Qualitative Forschungsmethoden

Hallo,

hat jemand einen Themenvorschlag für eine mündliche Prüfung (15 Min.) zum Thema qualitative Forschungsmethoden?
Ich möchte nicht wie fast alle „narratives Interview“ oder „Feldforschung“ nehmen, sondern diese Forschungsmethoden in einen Kontext einbinden oder mittels einer Studie erklären… Nach Möglichkeit soll es in die Richtung Pädagogik gehen.
Leider fällt mir dazu kaum etwas ein, was daran liegen mag, dass meine jetzigen Kenntnisse recht allgemein und wenig tiefgreifend sind. Ich traue mir diesbezüglich noch nicht sehr viel zu :wink:

Vielleicht hat ja jemand eine Idee…

Gruß
Tato

mental map

Hi Tato,

hat jemand einen Themenvorschlag für eine mündliche Prüfung
(15 Min.) zum Thema qualitative Forschungsmethoden?
Ich möchte nicht wie fast alle „narratives Interview“ oder
„Feldforschung“ nehmen, sondern diese Forschungsmethoden in
einen Kontext einbinden oder mittels einer Studie erklären…
Nach Möglichkeit soll es in die Richtung Pädagogik gehen.

Hmm?
Geht es nun thematisch um die Besonderheit qualitativer Methode als solcher, oder geht es um die konkrete Anwendung qualitativer Methoden bzw. auch einer speziellen qualitativen Methode?

Wenn ersteres, dann klick den Artikel einfach weg, wenn letzteres, dann hast Du hier einmal die Liste der gängigsten Ansätze:
http://de.wikipedia.org/wiki/Methoden_der_empirische…

Ich persönlich würde mich aus mehreren Gründen für die „Objektive Hermeneutik“ entscheiden, mit der man aus kurzen Texten eine Menge herauslesen kann (so wie der Buddhist die ganze Welt in einer Saubohne erkennt), und deren Methode recht schematisch und einsichtig ist, wenn man sie mal beherrscht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Objektive_Hermeneutik#M…

Z.B. gehen Aufenanger/Garz/Kraimer in „Pädagogisches Handeln und moralische Atmosphäre - Eine objektiv-hermeneutische Dokumentenanalyse im Kontext schulischer Interaktion“ im Sammelband Garz/Kraimer, „Die Welt als Text“ mittels eines methodisch geleiteten close readings eines Elternbriefes den Fragen 1) „was eine pädagogisch-moralische Atmosphäre ausmacht“, und 2) „welche Rolle pädagogisches Handeln bei deren Konstitution spielt“ nach.

Der Sammelband „Die Welt als Text“ würde übrigens absolut ausreichend Methodik und Anschauungsmaterial zur „Objektiven Hermeneutik“ bieten, auch methodische Kritik an diesem Verfahren ist darin enthalten.
http://www.amazon.de/gp/product/3518286315/302-56917…

Ich empfehle die OH deshalb, weil ich ihre Sichtweise furchtbar interessant finde (auch weil ich über ihre viel zu hohen Ansprüche gut lachen kann), weil man sie schlicht auf alle Bereiche anwenden kann (sagt sie zumindest von sich selbst), und weil sich eine strukturalistische Methode (man nennt die OH auch „Struktrale Hermeneutik“) für Prüfungssituationen eignet, weil sie so schematisch ist, dass einem nie der Redestoff ausgeht …

Darum wählen die Literaturwissenschaft-Studenten für Gedichtsanalysen in Prüfungssituation auch alle den strukturalistischen Ansatz Jakobsons :wink:

diese Forschungsmethoden in
einen Kontext einbinden oder mittels einer Studie erklären…
Nach Möglichkeit soll es in die Richtung Pädagogik gehen.

Wenn ich Deine Aufgabenstellung richtig erfasst habe, dann könntest Du in der Prüfung z.B. selbst eine kurze Analyse eines Mini-Textes, oder eines kleinen pädagogischen Lehrsätzchens vornehmen (oder ganz spielerisch-elegant-rekursiv die Prüfungssituation, in der Du Dich gerade befindest, die Anordnung des Prüfungszimmers, die Begrüßungsformel des Prüfers, etcpp.), und so die Vorgehensweise dieser Form qualitativer Forschungsmethode recht unaufgeregt veranschaulichen.

Viele Grüße
Franz

Hallo Franz,

Geht es nun thematisch um die Besonderheit qualitativer
Methode als solcher, oder geht es um die konkrete Anwendung
qualitativer Methoden bzw. auch einer speziellen qualitativen
Methode?

Die Bereiche sind immer recht weit gefasst. Ich denke, es ist wichtig, dass ich irgendetwas zu diesem Thema erarbeite…

In der Vorlesung haben wir diverse Ansätze behandelt. Da habe ich Grundwissen drin. Ich würde gerne eine der behandelten Ansätze nutzen, da ich mich darin einfach leichter tue. Das geht aber allen so und daher wird es massenweise Gespräche zu diesen Ansätzen geben.

Die Objektive Hermeneutik haben wir nicht behandelt und ich fühle mich diesbezüglich sehr unsicher. Das ist für eine mündliche Prüfung nicht so praktisch. Zwar werde ich mir deine Idee noch einmal durch den Kopf gehen lassen, aber… Aus zeittechnischen Gründen, würde ich gerne auf meine vorhandenen Kenntnisse in diesem Bereich aufbauen.

Vielleicht hast du noch eine Idee, was man mit den folgenden Ansätzen machen kann, außer sie einfach so zu erklären:
Leitfadeninterviews, narratives Interview, grounded Theory, Feldforschung / teilnehmende Beobachtung, Experteninterview und Deutungsmusteranalyse

Gruß
Tato

Hi,

In der Vorlesung haben wir diverse Ansätze behandelt. Da habe
ich Grundwissen drin. Ich würde gerne eine der behandelten
Ansätze nutzen,
Die Objektive Hermeneutik haben wir nicht behandelt und ich
fühle mich diesbezüglich sehr unsicher.

Ok, dann fällt die OH natürlich weg, wobei für die Deutungsmusteranalyse im Grunde dasselbe gilt (sie ist der OH ja überhaupt sehr ähnlich), auch sie ließe sich auf die konkrete Prüfungssituation anwenden, wenn auch wohl nicht so schön schematisch.

Wenn Deine Prüfung eine ist, in der Du einfach Fragen beantworten musst, dann gilt es ja sowieso nur trocken zu erklären, wenn es aber eher ein 15-min-Referat ist, dann würde ich persönlich den Ansatz tatsächlich an der Prüfungssituation darstellen, weil dies erstens am ungekünstelten wirkt, und weil Du so zweitens praktisch zugleich einen Fall analysierst und die Analysemethode erklärst.
(Und die Prüfungssituation ist ja dazu noch eine ganz zentrale pädagogische Situation)

Aber ich kann das nicht beurteilen, manche Prüfer stehen total auf solch eigenständiges Anwenden, und manche lieben es trocken erklärt.

Viele Grüße
Franz

Hallo Franz,

Wenn Deine Prüfung eine ist, in der Du einfach Fragen
beantworten musst, dann gilt es ja sowieso nur trocken zu
erklären, wenn es aber eher ein 15-min-Referat ist, dann würde
ich persönlich den Ansatz tatsächlich an der
Prüfungssituation darstellen, weil dies erstens am
ungekünstelten wirkt, und weil Du so zweitens praktisch
zugleich einen Fall analysierst und die Analysemethode
erklärst.
(Und die Prüfungssituation ist ja dazu noch eine ganz zentrale
pädagogische Situation)

Also ich muss eine Gliederung vorlegen, mir dieses Thema erarbeiten und dann am Prüfungstag 15 Minuten frei erzählen. Idealerweise entsteht dann eine Diskussion oder zumindest ein Gespräch zwischen dem Dozenten und mir. Ich habe herausgehört, dass der Dozent sich über Abwechslung freut. Er mag es, wenn jemand mal eine andere Sichtweise oder ein anderes Konzept vorstellt.
Ich will zwar die Welt nicht neu erfinden, aber ich leide mit ihm, wenn er 250 Prüflinge hat… :wink:

Daher wäre ein praktischer Bezug gut. Würde mir gefallen. Vorausgetzt ich bekomme das hin…
Da ich bisher noch nie eine der Ansätze angewandt habe, tue ich mich diesbezüglich etwas schwer.
Ich habe auch schon überlegt, ob ich einen Ansatz anhand einer bekannten Studie erkläre. Dies ist zwar nicht neu, aber wenigstens eine Idee.

Gruß
Tato