fragen sind beantwortet - VIELEN HERLICHEN DANK aus dem Allgäu

postmodern

Hallo!
Bitte um Entschuldigung, dass ich heute erst antworte. War beruflich in einer Region, die weder Netzabdeckung noch W-Lan hatte und konnte daher Ihre Anfrage heute erst abrufen.

Die Aufgaben des Qualitätsbeauftragten sind die Einführung, Umsetzung und Weiterentwicklung eines einrichtungs-/unternehmensinternen Qualitätsmanagements. Die jeweiligen Ziele werden mit Zustimmung der Einrichtungs-/Unternehmensleitung festgelegt. Der Qualitätsbeauftragte erfüllt die Aufgaben nach der Zielsetzung in enger Zusammenarbeit mit den Bereichsleitungen und deren Mitarbeitern unter Einbezug des Qualitätsmanagements des Trägers der Pflegeeinrichtung bzw. der Unternehmensleitung. Die Hauptaufgaben gestalten sich wie folgt:

  • interne und externe Kommunikation für den Bereich Qualitätsmanagement
  • regelmäßige Analyse des bestehenden Qualitätsniveaus
  • Entwicklung und Überprüfung von Instrumenten zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung
  • beratende und unterstützende Funktion in qualitätsrelevanten Fragen innerhalb aller Bereiche der Einrichtung
  • Teilnahme an externen Überprüfungen und Audits (Heimaufsicht, MDK, etc.)
  • u. a. Ergreifung von Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung im Sinne des PDCA-Zyklusses (Plan-Do-Check-Act, auch Demingkreis genannt)
  • Planung und Durchführung interner Audits
  • Koordination der Erstellung, Überwachung und Lenkung des internen Qualitätsmanagement-Handbuches sowie der mitgeltenden Dokumente
  • Planung, Initiierung, Koordination und Evaluation von internen Qualitätsmanagement-Projekten einschließlich einrichtungsbezogener Arbeitsgruppen bzw. Qualitätszirkel
  • regelmäßige Berichterstattung an die Einrichtungsleitung über den Entwicklungsstand und die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems einschließlich der Übermittlung qualitätsrelevanter Daten zur Pflegequalität
  • Mitwirkung an dem Prozess der Festlegung von qualitätssichernden Maßnahmen in der Lenkungsgruppe
  • Teilnahme an hausinternen Sitzungen mit qualitätsrelevantem Inhalt
  • Sammlung, Erfassung und systematische Auswertung von Informationen im Rahmen des Qualitätscontrollings
  • Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation der Einrichtung (Controlling)
  • Anregung und Beratung aller Bereiche in Qualitätsfragen innerhalb kontinuierlicher Veränderungs- und Verbesserungsprozesse
  • Aufnehmen, Diskutieren und Prüfen von innovativen Vorschlägen zur Verbesserung der Qualität durch Mitarbeiter
  • regelhafte Berichterstattung an die Mitarbeiter des Qualitätsmanagements des Trägers

Der Qualitätsmanager ist die nächsthöhere Stufe nach dem Qualitätsbeauftragten. Das Wissen wird vertieft. In der Regel steht am Ende einer Ausbildung zum Qualitätsmanager folgendes Ziel:

Nach Abschluss des weiterführenden Lehrgangs zum Qualitätsmanager werden Sie in der Lage sein, ein modernes Qualitäts­managementsystem in einem Unternehmen, einer Behörde oder einer anderen Institution selbstständig zu entwickeln bzw. stetig weiterzuentwickeln, lebendig zu gestalten und einen anhaltenden Verbesserungsprozess zu steuern bzw. zu managen. Ihnen werden umfassend alle Kenntnisse über Grundlagen und Prozesse eines QM-Systems vermittelt. Dazu gehören z. B. die Normenreihe DIN EN ISO 9001, EFQM, Balanced Scorecard (BSC), Produkthaftungsgesetz und Schadensvermeidungsstrategie. Sie erhalten ein umfangreiches Wissen über Qualitätstechniken wie z. B. QM-Standardwerkzeuge, Management­werkzeuge, statistische Prozessregelung, Lenkung von Fehlern, FMEA (Fehler-Möglichkeits-Einfluss-Analyse), QFD (Quality Function Deployment) und Six Sigma-Methode.

Die Weiterbildungsträger verfahren unterschiedlich. Viele IHKs setzen eine Ausbildung und erfolgreiche Prüfung zum Qualitätsbeauftragten voraus, bevor man dann den Qualitätsmanager machen darf. Bei der SGD kann man ebenso wie bei der DGQ gleich den Lehrgang zum Qualitätsmanager machen; allerdings sind die Themen aus dem Qualitätsbeauftragten-Lehrgang beinhaltet. Eine Prüfung zum QB muss jedoch vorher nicht abgelegt werden.

Hoffe, die Infos helfen weiter. Bei weiteren Fragen stehe ich gern zur Verfügung.

Herzliche Grüße
Anke Zeqiri

Was ist der Unterschied zwischen einem Qualitätsbeauftragten
und einem Qualitätsmanager, z.B. im Pflegeheim-Bereich?

Sind das verschiedene Ausbildungen?
Oder verschiedene Grade einer Ausbildung?
Gibt es jeweils unterschiedliche Zuständigkeiten, die auf die
den Berufen zugeordnet werden können?
Wer steht höher wenn man beide miteinander vergleicht