Qualitätsfrage zu Leinölfarbe

Haus & Garten Handwerk allgemein
#1

Hallo zusammen,
ich möchte Balken und Türen im Freien mit Leinöl roh als Grundierung und Leinölfarbe als Deckschicht streichen, habe mich soweit schon recht gut dazu eingelesen. Angefangen habe ich schon mit Leinöl roh von Caircon und Leinölfarbe von Leincolor, diese scheinen ein gutes Preis- Leistungsverhältnis zu haben, ich habe damit auch erste praktische, gute Erfahrungen gemacht. Wenn ich aber im www weiter recherchiere stosse ich auf eine Vielzahl von Herstellern mit den unterschiedlichsten Preisen, einige scheinen mir doch sehr überteuert. Woran kann ich eine gute Qualität erkennen, doch wohl nicht am Preis?

Gruß Andreas

#2

Wenn Du bisher gute Erfahrung gemacht hast, warum willst Du die nicht weitermachen und benutzt einfach das weiter was Du hast?
Beim nächsten Projekt kannst Du ja dann mal ein anderes Produkt testen.

Faustregel: never change a winning team!

Ich verwende selber auch immer Leinöl roh, keine Farbe.
Da gehe ich dann natürlich nach dem Preis - je billiger desto besser, Öl ist Öl.

Bei Verwendung von Farbe ist das natürlich etwas anders. Da kommt es sicher auch auf die Herstellung an.

#3

Meine Erfahrung ist nur wenige Wochen alt und das Leinöl zieht schließlich in das Holz ein, habe ich womöglich langfristig irgendwelche Probleme damit? Leinölfarbe soll angeblich praktisch immer wieder überstreichbar sein, habe ich womöglich später Probleme wenn der 1. Anstrich die falsche Qualität hat?

#4

Wenn die Basis nur Leinöl ist kann ich mir schon vorstellen, dass man normal überstreichen kann.
Wenn es für mich wichtig wäre, würde ich im Zweifelsfall vor dem Kauf beim Hersteller direkt nachfragen.

#5

Beim Überstreichen „alter“ Leinölanstriche ist nur eines maßgebend: haftet der alte Anstrich noch gut oder blättert er ab? Haftender Anstrich braucht nur etwas angeraut werden (mittleres Glaspapier) und kann problemlos überstrichen werden. Abblätternde Schichten entfernt man am besten komplett und behandelt dann wie bei rohem Holz, also einölen, trocknen lassen und überstreichen.

LG
SL99

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#6

Zur Grundierung Lackleinöl !! Das ist das beste. Das ist gereinigtes Gefiltertes Leinöl also ohne Schwebestoffe. Das ist eine höhere Qualität als der Kram ausm Bauhaus. Das zieht super ein und wird fest auch ohne Sikkativ (Trockenmittel)

Hab ich hier immer bestellt
https://www.farbmanufaktur-werder.de/
Zum unschlagbaren Preis von 7€ pro Liter gab es da immer Lackleinöl weit besser als alles andere!
Der Laden macht leider gerade zu.
Der Herr Gammlein hatte richtig Ahnung! Er schien mir sehr ehrlich und aufrichtig zu sein.
Der will nix verkaufen sondern berät einen erst mal ausführlich am Telefon !!
Er Mischt das Zeug selbst an verkocht es auch. Und verkauft alles zu super günstigen Preisen.

Ich habe mit Lackleinöl einen Balken draußen gestrichen vor 3 Jahren. Bisher kam kein Wasser dran. Man sollte das alle paar Jahre mal überschleifen und neu einstreichen. Dann hält das Holz im Freien ewig.
Leinöl ist besser als abblätternde Farbe ! (Farbstoffe fürs Öl gibt es in dem Laden auch )

#7

Da fällt mir gerade ein Satz von John Ruskin (1819-1900) ein: „Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte.“

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#8

Danke für den Tipp, auch wenn der nichts mehr verkauft werde ich mich dort mal melden.

#9

Ich habe 10l rohes Leinöl für 64,90€ gekauft bin aber gerne bereit für eine bessere Qualität einen höheren Preis zu zahlen. Aber kann es bei diesem Produkt Qualitätsunterschiede geben?

#10

@OliP hat vor sechs Stunden einiges dazu erläutert.

Aber auch, wenn Du rohes Leinöl verwenden möchtest, obwohl das weniger gut für Deine Zwecke geeignet ist: Natürlich gibt es auch da bedeutende Unterschiede. Bereits die Rohware unterscheidet sich, aber auch die Extraktionsmethoden und die Behandlung nach der Extraktion.

Episodisch: Ich hab mich vor einigen Wochen gefreut, Lavandin-Essenz aus der Provence zu einem so niedrigen Preis angeboten zu sehen. Jetzt, wo ich sie habe, freue ich mich nicht mehr darüber - sie hat einen klitzekleinen Fehler: Ihr Lavendelduft ist fast nicht wahrnehmbar.

Es gibt kein Naturprodukt, das standardisiert immer und überall gleich ist.

Schöne Grüße

MM

#11

Da willst Du ja auch etwas ganz spezielles, nämlich den Geruch.
Bei Leinöl ist es meiner Meinung nach völlig egal, ob Du ein heiß- oder ein kaltgepresstes verwendest.
Ich habe jedenfalls schon beides im Garten eingesetzt und konnte keinen Qualitätsunterschied feststellen, auch nach Jahren nicht. Das Einzige was unterschiedlich war, war der Preis des kaltgepressten Öls.

#12

Welchen Geruch???
Soweit ich weiß trocknet kaltgepresstes, also rohes Leinöl langsamer als gekochtes und kann dadurch tiefer ins Holz einziehen was einen höheren Schutz gegen Feuchtigkeit bietet.

#13

Hallooooo!

Jetzt vielleicht?`
Übrigens:

Von Kaltpressung hat keiner gesprochen - Du weißt, wie sehr ich so einen Modescheiß verachte.

Glück auf!

MM

#14

Und, übrigens: Beim Destillieren wird Lavandinessenz ganz regelmäßig rund 100 °C heiß. Von „Kaltpressung“ kann da keine Rede sein.

Zwar ist es möglich, dass da schlicht zu schnell = zu heiß destilliert worden ist, aber viel wahrscheinlicher ist, dass da Ramsch destilliert wurde,

Warum sollte sich z.B. Sommergerste so stark unterscheiden, dass nur ein relativ kleiner Teil der Ernte als Braugerste verwendet werden kann, und Leinssaat danz unabhängig von Anbaubedingungen und -ort immer vollkommen gleich gestrickt sein?

Schöne Grüße

MM

#15

Und wie sich das mit dem Einziehen verhält, hat Dir @OliP auseinandergesetzt - warum willst Du das nicht wissen?

Rohes Leinöl ist für Deine Zwecke viel schlechter geeignet als Lackleinöl.

Schöne Grüße

MM